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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2017

Ein schockierendes Dokument eines Überlebens

Der letzte Überlebende
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Inhalt:

Sam Pivnik ist ein 13 jähriger jüdischer Junge, der mit seiner Familie in einem kleinen Ort in Polen lebt. Die Familie führt ein beschauliches Leben in der jüdischen Gemeinde in diesem Ort. Zwar ...

Inhalt:

Sam Pivnik ist ein 13 jähriger jüdischer Junge, der mit seiner Familie in einem kleinen Ort in Polen lebt. Die Familie führt ein beschauliches Leben in der jüdischen Gemeinde in diesem Ort. Zwar wird die Familie auch schon vor dem 2. Weltkrieg mit Antisemitismus konfrontiert, aber grade für Sam waren das nicht mehr als Neckereien unter Gleichaltrigen.
Das Leben ändert sich komplett, als die Deutschen das Gebiet besetzen und die Familie mit den massive Verfolgungen des Holocaust konfrontiert wird. Über ein lokales Ghetto führt der Weg in das Konzentrationslager in Ausschwitz. Pivnik beschreibt detailliert seinen Überlebenskampf in diesem Todeslager in seiner ganzen Grausamkeit.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist sehr bewegend, schockierend und einfach nur furchtbar. Trotzdem sollte man das Buch lesen, denn Sam Pivnik ist einer der wenigen Überlebenden von Ausschwitz, der heute noch lebt und uns seine Geschichte erzählen kann. Sehr bewegend beschreibt er sein Schicksal und die grausamen Zustände in diesem Lager. Ich habe schon einige Berichte gelesen, aber es ist immer wieder schockierend. Die Entwürdigung der Menschen, die dort gefangen waren, die tägliche Bedrohung mit dem Tode, das Wissen, dass die komplette Familie ermordet wurde, das unmenschliche Verhalten der Wachmannschaft……..
Seine Lebens- und Leidensgeschichte geht aber auch nach seiner Zeit im Lager weiter.
Pivnik beschreibt auch sein Leben nach dem 2. Weltkrieg, sein Leben in Israel und später in England und auch seine Bemühungen um eine gerichtliche Aufarbeitung der Geschehnisse in Ausschwitz. Dieser Teil des Buches war ähnlich berührend wie die Erlebnisse in Ausschwitz, zeigt es doch wie schleppend die juristische Aufarbeitung lief und wie erschreckend geringe Strafen die Verantwortlichen, wenn überhaupt, bekommen haben.
Dieses Buch sollte man lesen, gibt es doch einem Häftling, stellvertretend für die vielen anonymen Opfer, und seinem Schicksal ein Gesicht.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Spannende Krimis mit englischem Flair

Cherringham - Folge 1 & 2
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Inhalt:

Dieses Hörbuch enthält 2 Fälle, die Sarah, eine alleinerziehende Mutter und Jack, eine Amerikaner mit Beginn seines Ruhestandes nach Cherringham gezogen ist, gemeinsam lösen.
Im ersten Fall ...

Inhalt:

Dieses Hörbuch enthält 2 Fälle, die Sarah, eine alleinerziehende Mutter und Jack, eine Amerikaner mit Beginn seines Ruhestandes nach Cherringham gezogen ist, gemeinsam lösen.
Im ersten Fall „Mord an der Themse“ wird Sarahs Freundin Sammy tot an der der Themse aufgefunden und auch wenn die lokale Polizei von einem Unfall ausgeht, stellt Sarah Nachforschungen an, denn sie glaubt nicht an die Unfalltheorie. Bei ihren Untersuchungen lernt sie Jack kennen und gemeinsam kommen sie den Hintergründen von Sammys Tod auf die Spur.
Im zweiten Fall „Geheimnis von Mogdon Manor“ ermitteln Jack und Sarah in einem Todesfall eines alten Mannes, der bei einem Brand in seinem Haus ums Leben kommt. Seine Nachkommen verhalten sich so auffällig, dass das Misstrauen von Jack und Sarah geweckt wird.

Meine Meinung:

Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Es lässt sich angenehm hören, die Stimme der Sprecherin ist sehr angenehm und man kann der Handlung gut folgen. Die Stimmung ist so schön typisch für einen englischen Krimi. Ein kleiner Ort, ein Geheimnis, etwas verschrobenen Menschen….!!

Sarah und Jack geben ein ungewöhnliches Ermittlerteam ab. Sarah, die alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern, die zu den Einheimischen gehört und Jack, der zugezogene Amerikaner und ehemaliger Mitarbeiter des NYPD, der auf einem Hausboot lebt und mit seinem Akzent auffällt. Eine interessante Mischung, die aber sehr sympathisch wirkt und gut zusammenarbeitet.

Leider sind die Geschichten relativ kurz, so dass die Aufklärungen ohne große Wendungen verlaufen. Die Handlungen sind aber gut konstruier und logisch aufgebaut. Die Lösung ist gut nachvollziehbar und enthält keine „Sherlock-Holmschen-Genie-Schlüsse“, denen ich nicht immer folgen kann.

Insgesamt handelt es sich um interessante Kriminalfälle, die alles enthalten, was ich von einer englischen Detektivgeschichte erwarte. Ich hätte mir eine etwas komplexere Handlung gewünscht, da diese beiden Fälle doch sehr schnell einer Lösung zugeführt werden. In der Kombination ergeben sie beiden Fälle aber eine schöne Kombination, die ein Hörerlebnis für einige schöne Stunden bereit hält.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
  • Stimme
Veröffentlicht am 12.04.2017

Spannender Thriller zu einem aktuellen Thema

Mooresschwärze: Thriller
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Inhalt:

In einem Moor in der Nähe von Köln wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Pathologin Julia Schwarz und der Kommissar Florian Kessler werden mit den Ermittlungen betraut. Ausfällig bei ...

Inhalt:

In einem Moor in der Nähe von Köln wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Pathologin Julia Schwarz und der Kommissar Florian Kessler werden mit den Ermittlungen betraut. Ausfällig bei diesem Fall ist die bunte Tätowierung der Leiche am Unterbauch und die Art wie der Täter die Leiche drapiert. Als die Leiche auf dem Weg in die Rechtsmedizin verschwindet und weitere Leichen von jungen Frauen gefunden werden, die ähnliche Tätowierungen aufweisen, wird schnell klar, dass die beiden Ermittler es mit einem Serientäter zu tun haben.

Meine Meinung:

Dieser Thriller ist fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Mit den Ermittlern Julia und Florian hat die Autorin ein starkes Ermittlerteam geschaffen. Die beiden ergänzen sich sehr gut und auch Julia befasst sich nicht nur mit ihren Aufgaben als Rechtsmedizinerin sondern greift auch auf eigenen Faust in die Ermittlungen ein. Die Frage ob das realistisch ist möchte ich hier nicht stellen, denn die Handlung in diesem Buch hat dieser Umstand sehr bereichert.

Eine besondere Spannung bekommt das Buch durch den Perspektivwechsel in die Sicht des Mörders und einer jungen Frau namens Hannah, ein weiteres Opfer, das uns zeigt, wie die Kontaktaufnahme des Täters zu den Opfern stattgefunden hat. Die Autorin nimmt hierbei ein leider recht weit verbreitetes Thema auf: Männern, die im Internet Kontakt zu jungen Frauen aufnehmen und dabei schlimme Absichten haben. Hannah, als etwas naive junge Frau, verkörpert diesen Opfertyp sehr gut und macht die Problematik greifbar.

Ein sehr lesenswerter Krimi, flüssig geschrieben, logisch aufgebaut, sympathische Charaktere und ein aktuelles Thema, für mich sind da die wichtigsten Kriterien für einen guten Thriller erfüllt.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Was wäre wenn?

Dark Matter. Der Zeitenläufer
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Inhalt:

Jason Dessen ist zufrieden mit seinem Leben, er ist Lehrer, ist glücklich mit Daniela verheiratet und hat einen Sohn namens Charlie. Gelegentlich stellt er sich die Frage, was wäre gewesen, ...

Inhalt:

Jason Dessen ist zufrieden mit seinem Leben, er ist Lehrer, ist glücklich mit Daniela verheiratet und hat einen Sohn namens Charlie. Gelegentlich stellt er sich die Frage, was wäre gewesen, wenn er damals nicht seine Karriere als Wissenschaftler aufgegeben hätte, als Daniela schwanger war.
Als er auf dem Rückweg von einer Feier niedergeschlagen und entführt wird, kommt er in einer anderen Welt zu sich. Er ist erfolgreicher Wissenschaftler, aber er hat Daniela nicht geheiratet und auch Charlie gibt es nicht. Langsam wir Jason klar, was hier passiert wird und er macht sich auf die Suche nach dem Weg zurück in sein wahres Leben…….

Meine Meinung:

Ich habe lange überlegt, ob ich mich an dieses Bucher herantrauen soll, aber obwohl es nicht den Genres angehört, die ich gerne lese, hat mich dieses Buch fasziniert. Wie häufig stellt man sich selber die Frage, was wäre gewesen, wenn ich an einer Stelle in meinem Leben eine andere Entscheidung getroffen hätte. Wie hätte sich mein Leben dann entwickelt? Diese Frage ist die Grundidee dieses Buches. Nicht nur dass Jason die Welt erlebt, die er sich als Alternative vorstellen kann, auch seiner Suche zurück in seine Welt erlebt er viele Alternativwelten, die auch einer Realität entsprechen könnten, wenn zu einem bestimmten Punkt andere Entscheidungen getroffen wurden.
Mich hat das Thema fasziniert. Ich war häufig an einem Punkt, wo ich dachte, jetzt wird es mir zu konfus, jetzt kann ich der Handlung nicht mehr folgen, aber immer wieder schaffte es der Autor mich mit der weiterer Handlung wieder einzufangen und mir eine Erklärung zu liefern, der ich folgen konnte.
Jason als Person war mir sehr sympathisch und ich konnte seinen Gedankengängen gut folgen. Die wissenschaftliche Erklärung, wie Parallelwelten existieren können war mir etwas zu kompliziert, aber auch ohne diese Erklärung verstanden zu haben, entwickelt sich eine sehr spannende Geschichte, die mich als Leser nachdenklich zurück gelassen hat.
Eine Leseempfehlung für die Leser, die sich an ein schwieriges Thema herantrauen und gerne zum Nachdenken angeregt werden wollen.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Ein Neustart auf Usedom

Ein Sommer im Rosenhaus
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Inhalt:

Sandra ist Mitte 40 ist auf der Suche nach einer neuen Aufgabe im Leben. Ihr Mann ist vor 2 Jahren verstorben und ihre Tochter zieht zum Studium nach Boston, als sich die Möglichkeit ergibt, ...

Inhalt:

Sandra ist Mitte 40 ist auf der Suche nach einer neuen Aufgabe im Leben. Ihr Mann ist vor 2 Jahren verstorben und ihre Tochter zieht zum Studium nach Boston, als sich die Möglichkeit ergibt, ein altes Gärtnerhaus auf der Insel Usedom zu kaufen.
Zu diesem Haus gehört ein alter Rosengarten, in dem seltene Rosensorten wachsen. Leider ist der Garten verwildert und schnell wird klar, dass es viel Arbeit bedeutet, diesen Garten wieder in eine guten Zustand zu versetzen. Sandra fehlt dazu die Erfahrung und sie holt sich Hilfe bei Julien, einem Rosenexperten aus England. Leider scheint Julien eigene Interessen bezüglich dieses Hauses und den Garten zu verfolgen…..

Meine Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um eine angenehme Geschichte, die sich flüssig lesen lässt. Sandra ist eine starke Frau, die ihre Träume durchsetzt und an ihrem Glück arbeitet. Sie hatte das Haus auf einer Urlaubsreise mit ihrem Mann entdeckt und hat sich schon damals in das Haus verliebt. Zielstrebig nimmt sie die Gelegenheit wahr, als sich die Möglichkeit bietet das Haus zu kaufen. Sie ist begeistert von dem Rosengarten und nimmt die Herausforderung an, den Garten und das Haus herzurichten und sich ihr kleines Paradies aufzubauen. Natürlich kommt es zu einigen Problemen, zu denen auch Julien gehört.
Leider verliert die Autorin zum Ende ihren anfangs doch recht ausführlichen Stil und das Ende wird in einem Zeitrafferstil erzählt, was dem Buch etwas die runde Wirkung vom Anfang genommen hat.
Insgesamt ist das Buch eine schöne Lektüre für einige Stunden heile Welt