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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2024

Ein klassischer, britischer Krimi in einem kalten Winter-Setting.

Das Geheimnis der Silvesternacht
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Hier handelt es sich um einen soliden, britischen Krimi aus den 60er Jahren, der durchaus seine spannenden und sogar teilweise etwas brutaleren Szenen hat. Der Leser wird ganz klassisch mit einem Ensemble ...

Hier handelt es sich um einen soliden, britischen Krimi aus den 60er Jahren, der durchaus seine spannenden und sogar teilweise etwas brutaleren Szenen hat. Der Leser wird ganz klassisch mit einem Ensemble verschiedenster Personen konfrontiert, um falsche Fährten zu legen, bis man dem Mörder auf die Spur kommt.⁣

Trotz des Titels bekommen wir keine Silvester, aber dafür Winter-Vibes, denn das Setting ist ein relativ verlassen gelegenes Cottage im extrem verschneiten, ländlichen England. Die Landschaft wird rau und kalt beschrieben, sodass der Roman perfekt in die Jahreszeit Dezember bis Februar passt.⁣

Zum Plot: Lucy, die 8-jährige Tochter des Wissenschaftlers Mr. Wragby, wird während der Weihnachtsfeiertage in einer Alltagssituation unter mysteriösen Umständen von kommunistischen Genossen entführt, um von ihrem Vater die Formel zu erpressen, die der Regierung den Bau neuer technologischer Kriegswaffen ermöglichen soll. Als die erste Übergabe des geheimen Wissens scheitert und dann auch noch die Leiche eines weiteren Kindes auftaucht, spitzt sich die Sache immer mehr zu.⁣

Unser Ermittler Mr. Strangeways, der von Anfang an in der gleichen Pension wie Mr. Wragby seine Zeit verbracht hat, beginnt unter den anderen Hotelgästen zu ermitteln, denn schnell wird klar: es gibt einen Maulwurf, der die Entführer mit Wissen versorgt.⁣

Wer Fan von klassischen, britischen Krimis ist, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die Polizeiarbeit ist authentisch und auch nicht zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Die Politik ist nur eine Nebensache bzw. der Aufhänger, wird aber kaum thematisiert. Der Aufbau des Romans und seine Seitenlänge ist in Ordnung, die Charaktere von schrullig, naiv und unsympathisch, bis forsch und brutal herausgearbeitet. ⁣

Nicholas Blake war der Vater des Hollywood Schauspielers Daniel Day-Lewis und sogar Hofdichter der Queen. Sein richtiger Name lautet Cecil Day-Lewis.⁣

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Langweilig, ohne Substanz und altbacken.

In der Blüte des Sturms
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Diesen Roman kann man wohl am besten mit einem klassischen Rosamunde Pilcher Film vergleichen. Wer für zwischendurch einfach mal abschalten will und ein Fan einer „heilen Welt“ bzw. der Autorin ist, für ...

Diesen Roman kann man wohl am besten mit einem klassischen Rosamunde Pilcher Film vergleichen. Wer für zwischendurch einfach mal abschalten will und ein Fan einer „heilen Welt“ bzw. der Autorin ist, für den ist dieses Buch evtl. das Richtige.⁣

Mir kam sofort in den Sinn, dass Di Morrissey ihren Zenit einfach überschritten hat, denn die Geschichte ist mehr als belang- und vor allem substanzlos. Es passiert einfach mal so gar nichts und das, was hier überhaupt passiert, ist langweilig und von keinerlei Interesse für den Leser. Wie ein Plausch mit einem Nachbarn oder eine Folge einer Soap Opera.⁣

Das Einzige, was ich ganz in Ordnung fand, war das australische Kleinstadt-Setting und den dortigen Gemeinschaftssinn. Die gute, alte Zeit eben, die vermutlich in nur noch wenigen Gegenden so existiert. Hier befinden wir uns in „Storm Harbour“, wo unsere Protagonistin Ellie ihrem Großvater in der hiesigen Lokalzeitung zur Hand geht, nachdem sie ihren Job verloren und zudem ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten hat. ⁣

Vor Ort geht es um politische Intrigen, dubiose Bebauungspläne und die Siedlerfamilie O‘Neill, über die Ellie ein Porträt schreiben möchte. Daneben geht es um Architektur, Kunst und Kultur, die IT-Branche, den Klimawandel, den Fortschritt, regionale Produkte, eine Demo, einen Anschlag auf einen Hund und die Rettung eines kleines Kindes. Eine Liebesgeschichte ist jedoch nicht vorhanden - wenn überhaupt wird sie nur angekratzt.⁣

Der Schreibstil der Autorin ist unaufgeregt, akkurat und altbacken. Oft dachte ich, ich halte einen Roman aus den 80ern in den Händen. Ich musste mich jedes Mal sehr aufraffen, um zu diesem Buch zu greifen. Nur aus Respekt vor der literarischen Lebensleistung von Di Morrissey, gebe ich nicht 2, sondern 2,5 Sterne.⁣

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Ein wirklich guter, kurzweiliger Krimi in einem schönen winterlichen Setting.

Der Weihnachtsmannkiller. Ein Winter-Krimi aus Ostfriesland
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Dieser Ostfriesen-Winter-Krimi hat mir wirklich gut gefallen. Klaus-Peter Wolfs Schreibstil ist unterhaltsam, kurzweilig und flüssig. Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich kreativ, lustig und interessant. ...

Dieser Ostfriesen-Winter-Krimi hat mir wirklich gut gefallen. Klaus-Peter Wolfs Schreibstil ist unterhaltsam, kurzweilig und flüssig. Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich kreativ, lustig und interessant. Das winterliche Setting und das ostfriesische Kleinstadtflair wurde hervorragend beschrieben. Aus diesem Grund werde ich weitere Bücher mit der Kriminalbeamtin Ann Kathrin Klaasen lesen, nämlich die „Sommerfeldt“ Trilogie.⁣

Hier geht es nun um den sog. Weihnachtsmann-Killer, der es auf solche Männer abgesehen hat, die sich als Nikolaus verkleiden, Geschenke verteilen, auf Märkten und Feiern ihrer Tätigkeit nachgehen usw. Dem Täter ist alles, was mit dem Weihnachtsfest und dessen Kommerz zu tun hat, zutiefst zuwider. Nach und nach Verschwinden immer mehr Bewohner und Beamtin Klaasen versucht mit ihrem Team, Schlimmeres zu verhindern und die Identität des Killers herauszufinden.⁣

Die perfekte Geschichte gerade für die Advents- und Winterzeit. Sie enthält zwar keine großartigen Twists oder überraschende, unerwartete Plots, ist jedoch einfach gut geschrieben und macht Spaß.⁣

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Uninspiriert, unnötig, nichtssagend und meistens langweilig.

December Dreams. Ein Adventskalender
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Diese weihnachtlichen, doch sehr fantasylastigen Kurzgeschichten konnten mich leider nicht überzeugen. Lediglich 3 fand ich ganz in Ordnung, aber alles in allem war es relativ langweilig bis teilweise ...

Diese weihnachtlichen, doch sehr fantasylastigen Kurzgeschichten konnten mich leider nicht überzeugen. Lediglich 3 fand ich ganz in Ordnung, aber alles in allem war es relativ langweilig bis teilweise absurd.⁣

Die Idee, jeden Tag eine neue Geschichte zu lesen, hat mir jedoch ganz gut gefallen, auch wenn ich mich nicht ganz dran gehalten habe, da ich bereits nach 14 Tagen durch war. „December Dreams“ eignet sich eben auch hervorragend als Hörbuch im Auto.⁣

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Sehr atmosphärisch, düster und spannend.Toller Plot.

November
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Wir befinden uns in der Bird Street, deren Bewohner nicht nur mit außergewöhnlichen Talenten und Erfolg, sondern auch mit Glück gesegnet sind. Doch dieser Zustand währt stets nur 11 Monate. Sobald der ...

Wir befinden uns in der Bird Street, deren Bewohner nicht nur mit außergewöhnlichen Talenten und Erfolg, sondern auch mit Glück gesegnet sind. Doch dieser Zustand währt stets nur 11 Monate. Sobald der November beginnt, brechen Chaos, Lethargie, Zorn und gesundheitliche Probleme aus. Es sei denn, die Familien halten sich an ihren mit dem sog. „Buchhalter“ geschlossenen Pakt und bringen ein Opfer dar, das jedes Jahr in den naheliegenden Wald geführt werden muss.⁣

Dabei achten sie darauf, dass es sich um todkranke und suizidgefährdete Personen handelt. Als die Auserwählte plötzlich einen Rückzieher macht, benötigen sie so schnell wie möglich Ersatz und brechen in diesem Fall alle Regeln. ⁣

Der Roman beginnt als morbider, sehr atmosphärischer Slowburner mit wenigen Horrorelementen und entwickelt sich gegen Ende hin zu einem spannenden Pageturner. Auf den 640 Seiten verbringen wir viel Zeit in der Hauptfamilie Lewis, lernen alle Nachbarn und den Ort Lock Haven kennen. Wir werden Zeuge düsterer Entwicklungen und erfahren die Hintergründe der einzelnen Familien.⁣

Natürlich setzt man sich auch - wie vom Autor beabsichtigt - mit der Frage auseinander, wie weit man für sein eigenes Glück bereit ist zu gehen. Thomas Olde Heuvelts Schreibstil und der gesamte Aufbau haben mir wirklich gut gefallen. Die hohe Seitenanzahl ist gerechtfertigt, um die Geschichte auszuerzählen. Ich werde jetzt auch selbstverständlich seine anderen Bücher „Hex“ und „Echo“ lesen.⁣

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