Spannender als die Vorgängerbände der charmanten Buchreihe - ein kniffliger Fall clever gelöst
Der Fall der verhängnisvollen BlumenDa Enola davon ausgeht, dass ihre Tarnung bei der Lösung des Falls um die verschwundene linkshändige Lady aufgedeckt worden ist, schließt sie das Büro des Wissenschaftlichen Perditors Dr. Ragostin. Um ...
Da Enola davon ausgeht, dass ihre Tarnung bei der Lösung des Falls um die verschwundene linkshändige Lady aufgedeckt worden ist, schließt sie das Büro des Wissenschaftlichen Perditors Dr. Ragostin. Um sich weiterhin vor ihren Brüdern verstecken zu können, benötigt sie eine neue Identität und schlüpft in die Rolle der feinen Lady Viola Everseau, was mit enormem Aufwand verbunden ist.
Als Enola erfährt, dass der Arzt und beste Freund ihres Bruders, Dr. Watson, vermisst wird, möchte sie helfen, denn er war auch ihr gegenüber zuvorkommend und hilfsbereit. Zudem ist ihr Ehrgeiz geweckt, da selbst Meisterdetektiv Sherlock Holmes ratlos ist. Bei einem Besuch von Dr. Watsons Ehefrau fällt ihr ein Blumenstrauß aus, der jedoch keine freundlich gemeinte Geste zu sein scheint. Enola versteht die Sprache der Blumen, die in dem Strauß allesamt nichts gut verheißen und den Tod symbolisieren. Dr. Watsons scheint sich in Lebensgefahr zu befinden...
"Der Fall der verhängnisvollen Blumen" ist der dritte Band der Reihe um Enola Holmes, der gewitzten jungen Schwester von Sherlock Holmes. Er schließt inhaltlich nahtlos an Band 2 an und handelt im Jahr 1889 in London. Nach wie vor ist Enola auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter, muss dabei aber aufpassen, nicht von ihren Brüdern entdeckt zu werden. Das schlaue Katz-und-Maus-Spiel wird insofern fortgesetzt. Auch nutzt Enola erneut chiffrierte Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, um Kontakt mit ihrer Mutter aufzunehmen. Dies gestaltet sich allerdings immer schwieriger, da inzwischen auch ihre Brüder die Kommunikation entdeckt und entschlüsselt haben.
Den Fall um den verschwundenen Dr. Watson empfand ich als spannender aufgebaut, als die Fälle in den Vorgängerbänden, auch wenn es in diesem Fall sehr viele Zufälle und glückliche Begegnungen sind, die Enola auf die richtige Spur führen.
Der Roman ist wiederum sehr kurzweilig zu lesen und es macht Spaß, Enola bei ihren abgetarnten Ermittlungen zu begleiten und zusammen mit ihr die Rätsel zu lösen. Ich mag den Charme der Buchreihe, die einen sehr anschaulich in das London zum Ende des 19. Jahrhunderts versetzt. Bei diesem Band gefiel es mir besser, dass die Sozialkritik nicht so sehr im Vordergrund stand, sondern mehr erzählerische Sorgfalt auf die Lösung des kniffligen Kriminalfalls verwendet wurde.