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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2019

Ein neuer Freund - Gott

Joh. 16,23
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Das Cover zeigt die Sonne hoch am Himmel. Alles ist in leuchtendem Orange gehalten. Darunter sehen wir Hände, die einander halten.

Vielleicht erlebt die 35 jährige Diana ähnliches. Sie lebt seit drei ...

Das Cover zeigt die Sonne hoch am Himmel. Alles ist in leuchtendem Orange gehalten. Darunter sehen wir Hände, die einander halten.

Vielleicht erlebt die 35 jährige Diana ähnliches. Sie lebt seit drei Jahren mit ihrem wesentlich älteren Vermieter in einer Zweck-WG.
Leo Mitterndorfer und Diana mit ihren zwei Kindern teilen sich Küche und Essbereich. Die anderen Räume sind getrennt. Die Kinder haben Leo, sie dürfen ihn so nennen, inzwischen als ihren Freund erkoren. Leo unterstützt die alleinerziehende Mutter nach Kräften.
Das Buch beginnt damit, wie die Vier sich kennenlernen. Daraus erwächst die Idee sich das Einfamilienhaus von Leo zu teilen. Seine Frau war verstorben und er lebte seitdem alleine im Haus.
Nachdem die Zweck WG seit drei Jahren funktioniert, findet man bei Diana einen Tumor. Er ist unheilbar! Ihr bleiben noch wenig Monate. Natürlich möchte sie ihre Kinder gut versorgt wissen! Wer kümmert sich um Sie, wenn die Kräft schwinden? Alles Punkte, für die Diana Lösungen sucht.

Ob sie ihre Idee richtig umsetzen, und was sonst noch so alles passiert erzählt der Autor mit einfühlsamen Worten. Der Stil des Buches ist flüssig. Es liest sich trotz des belastenden Themas sehr gut. Die Gefühle der Kinder und des alten Mannes, sowie auch die Emotionen der anderen Charaktere sind realistisch und deutlich geschildert.

Mich hat das Buch sehr angesprochen. Der klare und sachliche Umgang mit diesem belastenden Thema enthält auch die Frage nach der eigenen Sterblichkeit.

Veröffentlicht am 04.09.2019

gelungene Mischung

kochen.
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Von außen betrachtet ist das Buch ein echter Blickfang. Es weckt die Lust am experimentieren. Die Qualität der Herstellung ist hervorragend.

Im Buch finden sich 500 Rezepte. Es ist modular aufgebaut, ...

Von außen betrachtet ist das Buch ein echter Blickfang. Es weckt die Lust am experimentieren. Die Qualität der Herstellung ist hervorragend.

Im Buch finden sich 500 Rezepte. Es ist modular aufgebaut, was die Möglichkeit eröffnet nur Teile eines Rezepts herzustellen und sie mit Anderen zu kombinieren. Der Aufbau schafft Raum für neue Impulse auf dem eigenen Speiseplan.
Der Autor erklärt Grundlagen zu Zutaten und Kochschritten, was die Arbeit für Laien wesentlich erleichtert. Es findet sich eine Einweisung in den Umgang mit der Würzung und eine Warenkunde zu speziellen Produkten.
Ein Wermutstropfen ist, dass das Buch bei der praktischen Arbeit in der Küche leicht zu schaden kommt. Durch seine Größe nimmt es viel Platz ein.
Es braucht vielleicht etwas Zeit, bis man sich richtig mit dem Prinzip des Buches vertraut gemacht hat.
Der Test mit verschiedenen Gerichten und Kombination führte zu sehr leckeren und neuen Ideen, die sehr hochwertig sind.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Gefahrvolle Reise

Im Langboot
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Passend zum Tiel zeigt das Cover Menschen, die während eines Unwetters vom havarierten Schiff in ein Boot umgestiegen sind.
Auf und am Schiff sind noch Menschen, die nicht mehr in das überfüllte Boot passen. ...

Passend zum Tiel zeigt das Cover Menschen, die während eines Unwetters vom havarierten Schiff in ein Boot umgestiegen sind.
Auf und am Schiff sind noch Menschen, die nicht mehr in das überfüllte Boot passen. Es ist ein schlimme Situation.

März 1841.
Das Segelschiff William Brown verlässt den Hafen von Liverpool in England. An Bord reisen unter Deck 65 Passagiere auf engstem Raum zusammengepfercht, zumeist bettelarme Iren. Sie überqueren den eisigen Nordatlantik in der Hoffnung auf ein besseres Leben in den Vereinigten Staaten.
Die Gier nach Profit und Geschwindigkeit, die Nachlässigkeit des Kapitäns sowie das menschenverachtende Treiben des Steuermannes Francis Rhodes beschwören die Katastrophe geradezu herauf.
Nur der junge schwedische Matrose Alexander Holmes erkennt die heraufziehende Gefahr und stellt sich ihr mit aller Kraft entgegen.

Der Autor nimmt uns mit ins Jahr 1841. Wir sind in einem Hafen, wo neben anderen, ein Schiff auf seine Passagiere wartet. Sie reisen unter Deck zusammengepfercht in einem Laderaum.
Dem Autor ist es gelungen die Szenen sehr plastisch zu beschreiben.
Als Leserin konnte ich gut in die Atmosphäre aus Armut und Not einsteigen. Es gelingt sie mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Es gibt im Hafen wie meistens auch Wetten und Spielereien. So nimmt der Erste Offizier einen etwas anderen Kurs, um schneller über den großen Teich zu kommen. Darauf hat er gewettet.
Der Kapitän steht der Reise eher gleichgültig gegenüber, solange er seine Ruhe und seinen Alkohol hat.
Das Leben an Bord und die Kollision mit dem Eisberg werden mit deutlichen Worten beschrieben. Die Zeit rennt - was ist zu tun?

Das Buch liest sich spannend, sicher auch weil es keine überflüssigen Längen hat. Die Geschichte und das Szenario ist logisch und bildhaft aufgebaut. Der Spannungsbogen bleibt duch die Geschichte hoch.
Die verschiedenen Charaktere wirken authentisch ûnd fügen sich gut in das Geschehen ein.

Ein lesenswertes Buch über eine schwierige Zeit, dass die Verhältnisse plastisch rüberbringt.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Im Wartesaal des Lebens oder das Leben

Heilung auf Widerruf
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Das Cover ist mit den Tulpen ein Bild der Hoffnung. Der Wartesaal des Lebens wird vom Frühling begleitet.

Im Klappentext heißt es:
Über 4 Millionen Menschen in Deutschland sind an Krebs erkrankt. Immer ...

Das Cover ist mit den Tulpen ein Bild der Hoffnung. Der Wartesaal des Lebens wird vom Frühling begleitet.

Im Klappentext heißt es:
Über 4 Millionen Menschen in Deutschland sind an Krebs erkrankt. Immer mehr Menschen haben den Krebs überstanden. Aber es ist noch längst nicht vorbei. Ab jetzt wird es nie mehr wie früher sein. Vom Langzeit-Überleben mit Krebs, den psychischen Gefährdungen, den unerwarteten Chancen eines völlig veränderten Lebens und den vielen ungeahnten Möglichkeiten persönlicher Reife.

Als von einer Tumorerkrankung betroffene Frau bin ich mit großer Neugier in das Buch eingestiegen. Sehr gut finde ich, dass es sich mit dem Weg in den Alltag auseinandersetzt.
Die Angst und Unsicherheit ist gerade in der ersten Zeit ein ständiger Begleiter. Außenstehende können das oft schlecht nachvollziehen.
P.A.Buhl versucht in ihrem Buch gerade diese Situation sachlich und nachvollziehbar zu beschreiben. Nebenher gibt sie Tipps, Erklärungen und Impulse, die in solchen Situationen hilfreich sein können. Wie immer kommt es auf den Versuch an.
Zusätzlich greift sie den weiteren Weg auf. Wieder an das alte Leben anknüpfen, ist nicht möglich. Neue Wege können und sollen gegangen werden, bis es ein "Leben mit Qualitätssiegel" für die Betroffenen gibt.
Erfahrungsberichte von Betroffenen, die diesen Weg schon gegangen sind, wollen dabei ermutigen. Sind sind teilweise sehr berührend.
P.A.Buhl trifft in diesem Buch den richtigen Ton. Sie kennt die Ängste und Sorgen der Betroffenen aus eigener Erfahrung. Sie schafft es praktische Tipps der Selbstfürsorge mit einladenden Ansätzen für externe Hilfestellung zu verbinden.
Gesellschaftlich relevante Themen wie Pflegenotstand, alternative Therapien und auch der Freitod werden mit deutlichen Worten angesprochen.
Als Fazit kann ich nur festhalten: Es ist ein Buch aus dem Betroffene und ihr Umfeld sehr viel Hilfreiches mitnehmen können.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Alltags Philosophie

Crackrauchende Hühner
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Das Cover ist wie das gesamte Buch überraschend anders. Das Huhn war für mich ein absoluter Blickfang

Beim Titel stutzte ich kurz, dann kam die Neugier.

Im Klappentext heißt es:
Der 17-jährige Schüler ...

Das Cover ist wie das gesamte Buch überraschend anders. Das Huhn war für mich ein absoluter Blickfang

Beim Titel stutzte ich kurz, dann kam die Neugier.

Im Klappentext heißt es:
Der 17-jährige Schüler Nathan ist ein psychopathischer Freak mit der exotischen Lieblingsdroge Kratom. Von den meisten seiner Klassenkameraden wird er gemieden, so auch von Daniel, der sogar Angst vor Nathan hat. Doch bei der Berlinklassenfahrt am Ende der zehnten Klasse kommen Nathan und Daniel in dasselbe Hotelzimmer und damit wird die Konfrontation unausweichlich. Bald schlagen Daniels Ängste vor Nathan jedoch in eine morbide Faszination für den exzentrischen Außenseiter, dem eine prophetische Macht innezuwohnen scheint, um. Je länger Daniel aber Nathan folgt, desto mehr beginnt die Realität zu zerbröckeln. Bald vollführt Nathan biblische Wunder und hält nihilistische Predigten. Es tauchen sonderbare Gestalten auf, wie Schwarze in Einhornkostümen, sprechende, cracksüchtige Hühner und suizidale Zombies. Zunehmend beginnen Traum und Realität immer mehr ineinander zu kollabieren. Bald steht Daniel vor der Frage:
Was ist real? Und wen interessiert das eigentlich?
Nihilismus. Romantik. Drogen. Chaos. Kratom. Karl Marx beim Monopolyspielen. Zwei Hühner auf Crack. Der totale Wahnsinn.

Der Name des Schriftstellers ist das Pseudonym eines jungen deutschen Autors. Das Werk, Crackrauchende Hühner, hat den Untertitel Nihilist Punk. Der Autor besticht durch umfassendes Hintergrundwissen bei den angerissenen Themen.
Dabei handelt es sich um ein ungewöhnliches Werk. Es ist unangepasst, ungewöhnlich und provozierend. Es lässt nicht so leicht anaysieren oder interpretieren, ja ich sage es ist Punk. Beim Leser, besonders wenn er mit den Themen noch nicht so vertraut ist, setzt es ein gewisses Maß an Offenheit und Bereitschaft voraus, sich mit den Themen zu beschäftigen. Das Buch bietet Anhaltspunkte, die sich weiter verfolgen lassen. Neben verschiedenen philosophischen Themen, wird auch der legale Drogenkonsum mit klaren Worten angesprochen. Die Droge Kratom (Mitragyna speciosa) gehört zu den legalisierten Drogen.

Zur Handlung lässt sich festhalten. Nathan der alsolute Außenseiter der Klasse mutiert zum Übermenschen und Held. Der Weg zum Erfolg ist nicht leicht. Er schart nach und nach immer mehr junge Menschen um sich. Viele davon sind vom Kratom fasziniert.
Zu ihnen gehört auch Daniel, ein Mitschüler Er wird zum glühendsten Anhänger. In den Diskussions - Plauderrunden fordert er Nathan immer wieder heraus. Er will verstehen und sucht Erklärungen.Aus seiner Sicht ist das Buch verfasst. Im Verlauf gibt es verschiedene Metaebenen der Geschichte. Sie steigern die Spannung.
Der letzte Teil des Buches wirkt zunächst abstrus. Dabei schleicht sich durch den häufigen Perspektivenwechsel und die offene Selbstreflektion eine gewisse Form von Humor ein. Für mich wird das Buch zu einer Einladung sich mit den nicht alltäglichen Themen, mit den Mitmenschen und mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Es ist ein interessantes Buch, für Leute, die sich öffnen und mit den Themen auseinandersetzen wollen. Das Tempo des Autors ist rasant.