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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2020

Interesssante und nützliche Tipps

Der Pflanzenarzt: Ein gesunder Garten ohne Chemie
1

Wer sich für das Gärtnern ohne Chemie interessiert, der ist mit diesem Hörbuch gut bedient. Der Pflanzenarzt René Wadas erklärt viele Zusammenhänge in der Natur, die man sich ohne großen Aufwand zunutze ...

Wer sich für das Gärtnern ohne Chemie interessiert, der ist mit diesem Hörbuch gut bedient. Der Pflanzenarzt René Wadas erklärt viele Zusammenhänge in der Natur, die man sich ohne großen Aufwand zunutze machen kann.
Zur Einleitung wird ein umfangreiches Wissen über Insekten und deren Nutzen in der Natur vermittelt. Vieles war mir bereits bekannt, aber einiges war neu und interessant.
Ein Kapitel ist den Obstbäumen und deren Ernte bzw. deren Schnitt gewidmet. Auch hier hatte ich ein Vorwissen, aber einige Aspekte waren mir neu.
Weit interessanter fand ich den Abschnitt, wie man unterschiedlichste Krankheiten effektiv ohne Chemie bekämpft oder eben bestimmten Krankheiten vorbeugt. Außerdem bekommt man Tipps zu biologischen Bekämpfungsmitteln – manche hat bereits meine Oma genutzt. Trotzdem konnte ich mein Wissen vergrößern und ich werde es auch anwenden.
Dem Kapitel zum Thema Nacktschnecken im Garten habe ich aufmerksam gelauscht, denn mit denen kämpfe ich schon jahrelang in meinem Garten und diese Viecher machen echt vor gar nichts halt. Erst gestern haben sie meinem Mohn zugrunde gerichtet. Zumindest weiß ich jetzt, was ich dagegen tun kann – ich werde das morgen direkt ausprobieren.
René Wadas vermittelt ein biologisches Geben und Nehmen in der Natur und welche Tiere welche Pflanzen nicht oder eben besonders mögen, was mir echt gut gefallen hat.
Der Sprecher Clemens Benke liest mit einer ruhigen und angenehmen Stimme, die gut zu diesem Sachbuch passt. Das Wissen über Pflanzen und Insekten und die vielen nützlichen Praxistipps konnte er dem interessierten Hörer gut näherbringen. Ich habe das Hörbuch sicher noch nicht zum letzten Mal gehört.
Und hier kommt wirklich mein einziger Kritikpunkt: Dies war mein erstes Sachbuch in Hörbuchform. An und für sich eine tolle Sache, aber man hat keine Möglichkeit, interessante Stellen mit einem Post-It zu markieren, um diese später nochmals nachlesen zu können.

Veröffentlicht am 07.06.2020

Gefühlvoll und emotional

Never Let Me Down
1

Mich hat der Klappentext angesprochen und ich war sehr neugierig auf dieses Buch, zumal ich von der Autorin schon einiges gehört, aber bisher nichts gelesen habe.
Was mich erwartet hat, war zum einen ein ...

Mich hat der Klappentext angesprochen und ich war sehr neugierig auf dieses Buch, zumal ich von der Autorin schon einiges gehört, aber bisher nichts gelesen habe.
Was mich erwartet hat, war zum einen ein wunderbarer Schreibstil: Locker, flüssig und gleichzeitig emotional, sodass es eine Freude war, in dieses Buch einzutauchen. Zum anderen hat mich eine Story erwartet, die mich gefesselt und positiv überrascht hat.
Sarina Bowen hat lebendige Emotionen erschaffen. Und egal, ob die Charaktere gerade traurig sind, wütend sind, sich zurückziehen, sich über etwas freuen oder sich langsam eingestehen, verliebt zu sein, man ist als Leser hautnah dabei und fühlt mit.
„Never let me down“ ist ausschließlich aus der Sicht von Rachel erzählt, die keine einfachen Zeiten hinter sich hat.
Ihre Mutter ist gerade gestorben, aber sie ist noch nicht volljährig und ihren Vater kennt sie nicht. Den Namen ihres Vaters kennt sie schon, aber sie hat ihn noch nie getroffen. Nach einem kurzen Ausflug in ein Heim, nimmt ihr Vater, ein berühmter Leadsänger einer Band, sie mit in seine Welt. Diese ist so völlig anders als die Welt, in der Rachel aufgewachsen ist. Ihr größter Wunsch geht in Erfüllung, nämlich das College zu besuchen, das auch ihre Eltern besucht haben. Nun heißt es nach vorne schauen und neue Freunde finden.
Rachel war mir gleich zu Beginn sympathisch, und ihr steht nun eine schwere Zeit bevor, denn sie weiß nicht, wie sie mit ihrem Vater umgehen soll, den ihre Mutter immer verschwiegen hat. Dabei war Rachel Freddys größter Fan und hat alles von ihm gesammelt, was sie gefunden hat. Doch warum hat er sich nie um sie gekümmert? Warum hat er immer nur seine monatlichen Schecks geschickt? Und was ist mit Freddys Familie? Rachel hatte noch nie Großeltern. Es fällt Rachel schwer, ihrem Vater Fragen nach dem warum zu stellen, denn egal wie die Antwort ausfallen würde, sie müsste einen Weg finden, damit umzugehen.
Die Autorin hat die sich langsam entwickelnde Vater-Tochter-Beziehung mit unglaublich viel Feingefühl gezeichnet. Es ist auch für Freddy nicht leicht, sich der Verantwortung, plötzlich eine Tochter zu haben, stellen zu müssen.
Freddy bleibt meiner Meinung nach etwas zu blass, aber das stört angesichts der emotionalen Story nicht weiter.
Abgerundet wird der Roman durch eine zarte, gefühlvolle Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, die sich langsam entwickelt, da sich Rachel oft selber im Weg steht.
Positiv hervorzuheben sind die aufgezeigten musikalischen Aspekte und Songtexte, die sich wunderbar einfügen.
Im fortgeschrittenen Verlauf steigt der Spannungsbogen und das Buch entwickelt sich zu einem Pageturner. Das Ende selbst war unheimlich passend und sehr gefühlvoll.
„Never let me down“ besticht und fasziniert mit der Thematik, den Protagonisten, dem Setting und auch der Musik. Es geht um Verlust und Trauer, Vergangenheitsbewältigung, aber auch um die erste Liebe und Vertrauen.
Fazit:
Ein emotionaler Roman über eine Vater-Tochter-Beziehung garniert mit einem Hauch einer Liebesromanze. Toll und einfühlsam geschrieben. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein fesselnder Thriller, wortgewandt geschrieben, vor einer bezaubernden Kulisse

Im grausamen Licht der Sonne
2

Nalini Singh ist mir durchaus ein Begriff, dennoch ist „Im grausamen Licht der Sonne“ mein erstes Buch von ihr. Der Klappentext hat mich angesprochen und da ich gerne Thriller lese, bin ich neugierig geworden.
Der ...

Nalini Singh ist mir durchaus ein Begriff, dennoch ist „Im grausamen Licht der Sonne“ mein erstes Buch von ihr. Der Klappentext hat mich angesprochen und da ich gerne Thriller lese, bin ich neugierig geworden.
Der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen. Sie schreibt wortgewandt und locker-leicht, sodass man nach den ersten paar Seiten direkt in die Story eintaucht. Dabei hat sie ein Händchen dafür, die Orte detailreich und bildgewaltig zu beschreiben, sodass man als Leser das Gefühl hat, am Ort des Geschehens dabei zu sein.
Der Thriller wird abwechselnd aus der Sicht von Ana, die eigentlich Anahera heißt, und dem Polizisten Will erzählt.
Ana hat einen herben Verlust erfahren. Nach einer glanzvollen Karriere in London, kehrt sie in ihre Heimat Golden Cove zurück, das am anderen Ende der Welt liegt. Dort scheint sich nicht viel verändert zu haben. Aber es gibt nun einen Polizisten im Ort, mit dem sie schon auf der Hinfahrt Bekanntschaft macht. Will kämpft ebenfalls mit seiner Vergangenheit und möchte in Golden Cove einen Neustart versuchen.
Plötzlich verschwindet ein junges Mädchen – eine aufwändige Suche wird organisiert und Will beginnt mit seinen Ermittlungen. An seiner Seite Ana, die er um Hilfe bittet, da die Bewohner des Ortes sich Fremden nicht gerne offenbaren.
Schaffen sie es, das Mädchen lebend zu finden?
Die Spannung wird Stück für Stück aufgebaut, als die Bewohner ihre Geheimnisse nach und nach preisgeben. Bereits in der Vergangenheit sind drei Menschen verschwunden, die nie mehr wieder auftauchten. Nalini Singh verwischt hier geschickt Ereignisse aus der Vergangenheit mit denen der Gegenwart und plötzlich hat der Leser einige Verdächtige auf dem Schirm, von denen nicht nur einer ein gutes Motiv gehabt hätte.
Die Charaktere haben Ecken und Kanten und wurden von der Autorin hervorragend herausgearbeitet. Einige sind sympathisch, andere hingegen geben sich unnahbar, geheimnisvoll und lassen nur sehr ungern einen Blick hinter ihre Fassade zu.
Sowohl Will als auch Ana haben herbe Schicksalsschläge erlebt und sich doch nicht unterkriegen lassen. Im Lauf der Ermittlungen fühlen sich die beiden zueinander hingezogen, wobei ich schon ein bisschen das Knistern zwischen Will und Ana vermisst habe. Hier hätte ich mir etwas mehr Intensität gewünscht, denn diese hätte das Dahinplätschern der Story nach dem Verschwinden des jungen Mädchens ausgleichen können. Außerdem wird die Vergangenheit von Will und Ana immer wieder kurz angerissen, aber ich hatte als Leser das Gefühl, dass da noch etwas fehlt.
Gegen Ende nimmt der Thriller an Intensität deutlich zu und auch die Auflösung als solche hatte ich nicht von Beginn an auf dem Schirm. Das hat die Autorin wirklich gut gemacht. Trotz kleiner Schwächen hat mich dieser Thriller gefesselt.

Fazit:
Ein solider, unterhaltsamer Thriller, der mit einem wortgewandten Schreibstil und der bezaubernden Kulisse Neuseelands besticht. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.05.2020

Ein komplexer Thriller, lebendig vorgelesen

Die Herren der Zeit
1

Dies ist nun der dritte Band der Reihe um Inspector Unai López de Ayala, genannt Kraken, für mich war es der Erste. Trotz der fehlenden Vorkenntnisse bin ich gut mitgekommen.
Es gibt zwei parallele Erzählstränge, ...

Dies ist nun der dritte Band der Reihe um Inspector Unai López de Ayala, genannt Kraken, für mich war es der Erste. Trotz der fehlenden Vorkenntnisse bin ich gut mitgekommen.
Es gibt zwei parallele Erzählstränge, einen im baskischen Vitoria der Gegenwart und einen in der mittelalterlichen Vergangenheit.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, das Buch lässt sich gut lesen oder noch besser hören. Denn hier komme ich zum Vorteil des Hörbuchs: Mit den vielen spanischen Namen muss man echt aufpassen und ich glaube, beim Lesen hätte ich es irgendwann einfach aufgegeben. Sich die Namen vorlesen zu lassen ist deutlich angenehmer, auch wenn man sich unheimlich konzentrieren muss. Und da auf den beiden Zeitebenen viele Personen vorkommen, ist Gehirnjogging angesagt. Zwischendurch war das etwas besser, aber gegen Ende war wieder volle Konzentration angesagt, damit man bei der Auflösung gedanklich mitkommt. Hier wird der Hörer ganz schön gefordert.
In der baskischen Stadt Vitoria erschüttert eine unheimliche Mordserie die Stadt. Noch unheimlicher sind die Parallelen in einem vor kurzem erschienenen Buch „Die Herren der Zeit“. Auch hier geht es um mittelalterliche Rituale bzw. Morde, doch keiner weiß, wer hinter dem Pseudonym des Autors des aufsehenerregenden historischen Romans steckt. Kraken beginnt mit seinen Ermittlungen und die Zeit drängt.
Die Morde sind nichts für zartbesaitete Gemüter, aber der Spannungsbogen ist hoch. Unterbrochen wird der Handlungsstrang der Gegenwart durch Einschübe, in denen eine mittelalterliche Geschichte erzählt wird. Daran muss sich der Hörer erst gewöhnen. Trotzdem fand ich auch die mittelalterliche Erzählung interessant, auch wenn der Wechsel zwischen den Zeitebenen oft mit einem Cliffhanger endet.
Der Roman besticht durch die Atmosphäre, die in der Stadt Vitoria, aber auch im Mittelalter herrscht. Durch die vielen Details meint man als Hörer direkt vor Ort zu sein.
Ich mag es ganz gern, wenn man auch von Privatleben der Ermittler, wie hier von Kranken erfährt. Weniger nachvollziehbar war für mich jedoch das Verhältnis der Ermittlerin zu einem Verdächtigen. Die Autorin hat die Protagonisten vielschichtig geschaffen und ich habe mit Kraken bei der Ermittlung mitgefiebert.
Insgesamt hat die Autorin einen verschachtelten und komplexen Thriller geschaffen, der den Hörer fordert und ist hat am Ende doch alles geschickt aufgelöst. Wobei man gerade hier echt aufpassen muss, um den Überblick zwischen den Verwandtschaftsgraden von vielen Charakteren, vielleicht ein paar zu vielen, nicht zu verlieren.
Gelesen wird das Hörbuch von Uve Teschner und der hat seine Sache wirklich großartig gemacht. Gekonnt trägt er die spanischen Namen vor und haucht sowohl jedem Charakter als auch der Story Leben ein. Seine Aussprache und die wechselnden Stimmen sind phänomenal. Ein Hörerlebnis, das absolut Spaß macht.

Fazit:
Ein komplexer, aber spannender Thriller, der mit den vielen spanischen Namen und Orten und noch mehr Personen den Hörer ordentlich fordert.

Veröffentlicht am 29.05.2020

Eine romantische Liebesgeschichte

Dangerous Hearts – Mit dir durchs Feuer
1

„Dangerous Hearts – Mit dir durchs Feuer“ von Romina Gold ist für mich das erste Buch der Autorin und gleichzeitig der Auftakt der Montana-Romantic-Reihe.
Nach dem Verlust ihres Mannes versucht Laurie ...

„Dangerous Hearts – Mit dir durchs Feuer“ von Romina Gold ist für mich das erste Buch der Autorin und gleichzeitig der Auftakt der Montana-Romantic-Reihe.
Nach dem Verlust ihres Mannes versucht Laurie den Traum vom eigenen Gestüt in Judson Creek, einem kleinen Ort inmitten der malerischen, aber rauen Bergwelt Montanas, weiterzuleben. Sie hat das Gestüt zusammen mit ihrem Mann aufgebaut. Als ein Feuerteufel umgeht und Lauries Gestüt brennt, schafft es der Fire Fighter Ethan Bradlley sowohl ihre Tiere als auch Laurie in letzter Minute zu retten. Bisher hat Laurie die Einsamkeit nichts ausgemacht, aber nachdem weitere Brandstiftungen folgen, wird sie sich der Abgeschiedenheit schmerzlich bewusst. Zugleich fühlt sie sich zu dem im Tal fremden Ethan merkwürdig hingezogen.
Romina Golds Schreibstil ist bildhaft, detailliert und locker-leicht. Man kann sich die Berge und Wälder Montanas gut vorstellen und taucht schnell in die Geschichte ein.
Laurie arbeitet hart, um das Gestüt nach dem Brand wieder aufzubauen. Denn sie kann und will ihren Traum nicht aufgeben.
Ethan Bradley will einen Neuanfang in Judson Creek starten, nachdem er sich ein einziges Mal einen Fehler erlaubt hat, der ihm teuer zu stehen kam.
Die Story wird hauptsächlich aus der Sicht von Laurie und Ethan in der dritten Person erzählt. Man kann sich in die sympathischen Protagonisten gut hineinversetzen und spürt als Leser direkt die Anziehungskraft zwischen den beiden.
Nach den ersten Bränden plätscherte die Geschichte etwas vor sich hin, bevor der Feuerteufel wieder zuschlägt. Und während neben dem Sheriff auch Ethan nach dem Brandstifter sucht, entwickelt sich eine heiße Affäre zwischen Laurie und Ethan. Die Spannung steigt, als plötzlich Ethan in den Kreis der Verdächtigen rückt. Wer ist der Feuerteufel? Und wie entwickelt sich die Geschichte zwischen Laurie und Ethan? Die Autorin nimmt den Leser mit auf die Tätersuche und präsentiert den ein oder anderen Verdächtigen.
Die Charaktere hat Romina Gold gut ausgearbeitet, aber ich hätte mir noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.
Der Spannungsbogen stieg im Laufe der Geschichte immer weiter und war im letzten Drittel der Story permanent oben. Die Kombination des Kriminalfalls und der Liebesgeschichte hat mir gut gefallen.
Fazit:
Eine romantische Liebesgeschichte kombiniert mit einem Fall von Brandstiftung und einem spannenden Showdown – von mir gibt’s eine Leseempfehlung.