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Veröffentlicht am 10.11.2022

Weniger spannend und bewegend als der Vorgängerroman. Für mich kam vor lauter Schilderung historischer Ereignisse die Geschichte der beiden Schwestern zu wenig zum Tragen

Kinder des Aufbruchs
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Der Klappentext verrät schon fast zu viel, denn der Mord an der Sängerin und ehemaligen Freundin von Alice aus dem Kinderheim in der DDR, Irma Assmann, ereignet sich erst im letzten Drittel des Romans. ...

Der Klappentext verrät schon fast zu viel, denn der Mord an der Sängerin und ehemaligen Freundin von Alice aus dem Kinderheim in der DDR, Irma Assmann, ereignet sich erst im letzten Drittel des Romans. Bis dahin beschreibt der Roman die Lebenssituation der beiden Zwillingsschwestern Emma und Alice, die inzwischen beide verheiratet sind. Emma Laakmann ist Dolmetscherin, die deshalb einiges von den politischen Verwicklungen zwischen Ost und West aus erster Hand erfährt und sowohl beruflich als auch privat den Kalten Krieg zu spüren bekommt. Alice Weiß schreibt für die Tageszeitung Telegraf, worin sie ihre linkspolitisch gerichtete Einstellung zum Ausdruck bringen kann.
Der Roman handelt in den späten 1960er-Jahren in West-Berlin, wo auch Alice nach ihrer Flucht ein Zuhause gefunden hat und wo die Studentenunruhen und die geplanten Notstandsgesetze das Tagesgeschehen und die Nachrichten beherrschen.
Emma, Alice und ihre Ehemänner Julius Laakmann und Max Weiß haben ihre (dunklen) Geheimnisse und werden jeder auf unterschiedliche Art von ihrer Vergangenheit eingeholt. Dabei spielt stets die politische Situation, die deutsche Teilung und der Ost-West-Konflikt im Mittelpunkt, die jede(n) von ihnen auf unterschiedliche Art und Weise betrifft. Durch die massiven Geheimdienstaktivitäten von BND und Stasi in der geteilten Stadt herrscht ein grundsätzliches Misstrauen vor Fremden und Geflüchteten aus der DDR. Ängste werden geschürt, die vor allem Alice zu spüren bekommt, als sie von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht wird und sich notgedrungen als Fluchthelferin engagiert.

"Kinder des Aufbruchs" ist die Fortsetzung des Romans "Kinder ihrer Zeit", der als Vorwissen und zur Einordnung der Charaktere vorab gelesen werden sollte. Er beginnt gut fünf Jahre nach dem Ende von "Kinder ihrer Zeit" und dem Bau der Berliner Mauer, mit dem die deutsche Teilung zementiert wurde. Die bewegende Geschichte der Zwillingsschwestern Emma und Alice geht damit weiter, die so lange von einander getrennt waren.

"Kinder des Aufbruchs" ist eine fiktive Geschichte, die eng in die historischen Ereignisse zur Zeit des Kalten Krieges, der Hochzeit der Spionage und der Studentenunruhen eingebettet ist. Sie ist durch die gelungene Mischung mit realen und historisch belegten Geschehnissen sowie die Involvierung bekannter historischer Persönlichkeiten authentisch und vielschichtig, aber weniger emotional als "Kinder ihrer Zeit".
Durch die vier Hauptfiguren und ihre Geheimnisse handelt der Roman von vielen unterschiedlichen Themen - von Kinderwunsch, über Familienzusammenführung und Vergangenheitsbewältigung bis hin zu politischem Protest, Widerstand und Spionage - und wirkt deshalb ein wenig überladen. Für meinen Geschmack wäre ein stärkerer Fokus auf weniger Themen einträglicher gewesen, um ihnen die nötige Tiefe zu verleihen. Der Aufbau der Geschichte, die aus wechselnden Perspektiven geschildert ist und wie die einzelnen Handlungsstränge am Ende zusammengeführt werden, ist interessant - für meinen Geschmack aber auch ein wenig zu konstruiert. Viele Zufälle spielen eine Rolle, zu sehr scheinen Emma und Alice in den Fokus der Geheimdienste zu rücken.

Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil bildgewaltig und flüssig. Es fällt leicht, sich in die Lebenssituation der Charaktere hineinzuversetzen und aktiv an den politischen Geschehnissen der späten 1960er-Jahre teilzuhaben.
Claire Winter schafft es, Geschichte lebendig werden zu lassen, indem sie nicht nur historische Ereignisse nacherzählt, sondern sie mit einer fiktiven Geschichte um vier sympathische Charaktere verknüpft. Mir waren es in diesem Roman aber fast schon zu viele reale Ereignisse, die Einfluss hatten, so dass mir die persönlichen Umstände von Emma und Alice zu kurz kamen.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein sehr persönlicher Fall für die sympathische, charakterstarke Anthropologin - spannender Krimi mit Thrillerelementen.

Kalte, kalte Knochen
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Dr. Temperance Brennan freut sich, dass ihre Tochter nach acht Jahren in der Army in das zivile Leben zurückkehrt und sogar in ihre Nähe zieht. Sie hilft ihr beim Umzug und findet abends ein Päckchen vor ...

Dr. Temperance Brennan freut sich, dass ihre Tochter nach acht Jahren in der Army in das zivile Leben zurückkehrt und sogar in ihre Nähe zieht. Sie hilft ihr beim Umzug und findet abends ein Päckchen vor ihrem Haus, dessen Inhalt sich als Augapfel entpuppt. Eingravierte Koordinaten führen zum passenden Schädel. Weitere Leichen werden in der Umgebung in Charlotte gefunden, die auf unterschiedliche Weise ums Leben gekommen sind. Tempe entwickelt ein ungutes Gefühl, dass die Toten in einem bestimmten Zusammenhang stehen. Als sie diesen erkennt und wie die Toten sie persönlich betreffen, ist auch noch ihre Tochter verschwunden. Tempe weiß nicht, ob sich Katy aufgrund ihrer posttraumatischen Belastungsstörung zurückgezogen hat oder ob auch sie in Gefahr ist.

"Kalte, kalte Knochen" ist der inzwischen 21. Band um die forensische Anthropologin Dr. Temperance Brennan. Das Buch kann ohne Vorwissen gelesen werden, wobei der Hintergrund der Reihe und insbesondere zur Hauptfigur zum besseren Verständnis beitragen.
Tempe ist zunächst auf sich allein gestellt, denn ihr Lebensgefährte Andrew Ryan, der inzwischen Privatermittler ist, hält sich wegen eines Falls in der Karibik auf, bis er am Valentinstag zurückkehrt und die Suche nach dem Stalker und Mörder unterstützt.

Durch die persönliche Involvierung Tempes in diesem Fall ist "Kalte, kalte Knochen" spannend, auch wenn der Täter für die/ den Leser*in geradezu offensichtlich ist. Tempes forensisches Können und Fachwissen stehen weniger als sonst im Mittelpunkt. Es gilt vielmehr den kriminalistischen Zusammenhang der Leichen und insbesondere das Motiv des mutmaßlichen Serienmörders zu erkennen. Darüber hinaus verbreitet das Verschwinden von Tempes Tochter ein unbehagliches Gefühl und man fragt sich unweigerlich, ob es mit den Morden in Zusammenhang stehen könnte.
Durch Tempes Selbstgespräche, Gedanken und sarkastische Kommentare ist die Geschichte gewohnt unterhaltsam. Die Mini-Cliffhanger am Ende der Kapitel tragen zur Dynamik und Spannung bei.

Wer die sympathische, charakteristische Anthropologin mag und die Reihe schon länger verfolgt, wird sich auch mit diesem Band - einer gelungenen Mischung aus polizeilichen Ermittlungen und Thrillerelementen - durch die persönliche Bedrohung Tempes gut unterhalten fühlen. Gleichzeitig ist "Kalte, kalte Knochen" aber auch für Neulinge der Reihe eine spannende Rache-Geschichte.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte mit einer vorhersehbaren Romanze. Zunächst lange sehr harmonisch, am Ende jedoch übertrieben dramatisch.

Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas
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Nachdem Febe ihre geliebte Nana als letztes Familienmitglied verloren hat, lebt sie allein mit deren Hund Hamlet in ihrem kleinen Häuschen. Um mit ihrer besten Freundin Joss über Silvester in den Skiurlaub ...

Nachdem Febe ihre geliebte Nana als letztes Familienmitglied verloren hat, lebt sie allein mit deren Hund Hamlet in ihrem kleinen Häuschen. Um mit ihrer besten Freundin Joss über Silvester in den Skiurlaub fahren zu können, geht sie darauf ein, die Fake-Freundin von Liam, einem Bekannten von Joss, zu spielen. Dieser wurde von seiner Freundin Charlotte verlassen, die nun mit seinem Bruder Nelson zusammen ist. Mit Hilfe von Febe möchte er Charlotte zu verstehen vergeben, was sie ohne ihn verpasst.
Nicht nur das Geld lockt Febe, sie ist auch froh, Weihnachten nicht allein verbringen zu müssen. Die gut betuchte Familie Harrison nimmt sie unerwartet herzlich auf und trotz schlechten Gewissens, ihnen nur etwas vorzuspielen, genießt Febe das Weihnachtsfest voller Traditionen, Gemütlichkeit und gutem Essen. Schon bald beginnt sie auch mehr für den gut aussehenden Liam zu empfinden, der gar nicht so ein versnobter Computer-Nerd ist, wie sie dachte.

"All I (don't) want for Christmas" ist Band 1 der Buchreihe "Love Songs in London". Der Bezug zur Reihe ist mir nicht ganz klar. Der Roman handelt zwar in London, aber Musik spielt in der Geschichte eine nur untergeordnete Rolle, auch wenn am Ende Febes Playlist mit typischen Weihnachtsliedern abgedruckt ist.

Der Plot um eine vorgespielte Liebe, um Freunde oder Familie zu beeindrucken, ist wahrlich nicht neu, dennoch liest sich die Geschichte aufgrund der liebenswerten Protagonisten wirklich nett und verbreitet weihnachtliche Stimmung, um sich auf die schönste Zeit des Jahres einzustimmen. Neben Winterspaziergängen, Geschenke kaufen, das Haus schmücken und Plätzchen backen, steht das Weihnachtsfest als solches im Kreis der Familie im Mittelpunkt.
Dort findet sich Febe, die ihren Vater nicht kennt und nach ihrer Mutter auch noch ihre Großmutter verloren hat, ein und spürt die Warmherzigkeit der Familie, die Febe, die aus ganz anderen Verhältnissen stammt, als die reichen Eltern Liams, in ihrer Mitte aufnehmen.
Auch Liam stellt sich bald weniger oberflächlicher heraus, als erwartet, so dass die beiden sich nicht nur gezwungenermaßen annähern. Dennoch ist stets Charlotte mit von der Partie, die als Pendant zu Febe sehr oberflächlich dargestellt wird und offenbar trotz Verlobung mit Nelson noch Augen für Liam hat. So bleiben die typischen Unsicherheiten in dieser Konstellation und die Frage, ob es auch nach Weihnachten, wenn beide ihre Geschäftsbeziehung erfüllt haben, mit Febe und Liam weitergeht.

Die Stimmung des Romans ist wunderbar weihnachtlich und auch die Figuren sind weniger klischeebehaftet, als erwartet. Dafür ist die Geschichte aber auch lange zu süß und harmonisch und plätschert ohne größere Konflikte ein wenig vor sich, so dass es wie nach dem weihnachtlichen Fresskoma zu ermüdenden Längen kommt. Überraschungen und Wendungen bleiben aus und im Vergleich dazu wird die Geschichte am Ende übertrieben dramatisch.
"Love Songs in London - All I (don't) want for Christmas" ist eine stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte mit einer vorhersehbaren Romanze, die nett ist, aber das Besondere sowie innige Gefühle und eine charakterliche Weiterentwicklung vermissen lässt.
Band 2 erscheint bereits im Januar 2023, scheint aber mit diesem Roman nicht viel mehr als London als Schauplatz gemeinsam zu haben. Als "Love Songs in London" hätte sich als Fortsetzung eine Geschichte über Liams jüngeren Bruder Matt, der an seiner Musikkarriere arbeitet, angeboten.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Zwei Frauen, die sich durch das Erzählen ihrer beklemmenden Lebensgeschichten gegenseitig helfen.

Café Leben
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Die ehemalige Bibliothekarin Henrietta Lockwood ist Anfang 30 und führt ein einsames, zurückgezogenes Leben in London. Durch einen neuen Job in einer Beratungsambulanz, bei dem sie die Lebensgeschichten ...

Die ehemalige Bibliothekarin Henrietta Lockwood ist Anfang 30 und führt ein einsames, zurückgezogenes Leben in London. Durch einen neuen Job in einer Beratungsambulanz, bei dem sie die Lebensgeschichten von todkranken Menschen aufzeichnen soll, lernt sie die Krebspatientin Annie Doyle kennen, die mit Mitte 60 nur noch wenige Wochen zu leben hat. Jeden Samstag treffen sie sich im Café Leben, wo Henrietta von erschütternden Ereignissen aus Annies Leben erfährt, die ihren Vorsatz in Wanken bringen, rein bei den Fakten zu bleiben und Emotionen in Kontakt mit den Patienten auszublenden. Doch als Annie enthüllt, dass ihre Schwester kurz vor Weihnachten im Jahr 1974 unter mysteriösen Umständen verschwunden ist und später als tot erklärt wurde, muss Henrietta einfach herausfinden, was mit Kathleen geschehen ist, um Annies Geschichte zu vervollständigen.

Auch wenn Annie nur wenige Wochen bleiben, um ihre Geschichte zu erzählen, damit noch etwas von ihr zurückbleibt, handelt der Roman nicht von Tod, Krankheit und Trauer, sondern vom Leben, von prägenden Ereignissen und verpassten Chancen.
Beiden Hauptfiguren ist gemeinsam, dass sie von einem strengen Vater erzogen wurden, in der Kindheit bzw. Jugend ein Trauma erlebt haben und deshalb ein Leben mit nur wenig sozialen Kontakten pflegen, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Während Henrietta stoisch wirkt und und fest routinierte Tagesabläufe hat, die ihrem Leben Halt geben, tritt Annie selbstbewusster und zugänglicher auf und fällt durch extravagante Kleidung auf.

Da sich Annies Leben dem Ende neigt, ist sie bereit, sich mit ihren düsteren Erinnerungen auseinanderzusetzen, die sie bisher erfolgreich verdrängt hatte. Henrietta, die eigentlich nur einen vorgefertigten Fragebogen abarbeiten wollte, um das Leben einer Todgeweihten zu skizzieren, ist von Annies Erzählung über ihre tote Schwester, die eine Seelenverwandte für sie war, so getriggert, dass sie nicht umhin kann, Nachforschungen anzustellen, die weit über ihren Job hinausgehen.

Auch wenn Henrietta emotionslos und abgestumpft wirkt, berühren beide Geschichten, denn sowohl Henrietta als auch Annie sind unschuldig in Situationen geraten, die sie daran hinderten, ein freies und erfülltes Leben zu führen. Während Annies Leben fast vorbei ist und sie sich in ihren letzten Wochen ein wenig Exzentrik gönnt, hat Henrietta dagegen ihr Leben noch vor sich.
So hofft man einerseits, dass sich Annie ihre Pein von der Seele reden kann sowie Gewissheit um den Tod ihrer Schwester erfährt, um am Ende beruhigter sterben zu können und dass Henrietta durch Annies Erzählungen selbst beginnt, ihr Trauma zu überwinden, um mehr Leichtigkeit und Glück in ihr Leben zu lassen.

"Café Leben" ist ein Buch über bedrückende Lebensgeschichten, über Verlust, Angst, seelische Gewalt und verpasste Chancen, der durch das Geheimnis um Kathleens Verschwinden eine ungeahnte Spannung entwickelt. Trotz viel Traurigkeit und Melancholie ist der Roman bittersüß und nicht deprimierend, denn es ist hoffnungsvoll zu sehen, wie sich beide Frauen nach und nach öffnen und am Ende mehr als nur eine geschäftliche Beziehung miteinander pflegen.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Geschichte über Liebe, Freundschaft und Selbstfindung - ohne Kitsch, aber auch ohne das besondere Etwas.

Ein Wintertraum in London
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Als Nick wenige Wochen vor Weihnachten seine Anstellung in einer Anwaltskanzlei verliert und auf seine Bewerbungen nur Absagen erhält, nimmt er notgedrungen einen Job als Santa in einem Einkaufszentrum ...

Als Nick wenige Wochen vor Weihnachten seine Anstellung in einer Anwaltskanzlei verliert und auf seine Bewerbungen nur Absagen erhält, nimmt er notgedrungen einen Job als Santa in einem Einkaufszentrum an. Dort trifft er auf den vierjährigen Alfie, der sich nichts anderes zu Weihnachten wünscht, als dass seine Mama wieder glücklich ist. Nick verkuppelt daraufhin die sympathische Witwe Sarah mi seinem besten Freund Matt. Zu viert unternehmen sie viel gemeinsam, da Nick immer wieder als Babysitter fungiert. Nick stellt bald fest, dass er mehr für Sarah übrig hat, als nur platonische Gefühle. Er kann sich jedoch unmöglich zwischen Sarah und Matt drängen, schließlich hat Matt schon so viel für ihn getan und ist wie ein Bruder für ihn.

"Ein Wintertraum in London" ist eine Liebesgeschichte, die aus der Perspektive des männlichen Protagonisten geschildert, was eine willkommene Abwechslung zu anderen Geschichten dieser Art ist.
Die Story ist lebendig und unterhaltsam, handelt von Freundschaft und Liebe. Sie ist zudem humorvoll geschildert, denn wie von langjährigen Freunden gewohnt, nehmen sich Matt und Nick gegenseitig auf den Arm und wirken in ihrer unbeschwerten Art jünger. Die unkomplizierte Sarah fügt sich gut darin ein. Auch wenn Matt und Sarah gut zu einander passen, ist zu spüren, dass es zwischen Nick und Sarah mehr knistert und sie auch offensichtlich mehr Gemeinsamkeiten haben.

Die Geschichte ist authentisch, denn die Charaktere wirken sehr bodenständig. Auch wenn schon vor dem Lesen das Ende klar ist, ist die Lektüre nicht langweilig. Neben der Liebesgeschichte geht es um Themenfelder wie Familie und Trauer, Arbeitslosigkeit und Selbstverwirklichung und insbesondere Nick macht vom etwas oberflächlichen Anwalt eine Entwicklung durch, indem ihm andere Werte als Geld, Erfolg und Statussymbole wichtiger werden.
Weihnachten steht hingegen nur in der ersten Hälfte des Romans im Vordergrund, da man die Protagonisten auch über den Dezember hinaus begleitet. Die Geschichte kommt ganz ohne Kitsch aus und ist sogar weniger romantisch, als erwartet. Ein wenig enttäuschend ist zudem, wie leicht es den Protagonisten am Ende gemacht wird, den Konflikt zu lösen.
Es ist eine unprätentiöse Geschichte, der neben prickelnden Momenten das besondere Etwas fehlt, um länger im Gedächtnis zu verbleiben.

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