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Veröffentlicht am 30.12.2017

Eine kurzweilige Urlaubslektüre

Kurschatten
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Mamma Carlotta ist eine typische Italienerin, entsprechend quirlig ist
ihr Temperament. Wie sie mit den ruheliebenden Friesen doch immer wieder aneinander gerät, sorgt für amüsante Begegnungen.

Carlotta ...

Mamma Carlotta ist eine typische Italienerin, entsprechend quirlig ist
ihr Temperament. Wie sie mit den ruheliebenden Friesen doch immer wieder aneinander gerät, sorgt für amüsante Begegnungen.

Carlotta lebt und kocht für ihre Familia. Mit ihren köstlichen Antipasti
und anderen Kulinarien verwöhnt sie ihre Lieben und auch alle Gäste, die so eintrudeln. Denn sie pflegt eine offene Gastfreundschaft, die der Geschichte einen entsprechenden Wohlfühlcharakter verleiht. Man wünscht sich direkt, selbst dort zu Gast sein zu dürfen.

Sie steckt mal wieder mittendrin in den Ermittlungen, aber natürlich nur rein zufällig. So hat sie schnell wieder die Nase im vorliegenden
Mordfall und wie so häufig, den richtigen Riecher. Nach und nach
geschehen weitere Mordfälle, die irgendwie mit Corinna Matteuer zusammen hängen.

Es ist mal wieder ein Vergnügen, wie sich Mama Carlotta in die Belange der Polizei einmischt. Das ist auch gut so, denn ihr Schwiegersohn Erik hinkt ihr mit seinen Ermittlungserfolgen stets hinterher.

In der Krimihandlung hat sich für mich früh etwas abgezeichnet, das auf den wahren Täter hinweist, auch die Morde sind in der Menge etwas übertrieben. Das hat aber der unterhaltsamen Geschichte keinen Abbruch getan und ich wurde am Ende nur in meiner Vermutung bestätigt.

Das Ende zeigt eine schnelle Aufklärung durch Erik, der ja mal wieder nicht als hellster Stern am Kommissarhimmel strahlt.

Dieser Krimi ist eigentlich ein Regionalkrimi, von der Insel sieht man
allerdings nicht sehr viel. Es geht allerdings um die schwierige
Immobilienproblematik auf der Insel der Superreichen. Wohnraum für Normalverdiener ist kaum noch bezahlbar.



Eine kurzweilige Urlaubslektüre, die die Immobilienproblematik auf Sylt zeigt und mit Mamma Carlotta eine sympathische Protagonistin hat.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Wieder ein super Buch mit tollen Dialogen, Einblicken in Schröders Privatleben und einem vertrackten dunklen Fall!

Zorn - Wo kein Licht
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"Es dauerte nicht lange, und Zorn verfluchte die Leichtfertigkeit, mit der er Schröder eine Auszeit verordnet hatte. Bereits eine Stunde später wurde ihm schmerzlich bewusst, wie wichtig- nein, unersätzlich ...

"Es dauerte nicht lange, und Zorn verfluchte die Leichtfertigkeit, mit der er Schröder eine Auszeit verordnet hatte. Bereits eine Stunde später wurde ihm schmerzlich bewusst, wie wichtig- nein, unersätzlich Schröder bei den Ermittlungen war." Zitat Seite 67


Auch im vorliegenden 3. Band legt mein Lieblingsermittlerteam mit mehreren unklaren Fällen wieder gut los. Doch dieses Mal fällt Schröder nach einem Unfall aus und Zorn muss selbst arbeiten. Was ihm natürlich gar nicht passt, dennoch macht er sich Sorgen um Schröder. Gemeinsam finden sie dann wieder zu alter Form zurück, auch wenn die Zusammenhänge der Fälle lange im Dunkeln bleiben. Es fehlt das entscheidende Bindeglied.

Die Ermittlungen bringen alle an ihre Grenzen:
Neben Schröders gesundheitlichen Problemen kommen noch die Sorgen um seine alten Eltern hinzu, Frieda Borck, die starke Staatsanwältin, hat emotionale Schwierigkeiten mit ihrem Partner und selbst Zorn ist einem Nervenzusammenbruch nahe. Das liegt allerdings nicht unbedingt an der enormen Arbeitsbelastung, die er lieber Schröder zumutet, sondern an seiner kriselnden Liebe zu Malina, der er mit seiner rüden Art vor den Kopf stösst. Doch man muss zu seiner Verteidigung sagen, dass er langsam aber sicher anfängt, über seine Mitmenschen nachzudenken. Leider nicht immer mit großem Erfolg, meistens agiert er erst in lauter verbaler Manier, aber auch mal mit Gewalt und denkt dann. Seine Verbalattacken und die Dialoge mit dem intelligenten Schröder sind meine Lieblingsstellen in diesem Buch.

Doch es geht auch spannend zu, es gibt klaustrophobische
Handlungsorte, die den Leser gruseln lassen, einen grausam agierenden
Täter und die kriminalistische Handlung ist klug konstruiert.

Was mir anfänglich gut gefallen hat, sind die vielen verschiedenen
Fälle, die kaum zusammen zu passen scheinen. Dann jedoch kommt die
Lösung am Ende zwar mit finalem Countdown, aber doch etwas schnell und
unspektakulär gelöst daher.



Ich bleibe Fan dieser Reihe und mag den zynischen Humor und die unterschiedlichen Ermittler. Neueinsteigern kann ich nur empfehlen, die Reihe von vorne zu beginnen. Die Charaktere erschliessen sich so besser.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Ein historischer Schmöker, der mich gut unterhalten hat.

Das Pestzeichen
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Bei diesem Roman bekommt man einen guten Eindruck von der Welt der kleinen Leute. Auch die einfachen, ärmlichen Lebensbedingungen werden sehr lebensah geschildert. Wie damals Aberglaube und böse Geister ...

Bei diesem Roman bekommt man einen guten Eindruck von der Welt der kleinen Leute. Auch die einfachen, ärmlichen Lebensbedingungen werden sehr lebensah geschildert. Wie damals Aberglaube und böse Geister in den Köpfen der Menschen spukten, kann man aus heutiger Sicht kaum noch nachvollziehen. Die schwierigen Lebensumstände waren so trostlos und für die Menschen nicht erklärbar, vielleicht flüchteten die Menschen deshalb in diese Geistererklärungen.

Deana Zinßmeister kann wunderbar flüssig erzählen und bringt mit ihren unterschiedlichen Charakteren viel Unterhaltungspotential in die Geschichte. Ich bin nur über die verwendete Sprache gestolpert, die ich so mir für die damalige Zeit nicht vorstellen kann.

Mit ihrer Protagonistin Susanna hat sie eine starke Persönlichkeit geschaffen, die mit ihrer selbstbewussten Art ihrer Zeit weit voraus ist. Ich finde ihren Mut manchmal etwas übertrieben. Als Frau vor gefährlichen Verfolgern zu fliehen, war sicherlich sehr ungewöhnlich und gewagt.

Die Schilderung der ärmlichen Verhältnisse mit Hunger, Krankheit und die tödlichen Pesterkrankungen finde ich sehr überzeugend dargestellt. Aber die Schatzsuche kommt mir zu viel zur Sprache.

Wer historische Romane mag, wird sich hier gut unterhalten fühlen. Auch die glaubhafte Darstellung der abergläubigen Menschen sorgt für eine interessante Lektüre.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Ein schönes Kinderhörbuch, bei dem die Figuren von der Sprecherin zum Leben erweckt werden.

Aklak, der kleine Eskimo - Spuren im Schnee
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Aklak ist ein kleiner Eskimojunge und weiß natürlich, dass man sich von
Eisbären fernhalten muss, denn sie sind gefährlich. Davor warnt ihn
seine Mutter täglich. Doch vor lauter Neugier folgt er mit seinem
Schlitten ...

Aklak ist ein kleiner Eskimojunge und weiß natürlich, dass man sich von
Eisbären fernhalten muss, denn sie sind gefährlich. Davor warnt ihn
seine Mutter täglich. Doch vor lauter Neugier folgt er mit seinem
Schlitten der Spur eines Eisbärjungen. So ein Winzling wird ihm schon
nicht gefährlich werden. Er wird dabei begleitet von Tuktuk, seinem
Husky. Was Aklak nicht weiß, die Eisbärmutter ist ihnen längst auf der
Spur. Aber seine Freunde, ein Schneehuhn, ein Schneehase und eine Robbe
haben den Ernst der Lage erkannt und wollen ihn warnen.

Dieses Hörbuch zeigt eine wunderbare Geschichte über die
Freundschaft. Die kleinen Zuhörer erwartet ein Abenteuer in Eis und
Schnee in der unendlichen Weite des Nordpols. Die Handlung ist leicht
verständlich, die Situation des kleinen Aklak auch für Kinder gut
nachvollziehbar und die Erkennungsmelodie für jedes Kapitel macht
richtig Spaß.

Dank der wunderbar eingesprochenen Figuren durch Sigrid Burkholder
hat man die Charaktere bildhaft vor Augen. Sie haucht ihnen durch
unterschiedliche Stimmfärbung und Sprache regelrecht Leben ein und
schafft so ein lebendiges Hörspiel, dessen man sich gespannt hingibt.

Man kann ihrer Stimme wunderbar folgen und taucht gespannt in die Handlung ein.

Für Kinder entsteht hier eine Geschichte von Mut und Freundschaft und
lässt ihrer Phantasie einen großen Raum. Das ist gerade bei Hörbüchern
so schön, schliesslich gilt es, vor dem inneren Auge Bilder und Gefühle
entstehen zu lassen.

Lediglich ein Logikfehler hat mich gestört, denn bei starkem
Schneefall sind auch Spuren von Schlitten und Eisbären wohl nicht zu
sehen. Hier hätte man mehr auf die Instinkte der Tiere eingehen können.

Ansonsten ist dieses Hörbuch eine willkommene Story rund um einen
abenteuerlustigen kleinen Eskimo, der mit seinen Freunden im Alleingang
unterwegs ist. Ein Spaß für die Kleinen, der mit lustiger Musik angenehm
untermalt wird.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Tolle Atmosphäre, mysteriöse Aufklärungen und eine interessante Reisegruppe sorgen für gute Winterlektüre!

Geheimnis in Weiß
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Die Kulisse für dieses Buch ist ausgesprochen winterlich. Der Leser findet sich umgeben von Eis und Schnee, Wintersturm und wohliger Wärme vor dem Kamin. Die Geschichte hat mich zurückversetzt ins Jahr ...

Die Kulisse für dieses Buch ist ausgesprochen winterlich. Der Leser findet sich umgeben von Eis und Schnee, Wintersturm und wohliger Wärme vor dem Kamin. Die Geschichte hat mich zurückversetzt ins Jahr 1937. Nicht nur die etwas altmodische, gestelzt wirkende Sprache, auch die gesellschaftlichen Normen und die soziale Stellung der Reisenden sind Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit. Man fühlt sich erinnert an alte Schwarz-Weiß-Filme von Edgar Wallace oder Agatha Christie.

Da wäre zum Einen das eingeschneite Cottage, herrschaftlich und mit mehreren Zimmern, vorbereitet für ein Dinner im Salon. Die Kamine sorgen für behagliche Wärme, doch ein gefundenes Messer auf dem Boden sorgt für gruselige, ungewisse Ratlosigkeit unter den Reisenden. Ein weiterer, unsympathischer Besucher kommt hinzu und es wird unheimlich und die Anwesenden wollen dieses mysteriöse Rätsel lösen. So werden rund zwei Drittel des Romans Dialoge geführt und gerätselt. Mr. Maltby, ein älterer Herr von der königlichen parapsychologischen Gesellschaft, wirkt ein wenig wie der Sherlock Holmes in dieser Geschichte. Er macht sich so seine Gedanken und stellt verschiedene Theorien auf.

Besonders interessant ist die Zusammensetzung der Gruppe, die ohne diese Zwangslage wahrscheinlich nicht miteinander verkehren würden. Es ergeben sich viele Dialoge, die dem Buch sein ganz besonderes Flair geben. Es entstehen Konflikte, Gefühle und zwischendurch gibt es sogar so etwas wie weihnachtliche Stimmung. Dabei gibt es einen subtil eingesetzten Humor, der gut in die damalige Zeit passt.

Die Personen sind bunt gemischt, eine Revuetänzerin schreibt Tagebuch, ein Buchhalter zeigt seine fieberhaften Träume und ein junger Mann findet vielleicht seine große Liebe.
In letzten Drittel wird es dann spannend, man erhält Einblick in alte Familiengeschichten. Maltby erzählt seine Theorie von den Vorgängen. Ganz am Schluss kommen zwei Polizisten, die die Geschichte in ihrer Version erklären.

Dieses Buch verleiht ein ganz besonderes Flair, die Dialoge ziehen sich etwas und die Spannung geht etwas verloren.
Aber sprachlich gesehen, war dieser Roman etwas ganz Besonderes.
Man muss dazu wissen, dass J. Jefferson Farjeon seinerzeit sehr populär war. Wenn man bedenkt, dass es damals noch kein TV gab, war die Literatur die Plattform für Krimis.



Ein klassischer Krimi, der perfekt in die Winterzeit passt und sich prima als Geschenk zu Weihnachten macht.
Erinnert an alte Filme und unterhält hauptsächlich durch seine altmodische Sprache und die merkwürdigen Vorkommnisse.