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Veröffentlicht am 30.03.2022

viel verschenktes Potenzial und ein unsympathischer Protagonist

Die andere Schwester
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Meine Meinung:
Obwohl ich Band eins noch nicht kannte, ist mir der Einstieg in dieses Buch sehr leichtgefallen. In den zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen kommt durchaus schnell Spannung auf, ...

Meine Meinung:
Obwohl ich Band eins noch nicht kannte, ist mir der Einstieg in dieses Buch sehr leichtgefallen. In den zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen kommt durchaus schnell Spannung auf, zum einen durch den Mord an Stella Bjelke, der extravaganten Chefin des umstrittenen Internet-Datingportals Raw, und zum anderen durch die undurchsichtige Bedrohungslage, der sich Ermittler John Adderley ausgesetzt sieht. So weit, so gut – eine sehr vielversprechende Ausgangslage für einen Krimi, auf den ich mich sehr gefreut habe!
Nur leider reiten sich die beiden Protagonisten im Folgenden immer weiter in schwerwiegende Probleme hinein. Das ist streckenweise zwar durchaus spannend zu lesen, aber mehr als einmal fragt man sich, was sich die Charaktere dabei nur denken. Insbesondere John Adderley – der ehemalige „Top-Undercover-Ermittler“ – agiert dabei oftmals absolut kopflos und verbiegt das Gesetz, wo er nur kann. Dazu kommt noch, dass er mir im Verlauf der Geschichte immer unsympathischer geworden ist. Nicht nur durch seinen blinden Aktionismus, sondern insbesondere auch durch sein Verhalten, das von reinem Egoismus getrieben ist. So mutierte er bis zum Ende des Buchs zu einem wahren Anti-Helden, an dem auch der bittere Auftritt seiner kleinen Nichte (hat nichts mit dem Hauptplot zu tun) auf den letzten Seiten nichts mehr ändern konnte. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem ein so vielversprechender Protagonist so schnell verheizt wurde – schade!
Auch die zweite Protagonistin, Alicia Bjelke, ist mir nicht wirklich sympathisch geworden. Zwar kämpft sie schon fast ihr ganzes Leben mit den schwerwiegenden Folgen eines dramatischen Vorfalls in ihrer Kindheit und litt stets unter der toxischen Beziehung zu ihrer Schwester Stella, doch auch ihr oft unüberlegtes und impulsives Handeln konnte ich meistens nicht nachvollziehen. Darüber hinaus verfällt sie immer wieder in schockstarreartiges Selbstmitleid und ertränkt ihre Sorgen ein ums andere Mal in literweise Alkohol. Ja, so etwas kommt im echten Leben leider immer wieder vor, aber gerade deshalb hätte ich mir für dieses Buch eine starke Figur gewünscht, die sich den Problemen selbstbewusst entgegenstellt. Und die letzte Szene mit Alicia, liebe Autoren, soll nun was genau bedeuten? Dass sie sich nun endgültig ihrem „Schicksal“ ergeben hat – oder dass sie selbstbewusst auf alles pfeift? Für mich hatte diese Szene auf jeden Fall einen sehr schalen und chauvinistischen Beigeschmack…
Am Ende bringen die beiden Autoren die Handlungsstränge zwar souverän zusammen, präsentieren ein Detail, das wohl überraschen sollte (mich aber nicht überrascht hat), und lassen ihre Geschichte auf eine Art enden, die zwar legitim ist, mich als absoluten Krimi-Fan aber nicht zufrieden stellen konnte.

FAZIT:
Sowohl die Story als auch die Protagonisten bieten jede Menge Potenzial, das hier leider überhaupt nicht ausgeschöpft worden ist.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Einmal mehr: einfach höllisch gut!

Luzifer junior (Band 11) - Campingtrip nach Hölland
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“Ich denke, das wird ein äußerst erfreulicher Urlaub. Urlaub.“ (S. 47)

Unsere Meinung:
Wer schon zehn erfolgreiche Bände hinter sich gebracht hat, der hat sich einen Urlaub redlich verdient. Das denkt ...

“Ich denke, das wird ein äußerst erfreulicher Urlaub. Urlaub.“ (S. 47)

Unsere Meinung:
Wer schon zehn erfolgreiche Bände hinter sich gebracht hat, der hat sich einen Urlaub redlich verdient. Das denkt sich nicht nur Höllen-Genie und Dämon-für-alles Steven, sondern auch die Clique um Luzifer Junior. Wie schon am Ende von Band 10 angekündigt, soll es zum Camping Richtung Hölland – sorry, Holland – gehen. Doch wenn die liebe Höllenbrut auf Reisen geht, ist Teufelswerk meist auch nicht weit…

Wir sind schon lange absolute Fans der Reihe und freuen uns jedes Mal über einen neuen Band. Und wieder einmal hatten wir von der ersten bis zur letzten Seite jede Mange Spaß und ganz viele Lachanfälle. Es ist schon echt erstaunlich, wo Autor Jochen Till immer diese irrwitzigen Ideen hernimmt – von spontanen Einkaufs-Flashs an der Autobahnraststätte bis hin zu Dämonen mit besonders hübschen Hintern. Garniert sind diese ganzen skurrilen Szenen mit jeder Menge cooler Sprüche („als hätte man ihm eine Pobacke auf den Kopf geklebt“) und natürlich ganz vielen wunderbaren Cornibus-Auftritten. Wer bei diesem Buch nicht lachen kann, ist selber schuld!

Selbstverständlich wird es auch diesmal wieder ganz schön spannend und die Bösen bekommen natürlich einmal mehr ihr Fett weg und sogar eine standesgemäße Standpauke vom Höllenfürst persönlich. Am Ende dann wartet Jochen Till sogar noch mit einem ganz fiesen Cliff-Hanger auf, der auf wilde Zeiten in St. Fidibus hindeutet…

Selbstverständlich dürfen auch in Band 11 die vielen, wunderbaren Illustrationen von Raimund Frey nicht fehlen. Egal ob Szenen aus der Hölle, wunderbare Freundschaftsmomente oder Cornibus´ zahlreiche Verwandlungskunststücke. Die Texte von Jochen Till und die Bilder von Raimund Frey haben sich gesucht und gefunden. Oder wie der Autor es wahrscheinlich formulieren würde: Die passen wie Arsch auf Eimer!

FAZIT:
Luzifer Junior ist immer wieder ein Garant für perfektes Lachmuskeltraining.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Ein wunderbar humorvoller Regionalkrimi nach der bewährten TuF-Methode

Prost, auf die Nachbarn
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„Ein bisserl Mord, ich habe einen Hund entführt und mein Kollege verwandelt Fleisch in Briketts.“ (S. 243)

Meine Meinung:
Auch in Band vier kommt das beschauliche Brunngries in den Chiemgauer Alpen nicht ...

„Ein bisserl Mord, ich habe einen Hund entführt und mein Kollege verwandelt Fleisch in Briketts.“ (S. 243)

Meine Meinung:
Auch in Band vier kommt das beschauliche Brunngries in den Chiemgauer Alpen nicht zur Ruhe, denn Anwalt Kurt Lehmann, der sich im Lauf seiner Karriere so manchen Feind gemacht hat, wickelt sich in seinem hochmotorisierten Mercedes um einen Baum. So weit, so problemlos – wenn nicht die Radmuttern gelockert und die Bremsleitung angesägt gewesen wäre…

Ich bin ein großer Fan humorvoller Regionalkrimis und inzwischen damit auch dieser Reihe. Brunngries ist an sich so beschaulich, dass es mit jedem neuen Band wieder ein bisschen so ist, als würde man nach Hause zu kommen. Das „Stammensemble“ um Hauptkommissar Constantin Tischler und seinen „POM Fink“ ist bekannt und durch und durch sympathisch, und die klassische Dorfkulisse mit so manchen kleinen und größeren Geheimnissen, kombiniert mit jeder Menge Tratsch, ist die perfekte Bühne für spannende Ermittlungen jeglicher Art.
Wie es sich für einen guten „whodunit“-Krimi gehört, führt Friedrich Kalpenstein nach und nach eine ganze Reihe potenziell Verdächtiger in seinen Plot ein – und die Jagd nach dem Motiv zieht sich wie eine rote Linie durch das Buch. Das bietet nicht nur beste Krimi-Unterhaltung, sondern stachelt gleichzeitig auch meinen Ehrgeiz als Hobby-Ermittler an. Selbstverständlich gibt es am Ende die passende Auflösung, die mich in Teilen überrascht, in einzelnen Aspekten aber hat Recht behalten lassen – die perfekte Kombination für mich!
Friedrich Kalpenstein wäre aber nicht Friedrich Kalpenstein, wenn er seinen gelungenen Krimi-Plot nicht auch mit jeder Menge Humor und skurrilen Szenen gewürzt hätte. Insbesondere die Dialoge zwischen Tischler und Trachten-Fink sind immer wieder ein Highlight! Sehr gefreut hat es mich auch, dass Finks´ wunderbare Mama diesmal mehr ins Rampenlicht gerückt ist.

Spätestens jetzt hat sich diese Reihe erfolgreich ihren Rang unter den besten humorvollen deutschsprachigen Krimis erkämpft und braucht diesbezüglich keinerlei Vergleiche zu scheuen!

FAZIT:
Immer wieder ein absolutes Vergnügen – ich freue mich auf Band fünf!

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Blutrote Lügen – der Auftakt einer vielversprechenden Fantasy-Story

Die Lügendiebin - Spannungsgeladene Fantasy mit opulenter Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag, Metallic-Folienveredelung und Lesebändchen!
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„Lügen zu stehlen, war nicht wie Atmen. Es war anstrengender. Es war Fingerspitzengefühl. Es war, als würde man seine gesamte Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt richten und ihn allein mit seinem ...

„Lügen zu stehlen, war nicht wie Atmen. Es war anstrengender. Es war Fingerspitzengefühl. Es war, als würde man seine gesamte Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt richten und ihn allein mit seinem Willen dazu zwingen, sich zu bewegen.“ (ebook, S. 17)

Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an fasziniert und die Protagonistin Fawn war mir mit ihrer rebellischen, toughen Art sofort sympatisch. Es geht um Lügen und ihren „Diebstahl“, um Geheimnisse und Nichtwissen und um das rätselhafte Stadt-Königreich „Mentano“, in dessen konzentrischer Anordnung die einzelnen Stände ein starkes Gefälle von Wohlstand und Macht hinnehmen müssen. Ein sehr interessantes Gesamt-Konstrukt, dass sich Autorin Saskia Louis da erdacht hat! Leider schöpft sie die Möglilchkeiten „ihrer“ Welt in diesem ersten Band noch nicht wirklich aus und so bleibt „Mentano“ noch ein bisschen blass. Ich hätte gerne noch mehr Details zu dieser faszinierenden Welt erfahren.

Die Geschichte selbst lebt von den vielen Geheimnissen und Fragen, von denen sich im Verlauf der Story immer mehr auftun, und selbstverständlich vom Zusammenspiel der beiden Protagonisten Fawn und Caeden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Fawn, die aus sehr bescheidenen Verhältnissen stammt, ihr Herz auf der Zunge trägt, sehr impulsiv und emotional ist und auf der anderen Seite Caeden, Stammhalter einer der drei wichtigsten Familien Mentanos, stets beherrscht und augenscheinlich kein großer Freund zwischenmenschlicher Beziehungen. Ihre Rededuelle und die Interaktion der beiden haben mir extrem gut gefallen und mich sehr an Ophelia und ihren kantigen Thorn aus Christelle Dabos Spiegelreisende-Reihe erinnert. Für mich ein wirkliches Highlight dieses Buches.

Die Spannung nimmt dafür eher langsam, aber kontinuierlich zu, bis sie sich gegen Ende dieses ersten Bandes der Dilogie regelrecht überschlägt. Und so endet Band eins mit einem wirklich, wirklich gemeinen Cliff-Hanger und sehr, sehr vielen offenen Fragen. Ein Ende, bei dem man wirklich sofort weiterlesen möchte.

Wenn es der Autorin dann gelingen sollte, im zweiten Band alle losen Fäden miteinander zu verweben und alle Fragen nachvollziehbar – und gerne auch überraschend – zu beantworten, hätte diese Dilogie sehr gute Chancen auf volle fünf Sterne!

FAZIT:
Ein gelungener Fantasy-Roman, dessen Sog im Laufe des Lesens immer größer wird.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Eine geniale Fortsetzung mit jeder Menge Spannung, Action und Enthüllungen

Keeper of the Lost Cities – Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4)
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Meine Meinung:
Schon der kurze Prolog („Ein weiterer Verrat“ – S.7), in Kombination mit dem Titel des Bandes („Der Verrat“) sorgen für Spannung von der ersten Seite an. Wahnsinnig schnell wird es abenteuerlich, ...

Meine Meinung:
Schon der kurze Prolog („Ein weiterer Verrat“ – S.7), in Kombination mit dem Titel des Bandes („Der Verrat“) sorgen für Spannung von der ersten Seite an. Wahnsinnig schnell wird es abenteuerlich, als sich Sophie und ihre Freunde zu Black Swan aufmachen und dabei einige Rätsel zu entschlüsseln haben.

Wir sind nun seit dem ersten Band dieser Reihe absolute Fans der KotLC, aber dieser Band übertrifft die ersten drei sogar noch! Er bietet ein ständiges Auf & Ab der Gefühle, eine Vielzahl extrem atmosphärischer und cooler Schauplätze und immer wieder überraschende Wendungen und gleich reihenweise Enthüllungen. Dass der Plot dabei erschreckende Parallelen zu unserer aktuellen Zeit aufweist, ist allerdings tatsächlich reiner Zufall, da das Original bereits 2015 veröffentlicht wurde.

Atemlos folgen wir als Leser der mutigen Gruppe um Sophie, die in diesem Band herzensgut, schlagkräftige und sehr coole Verstärkung erhält. Und das können Sophie & Co auch absolut gebrauchen, denn immer wieder sehen sie sich mit scheinbar aussichtslosen Situationen konfrontiert. Und immer, wenn man dann beim Lesen denkt „schlimmer kann es ja jetzt nicht mehr werden“, hat man Shannon Messenger gehörig unterschätzt. Denn: Schlimmer geht es immer! Und so ist es auch kein Wunder, dass nach den rund 630 Seiten mal wieder ein fieser Cliff-Hanger auf uns wartet. Doch allen Fans der Reihe sei noch eines hier versprochen: In diesem Buch erfahren wir tatsächlich die wahre Identität von Mr. Forkle! Allein das ist schon ein Grund, sich diesen Band ganz, ganz schnell zu besorgen!

FAZIT:
Eine geniale Reihe, die immer besser und besser wird!

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