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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2022

Ein kurzes Buch, das Ansätze(!) zu einem - trotz der Tücken des täglichen Zusammenlebens - guten Miteinander vermitteln will!

Die Kunst des guten Miteinanders
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Beginnen möchte ich mit dem, was mir positiv am Buch aufgefallen ist:

da ist erstens ein an- und vielversprechendes Cover, gestalterisch und auf Grund des Titels nebst Untertitel Neugierde weckend.
Zum ...

Beginnen möchte ich mit dem, was mir positiv am Buch aufgefallen ist:

da ist erstens ein an- und vielversprechendes Cover, gestalterisch und auf Grund des Titels nebst Untertitel Neugierde weckend.
Zum zweiten überzeugt eine Gliederung in Fragen-stellende-Kapitel (Bsp.“Wie bin ich ein guter Gast?“), so dass man auch im Nachhinein immer mal wieder und gezielt nach bestimmten Themen suchen kann,
und drittens wird das Buch aufgelockert durch Fotos und zwischen den einzelnen Kapiteln eingefügte „Merksätze“ in Großformat.

Womit wir jetzt leider bei dem nicht so Positiven wären:

die Fotos passen meiner Meinung nach nur selten zum Thema der Texte und werfen zudem die Frage auf, warum „The School Of Life“ und der Verlag für ein im 21. Jahrhundert veröffentlichtes Buch keine aktuelleren Fotos verwendet haben, statt hier auf veraltete und augenscheinlich aus den 1960/70er-Jahren stammende Fotos zurückzugreifen?!

Der Gesamteindruck, den das Buch hinterlässt, ist etwas zwiespältig.
Auf gut 100 Seiten werden, abzgl. der Fotoseiten, gerade einmal ca. 80 Seiten Text geboten, jede dieser Seiten mit viel, sehr viel freiem Raum.
Im Lebensmittelbereich würde man wohl von einer Mogelpackung sprechen.

Inhaltlich bietet das Buch zwar den einen oder anderen Lösungs-Ansatz dafür, wie man Tücken des täglichen Zusammenlebens und bei verschiedensten Gelegenheiten meistern kann, bleibt dabei aber allzu oft sehr allgemein und gefühlt oberflächlich. Konkrete Ratschläge finden sich nur selten.

Viele der geschilderten Tücken sollte man mit gesundem Menschenverstand, einem wachen Blick und vor allem mit Ehrlichkeit und Empathie auch ohne diese „Lösungs-Ansätze“ bewältigen können.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Wilde (Sauf-)Tour durch Brasilien im WM-Jahr 2014 – Lokal(!)kolorit leider im doppelten Sinne!

113 Minuten Brasilien
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Fußball in/und Brasilien sollte(n) eigentlich ein Traum sein...aber bei dem Alkoholpegel...?!

Der Titel „113 Minuten Brasilien“ spielt auf die Spielminute an, in der im Jahre 2014 im Endspiel der Fußball-WM ...

Fußball in/und Brasilien sollte(n) eigentlich ein Traum sein...aber bei dem Alkoholpegel...?!

Der Titel „113 Minuten Brasilien“ spielt auf die Spielminute an, in der im Jahre 2014 im Endspiel der Fußball-WM in Brasilien das unvergessliche Siegtor durch die deutsche Nationalmannschaft fiel.

Der Autor Mark Scheppert erzählt nun – einem Tagebuch ähnlich – von seiner abenteuerlichen Reise in verschiedene brasilianische Städte, in den noch einzigartigen Regenwald, an schönste Strände und….gefühlt… in alle Kneipen vor Ort.

Die Schilderungen der Städte, Strände und Stadtstrände sowie so manche Details während der Ausflüge, die der Autor und seine BegleiterInnen gemacht haben, sind faszinierend und hätten gerne ausführlicher sein dürfen.
Eine Karte im Buch, anhand derer man die Reiseroute hätte nachvollziehen können, wäre da übrigens sehr hilfreich und informativ gewesen.

Auch die Erlebnisse, die dann wirklich den Fußball betreffen, sind ganz nett und können den geneigten Fußballbegeisterten das eine oder andere Ereignis der WM wieder in Erinnerung bringen.

Aber, und hier kommt ein dickes aber, was von der Geschichte bleibt, ist der Eindruck, dass der Autor diese Reise unter einem nie wirklich abfallenden Alkoholpegel vollzogen hat und dass das Wichtigste bei seiner Reise die Kneipen, Bars, Strandcafés und sogar das Bier an Bord des Bootes beim Ausflug im Regenwald waren.

Da bekommt das Wort „Lokalkolorit“ und damit auch dieses Buch einen ganz unangenehmen Beigeschmack.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Aus anfangs humorvollen Kurzgeschichten wird ein Tagebuch eines verliebten, ambitionierten Autors!

Wer nicht alle Tassen im Schrank hat, sollte mal in der Spülmaschine nachschauen.
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Der Autor Martin Gehr möchte uns "Abenteuer in der Welt der Kommunikation" erleben lassen, was ihm anfangs auch wirklich gut gelingt.

Da werden Haustürgeschichten erzählt, Anglizismen zur Sprache gebracht, ...

Der Autor Martin Gehr möchte uns "Abenteuer in der Welt der Kommunikation" erleben lassen, was ihm anfangs auch wirklich gut gelingt.

Da werden Haustürgeschichten erzählt, Anglizismen zur Sprache gebracht, aus Augen und Sinn verlorene Wörter ans Tageslicht befördert, liebevolle Kommunikationen im Straßenverkehr demonstriert, alltägliche Erlebnisse beim Einkaufen oder mit den Nachbarn beschrieben, moderne Zeichensprache ins Licht gerückt und vieles, vieles mehr.

Die Mehrheit der Kurzgeschichten bringen den Lesenden wahrlich zum Schmunzeln und manchmal auch zum Lachen und zeigen uns auf wunderbare Art und Weise, wie humorvoll unser Alltag sein kann.

Wäre der Autor bei diesen Kurzgeschichten geblieben, wäre das Buch wirklich ein Volltreffer gewesen!

Leider aber fügt er dann seine eigene Liebesgeschichte mit ein und seltsam anmutende Ambitionen eines Autors, die beide wie Fremdkörper in diesem Buch wirken.
Auch verschiedene Geschichten, bei denen man sich fragt, was diese mit dem Thema "Kommunikation" zu tun haben, wirken wie "ins Buch gezwungen".

Summa summarum wäre hier weniger wahrhaftig wesentlich mehr gewesen!

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Chronologische und dialoglastige Recherche aus Journalistensicht - guter Plot, leider zu eindimensional erzählt!

Der tote Journalist
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Die Polizeireporterin Gesa Jansen und ihr schöngeistiger Kollegen Björn Dalmann recherchieren in Hamburg den Fall ihres ermordeten Kollegen Uwe Stolter. Dalmann, in der Redaktion eigentlich zuständig für ...

Die Polizeireporterin Gesa Jansen und ihr schöngeistiger Kollegen Björn Dalmann recherchieren in Hamburg den Fall ihres ermordeten Kollegen Uwe Stolter. Dalmann, in der Redaktion eigentlich zuständig für kulturelle Dinge, soll Gesa bei Ihrer Arbeit unterstützen, muss sich aber natürlich erst in die Arbeit eines Polizeireporters einarbeiten.

Das führt zu Spannungen, vor allem, weil die knallharte Chefredakteurin um jeden Preis den Mordfall Stolter vor der Polizei aufklären und so die Titelstory lancieren will. Das Notizbuch des Mordopfers spielt dabei eine zentrale Rolle und lässt Machenschaften, Intrigen und Amigotum erahnen, so dass es für die ermittelnden Reportern durchaus gefährlich werden kann.

Ich war gespannt, wie sich ein Krimi liest, dessen Hauptfigur nicht ein(e) Kommissar(in) und sein/ihr Team sind, sondern eine Polizeireporterin und ihre Kollegen und Kolleginnen.

Das Thema und die Geschichte gefielen mir, die Umsetzung leider weniger.

Was mir auffiel, waren sich oft wiederholende Beschreibungen („sie rutschte auf ihrem Stuhl herum“, „es bildete sich eine steile Falte auf der Stirn“, „sie wippte nervös mit dem rechten Fuß“ etc.); da hätte es doch zur Darstellung von Nervosität, Ärger oder Zorn auch andere Beschreibungen gegeben, die mehr Abwechslung gebracht hätten.

Zudem gab es zu viele Gespräche und Dialoge, zu wenig Atmosphäre, nur sehr wenig Lokalkolorit,
statt erhoffter Vielschichtigkeit eher Eindimensionalität durch den Einsatz einer einzigen Perspektivperson,
blass bleibende "Nebenfiguren" und die Lösung des Falls in - nach diesen umfangreichen Recherchen - erschreckend wenig Sätzen sowie ein paar Ungereimtheiten, die entstehen, weil in der Geschichte Bezug genommen wird auf Fakten, die vorher gar nicht erwähnt wurden;
all das lässt mich zu dem Schluss kommen, dass dieser Krimi nicht der Meine war.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Sagenhaft Gereimtes aus norddeutschen Landen, wie Sie es so bisher wohl nirgendwo fanden!

Is’ ja SAGENhaft! 3 - Norddeutsche Sagen jetzt erst recht!
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Sagen sind häufig gemein
Reime können auch so sein
top in Rhythmus und Takt
wird hier Altes neu verpackt
lies, genieß, lass Dich drauf ein!

In Lars Kramers Gedichtbüchlein „Is´ja sagenhaft! 3“ erleben ...

Sagen sind häufig gemein
Reime können auch so sein
top in Rhythmus und Takt
wird hier Altes neu verpackt
lies, genieß, lass Dich drauf ein!

In Lars Kramers Gedichtbüchlein „Is´ja sagenhaft! 3“ erleben wir norddeutsche Sagen einmal völlig anders.

Der Autor hat – wie bei den voran gegangenen Bänden in Zusammenarbeit mit Zeichner Rudi Kohls – alte Sagen aus den nördlichen Gefilden unseres Landes kreativ und mit Wortwitz umgewandelt und präsentiert sie uns hier in Reimen, die es in sich haben.

Man sollte als Lesende(r) allerdings nicht zu zart besaitet sein, denn

der Reime Lehren sind teils deftig
die Wortwahl ist mitunter heftig
wie damals die Sagen rustikal
sind die Verse hier phänomenal!

Sagenhaft ist es, wie es dem Autor gelingt, die alten Geschichten so in Reimform umzuwandeln, dass deren ursprünglicher Inhalt unverfälscht erhalten bleibt.

Auf faszinierende Art und Weise bringt Lars Kramer den Lesenden von heute die Sagen und Lehren von gestern wieder näher.

Und das mit Spaß, Rhythmus und Takt
dass es einen beim Lesen packt!

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