Abgebrochen
MachtDas Buch handelt von einem unheimlich wichtigen Thema: Es geht um sexuelle Selbstbestimmung, um das Frauenbild in der Gesellschaft, um das Patriarchat - Deshalb hat mich der Klappentext anfangs neugierig ...
Das Buch handelt von einem unheimlich wichtigen Thema: Es geht um sexuelle Selbstbestimmung, um das Frauenbild in der Gesellschaft, um das Patriarchat - Deshalb hat mich der Klappentext anfangs neugierig gemacht. Außerdem fand ich das Cover sehr passend. Die Scherbe steht für mich für das, was ein Mann nach so einem Übergriff hinterlässt.
Leider fand ich überhaupt nicht in die Geschichte. Die Protagonistin lässt die Lesenden an ihrer (ziemlich wirren) Gedankenwelt teilhaben, redet aber konstant um den heißen Brei. Die Vergewaltigung, die ihr in jungen Jahren wiederfuhr, ist immer "das Eklige" oder "die Sache" oder einfach "es". Wie es überhaupt zu dem Vorfall kam, wird in winzigen Fragmenten geschildert, die die Lesenden irgendwie selbst zu einem ganzen Puzzle zusammensetzen müssen.
Außerdem fiel es mir unglaublich schwer, mich in die liv hineinzuversetzen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass selbst ihre engsten Vertrauten von der Vergewaltigung nicht erfahren sollen. Sie möchte den Vorfall verdrängen, nicht das Opfer sein, aber gleichzeitig versucht, sie zu verarbeiten. Klar, wenn man selbst nie in der Situation war, kann man kaum beurteilen, wie man selbst damit umgehen würde. Aber ihr Verhalten und ihre Gedanken lagen mir so fern, dass ich weder mit ihr als Protagonistin, noch mit der Geschichte insgesamt, warm werden konnte.
Daher habe ich ca. nach der Hälfte abgebrochen.