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Veröffentlicht am 10.10.2020

Spannender als die Vorgängerbände der charmanten Buchreihe - ein kniffliger Fall clever gelöst

Der Fall der verhängnisvollen Blumen
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Da Enola davon ausgeht, dass ihre Tarnung bei der Lösung des Falls um die verschwundene linkshändige Lady aufgedeckt worden ist, schließt sie das Büro des Wissenschaftlichen Perditors Dr. Ragostin. Um ...

Da Enola davon ausgeht, dass ihre Tarnung bei der Lösung des Falls um die verschwundene linkshändige Lady aufgedeckt worden ist, schließt sie das Büro des Wissenschaftlichen Perditors Dr. Ragostin. Um sich weiterhin vor ihren Brüdern verstecken zu können, benötigt sie eine neue Identität und schlüpft in die Rolle der feinen Lady Viola Everseau, was mit enormem Aufwand verbunden ist.

Als Enola erfährt, dass der Arzt und beste Freund ihres Bruders, Dr. Watson, vermisst wird, möchte sie helfen, denn er war auch ihr gegenüber zuvorkommend und hilfsbereit. Zudem ist ihr Ehrgeiz geweckt, da selbst Meisterdetektiv Sherlock Holmes ratlos ist. Bei einem Besuch von Dr. Watsons Ehefrau fällt ihr ein Blumenstrauß aus, der jedoch keine freundlich gemeinte Geste zu sein scheint. Enola versteht die Sprache der Blumen, die in dem Strauß allesamt nichts gut verheißen und den Tod symbolisieren. Dr. Watsons scheint sich in Lebensgefahr zu befinden...

"Der Fall der verhängnisvollen Blumen" ist der dritte Band der Reihe um Enola Holmes, der gewitzten jungen Schwester von Sherlock Holmes. Er schließt inhaltlich nahtlos an Band 2 an und handelt im Jahr 1889 in London. Nach wie vor ist Enola auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter, muss dabei aber aufpassen, nicht von ihren Brüdern entdeckt zu werden. Das schlaue Katz-und-Maus-Spiel wird insofern fortgesetzt. Auch nutzt Enola erneut chiffrierte Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, um Kontakt mit ihrer Mutter aufzunehmen. Dies gestaltet sich allerdings immer schwieriger, da inzwischen auch ihre Brüder die Kommunikation entdeckt und entschlüsselt haben.

Den Fall um den verschwundenen Dr. Watson empfand ich als spannender aufgebaut, als die Fälle in den Vorgängerbänden, auch wenn es in diesem Fall sehr viele Zufälle und glückliche Begegnungen sind, die Enola auf die richtige Spur führen.
Der Roman ist wiederum sehr kurzweilig zu lesen und es macht Spaß, Enola bei ihren abgetarnten Ermittlungen zu begleiten und zusammen mit ihr die Rätsel zu lösen. Ich mag den Charme der Buchreihe, die einen sehr anschaulich in das London zum Ende des 19. Jahrhunderts versetzt. Bei diesem Band gefiel es mir besser, dass die Sozialkritik nicht so sehr im Vordergrund stand, sondern mehr erzählerische Sorgfalt auf die Lösung des kniffligen Kriminalfalls verwendet wurde.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Fortsetzung der charmanten Reihe um die jüngere Schwester des Meisterdetektivs, die Aufklärung des Falls ist allerdings etwas abenteuerlich

Der Fall der linkshändigen Lady
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Enola ist inzwischen in London sesshaft geworden und hat sich mit einem Büro für verschwundene Gegenstände und Personen selbstständig gemacht. Um vor ihre Brüdern im Verborgenen zu bleiben, lebt und arbeitet ...

Enola ist inzwischen in London sesshaft geworden und hat sich mit einem Büro für verschwundene Gegenstände und Personen selbstständig gemacht. Um vor ihre Brüdern im Verborgenen zu bleiben, lebt und arbeitet sie mit wechselnden Identitäten, ist tagsüber wahlweise Sekretärin Ivy Meshle des imaginären Inhabers des Detektivbüros Dr. Ragostin oder seine Ehefrau, während sie nachts als stumme Nonne die Armen im East End Londons versorgt.

Enola ist weiterhin auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter, mit der sie mittels Chiffren in Zeitungen und Zeitschriften heimlich kommuniziert. Abgelenkt wird sie dabei vom Verschwinden der jungen Lady Cecily Alistair, die eines nachts im Nachtgewand aus ihrem Schlafzimmer entschwand. Enola fühlt sich mit der Gleichaltrigen, die wie sie nach mehr Freiheit drängte, verbunden und versucht sie aufzuspüren. Dabei muss sie einerseits auf der Hut vor all den dunklen Gestalten in den Armenvierteln Londons sein und andererseits vor ihrem Bruder Sherlock, der ihn inzwischen auf der Spur ist.

"Der Fall der linkshändigen Lady" ist der zweite Band der Enola Holmes-Reihe, der smarten kleinen Schwester des Meisterdetektivs und handelt wenige Monate später im Frühjahr 1889. Der Roman ist ähnlich aufgebaut wie Band 1 und handelt einerseits von der Suche nach der Mutter unter Verwendung kniffliger Geheimbotschaften und andererseits von der Lösung eines ominösen Kriminalfalls, in den sich die junge Enola einmischt.

Die Atmosphäre Londons Ende des 19. Jahrhunderts wird anschaulich eingefangen und wieder spielen die Unterdrückung der Frau, der Kampf der Arbeiterklasse, die Unterschiede von Arm und Reich und der Wunsch nach Freiheit eine übergeordnete Rolle, während der Ermittlungen und Spurensuche. Der Roman ist kurzweilig und spannend und es macht Spaß zu lesen, wie Enola die Menschen an der Nase herumführt und sich immer wieder neue clevere Verkleidungen ausdenkt. Sie ist eine Heldin, mit der man sich gerne identifiziert, da sie mit ihrer Auffassungsgabe und ihrem logischen Denkvermögen ihrem großen Bruder in nichts nachsteht.

Die Hintergründe und die Aufklärung des Falls um die verschwundene junge Lady sind etwas abenteuerlich, passen damit allenfalls zur Zielgruppe der jugendlichen Leser, während ich den Eindruck hatte, dass die politischen Themen dafür etwas zu viel Raum einnehmen und in der Intensität etwas ermüdend und zu plakativ sein könnten. Enola habe ich jedoch ins Herz geschlossen und freue mich auf weitere Teile der charmanten Buchreihe.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Auftakt der charmanten Jugendkrimi-Reihe um die smarte jüngere Schwester von Sherlock Holmes

Der Fall des verschwundenen Lords
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Als Enolas Mutter an ihrem 14. Geburtstag verschwindet, begegnet sie zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder ihren älteren Brüdern Mycroft und Sherlock Holmes. Insbesondere Mycroft verurteilt die Emanzipationsanstrengungen ...

Als Enolas Mutter an ihrem 14. Geburtstag verschwindet, begegnet sie zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder ihren älteren Brüdern Mycroft und Sherlock Holmes. Insbesondere Mycroft verurteilt die Emanzipationsanstrengungen seiner Mutter und wie sie die jüngere Schwester erzogen hat. Er meldet sie deshalb in einem Internat an, wo sie eine angemessene Erziehung genießen soll. Enola denkt jedoch nicht daran, ihren Brüdern zu gehorchen, sondern möchte ihre Mutter, die ihr verschlüsselte Botschaften und ausreichend Bargeld hinterlassen hat, auf eigene Faust finden. Auf ihrem Weg nach London wird sie auf den Fall des verschwundenen jungen Lords Basilwether aufmerksam. Von der Neugier gepackt, beginnt sie zu recherchieren und begibt sich damit selbst in Gefahr.

"Der Fall des verschwundenen Lords" ist der erste Band um die deutlich jüngere Schwester des Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Es ist ein Jugendkrimi, der zur viktorianischen Zeit im Jahr 1888 in England handelt.

Enola ist eine smarte und mutige 14-Jährige, die ihren älteren Bruder Sherlock für seinen Spürsinn bewundert und nach dem Verschwinden ihrer Mutter eigene detektivische Ambitionen entwickelt. Das Buch ist atmosphärisch geschrieben und fängt die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts bildlich ein. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich, dem Leben auf dem Land und dem in der Stadt sowie zwischen Männern und Frauen wird anschaulich mit der Geschichte verbunden. Sie liest sich kurzweilig und im Falle des rätselhaften Verschwindens von Mutter Holmes mit den hinterlassenen Chiffren auf Grundlage des Lexikons der Sprache der Blumen durchaus spannend und regt zum mitraten an, während der titelgebende Fall des verschwundenen Lords eher eine untergeordnete Rolle spielt und etwas schnell abgehandelt wird.

Das Buch ist in sich geschlossen, bietet aber im Hinblick auf die charakterliche Weiterentwicklung von Enola und ihren Neuanfang in London sowie die noch nicht abgeschlossene Suche nach der Mutter viel spannenden Stoff für die nachfolgenden fünf Bände, von denen bereits drei in Deutschland erschienen sind.
Die charmante Geschichte um Sherlock Holmes clevere kleine Schwester ist für jugendliche Leser, aber auch für Erwachsene geeignet, die sich auf eine kluge Abenteuergeschichte einlassen möchten.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Historisches Drama der leisen Töne, bei der die Liebe neben anderen tragischen Ereignissen im Hintergrund bleibt - etwas langatmig

Als die Nacht uns Sterne schenkte
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Die 21-jährige Selina Lennox ist eine der "Bright Young People". Sie stammt aus privilegiertem Haus und lebt ein Leben, das aus Partys und Alkohol besteht. Mit ihrem Verhalten weckt sie auch das Interesse ...

Die 21-jährige Selina Lennox ist eine der "Bright Young People". Sie stammt aus privilegiertem Haus und lebt ein Leben, das aus Partys und Alkohol besteht. Mit ihrem Verhalten weckt sie auch das Interesse der Presse, die auf der Suche nach Skandalen ist. Eines Nachts begegnet sie dem mittellosen Künstler Lawrence Weston. Die beiden verlieben sich ineinander, obwohl ihre Beziehjung nicht standesgemäß ist. Sie verbringen 1925 einen leidenschaftlichen Sommer miteinander, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Ein Ende ist jedoch unvermeidbar, denn Selina fühlt sich an die gesellschaftlichen Konventionen gebunden.

Der Roman handelt im Jahr 1936 und ist überwiegend aus der Perspektive von Alice, der kleinen Tochter von Selina erzählt, die ihre Mutter vermisst, die mit ihrem Vater auf Geschäftsreise in Asien ist. Selina schreibt Alice Briefe und gibt ihr kleine Rätsele auf, mit denen sie mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter erfährt. In Rückblenden wird der Leser mit der Liebesgeschichte von Selina und Lawrence konfrontiert.

"Als die Nacht uns Sterne schenkte" ist ein historischer Roman, der auf zwei Zeitebenen handelt und aus wechselnden Perspektiven geschildert ist, die unvermittelt innerhalb der Kapitel wechseln. Einen wesentlichen Part nimmt dabei die traurige Situation der neunjährigen Alice ein, die im Haus ihrer Großeltern, wo ihr nur von den Angestellten Wertschätzung und Zuneigung entgegengebracht wird, auf die Rückkehr ihrer Eltern, insbesondere die ihrer Mutter, wartet. Sehnsüchtig erwartet sie die Briefe ihrer Mutter, die ihr darin von der langen Reise durch exotische Länder berichtet.
Die Liebesgeschichte im Jahr 1925 geht im Vergleich dazu ein wenig unter. Ich fand sie zudem wenig glaubwürdig, da ich zwischen Selina und Lawrence kaum Emotionen verspürte und ich vor allem Selinas Entscheidung gegen Lawrence nicht nachvollziehen konnte. Statt für die Liebe entschied sie sich für ihr luxuriöses Leben, was so gar nicht zu ihrer freiheitsliebenden Persönlichkeit passen wollte.

Der Roman ist zunächst sehr gemächlich erzählt. Über weite Teile passierte mir während der Schilderung von Selinas Freundeskreis und der gemeinsamen Partyabende oder der Einsamkeit Alices zu wenig, bis es im letzten Drittel zu einer Wendung kam, die die beiden Erzählstränge enger miteinander verband. Das offene Geheimnis, das dabei zutage kam, war von Anbeginn vorhersehbar, nicht aber die Tragik für die Hauptfiguren, die von einem weiteren Schicksalsschlag erschüttert wurden.

"Als die Nacht uns Sterne schenkte" ist ein historisches Drama der leisen Töne, von dem ich mir aufgrund des Klappentextes eine emotionale Liebesgeschichte erwartet hatte, die dann jedoch nur einen Teilaspekt des Romans ausmachte und mich im Gegensatz zu den anderen tragischen Ereignissen in der Familie nur wenig berühren konnte. Auch vermisste ich eine zeitgenössische Atmosphäre der 1920er- und 1930er-Jahre. Die Geschichte hätte letztlich zu jeder Zeit handeln können.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Moderner und spannender Psychothriller, der leicht zu lesen ist, aber im Hinblick auf die Gefahren von Smart-Home-Technik oberflächlich bleibt

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Als der Chirurg Dr. Hendrik Zemmer nach einem Notfall nachts nach Hause kommt, ist seine Verlobte Linda spurlos verschwunden. Hendrik glaubt nicht daran, dass Linda ihn ohne ein Wort des Abschieds und ...

Als der Chirurg Dr. Hendrik Zemmer nach einem Notfall nachts nach Hause kommt, ist seine Verlobte Linda spurlos verschwunden. Hendrik glaubt nicht daran, dass Linda ihn ohne ein Wort des Abschieds und der Erklärung verlassen hat und verständigt die Polizei. Diese unternimmt zunächst nichts, da es keinen Hinweis auf ein Verbrechen gibt. Mit einem Aufruf auf Facebook sucht Hendrik nach seiner Verlobten und wird bald darauf von einer Frau kontaktiert, deren Mann vor Kurzem ebenfalls einfach so verschwunden ist. Auch eine Psychologiestudentin, die zuletzt ein Praktikum beim LKA Hamburg absolvierte und Kontakte in die Hackerszene hat, wird auf die Suche aufmerksam und versucht Hendrik zu helfen. Sie weiß von einem dritten mutmaßlichen Entführungsfall. Wie Hendrik und Linda verwendeten auch die beiden anderen Haushalte das Smart Home-System "Adam", durch das sich offenbar jemand Zutritt zu den Häusern verschaffte.

"Die App: Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst." ist ein moderner Psychothriller, der von den Gefahren der Smart Home-Technik handelt. Der Thriller verliert sich nicht in Details zur Technik oder zum Darknet und ist deshalb leicht verständlich geschrieben. Durch die kurzen Kapitel ist die Geschichte sehr temporeich und entfaltet schnell eine eigene Dynamik. Das Buch ist auch durchaus interessant und unterhaltsam zu lesen, verliert aber durch den zweiten Handlungsstrang, der aus Sicht der (unbekannten) Opfer geschrieben ist an Spannung, da das Motiv für die Verbrechen zu leicht vorhersehbar wird. Spannend fand ich dennoch zu erfahren, welcher Zusammenhang zu "Adam" bestand.

Die Figuren, denen Hendrik begegnet, sind überwiegend undurchschaubar. Selbst die Polizisten wirken zweifelhaft, so dass man nicht weiß, wem man tatsächlich trauen kann.
Durch die eigenmächtigen Ermittlungen und die vielen Zufälle, die zur Aufklärung beitrugen, fand ich die Handlung etwas konstruiert. Auch hatte ich mir mehr Schrecken durch Adam erwartet und war von der Auflösung etwas ernüchtert.

Das Potenzial der Geschichte wurde meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschöpft. Durch den zweiten Handlungsstrang verlor sich der Fokus auf die Smart Home-Technik ein wenig und war letztlich nur Mittel zum Zweck. Die Gefahren eines Missbrauchs und einer Rundumüberwachung hätten noch deutlicher herausgestellt werden und für Schockmomente sorgen können.
Dennoch fand ich "Die App" unterhaltsam geschrieben und habe den Thriller innerhalb weniger Stunden gelesen.

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