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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2019

Ein Stück dunkle Geschichte

Das Haus der Verlassenen
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Inhalt:

England 1956:

Ivy ist unverheiratet schwanger geworden und wurde von ihrer Familie nach St. Margarete geschickt, eine kirchliche Einrichtung in der ledige Mütter ihre Kinder zu Welt bringen und ...

Inhalt:

England 1956:

Ivy ist unverheiratet schwanger geworden und wurde von ihrer Familie nach St. Margarete geschickt, eine kirchliche Einrichtung in der ledige Mütter ihre Kinder zu Welt bringen und diese dann zur Adoption freigeben können. Ivy wurde ihre kleine Tochter Rose weggenommen, der Vater des Kindes interessiert sich nicht mehr für ihr Schicksal und da der Stiefvater nicht bereit ist, für ihren Aufenthalt zu zahlen, soll sie 3 Jahre in der Anstalt arbeiten, um die Kosten zu bezahlen. Ivy ist nicht bereit sich mit der Situation abzufinden und begehrt auf. Als man droht, sie in die Psychiatrie zu schicken, sieht sie nur noch den Weg des Selbstmordes.

2017:

Sam, Journalistin und Mutter eine 4-järhigen Tochter, findet bei ihrer Großmutter Ivys Briefe, die sie in ihrer Verzweiflung an Alistair, den Vater des Kindes geschrieben hat. Natürlich machen sie diese Briefe neugierig und sie fängt an, zu recherchieren und bringt eine unglaubliche Geschichte ans Licht.

Meine Meinung:

Dieses Buch greift ein furchtbares Thema auf, das leider erst in den letzten Jahren so richtig bekannt geworden ist: Die Ereignisse in den kirchlichen Entbindungsheime, in die ledige Mütter abgeschoben werden konnten und unter erbärmlichen Umständen ihre Kinder zu Welt bringen mußten. Meistens wurden die Kinder dann zur Adoption freigegeben, meistens wurde dazu erheblicher Druck auf die Frauen ausgeübt.
Die hier erzählte Geschichte ist einfach unbegreiflich. Wie können Menschen, es waren nicht nur Kirchenvertreter, sondern auch Ärzte, Adoptionsvermittler etc beteiligt, so weit gehen, Frauen ihre Kinder unter Zwang wegzunehmen, die Kinder zu Medikamententests zu missbrauchen und die Frauen gegen ihren Willen in diesen Einrichtungen festhalten. Was war das auch für eine Gesellschaft, die das zugelassen hat?
Dieses Buch geht unter die Haut. Es läßt sich zwar angenehm flüssig lesen, aber die Geschichten die hier erzählt werden sind nur schwer zu ertragen. Mich hat besonders das lange Zeit fehlende Schuldbewusstsein schockiert. Ein Zitat: „Die Frauen/ Mädchen müssen für ihre Taten büssen“, das zeigt doch schon, mit welcher Einstellung die Beteiligten an das Thema heran gingen.
Ein fesselndes Buch zu einem schockierenden Thema, das mal erzählt werden muß. Dieses Buch ist für mich eine absolut Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ermittlungen in der Fächerstadt

Angst in der Fächerstadt
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Inhalt:

Am Morgen nach einer Ausstellungseröffnung wird im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe eine Leiche gefunden. Kommissar Georg König wird mit den Ermittlungen beauftragt. Gleichzeitig recherchiert ...

Inhalt:

Am Morgen nach einer Ausstellungseröffnung wird im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe eine Leiche gefunden. Kommissar Georg König wird mit den Ermittlungen beauftragt. Gleichzeitig recherchiert seine Frau Amadea, die als Journalistin schon einige interessanten Geschichten aufgedeckt hat, in einem Lebensmittelskandal des Eiweißherstellers SuperXunn, bei dessen Produkt es wohl zu unerlaubten Veränderungen gekommen ist.

Meine Meinung:

Dieser Krimi nimmt ein interessantes Thema auf, verunreinigte und gepanschte Lebensmittel. Sehr gut haben mir die Hintergrundinformationen zu diesem Thema gefallen, gut recherchiert und in weiten Teilen auch sehr erschreckend.
Der Fall ist gut aufgebaut und sehr spannend geschrieben. Schnell hat sich bei mir der Verdacht eingestellt, dass die Recherchen von Amadea und die Ermittlungen von Georg in Verbindung stehen.

Amadea und Georg sind ein eingespieltes Ermittlerteam, wobei Amadea sich durch ihre Unvorsichtigkeit leider in brenzlige Situationen begibt. Ich habe mir beim Lesen immer wieder die Frage gestellt, wie realistisch ihre Handlungen in ihrer Rolle als Journalistin ist. Kann eine Journalistin so weit bei ihren Recherchen gehen? Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie mehr in der Ermittlerrolle aufgeht, als ihr Mann, der ja immerhin der zuständige Kommissar ist.

Es handelt sich um einen soliden Krimi, mit einem sehr interessanten und wichtigen Hintergrund, mir hat aber etwas die Komplexität der Handlung gefehlt. Die Auflösung ist mir etwas zu direkt, hier hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht. Leider entsteht so etwas der Eindruck eines überhasteten Endes.

Fazit: Ein schöner Lokalkrimi, mit einigem Lokalkolorid und sympathischen Ermittlern, jedoch fehlt etwas der Tiefgang.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Gefühlvolle Familiengeschichte

Die Wildrosentöchter
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Inhalt:

Mit dem Tod ihrer großen Liebe Lorenzo geht für Cassandra der Lebensmittelpunkt verloren. Sie zieht sich auf das alte Weingut in Toskana zurück, das Lorenzo ihr hinterlassen hat. Sie widmet ...

Inhalt:

Mit dem Tod ihrer großen Liebe Lorenzo geht für Cassandra der Lebensmittelpunkt verloren. Sie zieht sich auf das alte Weingut in Toskana zurück, das Lorenzo ihr hinterlassen hat. Sie widmet sich mit Hingabe den alten Weinreben und Rosenstöcken, die sich seit Generationen auf dem Gut befinden. Als sie bei Arbeiten an einem alten Rosenstock eine Dose mit einem alten Liebesbrief findet, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und dringt so in die Vergangenheit ihrer Familie ein.


Meine Meinung:

Die Geschichte hat mich sehr berührt und positiv überrascht. Die Autorin hat eine starke Erzählkraft, der man sich nur schwer entziehen kann.

Wir begleiten Cassandra auf ihrem Weg von einem Menschen, der die Spur des Lebens verloren hat, hin zu einem starken Frau, die einen neuen Lebensmittelpunkt und eine neue Liebe gefunden hat. Die Nachforschungen zu dem alten Liebesbrief bringt sie der Familiengeschichte näher und geben der Handlung eine besondere Würze, zeigt sie doch auch, dass Menschen auch in der Vergangenheit mit den Höhen und Tiefen des Lebens zu kämpfen hatten.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und wir erleben besonders bei Cassandra eine erhebliche persönliche Entwicklung.

Über die Ereignisse im Jahr 1944, in der der alte Liebesbrief geschrieben wurde, erleben wir auch einen tiefen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele.

Mich hat das Buch von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt. Ich war sehr positiv überrascht über die Tiefe des Buches, die ich so aufgrund der Beschreibung nicht erwartet habe.

Das Buch ist absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Blutige Morde in der Provence

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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Inhalt:

An langer Sommer geht in dem beschaulichen provenzalischen Ort Le Lavandou zu Ende. Die Touristen reisen aus dem beschaulichen Urlaubsort ab,
und auch Leon Ritter, der Gerichtsmediziner des ...

Inhalt:

An langer Sommer geht in dem beschaulichen provenzalischen Ort Le Lavandou zu Ende. Die Touristen reisen aus dem beschaulichen Urlaubsort ab,
und auch Leon Ritter, der Gerichtsmediziner des Ortes, freut sich auf eine ruhige Zeit. Doch daraus wird zunächst nichts, denn es wird die Leiche einer jungen
Frau gefunden. Sie ist grausam zugerichtet und schnell scheint ein Verdächtigter gefunden zu sein. Doch dann wird eine zweite Leiche gefunden.
Als dann auch noch Ritter selber in Verdacht gerät, der Täter zu sein, beginnt er eigene Ermittlungen anzustellen. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als auch noch
Seine Lebensgefährtin Isabell in Gefahr gerät.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist nicht für schwache Nerven. Die Beschreibungen der Leichen und die Ableitung der Leiden der Opfer gehen unter die Haut. Auch die Perspektivwechsel, bei der der
Leser in die Person der Opfer schlüpft erhöht den Gruselfaktor.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm flüssig zu lesen, die Handlung ist gut aufgebaut und spannend von der ersten bis zu letzten Seite. Immer wieder kommt es zu unerwarteten
Wendungen. Sehr gut haben mir auch die Charaktere gefallen, Leon Ritter und seine Lebensgefährtin Isabell, die Menschen in dem Ort Le Lavandou und die Kollegen im
Polizeirevier. Den besonderen Touch bekommt das Buch durch die Beschreibung von Ritters Leben in der Provence, das Boulespiel, die Morgende im Café und dem guten Schluck Rosé am Nachmittag.
Diese Aspekte milderten die schlimmen Ereignisse rund um die Morde etwas ab, das kann man als Leser aber auch gut gebrauchen.

Schon auf den erste Seiten steigt die Spannung an und hält ein hohes Niveau bis zum Ende. Die Auflösung ist logisch aufgebaut, aber auch überraschend. Auch wenn man schon einige Seiten vor dem Ende
das Gefühl hat, dass Leon eine Spur gefunden hat, bin ich bis zum Ende nicht auf die Lösung gekommen.

Ein sehr spannender, gut geschriebener und konstruierter Krimi, der aber nichts für schwache Nerven ist. Sehr interessante Charaktere und ein gehöriger Schuß Lokalkolorid zeichnen dieses Buch aus.
Eine Leseempfehlung nicht nur für die Fans des südfranzösischen Lebensgefühls.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Spannender Krimi aus dem Frankfurter Raum

Die Bach runter
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Inhalt:

In der Umgebung von Frankfurt findet ein Wanderschäfer ein lebendes Baby in der Asche eines ausgebrannten Lagerfeuers. Christian Bär nimmt als zuständiger Kommissar die Ermittlungen in diesem ...

Inhalt:

In der Umgebung von Frankfurt findet ein Wanderschäfer ein lebendes Baby in der Asche eines ausgebrannten Lagerfeuers. Christian Bär nimmt als zuständiger Kommissar die Ermittlungen in diesem Fall auf. Die Ermittlungen führen ihn und seine Freundin Roberta Hennig in die Prepper-Szene, die sich auf möglich Katastrophenfälle vorbereitet. Dann tauchen noch 2 weitere Leichen auf, eine wird in einem Wehr ohne Gesicht gefunden, die 2. wurde von einem Wolf angefressen. Langsam arbeiten sich Christian und Roberta zur Lösung des Falles vor.

Meine Meinung:

Der Krimi ist spannend, gut recherchiert und angenehm zu lesen. Dazu kommen noch die Charaktere, die mir sehr gut gefallen haben. Mir gefällt es immer sehr gut, wenn man als Leser auch die Menschen kennenlernt, die hinter den Ermittlern stecken. Das ist hier mit Christian und Roberta sehr gut gelungen.

Die Ermittlungen sind logisch und überraschend aufgebaut. Es gab immer wieder unerwartete Entwicklungen, die mich neugierig gemacht haben, wie sich die Handlung weiterentwickelt. Auch der Hintergrund der Prepper-Szene war mir vollkommen neu und die Verbindung des Falls mit der Ebola-Epidemie in Afrika hat der Handlung einen interessanten Touch gegeben.

Das Ende war überraschend, aber doch auch gut hergeleitet. Ich hatte zwar die Vermutung, dass mit der Täterin etwas nicht stimmt, aber ich habe nicht vermutet, dass die die Schuld an 2 Morden trägt.

Ein schöner Lokalkrimi, der mit sehr gut gefallen hat. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite, überraschende Entwicklungen und interessante Charaktere.