Für jetzt und immer
von
Susanne Rößner
Nicht nur das Cover von „Für jetzt und immer“ hat mich sofort in den Bann gezogen, auch die Geschichte hat mich vom ersten Moment an gefangen genommen. Der Schreibstil war locker flockig – ich konnte das Buch kaum noch aus den Händen legen.
Um was geht’s?
Es gibt Tage da läuft einfach alles schief. So geht es auch der Erzieherin Lena. Lena ist mit Herz und Seele Erzieherin, aber in letzter Zeit ist sie mehr wie unzufrieden mit ihrem Job in einem Kindergarten. Sie ist schlichtweg überfordert und dazu auch noch unterbezahlt. Eines Tages kommt es zu einem Zwischenfall im Kindergarten, Lena kann eigentlich nichts dafür aber letztendlich ist es egal, sie ist am Schluss der Sündenbock und verliert ihren Job. Als sie beim Einkaufen dann auch noch auf einen frechen Mann trifft, rastet sie komplett aus. Sie vergisst dabei aber das man sich meistens zweimal im Leben trifft und so geht es Lena dann auch. Ein paar Tage nach dem Vorfall lernt sie die kleine Mia kennen. Sie spürt sofort das mit dem kleinen Mädchen etwas nicht stimmt, warum ist sie so traurig?? Was für ein Geheimnis steckt hinter dem Mädchen? Als sie das Angebot bekommt Mias Kindermädchen zu werden ahnt sie nicht das ihre Arbeit weit über die eines Kindermädchens hinausgehen wird, aber auch nicht das sie hier den unbekannten Mann wiedertreffen wird.
Hat mir das Buch gefallen?
Oh ja und wie. Ich bin sofort in die Geschichte versunken und konnte mit den einzelnen Charakteren mitfühlen. Lena war mir gleich sehr sympathisch und ich spürte sofort das sie die Arbeit mit den Kindern liebt aber auch das sie an den Arbeitsbedingungen so langsam zugrunde geht. Mir gefiel wie sie mit den Kindern umgegangen ist, wie sie immer intuitiv wusste wie sie handeln musste und das es ihr das Wohl der Kinder, speziell aber auch Mias Wohl sehr am Herzen liegt. Sehr geschätzt an Lena habe ich auch das sie keinerlei finanzielle Unterstützung der Familie annehmen wollte, sie wollte sich ihren Lebensunterhalt alleine verdienen und keinem auf der Tasche liegen.
Auch die kleine Mia hat sich sofort ein Platz in meinem Herzen erobert. Ein kleines Mädchen das alles hat was man sich in ihrem Alter nur wünschen kann, dem aber das wichtigste im Leben fehlt: Familie und Freunde. Lena spürt vom ersten Moment an das, das kleine Mädchen ein Geheimnis umgibt, aber auch das sie Hilfe braucht. Als sie dann das Angebot bekommt als ihr Kindermädchen zu arbeiten, zögert sie nicht lange.
Aber auch Lenas Schwester Eva fand ich richtig toll. Die Halbgeschwister sind ein Herz und eine Seele, trotz des Altersunterschieds immer füreinander da. Eva hat, wie Lena, das Herz auf dem richtigen Platz und wann immer Lena Redebedarf hat steht Eva parat.
Eine große und geheimnisvolle Rolle spielte in der Geschichte auch Leo. Es dauert eine Weile bis man die Familienverhältnisse durchschaut hat, aber auch er war mir gleich sympathisch. Man spürte wie ihm das Wohl der kleinen Mia am Herzen liegt, aber auch das ihn selbst irgendeine Last auf den Schultern lag.
Tja und dann gibt es da noch diese resolute Dame bei der Mia lebt und von der man anfangs nicht so recht wusste, ist sie die Mama oder doch eher die Oma. Sie hat ganz komische Ansichten und sie baute einen Schutzwall um ihre Familie so dass es eigentlich nicht wundert das die kleine Mia ein bissel anders war, wie Mädchen ihres Alters. Eine Frau die nicht wollte das Details des Familienlebens in die Außenwelt drangen und somit mehr falsch wie recht machte. Sie meinte es allen im allem gut, aber sie konnte sich einfach nicht in die kleine Mia rein versetzen und machte es für diese daher nur schwerer wie es ohnehin für sie war.
Auch die Nebencharaktere sind der Autorin gut gelungen, alle zusammen machen das Buch zu dem was es geworden ist.
Besonders gut gefallen haben mir die Schlagabtausche die zwischen Lena und Leo abliefen, einfach göttlich. Es gab in dem Buch viele köstliche und humorvolle Momente, aber auch viele traurige die einem zum Nachdenken brachten. „Nichts ist wie es scheint“, genau das trifft auf Mias Familie zu und es machte Spaß zu lesen wie Lena so nach und nach alles aufdeckte, dabei neue Erkenntnisse gewann. Die Art und Weise wie sie mit dem neuen Wissen umgeht und die Familie nach und nach „knackte“ war einfach nur schön. Sie gewann Mias Herz auf Anhieb, schlich sich aber – so nach und nach – auch in die Herzen der anderen Familienmitglieder. Die Mischung war einfach grandios und sorgte dafür das man das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Der tolle Schreibstil führte auch dazu das man immer ein Bild vor Augen hatte und das Kopfkino stets am Laufen war.
Mein Fazit:
Das Buch war für mich ein richtig tolles Sommer- und Wohlfühlbuch. Das Ende war schlüssig und in sich abgeschlossen, trotzdem ist die Geschichte für mich noch nicht aus erzählt. Nach der intensiven Zeit die ich in der Villa verbracht habe, würde ich mich über eine Fortsetzung freuen – ich würde gerne erfahren wie sich das Leben der ganzen Familie weiterhin entwickelt.
Von mir bekommt „Für jetzt und immer“ eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.