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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2019

Ein vergessenes Kapitel der nationalsozialistischen Ideologie

Raubkind
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Klaus B. und tausende andere Kinder wurden während dem 2. Weltkrieg aus ihrer Heimat verschleppt um germanisiert zu werden. Denn, so Hitlers Theorie, auch im Osten gibt es Personen arischer Herkunft welche ...

Klaus B. und tausende andere Kinder wurden während dem 2. Weltkrieg aus ihrer Heimat verschleppt um germanisiert zu werden. Denn, so Hitlers Theorie, auch im Osten gibt es Personen arischer Herkunft welche daher germanisiert werden sollten, einerseits um das deutsche Volk aufzubessern und um zu verhindern, dass diese Personen später im eigenen Land hohe Positionen annehmen. So wurde Klaus B. mit nur 5 Jahren entführt, seiner Mutter und den Großeltern weggenommen, und nach Deutschland überführt. Dort kommt er in verschiedene Heime, zuletzt ein Lebensborn Heim, von wo aus ihn seine Pflegefamilie abholt. Klaus erinnert sich daran nicht. Bis er von der Autorin kontaktiert wird...

Dorothee Schmitz-Köster stieß durch Zufall auf Klaus B.'s Geschichte. Es gelingt ihr, ihn zu kontaktieren. Durch eine lange, detailreiche Recherche gelingt es ihr, weitere Informationen herauszufinden und Klaus Geschwister in Polen zu lokalisieren. Klaus Geschichte steht stellvertretend für alle verschleppten Kinder. Ich fand das Buch sehr interessant zu lesen. Das Thema war für mich neu. Die Autorin hat es sehr gut aufgearbeitet und beschrieben. Das Buch ist einfach zu lesen, wenn auch sehr traurig. Ein sehr informatives Buch!

Veröffentlicht am 26.04.2019

Poetische Autobiographie

Alles, was passiert ist
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"Reiß dich zusammen. Du bist eine Afrikanerin, du gehört zu den magischsten Menschen der Welt."

Der Titel des Buches hat mich magisch angezogen, obwohl ich von der Autorin bisher nicht (bewusst) gehört ...

"Reiß dich zusammen. Du bist eine Afrikanerin, du gehört zu den magischsten Menschen der Welt."

Der Titel des Buches hat mich magisch angezogen, obwohl ich von der Autorin bisher nicht (bewusst) gehört hatte. Daley-Ward schreibt poetisch, ruhig und aufgeregt, langsam und schnell. Sie erzählt von ihrem bisherigen Leben. Von der Kindheit in Nordengland, welche sie abwechselnd bei der Mutter und den religiösen Großeltern verbracht hat. Sie ist das mittler Kind, hat zwei Brüder, keiner von ihnen kennt den jeweiligen Vater. Die Autorin wird als Teenager trotzig, beschließt, nicht auf die Uni zu gehen, sie möchte Model werden. So kommen Diäten, Alkohol, Drogen, viele (größtenteils ältere) Männer in ihr Leben, und sie verliert langsam die Kontrolle... So geht es bis kurz vor Schluss, als sie beschließt, nach Kapstadt zu ziehen und es schafft, ihr Leben in Griff zu bekommen und mit sich selbst Frieden zu schließen. Ein großartiges Buch, jedoch bleibt es an dem Leser, zu vielem seine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Gelungener historischer Roman über Italien und USA im 20. Jahrhundert

Bella Ciao
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Romagnolo ist mit diesem Buch ein beeindruckender historischer Roman gelungen. Der italienische Titel, "Destino" (Schicksal) passt deutlich besser als das nichtssagende "Bella Ciao", dessen Relevanz zur ...

Romagnolo ist mit diesem Buch ein beeindruckender historischer Roman gelungen. Der italienische Titel, "Destino" (Schicksal) passt deutlich besser als das nichtssagende "Bella Ciao", dessen Relevanz zur Geschichte sich mir nicht erschließt. Wir schreiben das Jahr 1900 im kleinen Städtchen Borgo di Dentro, als Ms. Giulia Masca Zeugin davon wird, wie ihre beste Freundin sie hintergeht. Sie flüchtet daraufhin nach Genua und gibt ihre gesamten Ersparnisse für ein Ticket nach New York aus. Dort baut sie sich ein neues Leben auf. Fast fünfzig Jahre und zwei Weltkriege später kommt sie zurück - auf der Suche nach Anita, ihrer besten Freundin von damals.

Romagnolo beschreibt ruhig und genau die Geschehnisse zwischen Giulias Flucht nach Amerika in 1900 und ihrer Rückkehr in 1946. Über Erinnerungen baut sie die ganze Geschichte auf, Generationen von Arbeitern in Italien und ebenso in New York, bis zur Wiedervereinigung der Freundinnen. Und was für eine Geschichte: obwohl es sich um einen Roman handelt, sind doch viele historische Gegebenheiten eingearbeitet. Es gibt sehr viele Protagonisten, wobei die Geschichten nicht alle chronologisch erzählt werden, sodass es hilft, ab und zu einen Blick auf die Stammbäume zu Beginn der Kapitel zu werfen. Ich fand das Buch sehr spannend zu lesen und, obwohl traurig, zeigt sich doch wieder einmal, dass die Zeit alle Wunden heilt und dass Familie über alles gestellt werden sollte. Lohnenswert, aber keine leichte Lektüre.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Ein außerordentliches Debüt

Worauf wir hoffen
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Hadia, Huda und Amar wachsen als Kinder indischer Einwanderer in Südkalifornien auf. Das Buch beginnt mit Hadias Hochzeit. Sie heiratet einen Mann, den sie sich selbst ausgesucht hat. Hier treffen wir ...

Hadia, Huda und Amar wachsen als Kinder indischer Einwanderer in Südkalifornien auf. Das Buch beginnt mit Hadias Hochzeit. Sie heiratet einen Mann, den sie sich selbst ausgesucht hat. Hier treffen wir Amar, der die Familie vor drei Jahren verlassen hat. Was ist vorgefallen? Zahlreiche Rückblicke aus den Blickwinkeln sowohl der Geschwister als auch der Eltern lassen die Geschichte langsam komplett werden.

Fatima Farheen Mirza beschreibt ruhig und außerordentlich genau das Leben muslimischer Immigranten in den USA: der innere Kampf der Kinder, die Religion so zu akzeptieren, wie die Eltern es vor leben; der stete Versuch, bloß nicht als Gefahr wahrgenommen zu werden; der Versuch, die Eltern stolz zu machen und deren Erwartungen zu erfüllen; die Eifersucht unter Geschwistern und der Umgang der Eltern mit den eigenen Kindern. Behutsam, genau, wunderschön und mit einer traurigen Note beschreibt die Autorin diese mir so fremde Welt. Ein Buch über Familie, die Liebe zwischen Geschwistern und die Liebe der Eltern zu ihren Kindern. Obwohl mir die Welt der Muslime zu wenig vertraut ist, sind die Prinzipien doch universell. Ich habe dieses Buch geliebt und war traurig, als es zu Ende war. Ein großartiges Debüt, das auf viele weitere Romane der Autorin hoffen lässt.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Beautiful photographs but could have used some editing.

Sky Runner
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Achtung: Diese Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe des Buches.

I have been following Emelie Forsberg and Kilian Jornet for a while. Thus, I got quite excited hearing about her book and preordered ...

Achtung: Diese Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe des Buches.

I have been following Emelie Forsberg and Kilian Jornet for a while. Thus, I got quite excited hearing about her book and preordered it on amazon (English version by Hardie Grant books). The book is beautifully done. I love that it is hard cover, with beautiful photographs and great print quality. However, I was expecting more from this book. I guess this book can be described as Emelie´s life story. For much of the book, it feels like she’s rambling, like we are just reading random thoughts she put together in a blog post, where she sometimes repeats her thoughts a few times over. A lot of the articles also contain grammatical errors and repeated words (eg, “than” instead of “then” and sentences like “So far our acclimatization plan works so far.”). I also felt like she shared some bits and pieces about her background, but not nearly enough. Overall this book feels like a collection of snippets and thoughts from and about Emelies life, but nothing concrete. The photographs are beautiful, and I was inspired by some of her thoughts. I also like the workout tips, yoga poses and the recipes. I guess one could see this as a coffee table book, to flick through from time to time. Overall, I had expected and hoped for more. I feel like some thorough editing could have made so much more out of the book and I hope the editors take this to heart for her next book project. Nevertheless, I will keep this book as a source of inspiration, especially to look at the beautiful photographs of Emelie running in the high places of this beautiful world.