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Veröffentlicht am 20.02.2023

Scherben?

The Shards
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“The Shards“ heißt das neue Werk von Bret Easton Ellis. Ich muss zugeben, dass ich schon einige Bücher des Autors gelesen habe und diese ziemlich gut fand. Umso mehr habe ich mich auf seinen neuesten Roman ...

“The Shards“ heißt das neue Werk von Bret Easton Ellis. Ich muss zugeben, dass ich schon einige Bücher des Autors gelesen habe und diese ziemlich gut fand. Umso mehr habe ich mich auf seinen neuesten Roman gefreut.
Wie man es beispielsweise aus "Lunar Park“ schon kennt, vermischt Bret Easton Ellis auf gekonnte Weise und sehr ansprechend Fakten und Fiktion. Was entspricht der Realität und was der Fantasie des Autors?
Das Setting finde gut. Ein Blick in die Vergangenheit und eine Mischung an Themen werden sprachlich gut umgesetzt. Dass der Autor mit Wörtern umgehen und begeistern kann, hatte mich schon an seinen anderen Büchern fasziniert. Mit jeder Seite versinkt man mehr in dieser Geschichte. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und beim Lesen wurde ich des Öfteren von ungeschönten Szenen überrascht. Jedoch fand ich dies immer als sehr stimmig und auch schön düster. Es passt einfach.
Das Vorwort empfand ich als zu ausschweifend. Insgesamt hätte das Werk etwas kompakter sein können. Es ist nicht der beste Roman von Bret Easton Ellis, aber dennoch ist “The Shards“ sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Küstenkrimi

Ostfriesengier
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Im 17. Fall für Ann Kathrin Klaasen geht es gleich mit einem mächtigen Knall los. Sprichwörtlich, denn am Anfang explodiert direkt ein Auto eines BKA-Mitarbeiters. Aber auch Rupert trägt dazu bei, dass ...

Im 17. Fall für Ann Kathrin Klaasen geht es gleich mit einem mächtigen Knall los. Sprichwörtlich, denn am Anfang explodiert direkt ein Auto eines BKA-Mitarbeiters. Aber auch Rupert trägt dazu bei, dass man direkt lächeln muss. „Die Amtseinführung der neuen Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz ging gründlich schief. Was erstens daran lag, dass Rupert sie als Alice Schwarzer begrüßte.“ [7]
Bei dem neuen Krimi von Klaus-Peter Wolf weiß man sofort, was die Lesenden erwartet. Man kennt Ann Kathrin Klaasen und Rupert ja nun schon etwas länger. „Ostfriesengier“ passt optisch perfekt zu den vorherigen Bänden und bei diesem Fall ist man ebenfalls wieder sofort im Geschehen.
Der Küstenkrimi lässt sich bestens lesen. Er fesselt und ist spannend. Am Schreibstil gibt es nichts zu meckern. In diesem Band waren die Handlungen der Charaktere und auch das Vorgehen der Ermittler, jeder macht sein Ding, nicht immer ganz nachvollziehbar. Das ist aber für mich nur ein kleiner Kritikpunkt.
Insgesamt hat mich der neueste Fall wieder gut unterhalten. Rupert glänzt wieder durch diverse Aktionen und Sprüche. Es ist zwar nicht der Beste Band, jedoch ist er solide geschrieben, spannend und amüsant.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Arbeit, Arbeit

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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„Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ Wer hat sich diese Frage in letzter Zeit nicht schon einmal selbst gestellt? Es geht um das Arbeiten und wie wir eigentlich arbeiten und dass unser ...

„Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ Wer hat sich diese Frage in letzter Zeit nicht schon einmal selbst gestellt? Es geht um das Arbeiten und wie wir eigentlich arbeiten und dass unser Blick dabei auf Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und den Menschen an sich dreht. Zuviel Arbeit ist nicht gesund. Weder für uns als Menschen, noch in Bezug auf Klima. Das hat die Autorin Sara Weber am eigenen Leib erfahren und bringt die Themen Pandemie, Krieg und Klimakrise zu dem übergeordneten Thema Arbeit zusammen. Gesprochen wird das Hörbuch, im Argon Verlag erschienen, von der Autorin selbst. Sie hat eine angenehme Sprechstimme.
Ein bisschen Yoga hilft nicht sonderlich kein Burn Out zu bekommen. Es muss sich grundlegend an der Arbeit und der Arbeitsweise etwas ändern. Weber vergleicht die Arbeitswelt vor Corona und nun in der HomeOffice-Zeit. Welche Fehler machen wir und wie kann Arbeit aussehen? Wofür muss man heutzutage kämpfen?
Weber zeigt, dass bessere Arbeit nicht nur mit weniger Stunden pro Tag zu erreichen ist, sondern was man sonst noch alles betrachten muss. Es sind viele Themen für die Zuhörer*innen. Man merkt, wie komplex eine „einfache“ Frage sein kann.
Fundiert spricht die Autorin über Studien aus anderen Ländern, zeigt auf, wie die ganzen Themen ineinandergreifen. Ich habe einen guten Einblick in das Thema bekommen und Denkanstöße erhalten, auch wenn die Umsetzung des besseren Arbeitens nicht leicht zu bewerkstelligen ist.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Zorn

Tage voller Zorn
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„Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari gehört zu den Büchern, die einen sofort fesseln und neugierig auf den weiteren Verlauf machen. Allein optisch ist das Buch bereits sehr ansprechend. Titel, Klappentext ...

„Tage voller Zorn“ von Tuomas Oskari gehört zu den Büchern, die einen sofort fesseln und neugierig auf den weiteren Verlauf machen. Allein optisch ist das Buch bereits sehr ansprechend. Titel, Klappentext und farbiger Buchschnitt machen einiges her und sind auf jeden Fall sehr gut gewählt. Der Prolog hält die zuvor aufgebauten Erwartungen.
Die Geschichte flacht danach etwas ab und steigert sich erst ab der Hälfte des Buches wieder. Ich hatte mir mehr Tempo erhofft. Jedoch fand ich die Einblicke, die Ausarbeitung gut und die ganze Geschichte war sehr fundiert geschrieben.
Eine Karte der Hauptstadt Finnlands befindet sich im Inneren des Buches. So bekommt man einen besseren Überblick von Helsinki. Zu dem Namens- und Sachregister am Ende des Buches hätte ich mir ein Personenverzeichnis gewünscht. Durch die Handlungsstränge und Personen ist aufmerksames Lesen angesagt.
Die Wirtschaftstheorien, die Statistiken, der politische Blick, gepaart mit einer ordentlichen Portion Spannung bilden ein homogenes Ganzes und einen spannenden Blick in eine Zukunft, die aktuelle Themen unserer Zeit aufgreift.
Der Schreibstil ist gut und die Spaltung der Gesellschaft wird gut zu den Lesenden transportiert. Wer Interesse an Politik hat und einen spannenden Rahmen mit aktuellen Themen sucht, wird bei „Tage voller Zorn“ fündig.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Sprachgewaltiger Noir

Laidlaw
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„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ...

„Städte können einem den Rücken kehren, genau wie Menschen. (…) Wenn man um diese Zeit noch nicht dort ist, wo man hinwill, oder noch nicht getroffen hat, wen man treffen wollte, wird man von der Stadt ausgeschlossen.“ [196]
Detective Jack Laidlaw legt eine unkonventionelle Art an den Tag. Klar ist dabei auch, dass man sich in einer Stadt wie Glasgow ziemlich Ärger einfangen kann und sich nicht nur Freunde macht. „Laidlaw“ war mein zweites Buch des Autors William McIlvanney. Der Protagonist Laidlaw hat schon eine besondere Ausstrahlung. Das spürt man regelrecht beim Lesen. Zusammen mit dem düsteren Setting und dem sprachgewaltigem Schreibstil entsteht ein besonderes Leseerlebnis, das einem die vorherrschende Atmosphäre des damaligen Glasgows näherbringt.
Bei diesem Werk und im Gegensatz zu der Vorgeschichte „Das Dunkle bleibt“ hatte ich ein bisschen mehr mit Jack Laidlaw gehadert. Insgesamt ist das Werk ein guter Noir, in dem der Mörder nicht nur vor der Polizei fliehen muss, sondern auch vor der Glasgower Unterwelt. McIlvanney’s Geschichte ist schon etwas älter, was aber der Spannung und dem Leseerlebnis nicht schadet. „Laidlaw“ ist so gesehen, ein zeitloser Krimi in einer tollen Sprache.

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