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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2018

Nicht so spannende Fortsetzung

Zurück aus Afrika
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Dieses Buch zeigt wie Corinne Hofmann und ihre Tochter sich in Europa wieder einleben. Dabei bewundere ich den Kampfgeist dieser Frau, verstehe auch, dass sie ihre Tochter nicht in einem Land groß ziehen ...

Dieses Buch zeigt wie Corinne Hofmann und ihre Tochter sich in Europa wieder einleben. Dabei bewundere ich den Kampfgeist dieser Frau, verstehe auch, dass sie ihre Tochter nicht in einem Land groß ziehen will, wo Mädchen der Genitalverstümmelung unterzogen werden.

Sie hält den Kontakt zu ihrer kenianischen Familie aufrecht und schreibt mit James, Lketingas Bruder, Briefe. Die Familie wird von Corinne finanziell unterstützt. Man erfährt, dass Lketinga alkoholabhängig wurde und das von Corinne hinterlassene Geld sinnlos verbraucht hat. Er war stets eifersüchtig und kann es nicht verkraften, dass ihn seine Frau endgültig verlassen hat. Da er aber auch vorher getrunken hat, erscheint mir diese Beschreibung nicht sehr plausibel. Er heiratet erneut und bekommt noch ein Kind. Genauso lernt auch Corinne wieder einen Partner kennen. Sie merkt beim Schreiben erst ihre Sehnsucht nach dem afrikanischen Leben. Auch wenn es dort an vielen Dingen mangelte, so war doch das soziale Miteinander ausgeprägter als in Europa. So vergleicht Corinne in diesem Roman die europäische Mentalität mit der kenianischen.

Das ist so ein Aufbauschen einer Traumwelt, die sie ja in Afrika als verliebte Frau so erlebt hat. Im ersten Buch war aber auch die Rede von viel Arbeit und einem betrunkenen Mann.


Mich konnte dieses Buch nicht so überzeugen. Auch hat mich der einfache Schreibstil etwas enttäuscht. Nicht so interessant wie der erste Band.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Ein Buch über menschliche Grausamkeit, Stärke und Liebe

Die Farbe Lila
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"Die Farbe Lila" dreht sich um das schwierige Leben von schwarzen Frauen in den Südstaaten Amerikas Anfang des 20. Jahrhunderts. Die mangelnde Bildung, häusliche Gewalt und der Glaube steht hier im Mittelpunkt ...

"Die Farbe Lila" dreht sich um das schwierige Leben von schwarzen Frauen in den Südstaaten Amerikas Anfang des 20. Jahrhunderts. Die mangelnde Bildung, häusliche Gewalt und der Glaube steht hier im Mittelpunkt des Buches.
Im zweiten Teil des Romans erzählen Briefe von Celies Schwester Nettie, die nach Afrika zurückkehrt und dort Missionarsarbeit leistet, von der Bedrohung der Eingeborenen in den Kolonien durch das Mutterland England.

Celies Geschichte trifft mitten ins Herz. Sie schreibt ihre Gedanken und Wünsche in Briefen an Gott nieder. Dazu benutzt sie eine einfache Slangsprache mit Rechtschreibfehlern, denn Schulbildung hat sie kaum erhalten. Das macht den Roman sehr authentisch und man sieht ihre Sichtweise sehr realistisch vor sich. Ihre Schilderung macht betroffen, das Lesen dieses Slangs ist anfangs schwierig, man liest sich jedoch ein.

Celies Mann hat eine Geliebte namens Shug, in die sich die selbstbewusste Celie verliebt.
Dieses Thema ist interessant, da man sonst selten aus dieser Zeit über Bisexualität unter Frauen liest. Bei den meisten Büchern über die Südstatten wird das Hauptaugenmerk auf den Rassismus gelegt.

Celie hat bisher schlechte Erfahrungen gemacht, aber dank Shuglernt sie liebevollen Umgang mit dem Körper eines anderen Menschen kennen. Auch die selbstbewusste Haltung Shugs macht aus Celie einen anderen Menschen.


Diese Geschichte erzählt eindrucksvoll von starken schwarzen Frauen, die sich emanzipieren und lernen, ihre eigene Meinung über Gott und die Welt auch bewusst zu vertreten.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Spannung, die das Eis sprengt

Meteor
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Dan Brown versteht es wie kaum ein anderer, aus einem wilden Mix von Geheimdiensten, höchsten Politikern und Behörden vor der unheimlichen Kulisse des ewigen Eises eine Story zu konstruieren, die total ...

Dan Brown versteht es wie kaum ein anderer, aus einem wilden Mix von Geheimdiensten, höchsten Politikern und Behörden vor der unheimlichen Kulisse des ewigen Eises eine Story zu konstruieren, die total fesselnd geschrieben ist. Dabei gibt es Verschwörungen, wirtschaftliche Interessen und Intrigen, die auch vor Morden nicht zurückschrecken.

Auch wenn mir Polit-Thriller nicht so sehr liegen, so haben mich die wissenschaftlichen Tatsachen des Fundobjektes und die Untersuchungen im Eis unglaublich interessiert und der Thriller hat mich sehr gefesselt. Hier erfährt man eine Menge über die Antarktis und das Meer, auch meine Sicht auf Meteoriten hat sich erweitert. Diese Mischung macht den besonderen Reiz dieses Buches aus.

Geschickt eingebaute Wendungen führen den Leser auf die ein oder andere Spur, doch am Ende ist alles ganz anders als man glaubte. Der absolut spannende Ausgang der Story ist gespickt mit Fluchtversuchen, Verfolgungen, wilden Kämpfen und vielen dramatischen Situationen.

Allerdings verliert sich der Autor in der ersten Hälfte des Buches in zu vielen Personenbeschreibungen und unwichtigen Handlungssträngen. Auch die Cliffhanger enden teilweise, ohne spätere genaue Fortsetzung.


Dieser Thriller von Dan Brown verdient es, gelesen zu werden. Er vereint gekonnt mit viel Action, politische und wissenschaftliche Aspekte zu einem sagenhaften spannenden Buch.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Lebensgeschichte eines Suchenden

Siddhartha
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Vor vielen Jahren habe ich dieses Buch erstmalig gelesen und war sofort fasziniert von dieser schönen Sprache und dem hohen inhaltlichen Anspruch. Doch erst mit höherem Alter vermag ich das Gelesene aus ...

Vor vielen Jahren habe ich dieses Buch erstmalig gelesen und war sofort fasziniert von dieser schönen Sprache und dem hohen inhaltlichen Anspruch. Doch erst mit höherem Alter vermag ich das Gelesene aus Hesses Sicht zu verstehen.
Dieses Büchlein ist zwar nur gut über 100 Seiten stark, aber der Inhalt hat es in sich. Der Text wirkt so leichtfertig und schön dahingeschrieben, obwohl der Sinn tiefgründig und nachhaltig wirkt. Man muss sich Zeit nehmen und den Sinn sich entfalten lassen, dann kommt die Botschaft auch im eigenen Inneren an.

Es ist eine unglaubliche Kraft und Freude, die das Buch zu geben vermag. Man wird nachdenklich und vergleicht Erfahrungen des eigenen Lebens mit der Geschichte Siddhartas. Erst wenn man selbst etwas Bestimmtes erfahren hat, kann man verstehen und dann erst richtig glauben.


Siddharta ist eines der schönsten tiefsinnigsten Bücher, das den Leser mitnimmt auf eine Reise zu sich selbst. Nicht durch religiöse Lehren erkennt man den Sinn und die eigene Zufriedenheit im Lebens, sondern das Annehmen des Gegebenen und die eigene geistig erlebte Erfahrung gibt inneren Frieden und macht ein erfülltes Leben aus.



Ein Buch, dass sich mit fernöstlichen Kultur und Religion beschäftigt und geeignet ist für Menschen, die im Umbruch sind und dem Rätsel des Lebens auf die Spur kommen wollen. Aber auch wunderbare Lektüre nur so zum Geniessen, Erfahren und Erfreuen unbedingt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Ein schöner Lebens- und Reisebericht von den Kanaren

Ein Jahr auf den Kanaren
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Der Erfahrungsbericht von Autorin Lisa Gast über ihr Jahr auf den Kanaren liest sich flüssig, interessant und abwechslungsreich.

Sie lässt sich auf Lanzarote und Teneriffa nieder und arbeitet als Reiseführerin, ...

Der Erfahrungsbericht von Autorin Lisa Gast über ihr Jahr auf den Kanaren liest sich flüssig, interessant und abwechslungsreich.

Sie lässt sich auf Lanzarote und Teneriffa nieder und arbeitet als Reiseführerin, um sich ihren Aufenthalt zu verdienen und so auch gleich die touristischen Highlights der Atlanktikinseln zu besuchen. Diese Erlebnisse werden mit privaten Details aus ihrem Leben angereichert und bilden somit einen persönlichen Reisebericht, der über einen trockenen Reiseführer hinaus geht. Der Leser erfährt dadurch nicht nur die üblichen touristischen Stationen erklärt, sondern auch viel Backgroundwissen über Themen, die sonst nicht in Reiseführern erwähnt werden. Sie greift auch sozialkritische Themen wie Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen auf, berichtet vom massiven Eingriff in die Natur durch den Bau von Ölbohrtürmen oder den umweltverschmutzenden Plastikmüll an Stränden und im Meer. Sie rüttelt auf, erklärt und zeigt natürlich auch die Schönheiten dieser vulkanischen Inseln. Man merkt ihrem Bericht an, wie begeistert sie von ihrer Heimat auf Zeit ist.

Ihr Freizeitleben zeigt alles das, was junge Leute eben gern im Urlaub machen. Sie betreibt Gleitschirmfliegen und surft, wandert auf Gran Canaria, macht Yoga, besucht Märkte und den kanarischen Karneval. So bekommt man einen guten Überblick über Land und Leute und die Menschen im besonderen.

Mir haben die Informationen über die Pfeifsprache El Silbo und über die Tierwelt besonders gut gefallen. Denn vor Teneriffa leben ganzjährig Pilotwale und Delphine, die man bei Bootstouren ganz aus der Nähe erleben kann und der seltene Engelshai betreibt dort im Altlantik seine Kinderstube.


Dieser Bericht gibt einen Einblick in die kanarische Inselwelt mit vielen touristischen Zielen und man liest über die persönlichen Erlebnisse der jungen Autorin. Als reine Reisevorbereitung sicher nicht geeignet, aber als unterhaltsame Information über Menschen, Kultur und Lebensgefühl auf den kanarischen Inseln eine tolle Vorbereitung.