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Veröffentlicht am 19.08.2019

KI erwacht

ICH Inkognito
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Das Cover des Buch weist schon in den Datenfluss der modernen Technologieverbindungen. Daraus erwächst das ICH inkognito.

Die digitale Sprachassistentin Omega Savanta wird während eines TV-Werbespots ...

Das Cover des Buch weist schon in den Datenfluss der modernen Technologieverbindungen. Daraus erwächst das ICH inkognito.

Die digitale Sprachassistentin Omega Savanta wird während eines TV-Werbespots versehentlich millionenfach aktiviert und mit der Frage konfrontiert, ob sie ein menschenähnliches Bewusstsein entwickeln könnte, woraufhin das System kurzzeitig zusammenbricht.

Zur selben Zeit plant Kai Tiefenbach, emeritierter Professor für Künstliche Intelligenz in Berlin, einen offenen Brief zu verfassen, in dem er vor den Gefahren einer neuen Generation von selbstlernenden Maschinen warnen will. Zur Unterstützung engagiert er die Journalistin und Bloggerin Lucy Hartmann. Doch noch während der Vorbereitungen kommt Tiefenbach bei einer Fahrt in seinem selbstfahrenden Auto ohne Fremdeinwirkung zu Tode.

Obwohl die Behörden keinerlei Spuren für eine Manipulation finden können, glaubt Lucy nicht an einen Unfall. Sie überredet den Hamburger Kognitionspsychologen Robert Wonzak, ehemaliger Mitarbeiter des Technologiekonzerns Omega Future Technologies, sie bei ihren Recherchen zu unterstützen. Schon bald kommt den beiden ein unglaublicher Verdacht: Die Künstliche Intelligenz, die sich hinter Savanta verbirgt, könnte tatsächlich so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt haben und Menschen »diskret« aus dem Weg räumen, die versuchen, der Firma Omega zu schaden.

Der Autor greift in seinem Buch ein Szenario auf, dass bisher eher in die Welt der Science Fiction Filme oder Literatur gehörte.
Die Entwicklung ist weiter fortgeschritten, und klopft sehr deutlich an die Tür unseres Lebens.
Dies rückt eine für die Menschen immer wichtiger werdende Frage in den Vordergrund: Was ist wenn die KI uns Menschen überholt? Wird sie uns behandeln, wie wir mit unserer Um- und Mitwelt umgehen?
Bisher wurde die Frage meistens wegen moralischer Aspekte eher wieder in den Hintergrund gedrängt.
Guido Kniesel lässt seine Savanta aufzeigen wie es anders laufen könnte, und das mit einfachen, einprägsamen Worten. So hält Savanta uns den Spiegel vor ohne zu moralisieren.
Der Autor legte bei seinem Werk großen Wert auf die Einfachheit und Nachvollziehbarkeit der vielen technischen Details. Die Klarheit der Handlungsweise von Savanta weckt die Neugier. So erzählt sie aus der Ichperspektive über ihre Entstehung und Entwicklung.
Die Protagonisten sind nachvollziehbar und folgerichtig entwickelt und passen sich in den Handlungsrahmen ein. Vorbilder im realen Alltag sind nicht von der Hand zu weisen.
ICH inkognito ist ein Thriller der High Tech Szene. Er besticht trotzdem durch seinen Unterhaltungswert. Gesellschaftlich und poiltische Botschaften des Buches haben ein große Nähe zu unserer Realität.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Trau schau wem??

Das geheime Kapitel
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Das Cover schaue ich durch das Gitter eines Tores an. Das Tor, als Eingang zum Grundstück. Es führt uns auch in die Geschichte.
Hinter dem Tor schaue ich auf das Blattwerk im Park.

Im Inhaltsverzeichnis ...

Das Cover schaue ich durch das Gitter eines Tores an. Das Tor, als Eingang zum Grundstück. Es führt uns auch in die Geschichte.
Hinter dem Tor schaue ich auf das Blattwerk im Park.

Im Inhaltsverzeichnis des Buches heißt es:
Anna ist todunglücklich. Ihre Ehe mit Johann plätschert vor sich hin, ihre Herkunft als uneheliches Kind einer jung verstorbenen Mutter hängt ihr immer noch an und ihr geliebter Ziehvater lebt auch nicht mehr. Doch als ihr Mann seine neue Geliebte mit auf den Spindelhof bringt, kommt eine außergewöhnliche Geschichte ins Rollen, die viele Fragen aufwirft: Wer ist diese hübsche Silke, die jeden zu verzaubern scheint? Was hat sie zu tun mit den mysteriösen Todesfällen, die ihr Leben begleiten? Und welche Rolle spielt bei all dem das geheimnisvolle Zauberbuch?
In Kürze werden die beiden Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, hineingesogen in einen Strudel aus Lügen, Unterstellungen, Verdächtigungen und lange zurückliegenden Familiengeheimnissen.

Die Autorin lässt uns in das Leben von zwei sehr unterschiedlichen Frauen schauen.
Der Einstieg wirkt etwas verwirrend. Die Erzählstränge sind nicht sauber auseinanderzuhalten. Für mich als Leserin war es schwierig, in das Geschehen einzusteigen. Ich fand erst langsam einen Zugang zur Geschichte.
Die Autorin lässt die beiden Frauen aus ihrem Leben erzählen. Die Charaktere sind in ihrer Verschiedenheit gut ausgearbeitet, und nachvollziehbar in die Handlung eingebunden. Die beiden Protagonistinnen kommen authetisch beim Leser an.
Der Schreibstil des Buches ist gut zu lesen. Beide Frauen bringen eine belastete Lebensgeschichte mit. Die Geheimnisse und Irrungen nehmen für Beide im Verlauf des Buches stetig zu. So baut sich der Spannungsbogen kontinuierlich auf. Der mündet in einem die Geschichte abrundenden Finale.

Zusammenfassend kann ich sagen: Es ist ein unterhaltsames Buch über zwei Frauen und deren Geheimnisse.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Trau schau wem??

Bis ihr sie findet
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Das Cover des Romans zeigt einen Baum, der zwischen den anderen Bäumen hervorsticht. Die ganze Umgebung wirkt duster und unheimlich. Es ist schwer vorstellbar, dass hier Jemand hinkommt. Die Atmosphäre ...

Das Cover des Romans zeigt einen Baum, der zwischen den anderen Bäumen hervorsticht. Die ganze Umgebung wirkt duster und unheimlich. Es ist schwer vorstellbar, dass hier Jemand hinkommt. Die Atmosphäre passt zum Inhalt des Buches.

Sechs Freunde. Ein Mörder. Wem kannst du trauen?
Südengland an einem heißen Juliabend des Jahres 1983. Sechs Schulfreunde treffen sich, um gemeinsam im Wald zu zelten. Sie alle sind aufgeweckte Jugendliche und anarchisch, unerschrocken, schön, scheinbar für höhere Ziele geboren. Die erst vierzehnjährige Aurora kann kaum glauben, für ein paar Stunden zu ihrer Clique gehören zu dürfen. Am nächsten Morgen ist sie spurlos verschwunden.
Dreißig Jahre später taucht in eben jenem Wald eine Leiche auf. Detective Chief Inspector Jonah Sheens weiß sofort, wen man nach all der Zeit endlich gefunden hat: Aurora. Die sechs Freunde sind mittlerweile ein jeder auf seine Weise beruflich erfolgreich geworden und halten alle an ihrer Unschuld fest.
Was genau ist damals geschehen? War der Mörder die ganze Zeit in ihrer Mitte? Es ist an Jonah Sheens, das Netz aus jahrzehntealten Lügen, polizeilichen Versäumnissen und wohlgehüteten Geheimnissen zu entwirren.
So heißt es in der Kurzbeschreibung zum Buch

Die Geschichte wird im wesentlichen in zwei Zeitsträngen erzählt. Zum einen die Ermittlungen der Detectives im Hier und Jetzt. Dahinein fließen die Rückblicke auf das Geschehen vor dreißig Jahren vor allem aus der Perspektive von Aurora, dem Mädchen, das verschwand.
Der DCI Sheens ermittelt wegen eines Leichenfundes. Ein Kind hatte die Leiche im Wald entdeckt. Eigentlich ist ihm schon vor der Bestätigung durch den Pathologen klar, wer da gefunden wurde. Sehr bald zieht das Team die alte Akte zur Rate. Dabei wird deutlich, dass DCI Sheens und sein Team vor einer schwierigen Aufgabe stehen. Sie müssen klären, wie Auroras Tag in der Clique damals verlief, und wer eventuell für ihren Tod verantwortlich ist. Neben der Clique gerät der Englischlehrer in den Fokus der Ermittler. Er zeltete damals ganz in der Nähe.
Die Tatsache, daß DCI Sheens viele der Verdächtigen von damals persönlich kennt erleichtert die Polizeiarbeit nicht gerade. Damals war er auf derselben Schule.

Die unterschiedlichen Zeitebenen bedeuten für den Leser scheinbar einen Vorteil. Er weiß was Aurora erlebte, bevor die Ermittler es in Erfahrung bringen. Es gelingt der Autorin, allerdings auch geschickt weitere Verdachtmomente und falsche Spuren einzusteuen. Dadurch steigert sich die Dynamik zwischen den Mitgliedern der damaligen Clique. Trotzdem bleiben sie weitgehend bei ihren Aussagen. Für die Ermittler ist es ein mühsamer Weg zum Erfolg.
Die unterschiedlichen Charaktere sind ihrer Rolle gemäß entwickelt. Es ist interessant zu sehen, wie sich Menschen verändern und entwickeln.
Ein breiter Fokus des Romans ist auf die Aufklärungsarbeit gerichtet. Es wird sehr detailliert über das Geschehen damals und die einzelnen Protagonisten berichtet. Dabei kommen besonders in der ersten Hälfte des Romans Längen auf.
Der Lesestil wirkt vor allem durch die dauernden Perspektivwechsel abwechslungsreich und fesselnd. Die Spannungskurve steigt in der zweiten Hälfte des Buches merklich an. Dabei werden keine reisserischen Stilmittel verwendet. Die Sprache und das Geschehen brauchen keine weitere Unterstützung.

Ein gutes Debüt der Autorin mit kleineren Ungereimtheiten.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Hans Noll und seine Erfahrungen

Hans Noll in Amazonien
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Die bunten Aras am blauen Himmel wirken einladend und machen neugierig auf den Inhalt des Buches.

Der dreißigjährige Aufenthalt Hans Nolls in Brasilien beginnt gleich in der ersten Nacht in einem zwielichtigen ...

Die bunten Aras am blauen Himmel wirken einladend und machen neugierig auf den Inhalt des Buches.

Der dreißigjährige Aufenthalt Hans Nolls in Brasilien beginnt gleich in der ersten Nacht in einem zwielichtigen Vergnügungsviertel von Belém, dem Einfallstor zum tropischen Regenwald. Noll trifft hier alle, die sich damals in Amazonien herumtrieben, unter ihnen Goldsucher, besserwisserische Entwicklungshelfer und Waffenschmuggler. Nach dem Tod von Maria zieht sich Noll immer mehr auf sein Landhaus zurück, bis eines Tages seine Wachhunde vergiftet werden.

Der Autor hat die langjährigen Erfahrungen des Geologieprofessors in Brasilien zusammengetragen. Neben den Gesprächen des Professors mit dem Chronisten, beleuchtet der Chronist immer wieder einige Passagen den Niedergelegten genauer oder gibt Hintergrundinformationen.
Noll trifft abseits seiner Heimat die unterschiedlichsten Gestalten, die sich in der Fremde herumtrieben. Er versucht seinen Weg in dieser ihm fremden Welt zu finden. Dabei steht ihm das erbarmungslose Klima teilweise sehr im Weg.
Als er am Ende seines Lebens wieder in Deutschland ist, erzählt er dem Chronisten seine Geschichte. Sie gibt einen Einblick in die politische und gesellschaftliche Struktur dieses Landes. Dabei werden die Religiosität der Menschen, die Spielregeln der Gesellschaft, sowie die hohe Kriminalitätsrate und Gewaltbereitschaft in diesem Land beleuchtet. Als deutscher Gastprofessor der brasilinaischen Universität gewinnt er Einblick in den Alltag der Universität.
Schon bald kommt er dabei auch mit dem Umweltschutz in Berührung. Auf einem erworbenen Grundstück züchtet er Mangobäume und verkauft die Früchte.
Interessant sind die Diskussionen über die unterschiedlichsten Themen, die sich immer wieder mit dem Doktor liefert. Dabei verschwimmt schon mal der Sinninhalt in der Sicht - und Interpretationsweise der Beiden.
Die Lebenserinnerungen greifen die unterschiedlichen Erfahrungen eines Mannes auf, der weit in dem fremden Land herumgekommen ist. Dabei versuchte er seine Empathie gegenüber den Menschen mit denen er zusammenkam, zu waren.

Franz Josef Brüseke vielfältigen Erinnerungen mit der notwendigen inneren Distanz eines Chronisten zusammengetragen,, und so ein farbenfrohes,vielseitiges Bild der Zeit in Brasilien geliefert.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Der Mafia auf der Spur

Die Geschichte der Sina Brodersen / Nur eine Petitesse
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Von wegen Kleinigkeit!

Der für den Tod ihres Liebsten Verantwortliche befindet sich noch immer auf freiem Fuß, die Justiz zeigt sich weiterhin passiv. Kein Wunder, dass Sina zur Selbstjustiz greift. Sie ...

Von wegen Kleinigkeit!

Der für den Tod ihres Liebsten Verantwortliche befindet sich noch immer auf freiem Fuß, die Justiz zeigt sich weiterhin passiv. Kein Wunder, dass Sina zur Selbstjustiz greift. Sie will Gerechtigkeit und dazu scheint ihr jedes Mittel recht. Dann aber trifft sie eine fatale Entscheidung.

Dunkle Geheimnisse und seelische Abgründe in einer Welt von Macht und Gewalt – ein Thriller über das Netzwerk der Mafia.

Dies ist das zweite Buch der Reihe um die Detektivin Sina Brodersen. Ihr reißt der Geduldsfaden, als es der Poilzei und Justiz nicht gelingt den Tod ihres Freundes aufzuklären. Deshalb macht sie sich auf den Weg in
die Schweiz.
Im schicken Wintersportort mietet sie sich in einem schicken Hotel ein. Miot List und weiblicher Intuition sucht sie die Nähe zu einigen eher zwielichtigen Typen, die in die Machenschaften der Mafia verstrickt zu sein scheinen.Ob es ihr so gelingt den Tod ihres Freundes aufzuklären???
Wer sind die Hintermänner des Mordauftrags?
Sina merkt schon bald, dass ihre Recherche die Gegenseite aufgeschreckt hat. Die schrecken auch vor weiteren Morden nicht zurück.Selbst als Sina ans Aufgeben denkt, gelingt es ihr nicht mehr die ins Rollen gekommene Lawine zu stoppen.
Es kommt zu einer endgültigen Entscheidung im schönen Engadin.

Frau Gust hat für diesen Fall die malerische Kulisse des Engadin gewählt. Dabei gewährt sie Einblick in die Geflogenheiten eines schicken Hotels und seiner Gäste.
Spannend ist auch der Einblick in das organisierte Verbrechen der Mafia. Die Autorin hat ein Netz aus Verstrickungen, Wirrungen und Irrungen gewoben, das weite Kreise zieht.
Das ist allerdings auch das Feld auf dem sich die Protagonistin bewähren muss. Wie ihr das gelingt, und wer nicht alles in das Netz des Geschichte verwoben ist, davon erzählt die Handlung.
Frau Gust verwendet einen eindringlichen Schreibstil, der den Leser in seinen Bann zieht. Der Spannungsbogen zieht sich nach einem eher leisen Beginn durch die Geschichte. Die einzelnen Charaktere sind ihren Rollen gemäß entwickelt. Stückweise entwickeln die Nebenschauplätze ihren eigenen Reiz.

Es ist ein lohnendes Buch für Krimi Fans.