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Veröffentlicht am 30.12.2017

Wieder ein super Buch mit tollen Dialogen, Einblicken in Schröders Privatleben und einem vertrackten dunklen Fall!

Zorn - Wo kein Licht
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"Es dauerte nicht lange, und Zorn verfluchte die Leichtfertigkeit, mit der er Schröder eine Auszeit verordnet hatte. Bereits eine Stunde später wurde ihm schmerzlich bewusst, wie wichtig- nein, unersätzlich ...

"Es dauerte nicht lange, und Zorn verfluchte die Leichtfertigkeit, mit der er Schröder eine Auszeit verordnet hatte. Bereits eine Stunde später wurde ihm schmerzlich bewusst, wie wichtig- nein, unersätzlich Schröder bei den Ermittlungen war." Zitat Seite 67


Auch im vorliegenden 3. Band legt mein Lieblingsermittlerteam mit mehreren unklaren Fällen wieder gut los. Doch dieses Mal fällt Schröder nach einem Unfall aus und Zorn muss selbst arbeiten. Was ihm natürlich gar nicht passt, dennoch macht er sich Sorgen um Schröder. Gemeinsam finden sie dann wieder zu alter Form zurück, auch wenn die Zusammenhänge der Fälle lange im Dunkeln bleiben. Es fehlt das entscheidende Bindeglied.

Die Ermittlungen bringen alle an ihre Grenzen:
Neben Schröders gesundheitlichen Problemen kommen noch die Sorgen um seine alten Eltern hinzu, Frieda Borck, die starke Staatsanwältin, hat emotionale Schwierigkeiten mit ihrem Partner und selbst Zorn ist einem Nervenzusammenbruch nahe. Das liegt allerdings nicht unbedingt an der enormen Arbeitsbelastung, die er lieber Schröder zumutet, sondern an seiner kriselnden Liebe zu Malina, der er mit seiner rüden Art vor den Kopf stösst. Doch man muss zu seiner Verteidigung sagen, dass er langsam aber sicher anfängt, über seine Mitmenschen nachzudenken. Leider nicht immer mit großem Erfolg, meistens agiert er erst in lauter verbaler Manier, aber auch mal mit Gewalt und denkt dann. Seine Verbalattacken und die Dialoge mit dem intelligenten Schröder sind meine Lieblingsstellen in diesem Buch.

Doch es geht auch spannend zu, es gibt klaustrophobische
Handlungsorte, die den Leser gruseln lassen, einen grausam agierenden
Täter und die kriminalistische Handlung ist klug konstruiert.

Was mir anfänglich gut gefallen hat, sind die vielen verschiedenen
Fälle, die kaum zusammen zu passen scheinen. Dann jedoch kommt die
Lösung am Ende zwar mit finalem Countdown, aber doch etwas schnell und
unspektakulär gelöst daher.



Ich bleibe Fan dieser Reihe und mag den zynischen Humor und die unterschiedlichen Ermittler. Neueinsteigern kann ich nur empfehlen, die Reihe von vorne zu beginnen. Die Charaktere erschliessen sich so besser.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Ein historischer Schmöker, der mich gut unterhalten hat.

Das Pestzeichen
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Bei diesem Roman bekommt man einen guten Eindruck von der Welt der kleinen Leute. Auch die einfachen, ärmlichen Lebensbedingungen werden sehr lebensah geschildert. Wie damals Aberglaube und böse Geister ...

Bei diesem Roman bekommt man einen guten Eindruck von der Welt der kleinen Leute. Auch die einfachen, ärmlichen Lebensbedingungen werden sehr lebensah geschildert. Wie damals Aberglaube und böse Geister in den Köpfen der Menschen spukten, kann man aus heutiger Sicht kaum noch nachvollziehen. Die schwierigen Lebensumstände waren so trostlos und für die Menschen nicht erklärbar, vielleicht flüchteten die Menschen deshalb in diese Geistererklärungen.

Deana Zinßmeister kann wunderbar flüssig erzählen und bringt mit ihren unterschiedlichen Charakteren viel Unterhaltungspotential in die Geschichte. Ich bin nur über die verwendete Sprache gestolpert, die ich so mir für die damalige Zeit nicht vorstellen kann.

Mit ihrer Protagonistin Susanna hat sie eine starke Persönlichkeit geschaffen, die mit ihrer selbstbewussten Art ihrer Zeit weit voraus ist. Ich finde ihren Mut manchmal etwas übertrieben. Als Frau vor gefährlichen Verfolgern zu fliehen, war sicherlich sehr ungewöhnlich und gewagt.

Die Schilderung der ärmlichen Verhältnisse mit Hunger, Krankheit und die tödlichen Pesterkrankungen finde ich sehr überzeugend dargestellt. Aber die Schatzsuche kommt mir zu viel zur Sprache.

Wer historische Romane mag, wird sich hier gut unterhalten fühlen. Auch die glaubhafte Darstellung der abergläubigen Menschen sorgt für eine interessante Lektüre.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Aufwühlender und informativer Umweltthriller, der auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen lässt!

Ruhrbeben
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Dieses als Krimi deklarierte Buch ist schon eher ein echter ausgemachter Umweltthriller, so fesselnd und aufwühlend ist seine Handlung und die brisante Thematik mit der Radioaktivität und dem dargestellten ...

Dieses als Krimi deklarierte Buch ist schon eher ein echter ausgemachter Umweltthriller, so fesselnd und aufwühlend ist seine Handlung und die brisante Thematik mit der Radioaktivität und dem dargestellten Horror-Szenario. Mich hat dieses Buch absolut gepackt und mitgerissen.
Die Autorin muss man für ihre gute Recherche der wissenschaftlichen Themen Fracking und Radioaktivität wirklich loben, denn es gelingt ihr, diese hochkomplexen Dinge allgemein verständlich darzustellen. Auch Laien bekommen so einen umfassenden Eindruck und die Gefährlichkeit dieser Gasförderung für unsere Umwelt hat man deutlich vor Augen.
Es zählt immer mehr nur der Profit und die verheerenden Folgen für unsere Natur und Umwelt wird von vielen Unternehmen und ihren Handlangern gern einfach schön geredet und verdrängt.

Im Buch kommt die Freundin von Hannes Schindler auf diese Umwelt-Schweinerei. Immer mehr versteht man die Zusammenhänge und taucht ein in die Materie mit den Umweltgiften, die für die starke Kontaminierung von Menschen verantwortlich sind. Es ist beängstigend, wie unsichtbar sich diese Gefahr für uns Menschen auch im realen Leben darstellt und wie schnell solche Gefahren entstehen können. Ich war beim Lesen sehr betroffen!

Mir hat auch der Erzählstil ausgesprochen gut gefallen, neben der erschütternden Kontaminierung gibt es einige Erzählstränge, die das Leben der Figuren lebendig und unterhaltsam schildern. Es gibt zwar einige personelle Beziehungen und Sachverhalte, die etwas konstruiert zusammen gefügt erscheinen, aber nur so war es wohl möglich, sich diesem komplexen Inhalt zu nähern und alle Handlungsstränge logisch zu verbinden.

Ein aufwühlender Umweltthriller, der den Leser mit seiner Handlung in Atem hält und ausgesprochen aktuell erscheint. Fracking und seine Folgen ist nicht nur eine Form der Energiegewinnung, sondern auch eine drohende Gefahr.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Familiengeschichte zu Weihnachtszeit, die leider nicht das war, was ich mir erhofft hatte!

Hasen feiern kein Weihnachten
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Von diesem Buch hatte ich mir mehr Weihnachtliches erwartet. Das gab es zum Teil in der Familie Tessas; mit der Mutter, die gerne die Familie mit Gans und Bratäpfeln verwöhnt, einem Vater, der Gartenzwerge ...

Von diesem Buch hatte ich mir mehr Weihnachtliches erwartet. Das gab es zum Teil in der Familie Tessas; mit der Mutter, die gerne die Familie mit Gans und Bratäpfeln verwöhnt, einem Vater, der Gartenzwerge Weihnachtslieder singen lässt und in den geschilderten Streitereien der drei Schwestern rund um das Weihnachtsfest.
Allerdings, so richtig weihnachtlich fand ich dieses Buch nun nicht! Es ist ein Roman mit dem typischen Klischee: Frau wird verlassen und sucht neu.

Zu Beginn habe ich den Roman gern gelesen und mich auf die verschiedenen Charaktere eingelassen, doch dann werden viele Themen wie Flüchtlingshilfe, Unstimmigkeiten unter den Schwestern und Patientenverfügung zwar locker in die Handlung eingebaut, aber inhaltlich mehr oder weniger nur gestreift.
Hier hätte eine Themenverringerung zugunsten einer intensiven und glaubhaften Erzählung der Geschichte gut getan und das Ganze in ein besseres Licht gerückt.

Der flüssige Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, gerade die unterschiedlichen Charaktere der Schwestern sind gut gelungen. Wie in allen Familien präsentiert sich in dieser Geschichte auch das übliche Lebensschema über Liebe und Enttäuschung, Familienstreitigkeiten und Lebensträume. Das passt natürlich besonders gut in die hoffnungsvolle Weihnachtszeit. Man erlebt hier mit, wie sich eine Familie gerade zu Weihnachten entzweit und dennoch wieder zusammenrückt und sich versöhnt. Diese Darstellung finde ich sehr authentisch, denn so geht es in vielen Familien zu.
Mir hat neben dem zwar witzig beschriebenen übertriebenen Dekowahns dennoch etwas lockere Weihnachtsstimmung gefehlt.
Damit meine ich aber nicht den gezeigten Disco-Ehemaligen-Ball am 2. Weihnachtstag oder die Predigt eines schwulen Pastors. Hier wurde einfach zu viel in das Buch hinein gequetscht, für besinnliche Atmosphäre blieb da wenig Platz. Mein Lieblingscharakter ist Stella, die Nichte der Protagonistin. Sie verbreitet mit ihrem Weihnachtsrap die größte Weihnachtsfreude.

Dieser Roman zeigt eine Trennungsgeschichte vor weihnachtlicher Kulisse, zeigt wie sich eine junge Frau nach der großen Enttäuschung berappelt und sich für einen Neuanfang entscheidet.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Ein schönes Kinderhörbuch, bei dem die Figuren von der Sprecherin zum Leben erweckt werden.

Aklak, der kleine Eskimo - Spuren im Schnee
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Aklak ist ein kleiner Eskimojunge und weiß natürlich, dass man sich von
Eisbären fernhalten muss, denn sie sind gefährlich. Davor warnt ihn
seine Mutter täglich. Doch vor lauter Neugier folgt er mit seinem
Schlitten ...

Aklak ist ein kleiner Eskimojunge und weiß natürlich, dass man sich von
Eisbären fernhalten muss, denn sie sind gefährlich. Davor warnt ihn
seine Mutter täglich. Doch vor lauter Neugier folgt er mit seinem
Schlitten der Spur eines Eisbärjungen. So ein Winzling wird ihm schon
nicht gefährlich werden. Er wird dabei begleitet von Tuktuk, seinem
Husky. Was Aklak nicht weiß, die Eisbärmutter ist ihnen längst auf der
Spur. Aber seine Freunde, ein Schneehuhn, ein Schneehase und eine Robbe
haben den Ernst der Lage erkannt und wollen ihn warnen.

Dieses Hörbuch zeigt eine wunderbare Geschichte über die
Freundschaft. Die kleinen Zuhörer erwartet ein Abenteuer in Eis und
Schnee in der unendlichen Weite des Nordpols. Die Handlung ist leicht
verständlich, die Situation des kleinen Aklak auch für Kinder gut
nachvollziehbar und die Erkennungsmelodie für jedes Kapitel macht
richtig Spaß.

Dank der wunderbar eingesprochenen Figuren durch Sigrid Burkholder
hat man die Charaktere bildhaft vor Augen. Sie haucht ihnen durch
unterschiedliche Stimmfärbung und Sprache regelrecht Leben ein und
schafft so ein lebendiges Hörspiel, dessen man sich gespannt hingibt.

Man kann ihrer Stimme wunderbar folgen und taucht gespannt in die Handlung ein.

Für Kinder entsteht hier eine Geschichte von Mut und Freundschaft und
lässt ihrer Phantasie einen großen Raum. Das ist gerade bei Hörbüchern
so schön, schliesslich gilt es, vor dem inneren Auge Bilder und Gefühle
entstehen zu lassen.

Lediglich ein Logikfehler hat mich gestört, denn bei starkem
Schneefall sind auch Spuren von Schlitten und Eisbären wohl nicht zu
sehen. Hier hätte man mehr auf die Instinkte der Tiere eingehen können.

Ansonsten ist dieses Hörbuch eine willkommene Story rund um einen
abenteuerlustigen kleinen Eskimo, der mit seinen Freunden im Alleingang
unterwegs ist. Ein Spaß für die Kleinen, der mit lustiger Musik angenehm
untermalt wird.