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Veröffentlicht am 20.06.2022

Schattenheilerin

Prison Healer (Band 1) - Die Schattenheilerin
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Band 1 der Reihe Prison Healer hat mich, bis auf wenige Kleinigkeiten, begeistert. Grund dafür ist, dass die Autorin Lynette Noni die Geschichte mit einem originellen Setting ausstattet, welches etwas ...

Band 1 der Reihe Prison Healer hat mich, bis auf wenige Kleinigkeiten, begeistert. Grund dafür ist, dass die Autorin Lynette Noni die Geschichte mit einem originellen Setting ausstattet, welches etwas düster daherkommt. Ein weiterer Punkt für den positiven Eindruck sorgte bei mir die starke Protagonistin Kiva.
„Kiva tat sich allgemein schwer damit, anderen Menschen Vertrauen zu schenken, erst recht an einem Ort wie Zalindov.“ [137]
Kritisch sehe ich die vier Prüfungen, welche aus dem Elementarurteil resultieren. Etwas utopisch, dass eine „normale“ Person dies auch nur im Ansatz schaffen sollte, aber irgendwie passt es doch zur Story.
Als Auftakt der Trilogie finde ich Prison Healer - Die Schattenheilerin sehr gut geschrieben. Die Seiten lassen sich schnell lesen und es wird nicht langweilig.
„Wir müssen hier weg, und zwar schnell. Der Tod lauert an jeder Ecke.“ [351]
Die Themen Krankheit und der Suche nach einem Gegenmittel in Kombination mit dem düsteren Setting und der Magie fesseln, sind spannend und machen auch Lust auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

sehr gelungen

Gemeinsam schlau statt über Schule meckern
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„Gemeinsam schlau statt über Schule meckern“ von Béa Beste und Stephanie Jansen ist ein toller und auch zugleich sehr umfassender Ratgeber für Eltern deren Kinder demnächst in die Schule kommen.
Man braucht ...

„Gemeinsam schlau statt über Schule meckern“ von Béa Beste und Stephanie Jansen ist ein toller und auch zugleich sehr umfassender Ratgeber für Eltern deren Kinder demnächst in die Schule kommen.
Man braucht ein bisschen Zeit und Ruhe, um sich dieses Buch durchzulesen und durchzuarbeiten. Langweilig wird einem beim Lesen nicht. Aufgelockert und thematisiert wird das Ganze durch Community-Beiträge oder Berichte aus Sicht der Lehrkräfte. Der Schreibstil ist gut, die Themen sind interessant und es gibt immer wieder interaktive Seiten in dem Buch, u.a. mit Skizzen, kreativen Übungen und Platz zum Schreiben. Man lernt viel sein eigenes Denken und Handeln zu analysieren, zu hinterfragen. Hier hat mir die Überschrift „Lernen ist wachsen“ sehr gefallen. Das trifft nicht nur auf die Kinder zu, sondern auch auf die Eltern beim Durcharbeiten des Ratgebers.
Im ersten Teil geht es unter anderem über die Interaktion und das Verständnis zwischen Lehrenden, Kindern und Eltern. Was denken und sagen die jeweiligen Akteure? Wie sieht man sich selbst, was kann man verbessern? Es wird zudem darauf geachtet und hinterfragt, wie die eigenen Erfahrungen als Kind waren und wie man heute als Elternteil diesbezüglich agiert.
Der etwas kleinere zweite Teil beschäftigt sich mit dem Thema „So geht gemeinsam.“ Hier steht das MITeinander im Vordergrund und wie man Ideen und Projekte effektiver und ansprechend umsetzen kann. Der Fokus wird hierbei auf das Zusammenspiel zwischen Eltern, Lernenden und Schule gelegt. Viele Themen werden besprochen, vieles wird erklärt. Manchmal möchte man jedoch nur knapp eine Information zu einem bestimmten Thema. Über das Register am Ende des Buches ist dies problemlos möglich.
Für weitere Inspirationen und Vorlagen gibt es einen Passwortgeschützten Bereich (Link mit Informationen ist auf der letzten Seite zu finden) auf der DUDEN Webseite.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Eine Stadt brennt

City on Fire
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Providence, Rhode Island, irische und italienische Mafia. Das sind die Schlagworte, die der Autor Don Winslow in seinem Thriller „City on Fire“ zu einem äußerst spannenden, fesselnden Plot, durchaus an ...

Providence, Rhode Island, irische und italienische Mafia. Das sind die Schlagworte, die der Autor Don Winslow in seinem Thriller „City on Fire“ zu einem äußerst spannenden, fesselnden Plot, durchaus an der einen oder anderen Stelle etwas härter, kombiniert.
„Todessehnsucht. Es liegt in seinem Blut, das irische Märtyrertum. Er geht dem Tod entgegen wie einer schönen Frau.“ [211]
Was mir an diesem Thriller, der den Auftakt zu einer Trilogie bildet, besonders gefällt, ist die Einführung der Leser*innen in die Geschichte. Es ist kein Sprung ins kalte Wasser, das könnte man bei der Mafia erwarten. Vielmehr ist es eine behutsame Einführung. Man wird schnell immer mehr und immer tiefer in die Geschichte verwickelt, beobachtet die Geschehnisse und ist schlichtweg gefesselt.
Winslow skizziert das Ganze ziemlich eindrucksvoll und bringt es authentisch rüber. Wie man es von der Mafia gewohnt ist, gibt es des Öfteren eine härtere Gangart und auch einige Tote. Auch wenn es nur Fiktion ist, so zeigt Winslow, dass es Korruption gibt, wohin man auch nur blickt. Dies betrifft natürlich beide Seiten des Gesetzes.
Die Charaktere sind gelungen und kommen authentisch daher. Insgesamt liest sich der Thriller sehr gut und ist für einen Auftakt wirklich gelungen.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Der Appetit kommt beim Essen

Das Abendessen
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Den Roman könnte man gut mit „die Nacht der lebenden Toten“ [51] zusammenfassen. In „Das Abendessen“ von César Aira vermischen sich Fiktion mit Realität. Was ganz locker anfängt wird zusehends immer mehr ...

Den Roman könnte man gut mit „die Nacht der lebenden Toten“ [51] zusammenfassen. In „Das Abendessen“ von César Aira vermischen sich Fiktion mit Realität. Was ganz locker anfängt wird zusehends immer mehr zu einem Splattermovie. Solche Horrorszenarien kennt man von Stephen King oder auch von Bret Easton Ellis. Obwohl viel „in den alten Tod und erneuerte Schrecken“ [56] gehüllt ist, kommt Aira an die anderen Autoren nicht heran.
Der Schreibstil war angenehm und auch sprachlich gefiel mir das Werk gut. Das dünne Buch ließ sich durchweg gut und schnell lesen und die Idee hinter der Story klang interessant. Jedoch sprang der Funke nicht ganz über. Für mich fehlte hier eindeutig die Gefühlswelt, welche einen mitzittern und mitfiebern lässt. Obwohl reichlich passiert, ist die Spannung nicht so ausgebaut, dass man gefesselt wird. Insgesamt fehlten mir Emotionen und irgendeine Bindung, die ich hätte aufbauen können.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Sinnsuche

Von hier betrachtet sieht das scheiße aus
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Der Titel „Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ den der Autor Max Osswald für sein Werk gewählt hat, ist auf den ersten Blick erst einmal gewöhnungsbedürftig und hat mich auch kurz Zweifeln lassen, ...

Der Titel „Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ den der Autor Max Osswald für sein Werk gewählt hat, ist auf den ersten Blick erst einmal gewöhnungsbedürftig und hat mich auch kurz Zweifeln lassen, ob der Roman etwas für mich wäre. Der Klappentext hatte mich schließlich überzeugt, dass ich das Buch lesen müsste. Kurz vorab: Ich bin froh, dass ich es getan habe.
„Ich tauschte Zeit gegen Geld und Freude gegen Status und wusste dabei nie, was die eigentliche Währung des Lebens ist. Bis heute nicht.“ [21]
Der Protagonist Ben stellt alles in Frage, befindet sich auf einer Sinnsuche. Auf dem Weg zur Erkenntnis wird es ganz schön turbulent. Bei mir hat Max Osswald genau den Nerv getroffen. Die Mischung stimmt. Sprachlich, humorvoll und durchaus scharfsinnig beschreibt Osswald die gesellschaftlichen Themen, welche eine ganze Generation beschäftigen.
Für mich bringt er auch die schwierigen Themen mit einer ungeahnten Leichtigkeit zu Wort, dass es ein Lesevergnügen ist, wenn man Ben auf der Suche nach dem Sinn begleitet. Wie ich finde, ist das Ganze sehr pointiert geschrieben. So muss ansprechende Literatur sein.
„Am Ende bleibt sowieso nichts. Am Ende ist das Ergebnis dasselbe. Aber man lebt ja nicht für das Ende, sondern für das Zwischendrin.“ [240]

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