Mörderisches Zürich
Tiefes, dunkles BlauRosa hat einen Termin bei einem Kryomediziner, sie möchte ihre Eizellen einfrieren lassen, um später zu entscheiden, ob sei ein Kind möchte. Ein paar Stunden später wird eine Leiche im Zürichsee gefunden ...
Rosa hat einen Termin bei einem Kryomediziner, sie möchte ihre Eizellen einfrieren lassen, um später zu entscheiden, ob sei ein Kind möchte. Ein paar Stunden später wird eine Leiche im Zürichsee gefunden und der gehört zum Revier von Rosa, die Seepolizistin ist. Es stellt sich heraus, dass es ihr Arzt ist, der vermutlich im Drogenrausch ertrunken ist. Das passt für Rosa überhaupt nicht zusammen. Doch das Ermitteln fällt ihr schwer da so nichts zusammenpasst. Sie wird aber als Verbindungsbeamtin zwischen Kripo und Seepolizistin eingeteilt und trifft dort auf einen alten Freund. Gemeinsam verfolgen sie einige Spuren, die auch an die Universität führt. Doch der Ansatzpunkt bleibt noch einige Zeit im Dunkeln.
„Tiefes, dunkles Blau“ von Seraina Kobler und der Hauptperson Rosa Zambrano ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit Tiefgang. Alles was die Autorin über Rosa schreibt ist sehr einfühlsam, ja geradezu liebevoll gehalten. Für einen Krimi vielleicht zu liebevoll, nein ich glaube ehr tiefgründig um den Charakter der Seepolizistin zu verstehen, Gerade ihr privates Leben ist sehr ungewöhnlich eingebettet in das mondäne Zürich. Manchmal kommt es mir vor, als ob es eine idyllische Oase darstellt. Auch ihr Freundeskreis passt in dieses Bild perfekt hinein. Bei der Familie hat die Autorin einige Abstriche gemacht. Sie ist also mit sich und See im Einklang und deshalb passt der Fundort des Toten perfekt in diesen Plan. Es gleicht einer Idylle auch der Zeitpunkt und die Art des Ablebens wird sehr sphärisch beschrieben. Das Thema ist aufgehängt an dem Wunsch das Leben wissenschaftlich kontrollieren zu können und Fortpflanzung und die Reinheit des Lebens zu beeinflussen. Ein Traum der Menschheit aber immer wieder geht etwas schief und es wird wohl weiterhin ein Traum bleiben, bis zum nächsten Versuch. Der Spannungsbogen gefällt mir ausgesprochen gut und er passt auch zu diesem Roman. Ich finde von der sehr betonten Schreibweise her ist hier ein Stück Literatur gelungen.
Ich habe diesen Zürich Krimi mit sehr großem Interesse gelesen und er hat mir auch sehr gut gefallen. Es ist jetzt vielleicht kein Krimi, wo an jeder Ecke die Spannung wartet, aber es ist in einer ruhigen Art ein Krimi, der mich genau dadurch gefesselt hat.