Profilbild von skiaddict7

skiaddict7

Lesejury Star
offline

skiaddict7 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit skiaddict7 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2021

Etwas kitschige Erzählung dreier verflochtener Lebensstränge

Zwischen zwei Herzschlägen
0

Kerry und Tim sind beste Freunde. Sie sind 17 und möchten beide unbedingt Medizin studieren. In ihrer Freizeit engagieren sie sich daher bei den Sanitätern und lernen erste Hilfe. An einem Silvesterabend ...

Kerry und Tim sind beste Freunde. Sie sind 17 und möchten beide unbedingt Medizin studieren. In ihrer Freizeit engagieren sie sich daher bei den Sanitätern und lernen erste Hilfe. An einem Silvesterabend in 1999 sind beide dabei, als Fussballer und Mitschüler Joel einen Herzstillstand hat. Kerry versteht sofort was passiert und macht Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund Beatmung. Tim hingegen ist wie gelähmt und kann nicht reagieren. Joel überlebt wie durch ein Wunder (und nur durch Kerrys Reanimation). Diese Nacht wird das Leben aller drei für immer ändern…

Eva Carters Roman spannt sich über insgesamt 18 Jahre und verfolgt die Lebensgeschichten unserer drei Protagonisten, die sich immer wieder treffen. Die Autorin hat eine Gabe, Geschichten zu erzählen. Das Buch zieht sich jedoch etwas unnötig in die Länge. Leider fand ich die Protagonisten allesamt unsympathisch und egoistisch, was das Leseerlebnis etwas getrübt hat. Joel ist privilegiert, hat sein ganzes Leben alles bekommen was er sich nur wünschen konnte und wacht erst auf, als er nach seinem Herzstillstand nicht mehr professional Fussball spielen kann. Tim ist auf seine Art egoistisch, indem er Kerry für seine Zwecke ausnützt und nur Medizin studiert, weil er denkt, dass es von ihm erwartet wird. Hätte er besser mal anderen Menschen den Vortritt gelassen, die es wirklich wollen. Kerry hat das Gefühl, sich für andere aufopfern zu müssen, um andere Menschen glücklich zu machen. Damit macht sie jedoch so einiges kaputt. Leider konnte ich mich in keinen der Protagonisten so richtig einfühlen. Trotzdem fand ich das Buch interessant zu lesen.

Eva Carter zeigt mit diesem Roman auf, wie schnell sich das Leben von Grund auf ändern kann. Ich fand es schön, wie sehr sie auf die Reanimation und Wichtigkeit der Ersthelfer eingeht und hoffe, dass sie damit einige Leser überzeugen kann, einen erste Hilfe Kurs zu belegen. Insgesamt eine nette Erzählung. Ich bin gespannt, was wir in den nächsten Jahren noch von der Autorin hören werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Sehr lecker!

Plants Only
0

„Ich diskutiere nicht mit Nicht-Veganern, ich koche für sie. Wenn du jemandem einen Teller hinstellst, egal ob das Gericht vegan ist oder nicht, und es gut schmeckt, dann werden sie es genießen.“ - Gaz ...

„Ich diskutiere nicht mit Nicht-Veganern, ich koche für sie. Wenn du jemandem einen Teller hinstellst, egal ob das Gericht vegan ist oder nicht, und es gut schmeckt, dann werden sie es genießen.“ - Gaz Oakley

Gaz Oakley ist ein veganer Koch und Kochbuchautor aus Wales. Dies ist sein drittes Kochbuch und das erste Buch, das ich von ihm ausprobiert habe. Das gebundene Buch ist ein Hingucker: ein robuster Einband, hochwertige Seiten mit einer ansprechenden Schriftart und vielen besonders gestalteten Bildern machen Lust, gleich loszukochen. Das Buch enthält verschiedene Kategorien, u.a. Frühstück, Suppen, Snacks und Häppchen, Pasta, Currys, Hauptgerichte, Ofengerichte, Burger, Gemüse, Beilagen und Salate sowie Nachspeisen. Kleine Symbole zeigen an, ob das Rezept glutenfrei ist, proteinreich, geeignet für Meal Prep, oder die Zubereitung nur bis zu 15 Minuten dauert. Schon beim Durchblättern kriegt man richtig Hunger. Ich habe bisher einige Gerichte im Buch probiert. Alle waren einfach zu verstehen und schmeckten gut, keines der Rezepte bisher schmeckte langweilig. Die Zutaten waren mehr oder weniger leicht erhältlich. Mein bisheriger Favorit ist das „aromatische Erdnusscurry“, welches wir seit dem Erhalt des Buches schon mehrmals gekocht haben und immer einfach super ankommt (siehe Foto). Was man allerdings sagen muss: die Rezepte sind bei weitem nicht alle schnell, wie der Untertitel des Buches suggeriert. Der Geschmack wertet dies aber locker auf. Insgesamt ein besonderes und gut gelungenes veganes Kochbuch, auf das ich immer wieder zurückgreifen werde!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte

Vati
0

„Vati“ ist ein biographischer Roman. Monika Helfer erzählt die Lebensgeschichte ihres Vaters Josef – alles, was sie dazu weiß bzw. noch herausfinden konnte. Der Vater ist in armen Verhältnissen aufgewachsen, ...

„Vati“ ist ein biographischer Roman. Monika Helfer erzählt die Lebensgeschichte ihres Vaters Josef – alles, was sie dazu weiß bzw. noch herausfinden konnte. Der Vater ist in armen Verhältnissen aufgewachsen, als Sohn einer ledigen Magd im Salzburger Lungau. Er durfte zur Schule gehen und war ein guter und pflichtbewusster Schüler. Kurz vor der Matura wurde er in den Krieg eingezogen und verlor ein Bein. Im Lazarett hat er dann die Grete kennengelernt, seine zukünftige Ehefrau und die Mutter der Autorin. Es folgen einige schöne Jahre, u.a. im Kriegserholungsheim auf der Tschengla in Vorarlberg, welches der Vater leitete. Aus diesen Jahren stammen die schönsten Erinnerungen der Autorin. Doch die Idylle währte nicht ewig. Das Heim wurde geschlossen, die Mutter starb früh. Der Vater verschwand, die Autorin und ihre Geschwister kamen bei Familienmitgliedern unter.

„(…) wir sind sogar noch ärmer als die Armen, die Ärmsten der Armen sind unsere Wohltäter." (S.109)

Nach „Die Bagage“ ist dies der zweite Roman, in dem Monika Helfer ihre Familiengeschichte aufarbeitet. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und ist, gemäß Autorin, „mehr wahr als unwahr“. Die Struktur und Sprache des Buches sind ähnlich zur Bagage, sehr klar und authentisch, mit einzelnen Begriffen aus dem Vorarlberger Dialekt zwischendrin eingestreut. Mit starker Stimme und voller Wärme erinnert sich die Autorin an ihren Vater. Mich hat das Buch sehr berührt. Ein besonderes Stück Literatur!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Homefarming für Anfänger - mit und ohne Garten

Homefarming
0

Judith Rakers kam zufällig und für sie selbst überraschend aufs "Homefarming", den Anbau diverser Nutzpflanzen am Balkon oder im eigenen Garten. Sehr sympathisch beschreibt sie ihren Lernprozess und gibt ...

Judith Rakers kam zufällig und für sie selbst überraschend aufs "Homefarming", den Anbau diverser Nutzpflanzen am Balkon oder im eigenen Garten. Sehr sympathisch beschreibt sie ihren Lernprozess und gibt Tipps, was man wie als Anfänger alles anbauen kann. Kein eigener Balkon oder Garten? Es gibt trotzdem einige Optionen. Auch die Hühnerzucht wird beschrieben- ein Thema, das mir bis jetzt nie in den Sinn gekommen wäre. Das Buch hat mir gut gefallen. Rakers schreibt sehr offen, leicht verständlich und sympathisch. Immer wieder sind zur Auflockerung kleine Anekdoten eingestreut. Häufig wird zwischendurch aus dem Leben der Autorin erzählt, sodass man das Gefühl hat, sie persönlich kennenzulernen. Beim Lesen bekommt man Lust, sofort anzufangen! Ein tolles und empfehlenswertes Buch für Anfänger zum Anbau von Nutzpflanzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2021

Ein Jahr in der Antarktis

Südlich vom Ende der Welt
0

Die Allgemeinmedizinerin Carmen Possnig verbrachte 2018 ein Jahr in der Forschungsstation Concordia in der Antarktis. Dort arbeitete sie als Forschungsärztin im Auftrag der europäischen Weltraumorganisation ...

Die Allgemeinmedizinerin Carmen Possnig verbrachte 2018 ein Jahr in der Forschungsstation Concordia in der Antarktis. Dort arbeitete sie als Forschungsärztin im Auftrag der europäischen Weltraumorganisation ESA. Mit zwölf anderen Menschen verbrachte sie nicht nur den Sommer, sondern auch den tiefsten Winter in der Antarktis. Die meisten Stationen in der Antarktis sind nur im Sommer besetzt. Die anderen im Winter besetzten Stationen sind näher an der Küste. Winter in der Antarktis bedeutet vier Monate Dunkelheit und totale Isolation ohne Möglichkeit einer Evakuation. Solche Bedingungen bringen Menschen schnell an ihre Grenzen. Carmen Possnig nimmt uns mit auf ihre Reise – von der Idee, dem Bewerbungsprozess, den Vorbereitungen, und schließlich das Jahr im ewigen Eis.

Ich bin selbst ein Freund von Kälte und abgelegenen Gegenden. Mehrere Wochen ohne Empfang oder weit weg von der Zivilisation erlebe ich immer als wahnsinnig bereichernd. Ein Jahr in der Antarktis klingt spannend – obwohl mir selbst noch nie die Idee dazu gekommen wäre. Possnig ist hier ein spannender und interessanter Reisebericht gelungen: mit trockenem Humor und Sarkasmus beschreibt sie die Situationen auf der Concordia Station – der Alltag, ihre Forschungsprojekte, das Zusammenleben mit den anderen Gruppenmitgliedern und besondere (Feier-)tage. Auch interessant, wie die Toiletten und Duschen funktionieren, dass es ein Fitnesszentrum gibt und dass das Internet nur sehr langsam und mit Einschränkungen funktioniert. Auch interessant war es, über die verschiedenen Mahlzeiten, die die Gruppenmitglieder zu besonderen Anlässen kochten, zu lesen. Die Farbfotos in der Mitte des Buches helfen, sich die Situation ein bisschen besser vorzustellen. Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich fast Lust, auch ein Jahr in der Antarktis zu verbringen. Ein sehr interessantes Buch, an das ich seit dem Lesen immer wieder mal denken muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere