Wir tranken ein Bier und unterhielten uns über alles und nichts
Im Morgengrauen„Wir tranken ein Bier und unterhielten uns über alles und nichts.“ [149]
So erging es mir leider auch mit dem Buch. Alles und nichts. Vielleicht halte ich es auch mit der Aussage von Richter Heyne „Kann ...
„Wir tranken ein Bier und unterhielten uns über alles und nichts.“ [149]
So erging es mir leider auch mit dem Buch. Alles und nichts. Vielleicht halte ich es auch mit der Aussage von Richter Heyne „Kann ich nicht mal einen Nachmittag verbringen, ohne darüber nachzudenken, welcher Dorftrottel den anderen umgebracht hat.“ [124]
Aber alles der Reihe nach. Auf der Suche nach einer Vermissten durchkreuzt Officer Henry Farrell, „die Ein-Mann- Polizeibehörde von Wild Thyme“ [209], die ländliche, von industriellem Niedergang schwer gezeichnete Region, welche sich als „ein richtiges Problemviertel“ [131] darstellt.
Erwartet hätte ich eine packende, bildgewaltige Story, zumal die Themen Fracking und die Beschreibung der mit ihrem Drogenproblem behafteten Region sehr viel Potenzial versprachen. Teilweise liest sich die Beschreibung der Landschaft, hier am Beispiel von Airy [127] richtig gut, aber insgesamt verliert der Autor sich selbst.
Das Thema Fracking wird nur kurz angerissen und bei den Drogenproblemen zeichnet Bouman besser. Der Officer selbst macht keine Ausnahme und findet sich in diesem Sumpf wieder. „Ich hatte einiges getrunken und an einem Joint gezogen, aber ich will Ihnen natürlich nicht Ihren Fall vermasseln.“ [92] „Außerdem suchte ich eine kleine Graspfeife.“ [107]
Die Suche nach der vermissten Penny zieht sich verworren durch das Buch. Ob das daran liegt, dass Farrell von den anderen viel zu vielen Charakteren –jede Person wird umschweifend mit Namen vorgestellt- nicht ernst genommen wird „Sie sind vielleicht kein Detective, aber einen Plan hatten Sie sicher trotzdem.“ [93], oder aber „in diesem Zustand von Trunken- und Bekifftheit“ [145] liegt?