Sollte man Rache am besten kalt genießen? Klingonenweisheit!
Eine verletzte Frau versprüht Zorn wie sie nicht die tiefste Hölle hat - sehr gut geschriebener Page Turner!
In Sina Brodersen brodert, äh, brodelt es. Nachdem Tom ermordet wurde, will sie blutige Rache. ...
Eine verletzte Frau versprüht Zorn wie sie nicht die tiefste Hölle hat - sehr gut geschriebener Page Turner!
In Sina Brodersen brodert, äh, brodelt es. Nachdem Tom ermordet wurde, will sie blutige Rache. Alles schreit in ihr danach. Dank einer erklecklichen Erbschaft, die sie eben Tom verdankt, hat sie ironischerweise jenes Kapital zur Verfügung, um Vergeltung zu üben.
Aber kann es sein, daß sie wegen einer Fehleinschätzung den Irrweg betritt? Oder wird der Erfolg ihrer sicher sein? Die Spuren führen in den Engadin....
Nachdem "Monstratorem" den ersten Akt erzählte, ist dies der zweite, nicht weniger kriminell dramatische.
Das Gestrüpp und Gespinst der Mafia mutet gespenstisch an, leider aber ist sie noch immer viel zu real.
In diesem Buch reflektiert Anja Gust sehr gut die Bitterkeit der Existenz dieser kriminellen Netzwerke - abartig und dekadent gehaben sie sich ohnehin.
Authentizität, nachvollziehbare Antriebe Sinas und Multidimensionalität zeichnen sie und die anderen Protagonisten aus.
Sina wird mitten in die Fremdartigkeit geschleudert, wie in eine andere Welt auf einem fremden Planeten und die Superreichen wirken ohnehin wie bizarre Aliens. Ein Kontrast, auf den sie sich beim besten Willen nicht vorbereiten konnte.
Das Ende ist, mit der besten Stochastik nicht berechenbar in diesem äußerst wendig verfassten, alles andere als statischem Thriller und das Buch schlägt ohnehin ordentlich Haken wie ein Hase. Vitalität und sprühende Funken beim Schleifen der Gedanken der Rache auf äußerste Schärfe vermitteln dem Leser eine enorme Plastizität. Superb!