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Veröffentlicht am 07.04.2019

Die Geschichte von Nona

Waffenschwestern
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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, denn den fand ich düster, interessant und spannend. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mark Lauwrence hat einen faszinierenden Serienauftakt geschaffen. Sein Schreibstil ...

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, denn den fand ich düster, interessant und spannend. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mark Lauwrence hat einen faszinierenden Serienauftakt geschaffen. Sein Schreibstil ist locker-leicht, flüssig und man kann sich schnell in der Story verlieren.
Nonas Geschichte ist düster, wie überhaupt der Überlebenskampf der Bewohner, die von Eis umgeben sind und nur auf einem kleinen Fleckchen leben können. Nona wird von einem Kindersammler mitgenommen. Nachdem sie mit nur 8 Jahren bereits vor dem Galgen steht, wird sie in letzter Sekunde von der Äbtissin des Klosters zur barmherzigen Schwester gerettet und dort ausgebildet. Denn alleine hätte Nona keine Überlebenschance, hat sie doch ein Mitglied einer der mächtigsten Familien des Reichs getötet.
Die Beschreibungen und Geschehnisse wurden sehr bildhaft geschildert, sodass man sich mittendrin in der Geschichte wiederfindet und sich alles sehr gut vorstellen kann. Im Kloster findet keine gewöhnliche Ausbildung statt. Hier werden die Anwärterinnen zu Heiligschwestern, Mystikschwestern und Rotschwestern ausgebildet. Das Leben und die Ausbildung im Kloster sind nicht immer einfach, denn das Trainingsprogramm ist straff, neben Bestrafungen und Züchtigungen stehen auch Verletzungen sowie Qualen auf der Tagesordnung.
In „Waffenschwestern“ begleitet der Zuhörer Nona ins Kloster und dort ihre Ausbildung bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr. Nona hat bis zum Eintritt in das Kloster viel erlebt, Zuneigung und Fürsorge jedoch nicht. Die Sprache ist teilweise derb, aber trotzdem sehr passend.
Der Spannungsbogen zieht sich durch die ganze Story, die eingebauten Rückblenden fand ich gelungen.
Mit den anderen Novizinnen ist Nona in Freundschaft und Liebe – und manchmal auch leidenschaftlichem Hass – verbunden.
Aber wer von den Novizinnen wird es schaffen? Wer wird Teil der Schwesternschaft?
Ich bin schon echt gespannt auf den nächsten Teil!
Die Sprecherin Stephanie Preis kannte ich bisher noch nicht. Aber ihre Stimme passt gut zu Nona und dem was sie erlebt, auch wenn ich etwas gebraucht habe, um mich an ihre Stimme zu gewöhnen. Man kann als Zuhörer gut dabei bleiben und das obwohl das Hörbuch knappe 19 Stunden lang ist. Handwerklich gesehen macht Stephanie Preis einen guten Job, nur die tiefen männlichen Stimmen, hat sie nicht ganz so gut hinbekommen, was den Hörgenuss aber in keiner Weise schmälert. Ihre Art des Lesens ist dynamisch und sie driftet nicht in einen langweiligen Vortrag ab, was bei dieser Hörbuchlänge echt von Vorteil ist.
Fazit:
Ich kann diese Fantasy-Geschichte als Hörbuch gerne weiterempfehlen. Komplex, spannend, mystisch, gut vorgetragen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Die Eroberung Britanniens

Vespasian: Der gefallene Adler (1 MP3-CD)
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Dies ist bereits der vierte Band der Vesapsian-Reihe und die Luft ist noch lange nicht aus der Geschichte heraus. Die Reihe um den späteren Kaiser Vespasian und welche Ereignisse ihn zum dem gemacht haben, ...

Dies ist bereits der vierte Band der Vesapsian-Reihe und die Luft ist noch lange nicht aus der Geschichte heraus. Die Reihe um den späteren Kaiser Vespasian und welche Ereignisse ihn zum dem gemacht haben, was er letztendlich war – ein großartiger römischer Herrscher, der aus einfachen Verhältnissen stammte – ist nach wie vor sehr interessant beschreiben.
Caligulas Nachfolger Claudius ist nicht weniger gefährlich als der wahnsinnige Caligula.
So werden die beiden flavischen Brüder Vespasian und Sabinus nach Germanien geschickt, um den Adler zu finden, die letzte verlorene Standarte der in der Schlacht im Teutoburger Wald massakrierten XVII. Legion. Ein Himmelfahrtskommando wie sich herausstellt. Fabbri hat die Suche nach dem Adler anschaulich beschrieben und ich hatte echt eine Gänsehaut, ob der vielen tausend gefallenen Soldaten der Schlacht. Mit der gefundenen Trophäe der XVII. Legion will der Kaiser die römischen Legionen animieren, in Britannien einzufallen, um Britannien ins römische Reich zu integrieren. Die Eroberung Britanniens ist ein grausames und blutiges Spektakel. Die Schlachten in Britannien haben viele Opfer gefordert, an deren Ende ich mir dachte, dass es an ein Wunder grenzt, dass Vespasian das überlebt hat.

Fabbri hat Vespasian vielschichtig gezeichnet und ich finde, er bekommt mit jedem Band mehr Tiefe. Dabei werden nicht nur seine positiven, sondern auch seine negativen Seiten dargestellt – für mich absolut überzeugend und authentisch. Gut gefallen hat mir diesmal auch wieder sein Freund Magnus, der so manches Machtspiel schneller durchschaut als Vespasian.

Während in den Vorgängerbänden eher die politischen Strategien und Ränkespiele im Fokus standen, geht es hier mehr um die militärischen Strategien und die Kriegstaktik. Das militärische Parkett ist aber auch nicht ohne, und man muss genau aufpassen, was man wann wie tut. Die Scharmützel in Germanien und die Eroberung Britanniens hat er Autor unglaublich packend und atmosphärisch erzählt. Man hat sich direkt auf dem Schlachtfeld mit seinen Geräuschen und dem Auftreten der genagelten Sandalen wiedergefunden und sich die überwältigenden Anzahl an Legionären vorstellen können, die in Britannien eingefallen sind. Ich muss jetzt nicht seitenlange Erzählungen über Schlachten lesen, aber die Eroberung Britanniens hat Fabbri faszinierend geschildert.
Im Großen und Ganzen hat sich Fabbri an die historischen Überlieferungen gehalten, und die ein oder andere künstlerische Freiheit kann man ihm bei so einem Epos durchaus zugestehen.

„Der gefallene Adler“ habe ich mir als Hörbuch angehört. Und ich kann mich nur wiederholen: Erich Wittenberg liest das ungekürzte Hörbuch mit seiner sonoren Stimme, die sehr gut zum Setting der damaligen Zeit passt, einfach genial. Er hat den verschiedenen Personen mit unterschiedlicher Stimmgebung Leben eingehaucht, dass es sein wahrer Genuss ist, dem Hörbuch zu lauschen. Auch seine Schilderung der Schlachten ist einzigartig. Trotz der beachtlichen Länge des Hörbuchs hat Erich Wittenberg in seiner Sprecherleistung nicht nachgelassen, sodass man immer mitten in der Story ist. Ich hatte viel Spaß mit dem spannenden und kurzweiligen Hörbuch.
Fazit:
Ein Muss für historisch interessierte Leser oder besser Zuhörer. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil

Veröffentlicht am 07.04.2019

Der erste Fall von Simon Strasser

Lago Mortale
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Giulia Conti hat den ersten Fall mit Simon Strasser geschrieben. Simon ist eine ehemaliger Polizei- und Gerichtsreporter, der sein Leben in Frankfurt aufgegeben hat, um die Region Piemont und dort an den ...

Giulia Conti hat den ersten Fall mit Simon Strasser geschrieben. Simon ist eine ehemaliger Polizei- und Gerichtsreporter, der sein Leben in Frankfurt aufgegeben hat, um die Region Piemont und dort an den Lago d’Orta zu ziehen. Eines Morgens sieht Simon ein Segelboot auf dem See, das sehr schlecht bis gar nicht manövriert wird. Er paddelt zum Segelboot hinaus, nur um dort die Leiche von Marco Zanetti zu finden. Wurde Marco umgebracht oder war es ein Segelunfall? Nicht nur die örtliche Polizei um Carla Moretti ermittelt. Simons Spürnase ist erwacht und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Er entdeckt eine Liebe, die auf keinen Fall bekannt werden darf. Ich war dann doch etwas erstaunt, dass dies für einige in der heutigen Zeit doch noch ein Tabu-Thema ist. Als Simon meint, die Verantwortlichen zur Rede zu stellen, ahnt er nicht, dass er sich dabei in höchste Gefahr begibt.

Der Schreibstil von Giulia Conti ist flüssig, und dabei sehr bildhaft. Als Zuhörer wird man an den Lago d’Orta versetzt, dessen Landschaft und das Leben rund um den See sehr ausführlich beschrieben werden. Ebenso wie die italienische Mentalität.

Der Anfang von „Lago Mortale“ gleicht eher einem Reisebericht als einem Krimi. Mir haben die landschaftlichen Beschreibungen durchaus gefallen, jedoch hat das die Spannung aus dem Kriminalfall genommen.
Simon ist ein egozentrischer, und manchmal etwas kauziger Charakter, der aber nicht unsympathisch rüberkommt und doch dauerte es eine gewisse Zeit, bis ich mit ihm warm wurde.
Seine Beziehung zu seiner Ziehtochter wurde recht ausführlich erörtert – mir war das schon fast ein bisschen zu ausführlich neben den ganzen Landschaftsbeschreibungen.
Was mich auch etwas gestört hat, waren zwar nicht Simons Alleingänge, aber das Zerstören von Spuren. Das hat mich etwas verwirrt, denn als ehemailger Polizeireporter müsste er es eigentlich besser wissen.

Es dauert dann schon mal ein halbes Hörbuch bis endlich sowas wie Spannung aufkommt. Ab da wird es dann besser, was den Kriminalfall betrifft, die Spannung ist dann grundsätzlich da, steigt im weiteren Verlauf und am Ende kommt es zu einem Showdown.

Das Hörbuch hat Frank Stöckle gelesen, der einen ordentlichen Job gemacht hat. Seine ruhige, tragende Stimme passt sehr gut zu dem gemächlich beginnenden Piemont-Krimi und dem Setting am Lago Mortale. Auch setzt er die Betonungen an der richtigen Stellen. Grundsätzlich habe ich mich am Lago D’Orta mit Frank Stöckle ganz wohl gefühlt.

Fazit:
Das Hörbuch hat mich gut unterhalten, der Krimi an sich hätte meiner Meinung aber noch etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Ein absoluter Hörgenuss für Thrillerfans

Ich bin die Rache
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„Ich bin die Rache“ ist der sechste und letzte Band der Shepherd-Reihe mit den Brüdern Ackermann und Williams. Für mich war es der erste Band, aber der hat definitiv Lust auf mehr gemacht. Ich bin echt ...

„Ich bin die Rache“ ist der sechste und letzte Band der Shepherd-Reihe mit den Brüdern Ackermann und Williams. Für mich war es der erste Band, aber der hat definitiv Lust auf mehr gemacht. Ich bin echt neugierig geworden und werde wohl nun bei Band eins anfangen. „Ich bin die Rache“ lässt sich wunderbare ohne Vorkenntnisse lesen, wobei ich glaube, dass man zur ein oder anderen Bemerkung einen besseren Bezug hat, sollte man die Vorgängerbände kennen.
Die Shepherd-Agentin Maggie ist auf der Suche nach dem „Taker“, einem berüchtigten Serientäter, der vermutlich ihren Bruder entführt hat. Als Maggie in die Hände dieses Serientäters fällt und spurlos verschwindet, folgen Francis Ackerman und sein Bruder Marcus Williams ihrer Spur bis in ein Indianerreservat in New Mexico. Dort verliert sie sich. Um den Täter aus seiner Reserve zu locken, zettelt Francis Ackerman einen blutigen Krieg an, nicht ahnend, dass dieser eine Spur des Todes nach sich zieht.
Die Story ist super spannend und actionreich, streckenweise ging es Schlag auf Schlag, sodass man fast nicht zum Durchschnaufen kam. Zudem ist die Geschichte um Marcus und Francis ziemlich dramatisch mit einigen überraschenden Wendungen. Und sie ist definitiv nichts für schwache Nerven. Anfangs ging es noch etwas weniger temporeich los, aber das ändert sich schnell. Francis und Marcus schenken sich im Kampf mit ihren Gegnern absolut nichts.
Das Ende habe ich so nicht erwartet, aber es ist realistisch und passt zur Story.
Francis Ackerman ist ein ehemaliger Serientäter, trotzdem hat er sich in diesem Band meine Sympathien erkämpft. Er ist ein rauer Typ, bringt aber auch eine gehörige Portion Sarkasmus mit. Ist die Situation auch noch so aussichtslos, Francis ist stets zuversichtlich. Er hat die Ruhe weg. Francis ist ein ungewöhnlicher Charakter, aber genau das hat mir gefallen.
Der Schreibstil von Ethan Cross ist zwar etwas reißerisch, aber man ist schnell in der Story drin und der Autor versteht es, Spannung aufzubauen und diese auf einem hohen Niveau zu halten.
Ich habe mir dieses Buch als Hörbuch angehört.
Den Sprecher Thomas Balou Martin kannte ich bisher noch nicht – aber den werde ich im Auge behalten. Thomas Balou Martin hat „Ich bin die Rache“ mit seiner tiefen, markanten und rauchigen Stimme perfekt interpretiert. Die Stimme passt zu Francis Ackerman wie die Faust aufs Auge. Auch hat der Sprecher ein Geschick, die verschiedenen Protagonisten so unterschiedlich zu vertonen, dass man immer weiß, wer gerade spricht und man kann im Hörbuch abtauchen. Chapeau Thomas Balou Martin - diese Leistung kann sich hören lassen!
Ich glaube, man mag die Serie oder man mag sie eben nicht. Ich jedenfalls war von der Umsetzung als Hörbuch begeistert. Ein absoluter Hörgenuss für Thriller-Fans.
Fazit:
Von mir gibt’s eine absolute Hörempfehlung für diesen Thriller – mit einem Sprecher, der auf ganzer Linie überzeugt.

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Veröffentlicht am 01.03.2019

Für mich der beste Teil der Trilogie

Herbstmond
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Herbstmond ist bereits der dritte Teil. Ich denke, man könnte ihn ohne Vorkenntnisse lesen, da wichtig Dinge im Buch kurz zusammengefasst werden. Tatsächlich würde ich aber doch empfehlen, die beiden Vorgängerbände ...

Herbstmond ist bereits der dritte Teil. Ich denke, man könnte ihn ohne Vorkenntnisse lesen, da wichtig Dinge im Buch kurz zusammengefasst werden. Tatsächlich würde ich aber doch empfehlen, die beiden Vorgängerbände vorher zu lesen, da man dann einfach einen besseren Einblick in die Charaktere und deren Handlungsweisen hat.
Wer Wintermond und Sommermond bereits kennt, für den ist Herbstmond ein absolutes Muss!
Ben hat ein Stipendium in New York erhalten und Alex begleitet ihn für ein Praktikum, welches er schnell hinwirft. Ben dagegen investiert viel Zeit in sein Studium. Dabei bleibt die Beziehung der beiden auf der Strecke. Alex fühlt sich zurückgesetzt, Ben fühlt sich unverstanden. Es kommt zum Streit. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist Alex plötzlich in kriminelle Machenschaften verwickelt. Er verlässt New York, nur um in Hamburg festzustellen, dass er die Probleme mitgenommen hat. Und die sind massiv. Trotz der Trennung kommt Ben nach Hamburg – und schon stecken beide wieder in massiven Schwierigkeiten. Und diesmal geht es nicht nur um Geld. Wer das skrupellose Spiel um Macht und kriminelle Machenschaften nicht mitspielt, der spielt mit seinem Leben. Nicht mitspielen ist das Todesurteil und der Gegner ist nicht zimperlich. Aber haben die beiden überhaupt eine Chance?
Marisa Harts Schreibstil ist flüssig und locker-leicht. Was mich sehr gefreut hat, ist der straffere Schreibstil im Vergleich zu den Vorgängerbänden. Ebenso werden die Bezeichnungen „der Blonde“ und „der Dunkelhaarige“ in einem absolut verträglichen Maß benutzt – das war bei Wintermond und Sommermond noch nicht der Fall.
Die Story hat mich total gefesselt und das von der ersten bis zur letzten Seite. Ich bin in das Buch eingetaucht und nach zwei Tagen wird aufgetaucht – sprich ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Und ich habe Ben und Alex in mein Herz geschlossen.
Die Kapitel sind abwechselnd aus Alex‘ und Bens Sicht geschrieben - dadurch kann man sich in beide Protagonisten sehr gut hineinversetzen. Alex hat sein Verhalten nicht wesentlich geändert, was gut passt, denn eine plötzliche Änderung hätte ich ihm auch nicht abgenommen. Dafür ist einfach zu viel passiert. Was aber nicht heißt, dass ich sein Verhalten immer gut geheißen habe. Ich hätte ihn an der ein oder anderen Stelle gerne mal die Meinung gesagt. Das Verhältnis von Ben und Alex zueinander und ihr Verhalten ist tiefgründig dargestellt, ebenso wie die Protagonisten selbst. Das hatte mich bereits bei den Vorgängerbänden überzeugt. Beim Lesen habe ich eine ganze Bandbreite an Emotionen durchlaufen – die Story ist Nervenkitzel und Spannung pur. Der Spannungsbogen ist konstant hoch, am Ende wird es dann noch einmal ziemlich heftig. Ich hatte tolle Lesestunden mit Ben und Alex. Für mich der beste Teil der Trilogie.
Fazit:
Emotional, spannend und fesselnd. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung für Ben und Alex!