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Veröffentlicht am 03.11.2017

Ein mystisches Buch mit melancholischem Touch

Der Schatten des Windes
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An einem dunstigen Sommermorgen des Jahres 1945 wird der junge Daniel Sempere von seinem Vater an einen geheimnisvollen Ort in Barcelona geführt – den Friedhof der vergessenen Bücher. Dort entdeckt Daniel ...

An einem dunstigen Sommermorgen des Jahres 1945 wird der junge Daniel Sempere von seinem Vater an einen geheimnisvollen Ort in Barcelona geführt – den Friedhof der vergessenen Bücher. Dort entdeckt Daniel den Roman eines verschollenen Autors für sich: Er heißt "Der Schatten des Windes", und er wird sein Leben verändern.



Das Buch erzählt die Geschichte von Daniel, der nach dem frühen Tod seiner Mutter mit seinem Vater in einer kleinen Wohnung zur Zeit der Franco-Ära in Barcelona lebt. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit einer kleinen Buchhandlung, die der Großvater ihnen vererbte.

Daniel wird von seinem Vater auf den Friedhof der vergessenen Bücher mitgenommen und erhält die Patenschaft für das Buch: "Schatten der Winde". Gefesselt vom Buch stellt er Nachforschungen über den verschwundenen Autor an und stellt, je älter er wird, immer mehr Parallelen zu seinem eigenen Leben fest.



Ein einzigartiges Buch, welches Tragik, Romantik und Mystik zu einem Ganzen vereint. Die Sprache ist poetisch, aber auch wunderbar gefühlvoll und melancholisch und die Figuren erscheinen als sehr mysteriöse und tiefsinnige Charaktere. Über der Geschichte liegt eine merkwürdige Melancholie und trotzdem handelt sie von Liebe und Hass, Einsamkeit und aufopfernder Fürsorge. Mir persönlich erscheint allerdings manches recht merkwürdig: so z. B. die Heilung von Kranken und die Aufweckung von Toten. Doch da genau liegt dieser mystische Zauber der Schatten des Windes.

Dieses Buch ist ein besonderes Erlebnis, dem man sich kaum entziehen kann. Daher von mir eine Leseempfehlung für alle Literaturbegeisterten.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Ein Meisterwerk des historischen Genres

Das Lächeln der Fortuna
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Der 1. Teil der Waringham-Saga beginnt 1360 in England.
Der 12-jährige Protagonist Robin of Waringham verliert durch den Tod und die Enteignung seines Vaters wegen Hochverrats seinen Titel und muss als ...

Der 1. Teil der Waringham-Saga beginnt 1360 in England.
Der 12-jährige Protagonist Robin of Waringham verliert durch den Tod und die Enteignung seines Vaters wegen Hochverrats seinen Titel und muss als Stallbursche für den neuen Earl arbeiten. Dessen Sohn Mortimer, ein unangenehmer und jähzorniger Mensch, schikaniert Robin immer und überall und wird sein Feind. Diese
Feindschaft verfolgt Robin durch das gesamte Buch.
Doch das Rad Fortunas dreht sich immer weiter. Es folgen noch weitere für Robin schicksalhafte Wendungen in seinem Leben. Durch die Hilfe John of Gaunts (Lancaster) kommt er an den Hof des Königs. Er zieht in den Krieg, erlebt wie die Pest wütet und bekommt die Bauernaufstände mit.


Vor allem zwei Charaktere waren meine großen Helden in diesem gigantischen Werk:
Robin hat als wahrer Sympathieträger mit Ehre, Bescheidenheit und Mitgefühl für die Leibeigenen stets große Stärke gezeigt.
Er war durch und durch ein echter Ritter.
Zum zweiten faszinierte der Duke of Lancaster als charmanter und kluger Charakter, der ebenfalls ein Sinnbild von Anstand und Ehre war.
Die geschichtlichen Hintergründe sind von der Autorin meisterhaft recherchiert und in Szene gesetzt. Hier merkt man ihr ihre Erfahrenheit im Schreiben von historischen Romanen an und verfolgt gespannt die interessant gestaltete Geschichte.


Dieser fesselnde Schreibstil und das mittelalterliche Leben so einzigartig beschreibende Werk von Rebecca Gablé hat mich bei meiner Leseseele gepackt und nicht mehr losgelassen. Nun habe ich es nach etlichen Jahren wieder gelesen und bin wieder mitgerissen worden in den Sumpf des rüden Mittelalters. Die Autorin hatte damals schon einen Fan gewonnen, aber ein Buch mehrfach zu lesen bedeutet für mich schon eine ganz besondere Begeisterung.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Klischeebeladen und langatmig

Todesschrei
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Auf einem Feld werden die Gräber vieler zuvor brutal gefolterter Leichen gefunden. Detective Vito Ciccotelli ermittelt und erhält die tatkräftige Unterstützung einer jungen Archäologin Dr. Sophie Johannsson. ...

Auf einem Feld werden die Gräber vieler zuvor brutal gefolterter Leichen gefunden. Detective Vito Ciccotelli ermittelt und erhält die tatkräftige Unterstützung einer jungen Archäologin Dr. Sophie Johannsson. Diese kennt sich mit sämtlichen Folterpraktiken des Mittelalters aus. Hier beginnt ein Romantic Suspense einfachster Schiene.

Die perfekten Hauptfiguren werden sehr überzeichnet dargestellt:
Vito ist ein cleverer Ermittler, sieht blendend aus, ist ein rassiger Italiener, kinderlieb und natürlich ein toller Liebhaber.
Er beschützt ganz herzerweichend seine neue Liebe Sophie.
Sie ist groß, gebildet, eine Sprachbegabung mit 8 Fremdsprachen, natürlich eine blonde Schönheit in Person und kümmert sich liebevoll um ihre Großmutter im Altenheim.
Natürlich verlieben sie sich ineinander, aber zwischendurch geht die Ermittlung des schrecklichen Falls weiter.


Diese Liebesgeschichte an sich ist recht simpel und die Spannung für die Findung des brutalen Täters steigt auch an. Wenn dann nicht die endlosen Erklärungen verwandtschaftlicher Verhältnisse von Vitos italienischer Großfamilie die Ermittlung jäh unterbrechen, ja schlicht auseinander reißen würden.
Gern würde man den Fall sachlich und spannungsreich verfolgen, aber Nein!
Die Handlung schleppte sich zäh voran.
Nicht nur die beiden Liebenden hatten schwere Schicksale hinter sich, auch die anderen gefühlten 20 Angehörigen der 9 Todesopfer mussten aufgezählt und ihr gemeinsamer Klüngel ausgebreitet werden.
Zwischendurch kämpfte ich ernsthaft mit mir, ob ich nicht einfach aufhören und das Buch zuklappen sollte. Doch ich riß mich zusammen und habe es beendet. Das Ende war dann auch minimal besser!


Nun weiß ich einiges über dieses Genre des Romantik Thrillers oder auch Romantic Suspence.
Dieses ist nicht meine liebste Buchgattung, da der Thriller nur am Rande existiert und die Liebesgeschichte doch vorrangig ist.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Wie ein fesselnder Psychothriller

Kalteis
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Das Buch befasst sich mit wahren Fällen, die sich in den 30 er Jahren in München ereignet haben. Ein perverser Triebtäter ermordet mehrere junge Frauen und wird dafür hingerichtet.


Der Aufbau des Romans ...

Das Buch befasst sich mit wahren Fällen, die sich in den 30 er Jahren in München ereignet haben. Ein perverser Triebtäter ermordet mehrere junge Frauen und wird dafür hingerichtet.


Der Aufbau des Romans entsteht durch sich abwechselnde Kapitel über verschiedene Frauen, verschiedenen Teilen der Vernehmung des Täters Kalteis, Beschreibungen seiner Frau Walburga und mehreren Teilen über das Mädchen Kathie. Das ist erst ein wenig verwirrend, später jedoch erklärt jedes Kapitel die furchtbare Person Kalteis ein wenig mehr.

Gesprochen wird in einer einfachen knappen Sprache mit eigentümlichem Satzbau, ein wenig Bayrisch wirkend. Diese Sprachwahl macht die Charaktere sehr authentisch, aber auch alle sehr ähnlich und daher auch austauschbar.

Der Mörder ist von Anfang an bekannt, aber trotzdem liest man dieses Buch in einer unheimlichen Spannung.
Kathie, das naive aber nicht unschuldige Mädchen vom Lande, ist die einzige Frau, deren Geschichte den Leser durch das ganze Buch hindurch begleitet.

Schenkel widmete allen anderen "Opfern" immer nur kurze Kapitel, die mit ihrer Ermordung endeten.
"Wie viele denn noch?" So fragte ich mich während des Lesens. Und genau das macht den grausam fesselnden Reiz dieses Romans aus. Man wird fast gezwungen, zu Ende zu lesen, um
diesen Morden ein Ende zu bereiten.

Ein absolut fesselnder Psychothriller, mit Gruseleffekt und intelligent gelöstem Aufbau der Spannung und Handlung.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Den Weihnachtsmann gibt es...

Pettersson und Findus. Morgen, Findus, wird's was geben
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Noch eine schöne Geschichte um Petterson und Findus. Diesmal wünscht sich Findus nichts sehnlicher als den Weihnachtsmann persönlich zu treffen. Er möchte ihn unbedingt sehen.
Da bleibt Pettersson nichts ...

Noch eine schöne Geschichte um Petterson und Findus. Diesmal wünscht sich Findus nichts sehnlicher als den Weihnachtsmann persönlich zu treffen. Er möchte ihn unbedingt sehen.
Da bleibt Pettersson nichts anderes übrig, als eine Weihnachtsmannmaschine zu basteln.

Mein Sohn hat die kleinen Basteleien toll gefunden, mir haben die tollen Zeichnungen im Wimmelbildqualität wieder sehr gut gefallen.

Dieses Bilderbuch ist einfach großartig! Es beschreibt die liebevolle Beziehung eines alten Mannes mit seinem "vermenschlichten" Kater Findus. Diesem Reiz kann man sich einfach nicht entziehen. Das Vorlesen und Anschauen macht Spaß und über die witzigen Ideen kann man wunderbar schmunzeln.