Inhalt:
Greer Galloway wächst nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Opa Leo auf, einem politisch einflussreichen Mann. Diesen begleitet sie immer wieder auf Veranstaltungen und auf eben so einer trifft sie auf Maxen „Ash“ Colchester, küsst ihn und verliebt sich in ihn. 4 weitere Jahre müssen vergehen bis die beiden sich treffen, nur damit Greer erfährt, dass Ash vergeben ist. Wie die Umstände es so wollen, landet sie mit Embry im Bett, von dem sie nie wieder etwas hört. Bis er eines Tages in ihrem Büro steht, mittlerweile Vizepräsident der Vereinigten Staaten und mit der Nachricht, dass der Präsident sie sehen will; welcher niemand geringeres ist als Ash.
Mein Eindruck:
Dieses Buch fällt normalerweise nicht in die Kategorie dessen was ich sonst lese, da ich eigentlich kein Fan von Dreieckslieben bin, aber als ich das Buch im Internet gesehen und den Klappentext gelesen habe, hat mich irgendwas daran so fasziniert, dass ich es angefragt habe – und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte beginnt mit Ashs und Greers Hochzeit, schnell wird aber klar, dass auch Embry in dieser Liebe eine große Rolle spielt. Die erste Hälfte des Buchs besteht aus vielen Flashbacks in die Vergangenheit, man lernt Greer als kleines Mädchen kennen, erfährt mehr über ihre Lebensumstände, ihre Freundschaft zu ihrer Cousine Abilene. Zwischendurch gibt es immer wieder Sprünge in die Gegenwart. Das Ganze geschieht immer kapitelweise und ist gut gekennzeichnet, sodass keine Verwirrung entsteht. Ich fand die Flashbacks sehr gelungen und zur Geschichte passend, Stück für Stück hat man mehr über die Konstellation der drei erfahren, über ihr Kennenlernen und ihre Beziehung zueinander. Eben jene Beziehungen zueinander sind super beschrieben und sehr glaubhaft. Sowohl die Liebe als auch die Zerrissenheit der Drei ist quasi mit den Händen greifbar.
Greer als Protagonistin war mir sofort sympathisch, obwohl sie manchmal etwas naiv wirkte. Schon als kleines Kind hat sie gelernt wie sie sich verhalten muss, um in ihrer Welt überstehen zu können. Trotz dessen machte sie auf mich einen sehr ehrlichen Eindruck, wirkte stets bemüht um die Leute, die ihr wichtig sind, und hatte kein Problem für diese auch mal zurückzustecken. Ganz besonders bei ihrer Cousine Abilene, die auch mich sehr unsympathisch wirkte. Die Freundschaft der beiden war für mich nicht wirklich nachvollziehbar und während des Lesens habe ich bezüglich Abilene einen schrecklichen Verdacht entwickelt.
Ash und Embry sind mir beide ans Herz gewachsen. Beide geprägt durch den Krieg, sind sie wie Brüder füreinander geworden. Beide sind auf ihre ganz eigene Weise großartig und die Dynamik zwischen den beiden ist wirklich lesenswert und man hofft auf ein Happy End für die beiden.
Die erotischen Szenen sind zur Geschichte passend und wirken keinesfalls unpassend, viel mehr sind sie für die Entwicklung der Handlung wichtig. Sie sind stilvoll und keinesfalls obszön oder dergleichen beschrieben.
Gelungen fand ich auch das Ende. Dieses ist zwar ein Cliffhänger, aber ein völlig anderer als es sonst der Fall ist. Endlich mal keiner, in dem sie etwas herausfindet und dann vor ihm wegläuft, sondern völlig anders.
Das Einzige was ich zu bemängeln habe, ist der teilweise etwas verquerte Schreibstil. Manche Sätze waren ziemlich verkapselt und teilweise musste ich sie zwei- oder dreimal lesen, bis ich sie wirklich verstanden hatte. Gefühle und Atmosphäre wurden zwar trotzdem gut vermittelt, aber es hat den Lesefluss stellenweise gestört.
Fazit
American Queen ist ein Buch, das sich definitiv lohnt. Wahrscheinlich wird es aufgrund der Figuren Konstellation nicht jedermanns Geschmack treffen, aber mich hat es überzeugt und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der im September erscheint!