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Veröffentlicht am 12.09.2022

Bruderliebe und Leben

Zwischen Brüdern
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Wolfgang Böhm hat es in seinem Roman ausgezeichnet verstanden, zwei charakterlich vollkommen unterschiedliche Brüder in ihren Verhaltensweisen und Lebensauffassungen zu skizzieren. Skizzieren ist dabei ...

Wolfgang Böhm hat es in seinem Roman ausgezeichnet verstanden, zwei charakterlich vollkommen unterschiedliche Brüder in ihren Verhaltensweisen und Lebensauffassungen zu skizzieren. Skizzieren ist dabei nicht die richtige Wertung. Die Beiden sind tiefgründig analysiert. Zum Teil liebevoll, zum Teil kritisch stehen sich Hans, der sprunghafte, unberechenbare, künstlerisch veranlagte jüngere Bruder, und Viktor, der verlässliche, ruhige, stets planende und vorsorgende Lehrer als liebende Brüder gegenüber. Trotz aller Unterschiede helfen sie sich in Notlagen. Sie gründen beide Familien. Wobei Viktor sich hier der Verantwortung stellt und sich als guter Vater auszeichnet. Hans hingegen ist zeitweise Feuer und Flamme, total euphorisch, großzügig, schmiedet Zukunftspläne usw. Doch schon nach kurzer Zeit, beginnt es in seiner Ehe zu kriseln. So wie Hans veranlagt ist, verschwindet er kurzerhand spurlos. Der Roman ist einfach sehr gut bearbeitet und auch stilistisch sehr gut ausgearbeitet. Ich habe mit Freude jeden Abend gelesen und genossen. Das Cover bringt die Stimmung der Handlung und auch den Ort der Handlung gut zur Geltung.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

packend

Das letzte Grab
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Ganz langsam entwickelt sich diese Handlung. Die erfolgreiche Frau in den mittleren Jahren steht im Mittelpunkt. Sie muss nach all der stressigen Arbeit einmal kurz ausspannen. Einen ihr sympathischen ...

Ganz langsam entwickelt sich diese Handlung. Die erfolgreiche Frau in den mittleren Jahren steht im Mittelpunkt. Sie muss nach all der stressigen Arbeit einmal kurz ausspannen. Einen ihr sympathischen jungen Mann nimmt sie für eine Nacht mit in ihre Wohnung. Und nun der Knaller! Dieser junge Mann wird umgebracht und in ihrem Schrank versteckt. Schreck! Wie gedacht wird die Handlung jetzt aufregend und verliert über den gesamten Lesestoff nicht an Spannung. Hier tun sich Abgründe auf, die insbesondere den Handel mit unglaublich wertvollen historischen Artefakten betreffen. Was auf diesem Sektor los ist, kann sich der „Normalo“ gar nicht vorstellen. Ist unsere Welt wirklich so korrupt? So langsam zweifelt man an der Spezies Mensch. Soweit zur Handlung. Nun zu Carla Winter. Sie ist eine selbstsichere, mutige und kluge Frau. Trotzdem kann ich mir schwer vorstellen, dass eine Frau derartig kuragiert und abgebrüht handeln kann. Hut ab vor so viel Selbstbewusstsein. Überraschend präsentiert sich der Schluss. Das Lesen war sehr kurzweilig. Was ich noch anmerken möchte: Die Gliederung in kleine Abschnitte hat mich dazu animiert, einfach immer noch ein Kapitel und noch eins und noch eins zu lesen. Das ist gut gemacht. Soweit alles sehr gut. Das Cover – na ja!

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Veröffentlicht am 28.06.2022

sehr ansprechend und fundiert

Der Mann, der vom Himmel fiel
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Da kommt ein eher unspektakuläres Büchlein daher und hat es in sich. Ohne großes Aufsehen landet ein fremdes Raumschiff auf unserer Erde. Ein Fremder ist gut auf unsere Lebensweise vorbereitet. Allerdings ...

Da kommt ein eher unspektakuläres Büchlein daher und hat es in sich. Ohne großes Aufsehen landet ein fremdes Raumschiff auf unserer Erde. Ein Fremder ist gut auf unsere Lebensweise vorbereitet. Allerdings hat er körperliche Probleme mit unseren Druck- und Lichtverhältnissen. Darauf konnte sein Körper nicht optimal vorbereitet werden. Er beginnt mit Vorbereitungen für den Bau eines Raumschiffes. Mit diesem sollen die hochentwickelten Lebewesen von seinem Planeten, der restlos ausgebeutet ist, auf unsere Erde geholt werden. Man kann die Parallelen zum Umgang der Menschheit mit unserer Erde zweifellos erkennen. Die Probleme und Erfolge des Mannes werden fundiert, ruhig und einleuchtend geschildert. Aber auch Sympathien zu Menschen, die sich allerdings ganz langsam aufbauen, sind mitbestimmend für die Entwicklung. Als jedoch die Regierung und Sicherheitsorgane auf Thomas Jerome Newton aufmerksam werden, beginnen die vorhersehbaren Untersuchungen. Newton ist lange inhaftiert. Bei einer Untersuchung werden seine Augen so stark verletzt, dass er fast blind ist. Jetzt setzt bei ihm der Prozess des Aufgebens ein. Den Plan für die Rettung seines Volkes gibt er auf. Er wird sogar zum Trinker. Als er nach längerer Zeit einen seiner wenigen Freunde trifft, bietet dieser ihm Hilfe an. Newton scheint zuzustimmen. So hat das Ende dieses Romans doch noch einen kleinen Lichtblick. Newton ist nicht ganz alleine. Ein wenig hat mich der Fluss der Handlung an Stanislaw Lem erinnert. Seine Romane haben mich als junge Frau gefesselt. Auch hier waren nicht Action, sondern fundierte Möglichkeiten der Grundtenor. Womit auch gesagt ist, dass mir „Der Mann der vom Himmel fiel“ ausnehmend gut gefallen hat.
Allerdings habe ich noch eine Frage. Tevis ist 1928 geboren. Er hat im Zweiten Weltkrieg gedient (lt. Information auf der Innenseite). Dieser war 1945 doch zu Ende. Da war Tevis erst 17 Jahre alt. War er wirklich im Krieg eingesetzt?

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Veröffentlicht am 05.06.2022

ausgezeichnet

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Nachdem ich, auf jeden Fall für meine Verhältnisse, den Thriller in Rekordzeit verschlungen habe, wurde mein Eindruck aus der Leseprobe voll und ganz bestätigt. Grauen, Schrecken, Gruseln, Spannung sind ...

Nachdem ich, auf jeden Fall für meine Verhältnisse, den Thriller in Rekordzeit verschlungen habe, wurde mein Eindruck aus der Leseprobe voll und ganz bestätigt. Grauen, Schrecken, Gruseln, Spannung sind über die ganze Handlung verstreut. Das soll heißen, dass der Leser überhaupt nicht zur Ruhe kommt. Ein Arzt erzieht Kinder in einem Heim mit grausigen Methoden zu Killern. In seinen Augen ist dies die Rettung der Menschheit, weil diese Kinder im Erwachsenenalter nur „minderwertige“ Mitglieder der menschlichen Rasse töten sollen. Einige seiner Zöglinge tun dies auch. Ein anderer Junge von damals, ist ein ausgezeichneter Ermittler bei der Kriminalpolizei. Dieser untersucht Fälle mit grausigen und absolut genauestens geplanten Tötungsdelikten. Hier wird es jetzt spannend. Wer ist dieser grausame, eiskalte Mörder? Warum tut er was er tut und warum in dieser Erbarmungslosigkeit? Ist auch er ein Kind aus dem Kinderheim? Fragen über Fragen, grausige Morde, das Gefühlt beim Leser – jetzt weiß ich wer der Killer ist – und es stimmt doch nicht – peitschten mich durch den Lesestoff. Eher unspektakulär war dann die abschließende Lösung und Täterüberführung. Alles in Allem ist „Der Zoom-Killer“ super, super gut zu lesen. Ich werde Chris Meyer auf jeden Fall im Auge behalten, natürlich meine ich seine Bücher!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Alles wird gut

Der Duke und die unbeugsame Witwe
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Der Roman hält genau, was er verspricht. Jedenfalls empfinde ich das so. Die Sitten der Londoner Gesellschaft im 19. Jahrhundert sind für uns moderne Menschen skurril und in ihrer Steifheit kaum nachzuvollziehen. ...

Der Roman hält genau, was er verspricht. Jedenfalls empfinde ich das so. Die Sitten der Londoner Gesellschaft im 19. Jahrhundert sind für uns moderne Menschen skurril und in ihrer Steifheit kaum nachzuvollziehen. Die Handlung ist ohne größere Höhepunkte flüssig zu lesen. Die Probleme der jungen Witwe mit der Sicherheit ihres Sohnes, wobei die Gefahr vom eigenen Großvater ausgeht, bringen etwas Aufregung. Es ist jedoch absehbar, dass sich hier die Macht des Standes ihres zweiten Ehegatten ausspielen lässt und endgültige Klärung schafft. Auch war mir von Beginn an klar, dass diese vorerst als Arrangement der Herren geschlossene Ehe, doch noch glücklich werden wird. Mit ein paar erotischen Szenen wird die Handlung reizvoller gestaltet. Ein Liebesroman für entspannende „Ferientage“.

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