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Veröffentlicht am 30.08.2020

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Die Interessanten
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Was hatte ich für Erwartungen an dieses Buch. Und ich muss leider sagen, sie haben sich nicht erfüllt. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so sehr mit mir gerungen, ein weiteres Kapitel zu lesen. War ...

Was hatte ich für Erwartungen an dieses Buch. Und ich muss leider sagen, sie haben sich nicht erfüllt. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so sehr mit mir gerungen, ein weiteres Kapitel zu lesen. War so oft davor, es abzubrechen. Nun bin ich seit Wochen auf Seite 326 und kann mich nicht noch einmal dazu aufraffen, es weiterzulesen. Ja, mich würde schon irgendwie interessieren, wie es endet. Aber dafür weitere 280 Seiten lesen? Nein, momentan muss ich da passen. Normalerweise liebe ich dicke Schmöker, in deren Handlung man richtig eintauchen kann. Aber hier ist mir das auch nach mehr als 300 Seiten nicht gelungen. Weder haben mich die Story noch die Hauptcharaktere berührt. Ganz im Gegenteil, Jules‘ Selbsthass, Selbstmitleid und Eifersucht, die sehr weite Teile des Buches einnehmen, fand ich meist einfach nur nervig. Waren sie während ihrer Jugend noch nachvollziehbar, habe ich später (als in der Geschichte Ende 20 und ausgebildete Psychologin ist!) oft nur gedacht: ‚Mädel, wird erwachsen.‘ Und: ‚Wie absurd ist das eigentlich?‘ Der Rest der Handlung macht es leider nicht besser, vor allem, da es so langatmig ist. Nein, ich werde mich jetzt definitiv anderen Büchern widmen.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Von Höhen und Tiefen

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
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Wie heißt es so schön? There‘s no business like showbusiness. Das wird auch in diesem Roman deutlich – sowohl die positiven Facetten als auch die vielen Schattenmomente, die von Fans meist völlig unbemerkt ...

Wie heißt es so schön? There‘s no business like showbusiness. Das wird auch in diesem Roman deutlich – sowohl die positiven Facetten als auch die vielen Schattenmomente, die von Fans meist völlig unbemerkt bleiben. Denn gerade von Letztgenannten gibt es reichlich: immer an den besten Zeiten und dem größten Erfolg gemessen zu werden, stets unter Beobachtung zu stehen, kaum Privatleben, Fans und Presse, die einem auf Schritt und Tritt folgen und nur darauf warten, dass man einen Fehler macht, der Druck, sich immer steigern zu müssen, die Angst vor Ablehnung und Misserfolg… Kein Wunder, dass es irgendwann knallt. Im Buch wird gut beschrieben, wie unterschiedlich die Hauptcharaktere damit umgehen. Und noch eindrucksvoller wird klar, wie schwer es ist, wieder Fuß zu fassen, und wie sehr das Umfeld davon betroffen ist – natürlich alles unter den strengen Blicken der Öffentlichkeit.

Die Erzählweise des Autors lässt den Leser tatsächlich sehr leicht in die Geschehnisse eintauchen und die widersprüchlichen Gefühle der Charaktere nachempfinden, insbesondere das zwiespältige Verhältnis zwischen Anton und seinem Vater Buddy und John Lennons Suche nach Normalität und Spiritualität. Gelungen fand ich, wie Tom Barbash tatsächliche Fakten mit Fiktion mischt, vor allem, was das Leben im Dakota Building anbelangt. Mir hat das Lesen wirklich viel Freude bereitet, auch wenn ich an der einen oder anderen Stelle aufgrund des fehlenden Hintergrundwissens über die Ereignisse der Jahre 1979/ 1980 (u.a. Politik, Weltgeschehen, Persönlichkeiten) etwas ins Stolpern geriet. Dem Verständnis der eigentlichen Handlung schadete das aber nicht.

So detailreich und nachvollziehbar das Buch und Antons innerer Kampf – dem Vater bei seinem Wiederaufstieg zu helfen vs. aus dem Schatten des Vaters zu treten und seinen eigenen Weg zu gehen – im Buch beschrieben waren, umso sehr fehle mir diese Detailtreue am Ende des Buches, als Anton tatsächlich sich in den Mittelpunkt seines Lebens rückt. Verwirrend fand ich teilweise, in Szenen, die zum Beispiel während einer Party stattfinden, die Aussagen den richtigen Gesprächsteilnehmern zuzuordnen. Meiner Meinung nicht ganz unerheblich, da das Buch sich auch durch die vielen Dialoge auszeichnet. Wobei nicht jedes Gespräch zur Handlung beiträgt. Nicht unumstritten finde ich den Titel des Buches. Klar, er macht definitiv neugierig. Aber passt der Teil „das beste Jahr unseres Lebens“ tatsächlich?

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Ein modernes Märchen

Die Weisheit des Regenbogens
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Mit „Die Weisheit des Regenbogens“ hat Jando ein modernes Märchen geschrieben, das geschickt eine fantasievolle Story mit Mut machenden und Hoffnung weckenden Lebensweisheiten verknüpft. Sicher, die Geschichte ...

Mit „Die Weisheit des Regenbogens“ hat Jando ein modernes Märchen geschrieben, das geschickt eine fantasievolle Story mit Mut machenden und Hoffnung weckenden Lebensweisheiten verknüpft. Sicher, die Geschichte klingt oft zu unwahrscheinlich, um wahr zu sein, doch ist das nicht eine Eigenschaft jeden Märchens? Und letztendlich erfüllt diese Geschichte ihren Zweck: Sie regt zum Nachdenken und Reflektieren an. Das Buch ist einerseits sehr gefühlvoll, poetisch und einfühlsam, andererseits rast die Handlung geradezu dahin und lässt an manchen Stellen den Wunsch nach mehr Tiefe unbeantwortet. Die Schrift in dem 156 Seiten starken Buch ist sehr groß, sodass es sich leicht an einem Abend lesen lässt. Mich hat der Schreibstil sehr stark an die Bücher von Sergio Bambaren erinnert, die ich vor einigen Jahren gelesen habe.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Ein tolles Erstlingswerk

Fly, Baby, fly!
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„Fly, Baby, fly“, das Erstlingswerk von Sophie Edenberg, ist alles andere als eine typische Liebesgeschichte – und genau das hat mir sehr gefallen. Der Plot bietet einige unerwartete Überraschungen und ...

„Fly, Baby, fly“, das Erstlingswerk von Sophie Edenberg, ist alles andere als eine typische Liebesgeschichte – und genau das hat mir sehr gefallen. Der Plot bietet einige unerwartete Überraschungen und Wendungen und wird wechselnd aus den verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten geschildert, was die Geschichte realer erscheinen lässt und dem Leser einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Handelnden liefert. Zudem verhindert dieser Schreibstil, sich gänzlich auf die Seite einer der Figuren zu stellen. Mal empfand ich Sympathie für die eine, dann wieder für die andere. Nach und nach wird deutlich, was sich in der Vergangenheit zugetragen hat, warum die Personen so handeln und was sie zusammengeführt bzw. getrennt hat. Die vielschichtige Gefühls- und Gedankenwelt – von den Höhen über die Zerrissenheit bis hin zu den Abgründen – hat Sophie Edenberg dabei hervorragend und glaubhaft ausgearbeitet.

Überzeugt hat mich auch das Ende, das meiner Meinung nach das einzig richtige Ende dieser Geschichte sein kann. Aber darüber ließe sich wahrscheinlich diskutieren… Gut, dass sich die Autorin hier keine rosa-rote Brille aufgesetzt hat.

Gestolpert bin ich beim Lesen hingegen über ein paar Ungenauigkeiten (Sendejahr einer Fernsehsendung u.a.) und dem an wenigen Stellen zu sprunghaften Wechsel der Erzähler-Sichtweisen. Darüber hinaus finde ich nach wie vor den Titel zu kitschig (auch wenn er sich im Buch erklärt). Er erinnert mich dann doch zu sehr an einen Teenie-Roman – und genau das ist das Buch eben nicht. Der Titel hätte mich beim Stöbern in der Buchhandlung wahrscheinlich nicht neugierig gemacht. Der Inhalt des Buches hat mir dagegen gefallen. Ich freue mich schon auf einen weiteren Roman der Autorin.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Lehrreiches Leseabenteuer voller Herz und Magie

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Mit „Klara Katastrofee und das große Feenschlamassel“ hat Britta Sabbag ein wunderschönes und spannend erzähltes Kinderbuch geschrieben, das zum Vorlesen als auch für junge Leser gleichermaßen geeignet ...

Mit „Klara Katastrofee und das große Feenschlamassel“ hat Britta Sabbag ein wunderschönes und spannend erzähltes Kinderbuch geschrieben, das zum Vorlesen als auch für junge Leser gleichermaßen geeignet ist. Thematisch ist es so vielfältig und aktuell, dass es für Kinder nicht langweilig wird. Zusammen mit der quirligen Klara und dem cleveren Oskar erlebt der Leser viele Abenteuer, die beim Kind lange im Gedächtnis bleiben. Ohne, dass das Kind mit Informationen überhäuft wird, werden wichtige Themen und Werte angesprochen bzw. vermittelt. Zentrale Punkte sind hierbei Umwelt- und Tierschutz, Ausgrenzung, der Umgang mit Niederlagen und Fehlern, Freundschaft und Zusammenhalt, gesunder Ehrgeiz sowie Unterschätzung durch andere. Dabei schließen Kinder die kleine Fee sofort ins Herz und entwickeln Empathie, gerade weil Klara nicht perfekt ist. Viel wichtiger: die kleine Fee hat Herz, Köpfchen und Mut – und das wird mit jeder Zeile deutlich. Gemeinsam mit Oskar, der sich seinen kleinen Schwächen nur allzu deutlich bewusst ist, dagegen aber seine Stärken unterschätzt, entdeckt sie die ihr bis dahin unbekannte Menschenwelt. Zusammen sind sie unschlagbar und wachsen über sich hinaus.
Abgerundet wird die zauberhafte Geschichte durch die farbenfrohen, fröhlichen Bilder von Igor Lange, die den Plot auf wunderbare Weise unterstützen und die Atmosphäre exakt widerspiegeln.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings doch: Schade, dass oft die Bilder zum passenden Text erst auf der nächsten Seite folgen, sodass es das Vorlesen manchmal etwas holprig macht.
Ein toller Auftakt für hoffentlich bald folgende weitere Bücher mit der kleinen Karastrofee.

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