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Veröffentlicht am 09.12.2019

Mexiko, wir kommen

Machos und Macheten
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„Mexiko ist bekannt für die Korruption dort. Der ganze Staatsapparat hat sich das zum Lebensstil gemacht, vor allem die Polizei.“ [237]

„Machos und Macheten“ von Joe R. Lansdale ist der sechste Band ...

„Mexiko ist bekannt für die Korruption dort. Der ganze Staatsapparat hat sich das zum Lebensstil gemacht, vor allem die Polizei.“ [237]

„Machos und Macheten“ von Joe R. Lansdale ist der sechste Band zu der Reihe "Hap Collins & Leonard Pine“. Ich beziehe mich hier wieder auf die limitierte Taschenbuchausgabe des Golkonda Verlags.

Meine Lieblingsreihe geht in die sechste Runde und auch diesmal wird es abermals nicht langweilig, denn die zwei Protagonisten unternehmen eine Kreuzfahrt und landen in Mexiko. Und wie so oft bei Hap und Leonard, den unzertrennlichen Freunden, läuft einiges richtig schief.
„Du und Hap, ihr setzt die Dinge bloß in den Sand.“ [242]
Zwischen der ganzen Gewalt, dem amüsanten Teil, der kurzweiligen Geschichte, steckt zwischen den Zeilen auch Gesellschaftskritik. Dies sieht man bereits am eingangs erwähnten Zitat.
Wie immer zeichnet Lansdale perfekt, setzt seine Charaktere in Szene, haucht ihnen Leben ein und lässt durch die lebendigen Dialoge zu keiner Zeit Langeweile aufkommen.
Der Roman unterscheidet sich schon etwas zu den ersten drei Bänden. Zwar haben Hap und Leonard immer noch den gleichen Sinn für Gerechtigkeit, der sich nicht immer mit dem Gesetz verträgt, aber sie entwickeln sich auch weiter, werden älter und reflektieren manchmal auch etwas mehr.
Auch wenn es natürlich literarisch nicht der größte Wurf ist, so fiebert man mit, ist gespannt wie sich die Geschichte entwickelt und freut sich, wenn die beiden Sympathischen Figuren auch mal was richtigmachen.
„Manchmal machen wir ganz aus Versehen was richtig, stimmt’s?“ [363]
Ja, das stimmt. Lansdale macht mit dieser Reihe alles richtig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2019

Einfach nur „NICHTS“

Nichts
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Wie oft hörte man schon als Antwort „NICHTS“, wenn man die Frage stellte, was sich eine Person zu einem Anlass wünsche. Und was tat man folglich? Richtig, man kaufte eine Kleinigkeit, aber nicht exakt ...

Wie oft hörte man schon als Antwort „NICHTS“, wenn man die Frage stellte, was sich eine Person zu einem Anlass wünsche. Und was tat man folglich? Richtig, man kaufte eine Kleinigkeit, aber nicht exakt das Gewünschte. Nun wird das Ganze aber wesentlich einfacher, denn es gibt tatsächlich „NICHTS“ und man kann den Wunsch perfekt erfüllen.
„NICHTS“ kommt als kleines Büchlein mit 60 leeren Seiten daher. Es ist etwas kleiner als DinA5 und lädt seinen Besitzer ein, kreativ zu sein, da es sich als Notizbuch oder auch als Tagebuch bestens eignet. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Fazit:
Endlich bekommt die zu beschenkende Person wirklich „NICHTS“, eine humorvolle Überraschung und derjenige, der „NICHTS“ überreicht, bekommt ein Lächeln. Was will man mehr?

Veröffentlicht am 26.11.2019

Wenn Bären tanzen

Bärenblues
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„Hat Ihnen schon mal einer gesagt, dass Sie hier ziemlich hinterm Mond, dass sich die Zeiten geändert haben? … Sie haben doch bestimmt schon was von Bürgerrechten gehört, oder?“ [85]

„Bärenblues“ von ...

„Hat Ihnen schon mal einer gesagt, dass Sie hier ziemlich hinterm Mond, dass sich die Zeiten geändert haben? … Sie haben doch bestimmt schon was von Bürgerrechten gehört, oder?“ [85]

„Bärenblues“ von Joe R. Lansdale ist der dritte Band zu der Reihe "Hap Collins & Leonard Pine“. Ich beziehe mich hier wieder auf die limitierte Taschenbuchausgabe des Golkonda Verlags.

!!! Kurz zur Bewertung. Leider fehlen dem Buch 3 Kapitel. Man liest bis Seite 240 und findet als nächste Seite im Buch die 97. Dann kommt man von Seite 120 zur Seite 265. Auch wenn das Leseverständnis dadurch nicht wesentlich getrübt wird, so hätte dies dem Verlag auffallen müssen. Die Story selbst verdient wieder einmal 5 Sterne.

Meine Lieblingsreihe geht in die dritte Runde. Dabei lässt Lansdale seine beiden Charaktere in Grovetown, Texas, nach der verschwundenen Florida [Haps Flamme aus Band 2] suchen. In diesem Nest herrscht noch die Rassentrennung. Für die Ermittlungen ist das natürlich nicht förderlich. Selbst aus Polizeikreisen kommt ein sehr rauer Ton:
„ ‚Konsterniert‘, sagte Leonard. ‚Ziemlich schwieriges Wort für ´nen Officer, oder?‘ …. Ich habe auch `n paar Sätze auf Lager. Zum Beispiel: ‚Der Neger starb langsam und qualvoll an den Folgen gezielter Schläge.‘ “ [139]
Lansdale zeichnet einen schrecklichen Schauplatz, den es eigentlich seit 1964 nicht mehr geben sollte. Wie man aber leider selbst heute noch feststellt, ist das Thema Rassentrennung immer noch nicht vom Tisch.
Die Story entwickelt sich gewohnt fesselnd, packt einen, lässt einen die feinen Hiebe des Autors auf die Gesellschaft spüren, wühlt auf. Perfekt, so muss es sein.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Ein buntes Abenteuer

Die geheimnisvolle Flaschenpost - Überraschen Sie Ihr Kind mit einer persönlichen Nachricht im Buch
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Farbenfroh und prächtig illustriert kommt das Kinderbuch „Die geheimnisvolle Flaschenpost“ daher und belohnt die kleinen Leserinnen mit einer persönlichen Botschaft am Ende des Buches.

Vogelmädchen Kiki ...

Farbenfroh und prächtig illustriert kommt das Kinderbuch „Die geheimnisvolle Flaschenpost“ daher und belohnt die kleinen Leserinnen mit einer persönlichen Botschaft am Ende des Buches.

Vogelmädchen Kiki lebt auf einer ruhigen, tropischen Insel und entdeckt eines Tages eine Flaschenpost. Nun macht sie sich auf den Weg diese an den eigentlichen Adressaten auszuliefern. Es ist eine Reise ins Ungewisse, da Kiki nur ihre eigene Insel gesehen hatte. Auf dem Weg zum Ziel sammelt Kiki ganz viele neue Eindrücke, macht neue Erfahrungen, wächst an ihrer Aufgabe und gewinnt neuen Mut.
Das Buch ist wirklich sehr farbenfroh, jedoch nicht zu überladen. Es ist stimmig und nimmt die kleinen Leser
innen mit auf eine wunderschöne Reise. Besonders schön ist, dass man die Nachricht der Flaschenpost persönlich gestalten kann. Das erfreut dann auch das Kind, dem das Buch ja gehört.
Die Länge des Buches ist bestens für Kinder ab 4 Jahren geeignet und die farbenfrohen Illustrationen laden zum Verweilen ein.

Veröffentlicht am 18.11.2019

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Der Store
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„Das ist der amerikanische Imperativ: Strebe nach Größe! Nicht: Jammere wegen etwas, was jemand anderes hat.“ [241]

Wenn man mit folgendem Slogan wirbt, dann legt man die Latte, an der man sich messen ...

„Das ist der amerikanische Imperativ: Strebe nach Größe! Nicht: Jammere wegen etwas, was jemand anderes hat.“ [241]

Wenn man mit folgendem Slogan wirbt, dann legt man die Latte, an der man sich messen lassen möchte, entsprechend hoch:
»1984« und »Schöne neue Welt« waren gestern – die Zukunft von »Der Store« ist jetzt.

Und genau hier ist auch schon der Hund begraben. Der Roman „Der Store“ von Rob Hart schürt Erwartungen, die er nicht halten kann. In vielerlei Hinsicht – und das bei dem ganzen Potenzial, was leider komplett ungenutzt bleibt.
Bei diesem Roman hatte ich eigentlich den Anspruch, ein Buch vorzufinden, dass die durchaus aktuelle Thematik, welche bereits durch George Orwell vorgegeben wurde, weiter ausgearbeitet wurde. Aber diesbezüglich wurde ich enttäuscht. Auch wenn sich der Roman gut lesen lässt, so ist er an vielen Stellen viel zu langatmig, zu wenig ausgearbeitet. Es fehlt an Tiefe. Nach 400 Seiten kommt langsam so etwas wie eine Spannung auf. Auch wenn das lediglich dann in einem – wie diskreditiere ich ein Unternehmen richtig und ein bisschen Gut gegen Böse – endet.
Vieles erinnert an Dave Eggers „der Circle“. Auch wenn Hart auf andere Bestseller, wie zum Beispiel Bradburys „Fahrenheit 451“ & Co. verweist, diese mit in seine Geschichte einfließen lässt, so wünschte ich mir, dass Hart innovativer vorgegangen wäre.

Von den verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten, des Cloud Gründers Gibson Wells, Paxton und Zinnia, hatte ich mir mehr versprochen. Alles bleibt teilweise richtig blass. Die Liebesgeschichte zwischen Zinnia und Paxton war überflüssig, bringt die Handlung nicht voran. Und obwohl es für das Unternehmen Cloud keine Grenze mehr gibt, „Das drückte aus, dass der Himmel keine Grenze mehr darstellte“ [96], so hat der Autor seine eigene erreicht.
Das hier skizzierte Zukunftsszenario erinnert sehr stark an amazon und seine Cloud-Sparte aws. Vieles kommt einem bekannt vor, wie zum Beispiel die Auslieferung der Ware per Drohne, die Reinvestitionen des Firmenchefs in diverse andere Sparten, die ständigen Ausweitungen der Geschäftsfelder und die fortwährende Erweiterung des Weltkonzerns.

Wer 1984 nicht kennt oder aber ein paar aktuellere Gedankenspiele haben möchte, der dürfte sich über den Store freuen, sollte aber nicht allzu viel Tiefgang erwarten. Dann macht sich das Buch, mit seinem tollen Cover – ein Barcode aus greifenden Händen -, der Haptik des HC-Einbandes, richtig gut im Bücherregal.