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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2017

Nichts für schwache Nerven

Der Näher
1

Inhalt:

Martin Abel soll eigentlich nach seinem letzten Einsatz etwas kürzer treten und wird von seinem Chef nach Gummersbach geschickt, um dort 2 Fälle zu bearbeiten, in denen junge Frauen verschwunden ...

Inhalt:

Martin Abel soll eigentlich nach seinem letzten Einsatz etwas kürzer treten und wird von seinem Chef nach Gummersbach geschickt, um dort 2 Fälle zu bearbeiten, in denen junge Frauen verschwunden sind. Die lokale Polizei geht davon aus, dass die Frauen einfach ihre altes Leben verlassen haben, als jedoch ein Ehemann intensive Nachtrage stellt, sieht sich der Polizeichef gezwungen, Nachforschungen anzustellen und nimmt die angebotene Hilfe von Martin Abel an. Als kurze Zeit später die Leiche einer jungen Frau mit einem ebenfalls toten Baby gefunden wird, die in einem Waldstück einbetoniert wurde, nehmen die Ermittlungen Fahrt auf. Als eine der verschwundenen Frauen wieder auftaucht und erste Hinweise auf eine Entführung gibt überschlagen sich die Ereignisse.

Meine Meinung:

Dieser Thriller ist extrem spannend und mit Sicherheit nichts für schwache Nerven. Die Handlung wird aus 3 Perspektiven erzählt, die Sicht des Ermittlers Martin Abel, die eines der Opfer und die des Täters. So erfährt der Leser schon zeitig etwas über den Charakter des Täters, während die Ermittler noch ziemlich im Dunkeln stehen. Zu wissen, was den Täter motiviert und was hinter den Taten steckt hat bei mir eine erhebliche Spannung erzeugt, die eigentlich bis zur Auflösung erhalten blieb. Die Hintergründe der Tat sind erschreckend und eröffnen eine Blick in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Wie uns der Autor in seinem Nachwort erzählt, basiert die Idee zu dieser Geschichte auf einer wahren Geschichte.
Es gibt einige Passagen, die doch ein erhebliches Maß an Brutalität an den Tag legt, jedoch entwickelt sich das auf psychologischer Ebene, blutige Szenen sind mir eigentlich nur wenige in Erinnerung geblieben. In diesem Buch spielt sich viel im Kopf ab, sowohl was die Geschichte des Täters angeht, als auch was in Abel angeht, der sich langsam an die Hintergründe der Tat heranarbeitet.
Das Buch ist eine Leseempfehlung, allerdings braucht man starke Nerven und die Bereitschaft sich mit den Abgründen der menschliche Psyche auseinander zu setzten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 27.04.2017

Thriller mit trauriger Aktualität

Ohne Ausweg
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Inhalt:

Akay, ein verdeckter Ermittler der Berliner Polizei, wird mit einem Giftgas ermordet. Kurz vor seinem Tod schafft er es noch, mit seinem Chef per Handy Kontakt aufzunehmen, in der Hoffnung dass ...

Inhalt:

Akay, ein verdeckter Ermittler der Berliner Polizei, wird mit einem Giftgas ermordet. Kurz vor seinem Tod schafft er es noch, mit seinem Chef per Handy Kontakt aufzunehmen, in der Hoffnung dass dieser durchs Telefon die Stimme des Täters erkennt.
Faris Iskander wurde ebenfalls als verdeckter Ermittler ausgebildet mit dem Ziel, in das Gefängnis Karlshorst eingeschleust zu werden, um dort vom Terroristenführer al-Sadiq Informationen über einen geplanten Anschlag in Berlin zu bekommen.
In einem dritten Handlungsstrang erleben wir ein arabisches Geschwisterpaar, das sich auf einen Anschlag vorbereitet.

Meine Meinung:

Aus diesen drei Handlungssträngen entwickelt sich eine sehr spannende Geschichte, die noch an Dramatik gewinnt, da dem Leser schnell klar wird, dass sich wohl auch in der Berliner Polizei Informanden der Terroristen befinden.
Faris hat sich dazu überreden lassen, sich unter einer Legende in das Hochsicherheitsgefängnis einschleusen zu lassen, nicht wissend, dass es undichte Stellen in seiner Behörde gibt. Erschreckend war zu lesen, welche Macht ein einzelner Gefangener in der Haftanstalt hat und sich dort ein eigenes kleines Imperium aufgebaut hat, ohne dass die Wächter hier richtigen Einfluss hatten.
Der Wechsel der Perspektiven und das zusätzliche Wissen, das der Leser dadurch bekommt, erzeugt eine zusätzliche Spannung, ist er den Ermittlern doch immer einen Schritt voraus und erkennt entstehende Gefahren.
Sehr interessant sind auch Geschichten der Menschen, die in diesem Thriller eine Rolle spielen. Sehr gut werden die Charaktere gezeichnet und man bekommt ein gutes Bild von ihren Beweggründen und ihren Entwicklungen.
Es entwickelt sich ein interessantes Spiel aus Verrat und Gefahr, in dem es nicht immer ganz einfach ist den Überblick zu behalten. Bei mir entstand bis zum Ende die Frage, wie realistisch das Szenario ist. Besonders die Anzahl der Polizisten, die für die Terroristen arbeiten erschien mir doch sehr hoch und auch die Freiheiten der Gefangenen kam mir schon sehr groß vor.

Ein sehr spannender Thriller, der leider durch den Anschlag in Berlin im Dezember 2016 traurige Aktualität erlangt hat.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Nette Gendanken zur Osterzeit/ Schöne Karten zum Selbergestalten

Ei, Ei, Ei, was seh ich da?
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"Ei, Ei, Ei, was seh ich da"

Das Buch zeichnet sich durch ansprechend gestaltete Fotos zum Thema Osterei aus. Verbunden mit netten Sprüchen ergibt sich ein unterhaltsames Büchlein, mit lustigen Szenen ...

"Ei, Ei, Ei, was seh ich da"

Das Buch zeichnet sich durch ansprechend gestaltete Fotos zum Thema Osterei aus. Verbunden mit netten Sprüchen ergibt sich ein unterhaltsames Büchlein, mit lustigen Szenen rund um schön gestaltete Ostereier.
Die Eier sind fantasievoll in Szene gesetzt und regen so zum Nachbasteln an.
Auch für Kinder werden sich das Buch gerne anschauen, auch wenn die Zielgruppe sicherlich Erwachsenen sein werden.

"Blütenpracht und Schmetterlingszauber“

Der Titel sagt schon viel über das Buch aus, kann der Leser doch hier schöne Geschenkkarte und Umschläge selber gestalten. Eine schöne Möglichkeit, eine Grußkarte persönlich zu gestalten, ohne dabei selber küsterlisch gegabt zu sein. Zusätzlich hilfreich sind die bunten Sticker, mit denen man die Karten zusätzlich gestalten kann.
Die Verarbeitung ist sehr hochwertig und lassen sich einfach heraustrennen. Das etwas dickere Papier last sich gut bemalen und es drückt auch nichts durch.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Ei, Ei, Ei, was seh ich da?"
  • Cover "Blütenpracht und Schmetterlingszauber"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion
Veröffentlicht am 26.04.2017

Mörderische Rückkehr in die Heimat

Retour
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Inhalt:

Luc Verlain in Ermittler bei der Pariser Polizei. Als sein Vater schwer erkrankt läßt er sich in seine alte Heimat Bordeaux versetzen, um in der Nähe seines Vaters sein zu können. In Erwartung ...

Inhalt:

Luc Verlain in Ermittler bei der Pariser Polizei. Als sein Vater schwer erkrankt läßt er sich in seine alte Heimat Bordeaux versetzen, um in der Nähe seines Vaters sein zu können. In Erwartung eines ruhigen Postens in der Provinz macht er sich auf die Reise nach Bordeaux.
Doch es kommt anders als erwartet. Schon am Tag seiner Ankunft in der Aquitaine wird ein junges Mädchen tot am Strand gefunden und Luc nimmt die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:

Eine besondere Stärke dieses Krimis ist der Lokalkolorit. Der Autor nimmt sehr intensiv die Stimmung Südfrankreichs aus, die Landschaft, die Menschen, das Essen, den leckeren Wein der Gegend. Auch wenn im Mittelpunkt der Handlung der Mord an einer jungen Frau steht, konnte das die besondere Stimmung Südfrankreichs nicht verdrängen.
Die Handlung ist spannend, gut konstruiert und angenehm flüssig geschrieben. Die Charaktere waren mir gleich sympathisch, auch wenn sich Luc als kleiner Frauenheld entpuppt. Sehr schnell entwickelt er starke Sympathien für seine Kollegin Anouk, die schon schnell die berufliche Grenze überscheiten. Einen Gegenpool in Sachen Sympathien stellt sein Kollege Etxeberria dar, der durch Luc seine Stellung gefährdet sieht und sich dadurch zu voreiligen Schritten verleiten lässt.
Der Autor spielt seine gute Kenntnis Frankreichs geschickt aus und er kann seine Sympathien für das Land nicht verbergen. Er spricht aber auch Probleme des Landes an, wie z.B. die Fremdenfeindlichkeit und die Rolle der Front National, den Konflikt zwischen Paris und den Regionen…..
Insgesamt handelt es sich um einen spannenden, gut geschriebenen Krimi mit viel Lokalkolorit, optimal als Einstimmung auf eine Reise nach Frankreich oder um mit diesem Buch eine literarische Reise nach Südfrankreich zu unternehmen.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Ein schockierendes Dokument eines Überlebens

Der letzte Überlebende
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Inhalt:

Sam Pivnik ist ein 13 jähriger jüdischer Junge, der mit seiner Familie in einem kleinen Ort in Polen lebt. Die Familie führt ein beschauliches Leben in der jüdischen Gemeinde in diesem Ort. Zwar ...

Inhalt:

Sam Pivnik ist ein 13 jähriger jüdischer Junge, der mit seiner Familie in einem kleinen Ort in Polen lebt. Die Familie führt ein beschauliches Leben in der jüdischen Gemeinde in diesem Ort. Zwar wird die Familie auch schon vor dem 2. Weltkrieg mit Antisemitismus konfrontiert, aber grade für Sam waren das nicht mehr als Neckereien unter Gleichaltrigen.
Das Leben ändert sich komplett, als die Deutschen das Gebiet besetzen und die Familie mit den massive Verfolgungen des Holocaust konfrontiert wird. Über ein lokales Ghetto führt der Weg in das Konzentrationslager in Ausschwitz. Pivnik beschreibt detailliert seinen Überlebenskampf in diesem Todeslager in seiner ganzen Grausamkeit.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist sehr bewegend, schockierend und einfach nur furchtbar. Trotzdem sollte man das Buch lesen, denn Sam Pivnik ist einer der wenigen Überlebenden von Ausschwitz, der heute noch lebt und uns seine Geschichte erzählen kann. Sehr bewegend beschreibt er sein Schicksal und die grausamen Zustände in diesem Lager. Ich habe schon einige Berichte gelesen, aber es ist immer wieder schockierend. Die Entwürdigung der Menschen, die dort gefangen waren, die tägliche Bedrohung mit dem Tode, das Wissen, dass die komplette Familie ermordet wurde, das unmenschliche Verhalten der Wachmannschaft……..
Seine Lebens- und Leidensgeschichte geht aber auch nach seiner Zeit im Lager weiter.
Pivnik beschreibt auch sein Leben nach dem 2. Weltkrieg, sein Leben in Israel und später in England und auch seine Bemühungen um eine gerichtliche Aufarbeitung der Geschehnisse in Ausschwitz. Dieser Teil des Buches war ähnlich berührend wie die Erlebnisse in Ausschwitz, zeigt es doch wie schleppend die juristische Aufarbeitung lief und wie erschreckend geringe Strafen die Verantwortlichen, wenn überhaupt, bekommen haben.
Dieses Buch sollte man lesen, gibt es doch einem Häftling, stellvertretend für die vielen anonymen Opfer, und seinem Schicksal ein Gesicht.