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Veröffentlicht am 09.02.2018

Gefühlvoller, lebendiger und spannender Roman mit einem für Dani Atkins typischen Überraschungseffekt

Sieben Tage voller Wunder
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Hannah hat ihre ältere Schwester in Kanada besucht, um Abstand von ihrem Freund William zu gewinnen, der sie mit einer deutlich jüngeren Praktikantin betrogen hat. Auf der Rückreise nach England fällt ...

Hannah hat ihre ältere Schwester in Kanada besucht, um Abstand von ihrem Freund William zu gewinnen, der sie mit einer deutlich jüngeren Praktikantin betrogen hat. Auf der Rückreise nach England fällt ihr schon am Flughafen ein mitreisender Geschäftsmann auf, der sich während des Flugs aus der Businessclass zu ihr setzt. Bevor sie sich näher kennenlernen können, stürzt das Flugzeug noch über Kanada ab. Hannah und Logan, die im Heck des Flugzeugs saßen, überleben wie durch ein Wunder.
Sieben Tage hoffen sie auf Rettung und sind auf der Suche nach Zivilisation Kälte, Hunger und wilden Tieren ausgesetzt.

Von Dani Atkins habe ich bisher alle Romane gelesen und auch bei diesem Roman konnte sie mich am Ende wieder mit einem Überraschungsmoment verblüffen.

"Sieben Tage voller Wunder" ist aus der Ich-Perspektive von Hannah geschrieben, weshalb man ihre Gefühle - einerseits die Todesangst, andererseits die aufkeimenden Liebesgefühle für Logan - miterlebt und sich selbst in die Situation, sich mit einem Fremden, den man schon aus reinem Überlebenswillen körperlich nahe kommt, in die Kälte Kanadas versetzt fühlt.
Sehr eindringlich wird geschildert, wie sich die beiden durch die Wildnis schlagen und dabei auf gegenseitige Unterstützung angewiesen sind. Nur als Team können sie sich Wärme spenden und den nötigen Erfindergeist entwickeln, um ihr Überleben während des Wartens auf Rettung zu sichern.

Auch die sehr bildhafte Sprache der Autorin macht den Roman so erlebbar, dass man als Leser selbst wie Hannah am Ende von einer Wendung des Schicksals überrascht ist, mit der man so nicht gerechnet hat. Und genau dieser raffinierte Clou ist es wieder, der die Romane von Dani Atkins so einmalig lesenswert macht, Nie kann man sich bei ihren Roman sicher sein, ob es für die vom Schicksal gebeutelten Frauen ein Happy End geben wird.

"Sieben Tage voller Wunder" ist in seiner Kürze gefühlvoll, lebendig und spannend geschrieben, weist allerdings nur 230 Seiten Lesevergnügen auf. Für die Schilderung der Katastrophe des Flugzeugabsturzes und des Hoffens auf Rettung ist der Umfang für eine runde Geschichte ausreichend. Die Protagonisten hätten jedoch durchaus Potential für eine längere Vorgeschichte und/ oder Weitererzählung gehabt. So blieb vor allem Logan ein wenig zu eindimensional als Held geschildert, was sich allerdings durch den Clou am Ende erklären lässt.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Raffiniertes Drama, bei dem die Spannung gemächlich aufgebaut und bei dem man der enttäuschten Frau am Ende alles zutraut

Die Deutschlehrerin
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Nach 16 Jahren begegnen sich Mathilda Kaminski und Xaver Sand in Innsbruck wieder. Sie waren von 1980 bis 1996 ein Paar, bis Xaver, ohne ein Wort zu sagen, verschwunden ist und wenige Monate später eine ...

Nach 16 Jahren begegnen sich Mathilda Kaminski und Xaver Sand in Innsbruck wieder. Sie waren von 1980 bis 1996 ein Paar, bis Xaver, ohne ein Wort zu sagen, verschwunden ist und wenige Monate später eine reiche Hotelerbin heiratete. Mathilda verfolgte das Glamourpaar in den Medien, in denen wenig später über die Entführung des anderthalbjährigen Sohnes des Paares berichtet wurde.

Im Jahr 2011/ 2012 ist Mathilda Deutschlehrerin an einem Realgymnasium, das bei dem Projekt der Kulturservicestelle des Landes Tirol "Schüler/in trifft Autor/in" mitmacht, wobei Xaver als Jugendbuchautor für die Veranstaltungsreihe an ihrer Schule ausgelost wird. Nur ein Zufall?

Mathilda und Xaver treten zunächst in einen E-Mail-Kontakt, aus dem eine noch immer andauernde Kränkung von Mathilda herauszulesen ist. Im März 2012 treffen sie sich persönlich im Rahmen des Schulprojekts und auch da brechen alte Wunden wieder auf. Mathilda macht Xaver Vorwürfe, beschuldigt ihn, sie ausgenutzt zu haben, schließlich habe sie die Idee für seine erfolgreiche Jugendbuchtrilogie geliefert und an den drei Roman mitgeschrieben. Den Erfolg hat allerdings allein Xaver Sand für sich beansprucht.
Trotz der Beschuldigungen und Enttäuschungen spüren die beiden nach wie vor eine Verbundenheit zueinander und der Autor und die Deutschlehrerin erzählen sich gegenseitig Geschichten, so wie früher, als sie noch ein Paar waren.

Wahrheit und Fiktion beginnen zu verschwimmen, als Mathilda von der Entführung eines kleinen Kindes erzählt...

Der Roman folgt einem interessanten Aufbau aus E-Mails, Erinnerungen, Rückblenden in die Jahre 1980 vom Kennenlernen an der Universität bis zur einseitigen Trennung 1996 und Dialogen zwischen den beiden Protagonisten.

Während man zu Beginn noch davon ausgeht, dass der Roman von dem Aufeinandertreffen eines Liebespaares handelt, das seine Trennung nicht verarbeitet hat, entwickelt sich "Die Deutschlehrerin" zu einem perfiden Spiel zwischen Mathilda und Xaver. Als Leser ist man sich nicht sicher, wie viel Wahrheit in den Geschichten steckt, die sich die beiden erzählen. Fraglich ist auch, wer die Wiederbegegnung tatsächlich eingefädelt hat und warum. Aus Schuldgefühlen? Aus Rache?

"Die Deutschlehrerin" ist ein raffiniertes Drama, bei dem die Spannung gemächlich aufgebaut wird, bis man insbesondere von Mathildas Erzählungen gefesselt ist und der enttäuschten Frau, der ihr sehnlicher Kinderwunsch von Xaver verwehrt wurde, letztlich alles zutraut.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Spannendes Familiendrama, das den Zwiespalt und den inneren Konflikt der Protagonisten sehr gefühlvoll schildert

Wie wir waren
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Alice und Ben sind verheiratet und haben zwei Töchter, die 15-jährige Jools und die neunjährige Holly und leben in London. Alice ist Hausärztin, Ben Chirurg und beide versuchen so gut es geht, ihren Aufgaben ...

Alice und Ben sind verheiratet und haben zwei Töchter, die 15-jährige Jools und die neunjährige Holly und leben in London. Alice ist Hausärztin, Ben Chirurg und beide versuchen so gut es geht, ihren Aufgaben als Eltern gerecht zu werden. Die pubertierende Jools hat Schwierigkeiten in der schule und fühlt sich minderwertig und "dumm", während Holly ein wandelndes Lexikon und hochbegabte Musterschülerin ist.

Ben sehnt sich nach mehr Abwechslung im Alltag und ist selten zu Hause. Als er die Möglichkeit erhält, für eine Operation nach Eritrea zu gehen, um dort den Außenminister zu operieren, sagt er sofort zu. Die ängstliche Alice, die vom Verlust ihrer Eltern vor Jahren traumatisiert ist, ist gegen die Reise, kann Ben jedoch nicht umstimmen.

Der Aufenthalt in Eritrea führt zur Katastrophe. Ben wird nach einem Unglück mit einer Landmine für tot erklärt. Nach gut einem Jahr der Trauer nähert sich Alice dem Nachbarn von gemeinsamen Freunden an. Sie verliebt sich in den geschiedenen Dan, einen Multimillionär, der sie auf Händen trägt und auch die Mädchen scheinen Dan zu mögen. Am Tag der Hochzeit erhält Alice überraschend einen Anruf des Außenministeriums: Ben ist noch am Leben.

Während Alice drei Jahre lang davon ausgegangen ist, dass ihr Mann tot ist, war dieser in Eritrea in Gefangenschaft, wo er als Arzt Soldaten der Aufständischen behandelt und operiert hat. Sie hat sich über Monate hinweg zurückgezogen, ihre Kinder vernachlässigt, bis ihr Bruder und auch ihre Freunde auf sie eingewirkt haben, wieder aktiv am Leben teilzunehmen.
Dan ist nicht zu vergleichen mit Ben, aber kümmert sich fürsorglich um Alice und das ist vermutlich genau das, was Alice in dieser schweren Zeit braucht. Aich die ältere Tochter Jools ist schnell zu begeistern für das luxuriöse Leben als Stieftochter eines Multimillionärs.

Das Drama, mit dem die neu formierte Familie konfrontiert wird, beginnt von Neuem, als Ben nach England zurückkehrt.
Während er zu Beginn des Romans als egoistischer Familienvater in der Midlife Crisis dargestellt wurde, macht er bei seinem Aufenthalt in Eritrea eine Wandlung durch, wird sich seiner Verantwortung für die Familie bewusst und wie sehr er Alice liebt. Zuhause sieht er sich dann damit konfrontiert, als Vater und Ehemann ersetzt worden zu sein.

Ich hätte mir gewünscht, wenn der Fokus des Romans mehr auf dem Zwiespalt von Alice und den Mädchen nach der Rückkehr von Ben gelegen hätte. Die Trauerphase ist zwar authentisch und emotional geschildert, enthielt aber auch viele Wiederholungen in den Dialogen und Verhaltensweisen der Protagonisten und zogen den Roman etwas in die Länge. Wirklich spannend wurde nur das letzte Drittel und die Frage, wen Alice nun eigentlich liebt und welchen Mann sie vor den Kopf stoßen würde.

"Wie wir waren" ist ein Familiendrama mit interessanten, wenn auch zum Teil sehr überspitzt gezeichneten, Charakteren. Holly war mir zu sehr Streberin, Jools zu sehr die einfältige Zicke, Dan zu gönnerhaft und Alices Bruder Kevin zu sehr der klischeehafte Schwule. Diese bunte Mischung sorgte jedoch für eine abwechslungsreiche Handlung und ab dem Zeitpunkt von Bens Rückkehr wurde der Roman emotional packend. Mit Spannung habe ich darauf gewartet zu erfahren, wie Alice mit der neuen Situation umgehen würde und ob sie dem sichtlich geläuterten Ben eine zweite Chance geben oder ob sich sich für dem vermögenden, fürsorglichen Dan entscheiden würde, mit dem sie ein scheinbar sorgenfreies Leben in Aussicht hatte.

Der Weg dorthin war für alle Protagonisten anstrengend und für den Leser zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Die Moral von der Geschichte hat mir am Ende gut gefallen.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Tragische Liebesgeschichte für alle Romantiker, die an die große, bedingungslose Liebe glauben - mir fehlten Emotionen

The One
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Lizzie steht drei Monate vor ihrer Hochzeit mit Josh, mit dem sie seit fünf Jahren zusammen ist. Die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf Hochtouren und gerade im Moment als Lizzie ihr Hochzeitskleid kauft, ...

Lizzie steht drei Monate vor ihrer Hochzeit mit Josh, mit dem sie seit fünf Jahren zusammen ist. Die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf Hochtouren und gerade im Moment als Lizzie ihr Hochzeitskleid kauft, erfährt sie überraschend, dass ihr Exfreund Alex wieder in London ist. Sie hat ihn über zehn Jahre nicht gesehen, nachdem er sie ohne sich zu verabschieden verlassen hatte. Lange hatte Lizzie unter der Trennung gelitten, da Alex für sie die Liebe ihres Lebens gewesen ist.

Zurück in London schickt Alex ihr Blumen und bittet sie, sich bei ihm zu melden, was sie zunächst ignoriert. Bei einem Alumniball begegnen sie sich dennoch wieder und sofort springen die Funken wieder über. Lizzie hat ein schlechtes Gewissen gegenüber Josh, trifft sich jedoch weiterhin freundschaftlich mit Alex. Ihre Gefühle für ihn sind jedoch mehr als nur freundschaftlich.

Lizzie schwelgt in Erinnerungen und spricht sich mit Alex aus. Er erklärt ihr, warum er damals London verlassen hat und nach Thailand geflüchtet ist.
Als es nur noch eine Woche bis zur Hochzeit ist, macht Alex Lizzie eine Offenbarung, die sie zuriefst erschüttet. Bis zum Tag der Hochzeit zweifelt Lizzie und frag sich, ob es die richtige Entscheidung ist, Josh zu heiraten, wenn ihr Herz ihr etwas anderes sagt.

"The One" beschreibt die wenigen Wochen vor der Hochzeit von Lizzie und Josh, wobei nicht Lizzies zukünftiger Ehemann, sondern ihr Exfreund Alex für sie die Hauptrolle spielt.
Die erste große Liebe vergisst man nicht und als sie Alex wieder begegnet, kommen all ihre Gefühle wieder in ihr hoch, auch wenn sie zunächst noch versucht, sich dagegen zu wehren., Durch die Rückblicke in die Jahre 2002 bis 2005, die sie mit den gegenwärtigen Kapiteln abwechseln, erfährt man, wie sich Lizzie und Alex kennengelernt und ineinander verliebt haben und wie es zur Trennung und zur Abreise von Alex gekommen ist.

Der Roman ist sehr gefühlvoll geschrieben und man kann Lizzies Situation, diesen Zwiespalt, in dem sie steckt, durchaus verstehen. Eigentlich erscheint es nur logisch, dass sie in Sachen Liebe auf ihr Herz statt auf ihren Verstand hören sollte, aber auf der anderen Seite möchte sie Josh auch nicht so verletzen, wie sie damals von Alex verletzt worden ist, zumal sie weiß, dass Josh sie aufrichtig leibt und sie glücklich machen möchte. Zudem ist da auch noch Alex' Offenbarung, wonach eine Liebe zu ihm keine Zukunft hat.

"The One" ist eine tragische Liebesgeschichte für alle Romantiker, die an die große, bedingungslose Liebe glauben, die einzigartig ist und alle Zeiten überdauert.
Leider nimmt Lizzies Verlobter Josh in dem Roman eine so geringfügige Rolle ein, dass ich nicht so wie erhofft in Lizzies Gefühlschaos gefangen war und mitfiebern konnte, ob der Roman tatsächlich mit der akribisch geplanten Heirat enden wird. Trotz all der Tragik fehlten mir Emotionen und das Besondere an der Geschichte, so dass die Handlung selbst mit der ein oder anderen Überraschung zu sehr vor sich hin plänkelte.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Trotz der ernsthaften Themen recht simple Handlung ohne Höhepunkte

Like You and Me
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Lexie ist Anfang 20 und träumt davon, ihren Modeblog bekannt zu machen. Sie ist die Tochter eines selbstständigen Landschaftsgärtners, der vor zehn Jahren von seiner Ehefrau und Lexies Mutter verlassen ...

Lexie ist Anfang 20 und träumt davon, ihren Modeblog bekannt zu machen. Sie ist die Tochter eines selbstständigen Landschaftsgärtners, der vor zehn Jahren von seiner Ehefrau und Lexies Mutter verlassen wurde und dadurch zum Alkoholiker geworden ist. Lexie ist diejenige, die mit einem Angestellten in Teilzeit das Unternehmen stemmt, ihren Vater und sein Alkoholproblem vor allen anderen versteckt.
Lexie bewegt sich in den Kreisen der Reichen und Schönen, in der Hoffnung selbst aus ihrem Sumpf herauszukommen. Von Vorteil ist dabei die Freundschaft zu der deutschen Lena, die mit dem Hotelerben des WEST zusammen ist. Lexie kommt auf diese Weise auf exklusive Partys, wo sie Kontakte zu Männern knüpft.

Von festen Beziehungen hält Lexie nichts, für sie geht es lediglich um unverbindliche One-Night-Stands. Die Ausnahme bildet der Barkeeper Trip, der mehr von ihr möchte, als nur die Nächte mit ihr zu verbringen. Lexie hält ihn allerdings auf Abstand, bis die Situation zu Hause so schlimm wird, dass sie sich nicht mehr allein zu helfen weiß.

"Like You and Me" ist Band 2 der Upper-East-Side-Reihe und stellt Lexie in den Vordergrund, die als Nebencharakter aus Band 1 bekannt war. Zum Verständnis ist es hilfreich Band 1 gelesen zu haben, um die Hintergründe in Bezug auf ihre Freundin Lena zu verstehen, aber nicht zwingend notwendig.

Lexie ist kein auf den ersten Eindruck sympathischer Charakter. ie gibt sich überheblich und unnahbar und schient nur an schnellem Sex interessiert zu sein. Zunächst überwiegt deshalb auch das rein körperliche Interesse an Trip. Er sieht hinter ihrer Fassade, die verletzliche Seele, dass sie einsam und liebesbedürftig ist und Hilfe braucht. Ihre Situation zu Hause ist ihr peinlich, weshalb Lexie alles - die Versorgung ihres verbitterten Vaters und die Leitung des kleinen Familienbetriebs - allein bewältigen möchte. Ihr Modedesign-Studium hat sie abgebrochen und was ihr noch bleibt,. ist ihr kleiner Modeblog, mit dem sie groß herauskommen möchte.

"Like You and Me" ist ein Roman, der zahlreiche Klischees bedient und denkbar vorhersehbar ist. Durch die existentiellen Probleme von Lexie und ihren alkoholkranken Vater ist der Roman aber nicht nur auf eine Liebes-Herz-Schmerz-Geschichte oder Erotikszenen beschränkt,weshalb er mehr Anspruch hat als Band 1 der Reihe. Ich fand den Roman dennoch durch die so langanhaltende abneigende Haltung Lexies gegenüber Trip und sein tiefgreifendes Verständnis dafür sowie die sich wiederholenden Szenen mit ihrem Vater langatmig. Ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass der Modeblog eine größere Rolle gespielt hätte. Dieser beschränkte sich nur auf vereinzelte Fotos, die Lexie von ihren Outfits schießt.

Lexie fand ich nicht nur aufgrund ihrer Fassade, die sie krampfhaft versuchte, aufrechtzuerhalten, nicht authentisch. Ich konnte mir das Modepüppchen auf der allabendlichen Suche nach Sex und reichen Männern einfach nicht als hart arbeitenden Landschaftsgärtnerin vorstellen. Zudem wunderte ich mich, wie oft Lexie sich ein Taxi in New York gönnte, auf der anderen Seite aber nicht wusste, ob ihre Lebensmittel für den Monat noch ausreichen. Die erotischen (?) Dialoge zwischen Lexie und Trip (Stichwort: Hedwig oder der Ritt auf Kitt) waren nicht nur frivol, sondern zum Fremdschämen peinlich.

Trotz der ernsthaften Themen wie der Tod von Trips Bruder oder der Alkoholsucht des Vaters von Lexie, die zur Sprache kamen, war die Handlung recht simpel und vermittelte mit dem Ende für Lexie einzig, dass Reichtum und Einfluss alle Probleme lösen.