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Veröffentlicht am 03.01.2022

Roman über familiären Zusammenhalt und ein enges Band der Schwestern. Die Geschichte ist lebendig, unterhaltsam und vielschichtig und die süßen Rezepte regen zum Nachbacken an.

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Die fünf Lindholm-Schwestern sind in der Bäckerei der Familie in Arild an der Skåne-Küste Schwedens aufgewachsen. 1936 sind die drei ältesten Schwestern Hannah, Ingrid und Matilda erwachsen und packen ...

Die fünf Lindholm-Schwestern sind in der Bäckerei der Familie in Arild an der Skåne-Küste Schwedens aufgewachsen. 1936 sind die drei ältesten Schwestern Hannah, Ingrid und Matilda erwachsen und packen in dem Familienbetrieb mit an, während die 14-jährigen Zwillinge Ebba und Ulla noch zur Schule gehen. Die Zeiten sind hart und wirtschaftlich geht es der etwas abgelegenen Bäckerei nicht gut, weshalb Vater Anders in einem Erzbergwerk in Kiruna in Lappland arbeitet, wodurch er sich immer mehr von seiner Familie entfremdet.
Die Schwestern lassen sich jedoch nicht unterkriegen und entwickeln eigene Ideen für die Bäckerei. Mit immer neuen Rezepten und einem Kaffeegarten, in dem sie ihre Gäste nun auch bedienen und Touristen gezielt anlocken, machen sie sich mit dem "Süßen Himmel" einen Namen.
Währenddessen entdecken sie die Liebe mit all ihren glücklichen und traurigen Momenten. Hannahs Beziehung zu dem deutschen Karl und die Politik in Deutschland unter Adolf Hitler stellt die Familie vor neue Herausforderungen und Sorgen.
Der Roman ist wechselseitig aus den Perspektiven der drei älteren Lindholm-Schwestern geschrieben, wobei überwiegend die älteste Hannah in den Vordergrund rückt, auch wenn der Fokus ab dem Jahr 1938 ein wenig auf Ingrid verlagert wird.
Der familiäre Zusammenhalt in der Familie, die seit mehreren Generationen die Traditionsbäckerei familiär führt, wird bei den Lindholms groß geschrieben und insbesondere das enge Band der Schwestern ist spürbar. Die Figuren sind lebendig dargestellt. Jede Schwester hat ihren eigenen Charakter und persönliche Eigenschaften und Talente, die sie einmalig machen. Die Männer der Geschichte bleiben hingegen im Hintergrund und sind lange nicht so stark wir die Frauen.
Die Beschreibungen der Backstube, der Bäckerei, des Kaffeegartens und der Umgebung von Arild und des nächstgrößeren Ortes Mölle sind anschaulich und versetzen einen bildhaft nach Schweden. Auch die Faszination und die Leidenschaft für das Backen, wie aus nur wenigen Zutaten und kleinen Abwandlungen so unterschiedliche Kuchen, Torten und süße Gebäckstücke entstehen, wird sehr anschaulich vermittelt.
Es ist eine Familiengeschichte an einem wunderschönen Schauplatz, die unterhaltsam und vielschichtig ist. Nicht nur die Charaktere sind individuell, auch die Sorgen und die Probleme, mit denen die Familienmitglieder während der Jahre 1936 bis 1940 konfrontiert werden, sind ganz unterschiedlich. Auch wenn sich in den Jahren wirklich viel ereignet und einiges für die Familie verändert und die Frauen für die damalige Zeit sehr eigenständig wirken, ist der Roman trotzdem nicht überladen oder nicht zeitgemäß.
Eine Nachricht zu Beginn in dem kurzen Gegenwartsstrang sorgt zudem für Spannung. Etwas schade ist dann jedoch, dass der Rest der Geschichte nur noch in der Vergangenheit handelt und der Bezug zum Eingangskapitel nicht durch einen Epilog wieder hergestellt wird.
Am Ende wird man jedoch mit einer Reihe von Rezepten belohnt, die schon während man Hannah und Ingrid beim Backen über die Schulter guckt, für Neugierde sorgen und zum nachmachen anregen.

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Veröffentlicht am 01.01.2022

Eine etwas konstruiert wirkende Geschichte ohne Höhen und Tiefen, die sich humorvoll dem Thema Angststörung nähert.

Aber vielleicht wird auch alles gut
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Emilia Vierling ist knapp dreißig, alleinstehend und arbeitet als Ghostwriterin. Am liebsten ist sie mir ihrem Kater Oskar in den eigenen vier Wänden, wo ihr nichts passieren kann. Unter dem Druck ihrer ...

Emilia Vierling ist knapp dreißig, alleinstehend und arbeitet als Ghostwriterin. Am liebsten ist sie mir ihrem Kater Oskar in den eigenen vier Wänden, wo ihr nichts passieren kann. Unter dem Druck ihrer Schwester Lara sucht sie einen Psychotherapeuten auf, um sich ihren Ängsten zu stellen und trifft dort ausgerechnet auf Jack, mit dem sie vor vier Jahren eine unglückliche Liaison hatte. Durch eine Verwechslung, die sie beide nicht auflösen, finden sie sich zur Paartherapie ein und beginnen ihre Beziehung aufzuarbeiten.

Der Roman hat autobiographische Züge, denn die Autorin leidet selbst unter einer Angststörung. Bei Emilia hatte ich jedoch kaum das Gefühl, dass ihre Ängste krankhaft sind und ihr Leben einschränken, denn sie schafft es vor die Tür zu gehen und einzukaufen, wenn sie muss und ist sogar in der Lage spontan eine Rede auf einer Beerdigung zu halten. Auch hat sie kein Problem damit, dass ihre Schwester kurzfristig zu ihr in die Einzimmerwohnung zieht. Ich konnte mich aufgrund dieser widersprüchlichen Persönlichkeit nur schlecht in Emilia hineinversetzen.
Das Konstrukt mit der Paartherapie empfand ich ebenfalls als unglaubwürdig, da das Missverständnis zu lange aufrecht erhalten blieb. Auch blieb rätselhaft, warum Jack nach vier Jahren Funkstille auf diese Weise Kontakt zu Emilia sucht.

Der Roman wechselt zwischen den Erzählsträngen "Damals" und "Heute". Auf diese Weise erfährt man rückblickend, wie sich Emilia und Jack kennenlernten und woran ihre noch ganz junge Beziehung scheiterte. Auch hier geht es um Ängste, aber eher um die Angst, jemanden zu verletzen und die Schuldgefühle, die sich daraus ergeben würden. In der Gegenwart entwickelt sich die Geschichte um Emilia und Jack nicht wirklich weiter, weshalb auch der Aufwand mit der Paartherapie fragwürdig ist.

Emilia tritt zwar aus ihrem Schneckenhaus heraus, aber das war zu Beginn des Buches schon nicht wirklich problematisch, weshalb ich kaum eine charakterliche Weiterentwicklung ausmachen konnte.

Das Buch soll eine humorvolle Herangehensweise an psychische Erkrankungen sein und regt damit vielleicht Verständnis beim Leser*in für Menschen mit derartigen Problemen. Mir war die Geschichte zu oberflächlich und ohne Höhen und Tiefen oder Euphorie und Krisen, die sich bei der Annäherung und der Aufarbeitung der Beziehung zwischen Emilia und Jack hätten ergeben können, zu langweilig.

Gut gefallen haben mir dagegen die liebevollen Illustrationen der Autorin, die die Geschichte passend untermalen.

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Ein Wettlauf gegen die Zeit, der zunehmend langatmig erzählt wird. Die Rolle des blinden Mediums war mir zu esoterisch, die Aufklärung des Falls nur noch wenig realitätsnah.

Der Augensammler
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Ein Mörder tötet Frauen, entführt anschließend ihre Kinder und gibt dem Vater 45 Stunden und 7 Minuten Zeit, um das Versteck zu finden. Nach Ablauf der Frist tötet er das Kind und entfernt ihm das linke ...

Ein Mörder tötet Frauen, entführt anschließend ihre Kinder und gibt dem Vater 45 Stunden und 7 Minuten Zeit, um das Versteck zu finden. Nach Ablauf der Frist tötet er das Kind und entfernt ihm das linke Auge. Der Mörder wird deshalb in den Medien nur als "Augensammler" bezeichnet.
Alexander Zorbach ist ehemaliger Polizeibeamter und aktiver Journalist, der über den Serienmörder berichtet. Als er selbst in Verdacht gerät, der "Augensammler" zu sein, trifft er auf eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, der "Augensammler" habe sie zur Behandlung aufgesucht. Mit ihr als Medium, denn sie wird seitdem von Visionen heimgesucht, versucht Zorbach den entführten 9-jährigen Jungen zu finden, bevor das Ultimatum abläuft.

"Der Augensammler" ist die Vorgeschichte des aktuellen Bestsellers "Playlist" von Sebastian Fitzek. Der Thriller wird aus der Perspektive mehrerer Protagonisten geschildert und ist dabei ähnlich wie ein Countdown aufgebaut, denn der Roman beginnt mit dem Epilog und endet mit dem Prolog, wobei von Kapitel 84 auf S. 442 bis Kapitel 1 heruntergezählt wird.

Der Fall ist spektakulär und nichts für schwache Nerven, denn die Qualen des entführten Kindes werden aus dessen Sicht geschildert, was Beklemmungen auslöst. Zudem schreckt auch die Polizei bei ihrer verzweifelten Suche nach dem Kind nicht vor Gewalt und Folter gegen die Verdächtigen zurück.

Die Suche nach dem "Augensammler" ist ein Wettlauf gegen die Zeit, der allerdings zunehmend langatmig erzählt wird. Dabei ist die Rolle von Zorbach undurchsichtig. Die Polizei unterstellt ihm Täterwissen und als Leser fragt man sich, warum der "Augensammler" ausgerechnet ihn in seine Taten hineinzieht. Man kann nur spekulieren, ob es sich um einen Akt der Rache handeln könnte, denn Zorbach hat in einem Einsatz als Polizist eine Frau erschossen. Die blinde Physiotherapeutin wurde offenbar an ihn herangespielt, was ebenfalls zunächst nicht erklärlich ist. Warum sollte der "Augensammler" ihm eine Hilfestellung in seinem perfiden Spiel geben?
Alina Gregoriev ist nach einem Unfall als Dreijährige blind, findet sich jedoch im Alltag sehr gut zurecht und möchte nicht als "behindert" abgestempelt werden. Sie hat zudem eine Gabe bei Körperkontakt unter Schmerz in die Vergangenheit blicken zu können. So hat sie offenbar auch die Morde des "Augensammlers" gesehen. Mir war die Rolle von Alina als blindes Medium etwas zu esoterisch und abgehoben. Auf diese Weise fand ich die Aufklärung des Falls fernab der Realität, so dass mich der Thriller ab diesem Zeitpunkt nur noch wenig fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Historischer Roman, der Fiktion und historische Fakten verbindet. Mir vermittelte der Roman zu wenig Gefühl für das Zeitgeschehen und konnte auch nicht mit den Charakteren überzeugen.

Der Stoff der Träume
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Miriam Dassin zieht im Frühjahr 1947 von Paris nach London, um ihre Vergangenheit und die schrecklichen Kriegsereignisse hinter sich zu lassen. Dank einer Empfehlung erhält sie eine Anstellung bei dem ...

Miriam Dassin zieht im Frühjahr 1947 von Paris nach London, um ihre Vergangenheit und die schrecklichen Kriegsereignisse hinter sich zu lassen. Dank einer Empfehlung erhält sie eine Anstellung bei dem berühmten Modeschöpfer Norman Hartnell als Stickerin. Dort lernt sie Ann Hughes kennen und freundet sich mit ihr an. Die beiden sind die talentiertesten Arbeiterinnen und werden dafür ausgewählt, das Hochzeitskleid von Prinzessin Elizabeth mit Blüten zu besticken. Während sie mit Stolz ihrer Arbeit nachgehen, sind sie auch auf der Suche nach ihrem privaten Glück.
Knapp 70 Jahre später erbt Heather Mackenzie von ihrer verstorbenen Großmutter Ann Musterstücke kostbarer Stickereien, die dem Blumenmuster des Hochzeitskleids von Queen Elizabeth entsprechen. Heather hatte eine enge Bindung zu ihrer Nan und kann nicht verstehen, warum sie ihr von ihrer Tätigkeit als Stickerin und der Ehre, an dem Hochzeitskleid der Queen mitzuwirken, nie etwas erzählt hat. Sie reist von Toronto nach England, um sich auf Spurensuche zu begeben.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen, ist in der Vergangenheit abwechselnd aus der Perspektive von Ann beziehungsweise Miriam geschildert, während die Gegenwart aus Sicht von Heather erzählt wird. Die Erzählstimmen unterscheiden sich dabei kaum, was es vor allem im Vergangenheitsstrang erschwert die beiden jungen Frauen auseinanderzuhalten. Auch die Erzählungen über die drei Frauen ähneln sich zu Beginn arg, denn alle lernen im Verlauf der Geschichte einen Mann kennen, der jeweils empathisch und hilfsbereit ist und jede bei ihren kleineren oder größeren Problemen unterstützt.
Das Setting in London kurze Zeit nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges ist anschaulich geschildert. Die Bevölkerung leidet nach wie vor an Rationierungen und Entbehrungen und es erscheint nachvollziehbar, dass sich alle auf die royale Hochzeit als Großereignis freuen. Die Autorin schafft es jedoch nicht, diese euphorische Stimmung oder auch einen möglichen Neid in der Bevölkerung wegen des Prunks zu vermitteln.

Die mühsame Tätigkeit der Stickerinnen wird detailliert beschrieben, während die Charakterzeichnung eher schwach ist. Keine der Haupt- oder Nebenakteure hat herausragende Eigenschaften, sie blieben blass und leblos. Die Schicksale der Frauen berühren deshalb auch nicht so, wie sie könnten. Auch der Aufbruch Anns nach Kanada wirkte auf mich zu abrupt und problemlos.
Die Schilderung der royalen Hochzeit ist dagegen gelungen. Authentisch wird diese aus Sicht von Miriam und Ann beschrieben, von denen eine am Gottesdienst in Westminster Abbey teilnehmen durfte, während die andere im Hintergrund für letzte Verbesserungen an den Kleidern des Hofstaats im Buckingham Palace zur Verfügung stehen durfte.

Der Strang in der Gegenwart trägt nicht viel zur Geschichte bei, da das Wesentliche über Ann in der Vergangenheit erzählt wird. Allerdings fragt man sich natürlich, was passiert sein mag, dass Ann nie über ihr Leben und ihre Tätigkeit bei dem berühmten Modeschöpfer Norman Hartnell mit ihrer Familie gesprochen hat, was somit auf beiden Zeitebenen für ein wenig Spannung sorgt. Die Liebesgeschichte von Heather entwickelte sich zu vorhersehbar und zu schnell und hätte die Geschichte auch nicht benötigt.
Letztlich hatte ich mir von dem Historienanteil mehr Gefühl für das Zeitgeschehen und von der angekündigten Dramatik der Geschichte mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Weniger ein Weihnachtsroman, sondern vielmehr ein Roman über Mutter-Tochter-Beziehungen. Das Verhältnis von Problemen und Weihnachtsatmosphäre war mir zu wenig ausgewogen.

Das Fest der Weihnachtsschwestern
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Gayle Mitchell ist ein Workaholic, Leiterin eines florierenden Unternehmens und Bestsellerautorin für Lebensratgeber. Als sie während eines Interviews einen Unfall erleidet, stellt sie fest, dass Arbeit ...

Gayle Mitchell ist ein Workaholic, Leiterin eines florierenden Unternehmens und Bestsellerautorin für Lebensratgeber. Als sie während eines Interviews einen Unfall erleidet, stellt sie fest, dass Arbeit nicht alles ist und dass sie sich nach ihren beiden Töchtern Samantha und Ella sehnt. Seit fünf Jahren hat sie ihre Töchter nicht mehr gesehen. Nach einem verheerenden Streit ist eine Kluft entstanden, die nun schier unüberwindbar erscheint.
Als Samantha und Ella ihre Mutter im Krankenhaus besuchen, sehen sie zum ersten Mal eine verletzliche Seite ihrer taffen Mutter. Ihrem Wunsch, Weihnachten in diesem Jahr gemeinsam zu verbringen, stehen sie misstrauisch gegenüber. Sie wünschen sich ein friedliches Fest ohne Streit und ohne eine Mutter, die hohe Erwartungen an ihre Töchter hat. Dennoch geben sie sich als Familie eine Chance und reisen gemeinsam in die schottischen Highlands, wo Samantha als Inhaberin eines Reisebüros einen Auftrag zum Test einer abgelegenen Lodge hat.

Der Roman ist abwechselnd aus den Perspektiven der unterschiedlichen Frauen geschildert. Die Kapitel sind verhältnismäßig lang, was einem ermöglicht, tief in die Charaktere einzutauschen. Gayle ist vordergründig ein diszipliniertes Arbeitstier, verbirgt jedoch ein Trauma, das ihre strenge Art und den Druck, den sie auf ihre Töchter ausübte, erklärt. Samantha ist beruflich erfolgreich, sehnt sich jedoch nach einer romantischen Liebesbeziehung, wie sie sie bisher nur aus Romanen kennt. Ella ist verheiratet und Mutter einer fünfjährigen Tochter und geht in dieser Rolle voll auf. Die weiblichen Charaktere wirken mit ihren Stärken und Schwächen menschlich und authentisch. Die Männer bleiben dabei nur Statisten und insbesondere der Inhaber der Lodge Brodie McIntyre wirkt als sexy, intelligent, empathisch und fürsorglich allzu perfekt.

Auch das Setting in den verschneiten schottischen Highlands, die abgelegene Lodge am See mit Rentieren ist anschaulich und passt gut zu einem Weihnachtsroman.
Aufgrund der gedrückten Stimmung, der Missverständnisse und Probleme, die gewälzt werden, mag sich jedoch trotz Schneemannbauens und Plätzchenbackens keine richtige (vor-)weihnachtliche Stimmung einstellen. Der ungelöste Konflikt, der zwischen den beiden Töchtern und ihrer Mutter steht, schwelt lange, während die Protagonisten sich fremden Menschen gegenüber öffnen, aber nicht mit den eigentlich Betroffenen offen sprechen. Diese retardierenden Momente ziehen den Roman ungemein in die Länge, zumal auch nicht so richtig klar wird, was vor fünf Jahren zu diesem gravierenden Zerwürfnis geführt hat.

"Das Fest der Weihnachtsschwestern" ist weniger ein Weihnachtsroman, sondern vielmehr ein Roman über Mutter-Tochter-Beziehungen. Die Geschichte schildert anschaulich den den Wert der Familie - nicht nur zu Weihnachten - und dass es nie zu spät für eine Veränderung und Versöhnung ist. Die Liebesgeschichte ist vorhersehbar, steht jedoch nicht im Vordergrund, weshalb die verlässliche Aussicht auf ein romantische Happy End nicht gestört hat. Ich hätte mir ein ausgewogeneres Verhältnis aus Problemen und Weihnachtsatmosphäre gewünscht. Zudem fand ich, dass die Konflikte nach der langen Zeit des Schweigens zu beiläufig gelöst worden sind.

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