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Veröffentlicht am 20.05.2019

Eine Geschichte des Widerstands im dritten Reich, die mich tief berührt hat und die nachhallt

Als der Wagen nicht kam
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Inhalt:
Der Hörer begleitet Paulus van Husen durch sein durchaus dramatisches Leben. Diese wird von ihm interessant und humorvoll erzählt. Er studiert Jura und geht in den Staatsdienst. Dann wirft ihn ...

Inhalt:
Der Hörer begleitet Paulus van Husen durch sein durchaus dramatisches Leben. Diese wird von ihm interessant und humorvoll erzählt. Er studiert Jura und geht in den Staatsdienst. Dann wirft ihn der Erste Weltkrieg aus einem wohlgeordneten Leben, er gerät in die internationale Politik, und schließlich in Konflikt mit den Nazis. Paulus van Husen schließt sich dem Kreisauer Kreis an und begegnet vielen Persönlichkeiten, u. a. Stauffenberg, bis er von der Gestapo verhaftet wird. Im Nachkriegsdeutschland wird er oberste Richter Nordrhein-Westfalens.

Meine Meinung:
Manfred Lütz hat das Vermächtnis seines Großonkels zu Papier gebracht. Wie er dazu kam und wie Paulus van Husen aufgewachsen ist, wird in einem Vorwort erzählt. Hier setzt mein einziger Kritikpunkt an, denn das Vorwort war viel zu lang und zu langatmig und ich hätte fast aufgegeben und abgebrochen. Doch sobald die eigentliche Geschichte losging, war ich wieder mit voller Konzentration dabei.
In diesem Hörbuch erzählt Paulus van Husen aus seiner Sicht seine beeindruckende und abwechslungsreiche Lebensgeschichte. Dies geschieht in der Romanform. Der Schreibstil ist fesselnd und mitreißend, die Story wird wortgewandt in der Ich-Perspektive erzählt, was den Hörer unglaublich nahe am Geschehen dabei sein lässt. Man hat seine Angst, nach dem Hitler-Attentat verhaftet zu werden, förmlich gespürt. Die Geschichte beginnt mit seiner Schulzeit, dann der Studienzeit, weiter hat van Husen in beiden Weltkriegen Militärdienst geleistet, war Staatsdiener, hat sich für die Minderheiten eingesetzt, gehörte dem Kreislauer Kreis an und hat nach dem Krieg die CDU mitbegründet. Er war Zeit seines Lebens ein gottesfürchtiger Mann, dessen Glaube ihn schwierige Zeiten durchstehen hat lassen.

Das mag sich auf den ersten Blick trocken anhören, dem ist aber nicht so. Je weiter die Geschichte fortschritt, desto spannender, interessanter und faszinierender fand ich sie. Irgendwann war ich so gefesselt, dass ich die zweite CD in einem Rutsch durchgehört habe.

Die Geschichte der beiden Weltkriege ist im Groben bekannt, jedoch erfährt man hier viele interessante Details aus dem Leben in der damaligen Zeit und das atmosphärisch dicht erzählt in einer klaren, sauberen Sprache, die man heutzutage selten hört. Allein die Ausdrucksweise ist ein Genuss für den Hörer und ein großer Pluspunkt in diesem Buch. Zwischendurch blitzt immer wieder ein Stückchen Humor durch. Eine tolle Mischung.

Van Husen ist zwar ein rechtschaffender Beamter, aber ein echt kluger Kerl, der weiß, wie man die Stellrädchen drehen muss, um Prozesse zu verlangsamen oder zu verhindern, ohne jedoch selbst direkt ins Kreuzfeuer der SS zu geraten. Trotzdem fand ich ihn sehr mutig.

Mit Frank Arnold liest ein für dieses Hörbuch absolut richtig ausgewählter Sprecher. Man ist als Hörer von seiner ruhigen, aber einnehmenden und eindringlichen Erzählweise direkt gefangen und merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Berührend vorgetragen ist der Hörer am Ende fast ein wenig enttäuscht, dass es keine dritte CD gibt.

Fazit:
Erzählt wird eine Geschichte des Widerstands im dritten Reich, die mich tief berührt hat und die nachhallt. Das Hörbuch war für mich eine absolut positive Überraschung – hinter dem unscheinbaren Titel steckt ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte, das man sich unbedingt anhören sollte.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Ein solides Hörbuch, mit einer etwas anderen Umsetzung des „Murmeltiertags“

Niemalswelt
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Nachdem ich schon einiges über das Buch gehört habe, war ich schon sehr gespannt auf das Buch und wurde nicht enttäuscht.
Bee lebt sehr zurückgezogen, seit ihr Freund Jim ist gestorben – sein Tod ist ungeklärt ...

Nachdem ich schon einiges über das Buch gehört habe, war ich schon sehr gespannt auf das Buch und wurde nicht enttäuscht.
Bee lebt sehr zurückgezogen, seit ihr Freund Jim ist gestorben – sein Tod ist ungeklärt und irgendwie beschäftigt das Bee so sehr, dass sie lange Zeit Abstand von ihren Freunden nimmt. Erst zu einer Geburtstagsfeier ein Jahr später trifft sich Bee wieder mit ihren Freuden.
Das Buch ist aus der Sicht von Bee geschrieben, der Schreibstil ist flüssig, locker und packend. Hat man erstmal angefangen, so geht es schnell dahin. Der Spannungsbogen ist da, wenngleich auch manchmal sehr düster.
Auf dem Rückweg vom Konzert ins Wochenendhaus kommt es fast zu einem Unfall. Die Freunde sind schockiert, aber dann geschieht unfassbares: Ein Fremder erzählt ihnen, dass der Unfall tatsächlich passiert ist und sie nun in einer Schleife – der Wache in der Niemalswelt - festhängen, bis sie sich darauf geeinigt haben, wer der einzige Überlebende ist, der dann zurückgehen kann. Doch kann man diesem geheimnisvollen Fremden Glauben schenken? Wohl eher nicht, aber als die fünf Freunde aufwachen, stellen sie fest, dass kein neuer Tag begonnen hat.
Wie kommen sie aus der Schleife heraus? Und wen sollen sie zurückschicken? Schwierig, denn es stellt sich heraus, dass jeder Schuld auf sich geladen hat.

Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich, aber tiefgründig und authentisch gezeichnet.
Marisha Pessl hat einen faszinierenden, gut durchdachten Plot geschaffen, der den Leser nach einem etwas gemächlichen Beginn fesselt. Aber dann fliegen die Stunden, in denen man das Hörbuch hört nur so dahin. Es sind viele Wendungen eingebaut, es tun sich Abgründe ob der Geheimnisse der Clique auf, der Hörer ist gleichermaßen schockiert wie fasziniert. Alles scheint mit dem Tod von Jim zusammenzuhängen und man fiebert mit, um endlich zu erfahren, was damals wirklich geschehen ist.

Julia Nachtmann ist an und für sich eine gute Sprecherwahl und hat eine solide Leistung abgeliefert mit ihrer angenehmen, teilweise jugendlichen Stimme. Aber ich hätte mir ein bisschen mehr Variation in der Tonlage von ihr gewünscht, denn auf Dauer fand ich es etwas eintönig zum Zuhören und ich bin immer mal wieder abgedriftet.

Fazit:
Ein solides Hörbuch, mit einer etwas anderen Umsetzung des „Murmeltiertags“

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ash, Greer und Embry

American Queen
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Inhalt:
Greer bekommt an ihrem sechzehnten Geburtstag ihren ersten Kuss – Jahr später schickt der Präsident der Vereinigten Staaten seinen besten Freund zu Greer, um sie zu ihm zu bringen. Und am Ende ...

Inhalt:
Greer bekommt an ihrem sechzehnten Geburtstag ihren ersten Kuss – Jahr später schickt der Präsident der Vereinigten Staaten seinen besten Freund zu Greer, um sie zu ihm zu bringen. Und am Ende stellt sich die Frage, ob man gleichzeitig zwei Menschen lieben kann.

Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich angesprochen, obwohl ich nicht so der Fan von Dreier-Konstellationen bin, aber die Handlung darum herum fand ich spannend und interessant.
Der Schreibstil von Sierra Simone ist locker, flüssig und mitreißend. Es hat nicht lange gedauert und die Autorin hat mich mit ihrem Buch gefesselt – und zwar mit der Art, wie sie es geschrieben hat.
Die Story beginnt mit der Hochzeit und in Rückblicken erfährt der Leser, was in der Vergangenheit geschah und wie es zur Hochzeit kam.
„American Queen“ wird aus der Sicht von Greer Galloway geschrieben. Greer ist die Enkelin des ehemaligen Vizepräsidenten und weiß sich auf politischem Parkett zu bewegen. An ihrem sechzehnten Geburtstag trifft sie auf einer Party, die sie zusammen mit ihrem Großvater und ihrer Cousine Abilene besucht, auf den Soldaten Ash und sie erlebt ihren ersten Kuss, den sie nicht mehr vergessen kann. Sie schreibt Ash E-Mails, die jedoch nie beantwortet werden. Hier habe ich dann doch einen Kritikpunkt anzusetzen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass eine als schüchtern geltende 16jährige solche Mails verfassen kann. Den Lesefluss der Geschichte hat dies aber nicht weiter gestört.
Den Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit fand ich sehr abwechslungsreich, die Story ist spannend bis zum Schluss und das Ende hat mich überfahren – im positiven Sinn.
Die Autorin hat die Geschichte glaubhaft und emotional erzählt. Man konnte direkt die Zerrissenheit der Protagonisten spüren und mit Händen greifen. Greers Herz schlägt nicht nur für Ash, sie hat auch jede Menge Gefühle für Embry. Doch wie soll sie damit umgehen, hat sie doch von Ash einen Heiratsantrag bekommen? Und Embry hatte sich bei ihr nach einer heißen Nacht Jahre zuvor einfach nicht mehr gemeldet und Greer hat keine Ahnung warum. Selbst Ash hat Geheimnisse, von denen Greer nichts ahnt.
Ich fand Greer – im Gegensatz zu ihrer Cousine – echt sympathisch. Embry habe ich direkt ins Herz geschlossen und mit ihm habe ich am meisten mitgelitten. Ash war auch nicht ohne, und ich hätte gerne das ein oder andere Kapitel aus der Sicht von Ash oder Embry gelesen – aber ich denke, das wird dann in den Folgebänden geschehen.
Der Sex ist heiß und man merkt, dass es zwischen den Protagonisten knistert – und das nicht nur sexuell. Das hat Sierra Simone wunderbar hinbekommen. Sie hat gefühlvoll das Miteinander der drei beschrieben, sodass diese Dreiergeschichte mehr als nur auf sexuellen Ebene stattfindet. Da sind echte Emotionen drin, die für mich glaubhaft rübergekommen sind.
Merlins Auftreten war immer geheimnisvoll und ich bin gespannt, was der Kerl noch alles zu bieten hat.
„American Queen“ endet mit einem fiesen Cliffhanger und für mich wird es eine lange Wartezeit bis zum Erscheinen des zweiten Bandes, auf den ich mich ganz besonders freue, da es um den Prinzen Embry geht.

Fazit:
Ein Buch, das mich auf ganzer Linie überzeugt und gefesselt hat, obwohl ich bezüglich der Dreierkonstellation echt skeptisch war. Meine Bedenken verpufften lichterloh. Von mir gibt’s verdiente 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Ich hätte am liebsten sofort den nächsten Band gelesen.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Grandios vorgetragenes Hörbuch

Sündenkammer
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Inhalt:
In der Gegenwart wird Kommissar Oliver Bergmann zu einem grausigen Tatort gerufen: Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt und es soll nicht der einzige Fall bleiben. Ein Wettlauf ...

Inhalt:
In der Gegenwart wird Kommissar Oliver Bergmann zu einem grausigen Tatort gerufen: Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt und es soll nicht der einzige Fall bleiben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Im Jahr 1500 dagegen gibt der Tote vor den Stadtoren, der zuvor als Geist auf dem Friedhof aufgetaucht ist, dem Stadtsoldaten Bastian Mühlenberg ein Rätsel auf, zumal kurz darauf der nächste tote Knabe gefunden wird. Die Spur führt ins Franziskanerkloster, doch die Mönche sind verschlossen.

Meine Meinung:
Ich habe schon öfter Bücher von Catherine Shepherd gehört, aber dies wer mein erstes Buch aus der Zons-Reihe. Als ich nachgeschaut habe, musste ich feststellen, dass es bereits der neunte Band der Reihe ist. Mich hat die Autorin absolut überzeugt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, unterhaltsam und bildgewaltig. Ich bin sehr schnell in der Story gewesen und Ich hatte so manche Szene bildlich vor Augen – selbst wenn die Vorstellung wie z. B. das Erscheinen des Geistes oder die Beschwörung des Totengräbers auf dem Friedhof echt gruselig war.
Die Story ist in zwei Erzählsträngen unterteilt. Einer spielt in der Gegenwart und einer in der Vergangenheit. Beides Mal versuchen der Stadtsoldat bzw. der Kommissar den Fall eines scheinbaren Serienmordes zu lösen. Und sehr oft, wenn es dann spannend wurde, war das Kapitel zu Ende und es ging in der anderen Zeit weiter. Für mich hat das die Spannung insgesamt erhöht.

Bastian Mühlenfeld fand ich sehr sympathisch. Der Stadtsoldat hat sich Gerechtigkeit auf seine Fahnen geschrieben und lässt sich auch vor verschlossenen Mönchen nicht zurückschrecken, nachdem er herausgefunden hat, dass es sich bei den Toten um Novizen des Klosters handelt. Er und sein Partner versuchen die Morde aufzuklären. Ich hatte irgendwann eine grobe Ahnung, was passiert sein könnte, aber das Ganze hat sich dann doch als etwas komplexer dargestellt, wie gedacht.
Erich Wittenberg kannte ich bereits von den Vespasian-Hörbüchern und seine Stimme passt einfach wie die Faust aufs Auge auf dieses mittelalterliche Setting. Er kann die düstere Stimmung grandios vermitteln. So macht Hörbuch hören richtig Spaß. Er gibt den verschiedenen Personen unterschiedliche Stimmfärbungen, sodass man immer weiß, wer gerade spricht. Aber auch die Story der Gegenwart hat Erich Wittenberg sehr gut gesprochen. Mir hat seine Art, dieses Hörbuch zu lesen, sehr gut gefallen.

Oliver Bergmann fand ich nicht weniger sympathisch, aber Bastian hat meiner Meinung nach mehr Charisma. Deswegen hat mir auch der Fall, der um 1500 spielt einfach besser gefallen und er hatte einen Tick mehr von einem Thriller. Trotzdem verfolgt man gespannt die solide Ermittlungsarbeit und hat den Täter nicht unbedingt auf dem Schirm. Nur das Ende war für mich etwas zu rasch abgehandelt.
Das Hörbuch hat 512 Minuten und ich war in zwei Tagen durch – ich muss aber auch gestehen, dass ich mein Handy einfach nicht zur Seite legen konnte.

Fazit:
Ein spannender Thriller der Zons-Reihe, grandios gelesen von Erich Wittenberg – macht als Hörbuch noch mehr Spaß wie in Buchform. Von mir gibt’s verdiente 5 Sterne für die unterhaltsamen Hörstunden.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Interessante Charaktere, eine spannende Handlung, fesselnd vorgetragen.

Schatten des Todes
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Inhalt:
Aus dem Straßenjungen Red wird Lord Pastinas, dem der Titel von seinem Großvater vererbt wurde und der nun am Hof verkehrt und von den Biomanten als Assassine ausgebildet wird. Das war der Deal, ...

Inhalt:
Aus dem Straßenjungen Red wird Lord Pastinas, dem der Titel von seinem Großvater vererbt wurde und der nun am Hof verkehrt und von den Biomanten als Assassine ausgebildet wird. Das war der Deal, um Hopes Freiheit zu erkaufen. Aber die Biomanten sind weitaus gefährlicher als zunächst angenommen. Hat Red überhaupt eine Chance, sich jemals den Biomanten zu entziehen? Und kann Red die Ränkespiele am Hof durchschauen?
Hope segelt als Dire Bane über die Meere und lehrt den imperialen Streitkräften das Fürchten. An Bord ist eine bunte Truppe meist liebgewonnener Charaktere aus dem ersten Band, aber es tauchen auch neue, nicht minder liebenswerte Protagonisten auf. Hope ist unerschrocken und fürchtet sich auch vor den Biomanten nicht. Sie fügt ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen und kommt so einer Verschwörung auf die Schliche.

Meine Meinung:
An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte über das Cover verlieren, das mir bereits beim ersten Band schon so gut gefallen hat. Auch hier passt der dunkle Hintergrund mit der gelben Farbe perfekt zu der Stimmung in der Story. Insbesondere die Schriftart von „Empire of Storms“ finde ich sehr gelungen.
Jon Skovrons Fantasy-Epos geht weiter. Den ersten Teil fand ich faszinierend, der zweite Band ist anders, aber nicht weniger faszinierend. Und ich bleibe dabei: Es hat ein bisschen was von einer Mischung aus Game of Thromes und Fluch der Karibik und das alles garniert mit einer Portion Fantasy – jedoch mit dem Unterschied, dass der Pirat eine Piratin ist und ihre Mannschaft zudem überwiegend weiblich. Trotzdem wird so manche weibliche Person als mein „bester Kerl“ bezeichnet. Jon Skovron halt.

Die Story ist abwechselnd aus der Sicht von Red und Hope erzählt, die in diesem Band so gänzlich unterschiedlich leben.
Der Schreibstil ist ebenso wie im Vorgängerband wort- und bildgewaltig, flüssig und atmosphärisch, sodass man sehr schnell ins Reich der Stürme abtaucht.
Die Sprache ist teilweise derb und vulgär, aber sehr passend zur Paradieskehre und dem Piratenvolk. Verpisste Hölle, die Sprache der Kater und Miezen in der Paradieskehre gehört einfach dazu. Ich könnte mir Empire of Storms gar nicht mehr ohne diese Gossensprache vorstellen, wobei ich tatsächlich finde, dass diese in Band 2 etwas weniger geworden ist.
Was ich an Empire of Storms echt klasse finde ist die starke Entwicklung der Charaktere und damit meine ich nicht nur Red und Hopes Entwicklung. Ich habe so manchen Protagonisten ins Herz geschlossen. Durch die Länge der Story erhalten auch die Nebenprotagonisten eine Tiefe, die ich so nicht erwartet habe.
Man merkt diesem Band an, dass dies der zweite Teil einer Trilogie ist. Die Story ist spannend, hat aber auch zwischendurch Längen. Ich fand die Längen aber nicht weiter schlimm, da diese meiner Meinung nach durch die grandiose Erzählung von Matthias Lühn absolut kompensiert werden. Und dann streut der Autor noch die ein oder andere überraschende Wendung mit ein.

Sprecher:
Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich 4 Sterne vergeben. Die Hörbuchfassung bekommt von mir aber definitiv 5 Sterne, weil Matthias Lühn einfach wahnsinnig fesselnd vorlesen kann. Er hat eine großartige Stimme und Stimmfärbung, die er gekonnt einsetzt. Ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören. Man kann die Charaktere gut auseinanderhalten und er versteht es, selbst längere Textpassagen spannend vorzutragen. Man fühlt sich direkt als Teil des Abenteuers.
Vielen Dank an dieser Stelle an den Ronin-Hörverlag, der das Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Fazit:
Interessante Charaktere, eine spannende Handlung, fesselnd vorgetragen. Für Fantasy-Fans ein absolutes Muss. Wann bitte erscheint der dritte Band?