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Veröffentlicht am 04.11.2017

Der perfekte Reisebegleiter für Gartenfans und Englandliebhaber

Gartenreiseführer Südwestengland
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n diesem kleinformatigen Buch sind rund 59 Gärten und Anlagen versammelt, die von subtropischen Paradiesen, natürlichen Landschafts- und Cottagegärten, botanischen Sammlungen und produktiven Nutzgärten ...

n diesem kleinformatigen Buch sind rund 59 Gärten und Anlagen versammelt, die von subtropischen Paradiesen, natürlichen Landschafts- und Cottagegärten, botanischen Sammlungen und produktiven Nutzgärten eine Vielzahl an Ausflugs- und Besichtigungsmöglichkeiten für den Englandreisenden anbieten. Die Auswahl hängt ganz von der persönlichen Vorliebe oder Reiseroute ab. Einige Tourenvorschläge und praktische Tipps sorgen für eine gute Vorbereitung der Reise im Vorfeld.

Wer nach England reist, weiß sicherlich, dass dort Gartengestaltung groß geschrieben wird. Wunderschöne Gärten verzaubern und locken den Besucher. 1895 wurde der National Trust gegründet, eine Organisation, die Land und Bauten besitzt und betreut und für den Denkmal- und Landschaftsschutz unverzichtbar wurde.

Die Autorin ist die Persönlichkeit, wenn es um Gartenreisen in England geht. Wer also einen Aufenthalt auf der Insel plant, ist mit der Lektüre ihres Gartenreiseführers Südwestengland bestens informiert und vorbereitet.

Englands Gärten sind weltberühmt, romantisch und voll von botanischen Schönheiten.
Dieses Garten-Reisebuch bietet einen Überblick über traumhafte Gärten und spezielle Landschaften, aber auch Reisetipps zu den südenglischen Grafschaften Dorset, Somerset, Devon und Cornwall.

Dorset ist von der Küste geprägt, die Grafschaft Somerset gilt als Land der Sommerbauern. Im Hochland vom Wind beeinflusst, im Flachland von Überflutung bedroht. In diesem Büchlein finden sich viele wichtige Informationen über die Grafschaften.

Die Südküste Devons mit ihrem ausgesprochen milden Klima wird auch die englische Riviera genannt. In "Overbecks Museum and Garden" findet man einen subtropischen Garten in wirklich pittoresker Lage vor.

An diesem speziellen Beispiel möchte ich zeigen, wie die Gärten allgemein im Buch vorgestellt werden.

- Es gibt zuerst die postalische Adresse, Web-Seite und e-mail Adresse, außerdem Fotos.
- Angaben zum Besitzer, stichwortartige Infos zum Garten, wie in diesem Beispiel: suptropischer Garten am Hang, Orangerie, Waldgarten, Frühlingsblüher.
- Entstehungszeit, Gestalter und Größe der Anlage
- Informationen zur Gegend, Besonderheiten der Fauna der Grafschaft, spezielle Angaben zur Pflanzenwelt des betreffenden Gartens und historische Informationen
- Empfohlene Jahreszeit
- Mindestzeit für einen Besuch
- Anfahrt
- Öffnungszeiten
- Eintrittspreise
- Besonderheiten in der Nähe oder Restauranttipps


Heidi Howcroft hat hier 59 unterschiedliche Gärten beschrieben. Dank der wunderbaren Fotografien bekommt man als Leser einen kleinen optischen Eindruck des Gartens. Bei den vielen wunderschönen Zielen hat man die Qual der Wahl zwischen Cottagegärten, Countrygärten und Landschaftsgärten. Die Vielzahl der Möglichkeiten macht die persönliche Auswahl sicherlich schwer, die entsprechende Reiseroute wird die Anzahl dann aber sicher eingrenzen.

Wer eine Gartenreise in Englands Süden plant, trifft mit diesem Reiseführer die richtige Wahl. Aber auch für Gartenliebhaber, die im heimischen Lesesessel Gärten erobern wollen, finden hier interessante Lektüre und Internetseiten mit Anregungen zum Stöbern.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Dramatische Lebensumstände auf Sylt im 18. Jahrhundert fesselnd erzählt.

Die Strandräuberin
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"Nun begann die Zeit der Frauen. Die Zeit, in der sie auf der Insel das Sagen hatten...in der sie sich nicht dem Diktat der Männer beugen mussten. So manche Sylterin liebt diese männerlosen Frühlings- ...

"Nun begann die Zeit der Frauen. Die Zeit, in der sie auf der Insel das Sagen hatten...in der sie sich nicht dem Diktat der Männer beugen mussten. So manche Sylterin liebt diese männerlosen Frühlings- und Sommermonate mehr als den Herbst und den Winter." Zitat Seite 192

Ines Thorns hat erneut einen atmosphärisch dichten, fesselnden und sehr dramatischen Sylt-Roman geschrieben, der dem Leser eine Zeit vor Augen hält, als Sylt noch keine Schickimicki-Insel der Reichen war. Damals gingen die Männer auf lange Fisch- und Walfangreisen, um für den Lebensunterhalt ihrer Familien sorgen zu können. Nicht wenige blieben auf See und ihre Angehörigen mussten sich dann mit Strandgut, Treibholz und den Waren gekennterter Schiffe durchbringen.
In diesem Buch geht es um zwei Frauen, Jördis und ihre Großmutter, die aus Island stammen und im kleinen Rantum als Außenseiterinnen gelten. Sie hängen dem alten nordischen Glauben an und sagen mit ihrem Runenorakel die Zukunft voraus. Eigentlich sind beide Frauen sehr beliebt, doch dem Pfarrer sind sie ein Dorn im Auge.

Ines Thorns Erzählstil ist unterhaltsam, flüssig und bildgewaltig. Sie schafft es erneut, die Landschaft Sylts, religiöse Ansichten der Bevölkerung und dramatische Ereignisse dieser Zeit vor dem inneren Auge des Lesers realistisch entstehen zu lassen.
Die Spannung der Geschichte beginnt schon mit dem Prolog und wird durchgängig gesteigert.
Daran haben die speziell gezeichneten Charaktere einen großen Anteil. Ihre Geschichte verfolgt man nur zu gern. Die Heldin ist Jördis, sie ist schön und mutig, aber mittellos. Sie ist eine gewitzte Strandräuberin und als sie 16 wird, verlobt sie sich mit ihrer großen Liebe, dem Schmied Arjen. Auf den hat auch ihre Freundin Inge ein Auge geworfen. In Inges Verhalten brechen sich Neid und Eifersucht den Weg, das lässt keine Sympathien des Lesers entstehen. Sie ist die fiese Natter im Buch und versucht, das eigene Glück auf Kosten von Jördis zu erreichen.
Der Pfarrer ist ebenfalls ein Anti-Held, er sollte Vorbild sein, ist aber eher ein Intrigant, der seine Macht stärken will, als schwachen Gemeindegliedern zu helfen.
Mit den anderen Figuren entsteht eine runde Geschichte, die man gefesselt verschlingen kann.

Dieser Roman hat mich wieder überzeugt. Er zeigt anschaulich die Schwierigkeiten dieser Zeit, unterhält mit einer verzwickten Liebesgeschichte und liess mich gefesselt lesen. Beste Unterhaltung mit Spannung und Dramatik!

Veröffentlicht am 04.11.2017

Charmant geschrieben, doch die Geschichte hat mich nicht mitgerissen!

Das geheime Leben des Monsieur Pick
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"Die Bibliothek der abgelegten Manuskripte war sein Lebenswerk, kann man wohl sagen. Seine Errungenschaft gründete auf dem Scheitern der anderen!" Zitat S. 52

Bei diesem Roman hatte ich eine zu hohe Erwartungshaltung, ...

"Die Bibliothek der abgelegten Manuskripte war sein Lebenswerk, kann man wohl sagen. Seine Errungenschaft gründete auf dem Scheitern der anderen!" Zitat S. 52

Bei diesem Roman hatte ich eine zu hohe Erwartungshaltung, die sich leider nicht erfüllt hat.
Die Idee hinter dem Roman ist die Tatsache, das Schriftsteller, deren Werk nicht zur Veröffentlichung kam, ihre Bücher in der Bibliothek der abgelehnten Manuskripte abgeben. Diese Sammlung ist eigentlich kein Erfolg, aber es gibt natürlich dort Bücher, die vielleicht doch so gut sind, um veröffentlicht zu werden, wie das besagte Buch von Monsieur Pick.

Magali ist dort Angestellte, auch wenn sie Bücher eigentlich nicht so interessieren.
Delphine ist Junglektorin und sucht neue Bestseller. Sie lernt den Schriftsteller Frédéric kennen und gemeinsam besuchen sie die Bibliothek und entdecken dort den hervorragenden Roman von Henri Pick, einem verstorbenen Pizzeria-Bäcker. Nun gilt es die Familie Picks von der Veröffentlichung zu überzeugen.

Die Geschichte geht langsam und humorvoll los, der Erzählstil ist charmant und gefällt mir mit seinen poetischen Wortgefügen recht gut, aber dann irrt die Handlung zwischen verschiedenen Personen hin und her. Es folgen Beziehungsdramen und die hätte ich bei diesem Buch überhaupt nicht erwartet, sie stehen auf den ersten Blick in keinem Zusammenhang. Nun verändern sich aber die Personen durch Picks Roman in ihrer Art und genau diese Entwicklung verbindet die Charaktere auf wundersame Weise. Mir fehlte aber die Spannung und der entscheidende Tiefgang in der Handlung.

Dieses Buch berichtet in amüsanter Weise über die Liebe zur Literatur und zum Leben

Veröffentlicht am 04.11.2017

Ein Roman, der am landschaftlich schönen Tegernsee spielt und trotz problembehafteter Figuren gut unterhält!

Für jetzt und immer
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Bei diesem Roman zeigt Susanne Rößner, dass sie neben spannenden Krimis auch sommerliche Liebesromane mit problembehafteten Figuren schreiben kann.

Die Geschichte geht um die junge Lena, die als Erzieherin ...

Bei diesem Roman zeigt Susanne Rößner, dass sie neben spannenden Krimis auch sommerliche Liebesromane mit problembehafteten Figuren schreiben kann.

Die Geschichte geht um die junge Lena, die als Erzieherin nur das Wohl ihrer Schützlinge in Auge hat, aber an schwierigen Eltern und der Leitung der Einrichtung scheitert. Auch die 9-jährige Mia ist ein Kind, dem seine familiäre Situation zu schaffen macht und die sich eigentlich nur nach einer liebevollen Familie sehnt. Doch ihre Verwandten sind aus verschiedenen Gründen dazu nicht in der Lage und erkennen nicht die Hilfeschreie des Kindes.

Lena gewinnt das Vertrauen von Mia und lernt auch die Verwandten näher kennen. Vieles wird in der Familie verschwiegen, um nach außen eine harmonische, unproblematische Fassade aufrecht zu erhalten. Das widerstrebt Lena und sie sagt dazu deutlich ihre Meinung. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, aber sie sagt auch, wenn sie etwas stört und stösst damit auch auf Gegenwehr. Ihren Job als Kindermädchen macht sie erstaunlich gut, Mia verändert unter ihrer Anleitung ihr verstocktes Wesen und kann sich endlich öffnen und Gefühle zulassen. Mias Onkel Leo ist ein attraktiver Mann, doch mit ihm gerät Lena regelmäßig aneinander.

Die Charaktere sind vielseitig gezeichnet, es gibt fiese, nette und unmögliche Figuren, sodass für reichlich Unterhaltung gesorgt wird.
Mir gefällt der flüssige Schreibstil, der locker zu lesen ist und damit einem Sommerroman gerecht wird.

Hier werden Probleme geschildert, die wie in so vielen Familien auf dem Rücken von Kindern ausgetragen werden. In solchen Fällen ist eine therapeutische Betreuung eigentlich angeraten, im Buch wird jedoch Lena mit diesem Fall betreut, als Erzieherin hat sie einen guten Draht zu Kindern und sie wird zur Mittlerin zwischen dem Kind und ihren Betreuern.


Bei diesem Roman geht es um das Wohl eines Kindes, die Charaktere, das Setting am Tegernsee und die interessante Familiengeschichte sorgen für gute Unterhaltung. Etwas Liebe liegt auch in der Luft und somit sorgt Susanne Rößner für angenehme Lesestunden.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Ein raffinierter Plot, spezielle Charaktere und humorvolle Dialoge machen diesen Tegernsee-Krimi absolut lesenswert!

Schwarzwasser
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"Aber deine Beförderung kannst du dir irgendwo am unteren Ende deines Rückens ganz tief reinstecken, dachte Kreuthner, und in seinem Herzen knallte ein kleiner Sektkorken." Zitat Seite 137

Mit Schwarzwasser ...

"Aber deine Beförderung kannst du dir irgendwo am unteren Ende deines Rückens ganz tief reinstecken, dachte Kreuthner, und in seinem Herzen knallte ein kleiner Sektkorken." Zitat Seite 137

Mit Schwarzwasser bin ich ohne Vorkenntnisse in diese Krimireihe eingestiegen, ein Namensregister erleichtert das sehr und ich hatte als Neueinsteiger keine Probleme.

Bei diesem Krimi erwartet den Leser eine gelungene Mischung aus kauzigen Charakteren, humorvollen, teilweise recht derben Dialogen und ein raffiniert konstruierter Plot. Es geht spannend, aber unblutig zur Sache, der Fall ist Dreh- und Angelpunkt des Geschehens und es gibt zwei Handlungsstränge, die in zwei Zeitebenen führen.

Eine führt zurück ins Jahr 1996 nach Berlin, dort startet ein junger Anwalt seine Anwaltskanzlei mit finanziellen Anfangsschwierigkeiten und dann zieht er ein großes Mandat an Land. Doch dieser Auftraggeber bringt neben einem gesicherten Einkommen für den Anwalt auch Probleme mit sich.
Die aktuelle Handlung zeigt die Ermittlung durch die bayrische Mordkommission Miesbach unter Hauptkommissar Wallner.
Polizist Kreuthner sorgt für überraschende Momente und für viele Lacher. Er ist der ausgefallenste Charakter im Buch und gleichzeitig der absolute Stimmungsmacher. Nebenberuflich brennt er Schnaps, fährt besoffen Auto und dringt ohne Gewissensbisse in fremde Häuser ein. Doch er hat auch kriminalistisches Bauchgefühl und ein Herz für Menschen, die er für unschuldig hält. Für mich hat durch ihn dieser Krimi Kultcharakter und die Reihe wird weiter verfolgt.

Andreas Föhr bringt Bewegung in die deutsche Krimilandschaft. Mit reichlich Spannung, viel trockenem Humor dank der kauzigen Figuren, einer Menge Action und einem intelligenten Plot bringt Schwarzwasser alles mit, was man von einem hervorragenden Krimi erwartet.
Nicht nur für Fans der Reihe, sondern generell auch für Neueinsteiger ein echtes Krimivergnügen!