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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2022

Ein atemberaubender Thriller, perfekt konstruiert

NIGHT – Nacht der Angst
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„Sie sind auf der Interstate 80. Der Straße, die aus New Jersey hinaus und durch ganz Pennsylvania hindurch bis nach Ohio führt. Und Charlie hat keine Ahnung, wer der Mann, in dessen Auto sie mitfährt, ...

„Sie sind auf der Interstate 80. Der Straße, die aus New Jersey hinaus und durch ganz Pennsylvania hindurch bis nach Ohio führt. Und Charlie hat keine Ahnung, wer der Mann, in dessen Auto sie mitfährt, in Wahrheit ist.“ (S. 88)

Meine Meinung:
Vor wenigen Wochen ist Charlies beste Freundin Maddie das dritte Opfer des gefürchteten Campus-Killers geworden. Seitdem wird Charlie von halluzinativen Tagträumen verfolgt, die ihr das Leben zur Hölle machen. Als sie es in der Universität nicht mehr aushält, sucht sie sich spontan eine Mitfahrgelegenheit nach Hause zu ihrer Großmutter. Doch wer ist der mysteriöse Josh wirklich, zu dem sie sich so unbedarft ins Auto gesetzt hat…?
Ein klassischer Ausgangspunkt und ein spannendes Setting für einen nervenaufreibenden Thriller, den der Autor geschickt Anfang der 1990´er verdatet hat – und damit noch vor der „Handyrevolution“. Zu Beginn lebt die Story von der zutiefst paranoiden Grundstimmung und der intelligenten Idee mit Charlies Tagträumen. Während auf der schicksalhaften nächtlichen Fahrt die Zahl der Ungereimtheiten immer größer wird, zweifelt Charlie immer mehr daran, was real ist und was Halluzination - und wir als Lesende gleich mit. Im ersten Drittel erfolgt das ziemlich linear, bevor Autor Riley Sager dann abrupt seine Erzählweise unterbricht und damit für die erste faustdicke Überraschung sorgt. Aber das ist auch erst der Auftakt für eine Reihe von fiesen Plot-Twists, die im weiteren Verlauf der Story folgen. Einer davon war für mich absehbar, die anderen haben mich komplett kalt erwischt. So wird der Sog, den diese Geschichte ausstrahlt, immer größer, bis die Story in einem wahnwitzigen Finale gipfelt. Und selbst auf den letzten Seiten lässt es sich Riley Sager nicht nehmen, uns noch einmal richtig zu überraschen…
Neben dieser intelligenten und perfekt durchchoreografierten Story hat mir insbesondere die Protagonistin Charlie sehr gut gefallen. Ihre naive, selbstzweiflerische Art, aber dann auch wieder ihr beherztes Handeln. Darüber hinaus haben mir die unzähligen Querverweise auf Filmklassiker, die der Autor der passionierten Cineastin Charlie in den Mund gelegt hat, sehr gut gefallen.

FAZIT:
Ein absolut fesselnder Page-Turner mit fiesen Plot-Twists!

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Eine moderne, düstere und wahnsinnig spannende Adaption des Rumpelstilzchen-Klassikers

Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
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„Der Geist meiner Mutter lebte an einem kleinen Weiher mitten im Firnwald, direkt an der Grenze zum Feenreich. Im Schutz der Trauerweiden, die das Wasser am nördlichen Ufer säumten, hatte mein Vater sie ...

„Der Geist meiner Mutter lebte an einem kleinen Weiher mitten im Firnwald, direkt an der Grenze zum Feenreich. Im Schutz der Trauerweiden, die das Wasser am nördlichen Ufer säumten, hatte mein Vater sie vor vielen Jahren bestattet. Seither war er kein einziges Mal hierher zurückgekehrt.“ (S. 9)

Meine Meinung:
Das Märchen Rumpelstilzchen und seine Handlung dürften sicherlich den meisten Lesenden bekannt sein. Christian Handel hat dieses klassische Motiv nun aufgegriffen und daraus eine moderne Adaption gemacht.

Gleich zu Beginn begeistert die Geschichte mit einem extrem atmosphärischen und märchenhaft verwunschenen Setting. Dazu ein erster, wohl dosierter Schuss Spannung und eine Protagonistin, die einem einfach nur sympathisch sein kann. Obgleich der Verlauf der Geschichte durch das Grundkonzept natürlich in wesentlichen Details vorgezeichnet ist, vermag diese Story dennoch absolut zu faszinieren und zu fesseln. Sie ist düster und einnehmend, das Firnland eine gelungene Symbiose aus klassischem Märchenreich und moderner Phantastik. So zittert man mit Farah mit, hofft und bangt und ahnt natürlich trotzdem, welche Schicksalsschläge ihr noch drohen werden. Ohne sich von seinem literarischen Vorbild zu weit zu lösen, serviert uns der Autor aber dennoch die ein oder andere überraschende Wendung, was dieses Buch zu einem echten Page-Turner macht.

Den größten Geniestreich gibt es allerdings dann in den letzten kreativen Kapiteln zu bewundern. In den beiden Ying & Yang-artigen Feenreichen ergibt sich ein atmosphärischer Twist, an dem auch Tim Burton seine wahre Freude hätte. Darüber hinaus schafft es Christian Handel, seiner Geschichte etwas zu verleihen, das das Vorbild nicht hat: Eine storyübergreifende Klammer und ein bittersüßes Ende, dass die ganze Geschichte erst wirklich „rund“ werden lässt. Perfekt gemacht!

FAZIT:
Eine absolut gelungene Symbiose aus klassischem Märchen und moderner Phantastik.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Was soll ich sagen… einfach gut, Prost!

Prost, auf die Gaukler
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„Ganz ehrlich, Constantin, ich finde es super. Abgesehen davon, dass ein Mord passiert ist. Hier gibt es zu essen, zu trinken, unsere Ermittlungen werden mit Musik untermalt und überall riecht es gut. ...

„Ganz ehrlich, Constantin, ich finde es super. Abgesehen davon, dass ein Mord passiert ist. Hier gibt es zu essen, zu trinken, unsere Ermittlungen werden mit Musik untermalt und überall riecht es gut. Außer hinten bei den Toilettencontainern.“ (Felix Fink, S. 152)

Meine Meinung:
Volksfest in Brunngies – das gesellschaftliche und kulinarische Highlight des Jahres! Um den Auftakt gebührend zu feiern, hat man kurzerhand Schlager-Sternchen Ron Goldinger engagiert, der bei seinem Auftritt im Festzelt von seinen Fans frenetisch gefeiert wird. Doch war er eben noch auf der Showbühne, liegt er kurze Zeit später auch schon mit Armbrustpfeil in der Kehle hinter dem Festzelt, während drinnen noch immer der Bär steppt. Für HK Tischler und POM Fink der Start einer herausfordernden Ermittlung zwischen Festzelt, Geisterbahn, Karussell, Hendl´n und gebrannten Mandeln…
Ein klassischer und von der Reihe gewohnter Krimiauftakt: eine frühe Leiche, mit viel Humor und in skurrilem Rahmen serviert. Dazu ein außergewöhnliches volksfestliches Setting mit jeder Menge potenziell verdächtiger Charaktere. Auch dieser Band hat wieder alles, was ein guter humorvoller Regionalkrimi braucht. Nach altbewährter TuF-Methode ermittelt sich unser Chiemgauer CSI-Dream-Team durch die zahlreichen Irrungen und Wirrungen hindurch, folgt falschen und richtigen Fährten und glänzt dabei immer wieder mit saloppen Sprüchen („Ich habe im Kühlschrank einen Joghurt, mit dem ich länger zusammen bin, als deren Ehe gedauert hat“) und wunderbarer, teils fliehkraftunterstützter Situationskomik. Dabei reift unser guter Fink unter dem Patronat von Resi-Aushilfsherrchen Tischler langsam zum „James Bond von Brunngries“ heran und steuert gleich mehrere coole und humorige Actionszenen bei. (Fink über sich selbst: „Ich bin wie ein VW Käfer mit einem Porschemotor. Dem siehst du von außen auch nicht an, was in ihm steckt.“). So ist es auch kein Wunder, dass die beiden – ein Volksfest und geschätzte 50.000 Kalorien später – einmal mehr die richtigen Schlüsse ziehen und nach „Alarm für Cobra 11“-artiger Verfolgungsjagd die Handschellen zuschnappen lassen können.
Ein erneut rundum gelungener „who dun it“-Krimi mit viel Lokalkolorit und Lachmuskelreizung. Doch einer zentralen Frage wird sich Autor Friedrich Kalpenstein im nächsten Band stellen müssen: Wird das Techtelmechtel zwischen Resi und Constantin zur Dauerbeziehung werden? 😊

FAZIT:
Hier tanzt der kleine Sündenengel mit dem Goldinger auf Wolke sieben Polka. Prost, auf die nächsten zehn Bände!

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Ein modernes Piraten-Abenteuer mit vielen kniffligen Suchbildern

Das Geheimnis des letzten Piraten - Timmi Tobbsons drittes Rätselabenteuer
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Unsere Meinung:
Dies ist bereits der dritte Band um das Abenteuer rund um den Piratenschatz des Lotterlulu. Wir kannten die ersten beiden Bände zwar noch nicht, hatten aber überhaupt kein Problem, in die ...

Unsere Meinung:
Dies ist bereits der dritte Band um das Abenteuer rund um den Piratenschatz des Lotterlulu. Wir kannten die ersten beiden Bände zwar noch nicht, hatten aber überhaupt kein Problem, in die Handlung hineinzufinden, da Autor Jens I. Wagner zu Beginn eine kurze und sehr gelungene Zusammenfassung der Ereignisse wiedergibt.
Nach einem geheimnisvollen Prolog startet die Geschichte auf einer Yacht mitten in der Karibischen See, wo ein Forschungsteam zusammen mit den drei pfiffigen Kids Timmi, Lilli und Marvin das Wrack der „Belle“, dem größten Transportschiff des berüchtigten Piraten Lotterlulu, untersucht. Ruck-Zuck entdecken sie dabei ein bis dato wohl gehütetes Geheimnis und sind damit mittendrin in einem spannenden Abenteuer. Doch eine mysteriöse Geheimorganisation hat sich bereits an ihre Fersen geheftet…
Es geht also gleich spannend los, sodass mein Sohn (11) und ich gleich angefixt waren von diesem karibischen Abenteuer, das ein hohes Tempo aufweist und uns an viele, sehr atmosphärische und faszinierende Schauplätze geführt hat. Zwischen unseren Helden und den geheimnisumwitterten „Wächtern“ entspinnt sich ein Katz- & Maus-Spiel, das bis zum Schluss für viel Spannung, Gefahr und ordentlich Action sorgt. Am Ende der rund 30 kurzen Kapitel findet sich dann jedes Mal eine (manchmal auch mehrere) Rätselfrage(n). Meistens findet man die Antwort auf dem dazugehörigen (stets super gelungenen) Suchbild, aber auch der Text will aufmerksam verfolgt werden, da sich hier oft Hinweise verstecken. Auch der Einsatz von Lupe, Stift, Spiegel und ggf. kleiner Taschenlampe kann sehr hilfreich sein! Das ist mitunter ganz schön knifflig und an manchen Rätseln, die meist echt scharfe Augen voraussetzen, haben wir uns zunächst die Zähne ausgebissen. Das ist aber überhaupt kein Beinbruch, denn als „Erste Hilfe“ gibt es am Ende des Buches für jedes Rätsel einen passenden Hinweis. Und sollte man partout mal nicht auf die richtige Auflösung kommen, kann man einfach weiterlesen, denn alle Auflösungen gibt es immer zu Beginn des folgenden Kapitels. So ist möglichem Rätselfrust perfekt vorgebeugt!
So hat uns dieses Buch ein paar spannende, kurzweilige und sehr schöne Lesestunden beschert! Ich, als Erwachsener, habe mich darüber hinaus noch über die „Easter Eggs“ mit Monkey Island und Zack McKracken gefreut!

FAZIT:
Spannender & kurzweiliger Lesespaß mit vielen knackigen Rätseln und super Illustrationen – toll gemacht!

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Einfach & lecker – diese Rezepte eignen sich auch für Anfänger!

Alles selbst gemacht!
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„Selbstmachen geht Hand in Hand mit den Themen Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein und bedeutet meistens weniger Müll, weniger Zutaten und keine Zusatzstoffe“ (S. 10)

Meine Meinung:
Die 25jährige ...

„Selbstmachen geht Hand in Hand mit den Themen Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein und bedeutet meistens weniger Müll, weniger Zutaten und keine Zusatzstoffe“ (S. 10)

Meine Meinung:
Die 25jährige Südtirolerin und erfolgreiche Foodbloggerin Annalena Ganner möchte mit diesem Buch beweisen, dass viele als Convenienceprodukt gekaufte Lebensmittel ganz einfach selbst herzustellen sind. „Leckere Rezepte, die viel EINFACHER sind, als sie aussehen“ heißt das vollmundige Versprechen, und meiner Meinung nach wird es auch voll und ganz gehalten!

Dieses Kochbuch ist wirklich erstaunlich vielseitig und umfangreich: Neben Brot, Pasta, Aufstrichen & Dips, Snacks und Backwerk & Desserts gibt es auch Einiges „Aus aller Welt“ (wie z.B. Focaccia und Burger) und „Geschenke aus der Küche“ (Pralinen & vegane Chocolate-Chip-Cookies) zu entdecken. Rund 50 Rezepte finden sich hier, die von bekannten „Standards“ (wie Ciabatta, Eiernudelteig, Pizza & Co.) bis hin zu regionalen Spezialitäten (z.B. „Vinschger Paareln“ & „Peperoni-Zitronengras-Curry“) reichen und somit für viele Gelegenheiten nutzbar sind. Alle Rezepte sind gut erklärt und wirklich recht einfach nachzukochen und dürften damit auch Anfänger vor keine allzu großen Probleme stellen. Erste Erfolgserlebnisse in der Küche sind garantiert! Einige der Rezepte sind darüber hinaus auch noch wirklich schnell zubereitet, was mir für den Alltag sehr gut gefällt.

Für „Semi-Profis“ in der Küche dürften diese Rezepte hingegen schon fast zu „einfach“ sein, aber das ist halt auch nicht die Zielgruppe dieses Buches!

FAZIT:
Nachhaltiger, gesünder und meist auch viel leckerer – mit diesen Rezepten gelingt´s!

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