Dieses Buch at mich zum Weinen gebracht. Hami Nguyens Arbeit kenne ich durch soziale Medien und sie macht sie verdammt nochmal gut und vor allem eindringlich und dennoch zugänglich.
Nguyen beschreibt ...
Dieses Buch at mich zum Weinen gebracht. Hami Nguyens Arbeit kenne ich durch soziale Medien und sie macht sie verdammt nochmal gut und vor allem eindringlich und dennoch zugänglich.
Nguyen beschreibt die vietnamesische Diaspora und setzt diese in Kontext mit anti-asiatischen Rassismus in Deutschland. Eingebettet in Historie ist es nicht nur ein Sachbuch, sondern auch erzählt auch von persönlichen Erfahrungen und bringt somit Tiefe und Einblick in ein Thema, das augenöffnend ist.
Asiatisch gelesene Menschen sind immer noch von vielen Arten des Rassismus betroffen, welcher oft durch stereotypisches Handeln als Anpassungsfähigkeit gesehen wird (ob um sich einzublenden oder weil ihnen Eigenschaften zugeschrieben wurden).
Fundierte Analysen und Forschungsergebnisse stützen Nguyens Erfahrungen sowie Beobachtungen. Es ist ungemein mutig, aus dem Schatten hervorzutreten und der Unsichtbarkeit ein Ende zu bieten. Wir brauchen diese Geschichten von schmerzhaften und zugleich mutigen Erfahrungen, klugen Einblicken und starke Ansagen, um von und für unsere Gesellschaft zu lernen.
Gelesen, gelernt, gefühlt. Für mich ein Sachbuch-Highlight für dieses Jahr!
Schwer zu glauben, dass dies ein Debütroman ist, denn die Autorin schreibt unglaublich souverän und selbstbewusst. Die Stimme der Protagonistin namens Sneha sowie die ihrer Freunde sind authentisch und ...
Schwer zu glauben, dass dies ein Debütroman ist, denn die Autorin schreibt unglaublich souverän und selbstbewusst. Die Stimme der Protagonistin namens Sneha sowie die ihrer Freunde sind authentisch und stark. Ich mag wie offen, frei und chaotisch sich diese Charaktere in ihren 20ern verhalten und sich ausrücken.
Zwischen Identitäts- und finanziellen Krisen, familiären Sorgen und Depressionen hangeln sich Sneha und ihre Freunde durch das Auf und Ab von Gefühlen, erfahren Liebe und aufrichtige Freundschaft, Vertrauen und Vergeben und zwischendrin teilen Sie Träume, Sehnsüchte und vor allem Ängste. Sie klären untereinander auf und äußern sich zu politisch gesellschaftlichen Themen wie Rassismus und Kapitalismus. Ermutigen einander nicht aufzugeben und lieben sich bedingungslos durch Zeiten geteilter Freude aber auch Niederschlägen und unweisen Entscheidungen.
Mit der Zeit werden auch die Gefühle lauter. Es wird sich ehrlich ausgetauscht, sowohl die positiven Eigenschaften als auch die negativen. Freundschaften, die keine Zurückhaltung von Wahrheiten verlangt. Freundschaften, die am Herzen zehren, so warm und erstickend fühlen sie sich an.
Mathews schafft Figuren, die hoffnungslos hoffnungsvoll sind, herzlich, geduldig. Die ärmsten, härtesten Jahre der eigenen 20er, die Sneha dazu zwingt, zu werden und zu sich selbst zu finden. Ihr und ihrer Familie gegenüber ehrlich sein.
Dieses Buch zeigt auch, dass zu Versagen keine Niederlage bedeutet und dass man immer wieder von vorne beginnen kann. Trotz Scham und Erniedrigung, trotz den wackligen Beinen auf die sich die Protagonistin versucht aufrecht zu erhalten, macht sie langsam aber sicher einen Schritt nach dem anderen. Komplex und nicht immer einsichtig, stur und dennoch stark versuchen sich manchmal gehässig und unausstehliche, manchmal liebevoll und ermutigende Figuren sich durchs Leben und des verwirrenden Erwachsenseins zu navigieren.
Oh je, ich wollte es wirklich sehr mögen. Vor allem wegen Tarkan. Naja, tatsächlich nur wegen Tarkan. Ich kenne ihn als Autor für komödiantische Sendungen des linearen Fernsehens und vor allem als Podcaster ...
Oh je, ich wollte es wirklich sehr mögen. Vor allem wegen Tarkan. Naja, tatsächlich nur wegen Tarkan. Ich kenne ihn als Autor für komödiantische Sendungen des linearen Fernsehens und vor allem als Podcaster ist mir sein Witz und Humor bekannt. Als Romanautor hat er mich leider nicht wirklich packen können.
Die Geschichte ist.. seicht. Für eine Sommerlektüre fehlt sämtliche Atmosphäre und Gefühl für diese unbeschwerte Jahreszeit. Zumal die halbe Zeit in Italien stattfindet. Der Ort, der für mich nach "La Dolce Vita" schreit.
Ja, es lässt sich leicht und schnell lesen, aber eher, weil es so einfach und unaufgeregt geschrieben ist. Direkt, aber nicht auf die schöne, ausdrucksstarke Art. Die geschilderten Probleme und parallelen Handlungsstränge mit Perspektivwechsel sind zwar eher deprimierend und ernstzunehmend, jedoch alleinstehend nicht aussagekräftig und eindringlich genug, dass man über die mager beschriebene Kulisse hinwegsehen könnte.
Wie alles in dem Buch waren Charakterentwicklung, Handlungsverlauf und auch das Behandeln schwieriger Themen wie Depressionen, Angststörungen, das Entfremden von doch sehr toxischen Eltern und Selbstfindung eher nüchtern bearbeitet.
Wichtige Themen wie mentale Gesundheit und für sich selbst einstehen wurden zwar aufgegriffen und durch die beiden Charaktere näher gebracht und man hat hier und da mit ihnen mitfühlen können, doch sind sie gleichzeitig so blass und flach, so monoton und geradlinig in ihrer Entwicklung, so vorhersehbar und schon dutzende Male anderweitig kennengelernt, dass die Geschichte im Ganzen sogar noch platter wirkte als zu Beginn angenommen. Vereinzelt waren Handlungsstränge so unglaubwürdig und nicht ausgereift genug, um nicht als inszeniert zu wirken.
Ich hab es neben anderen Tätigkeiten lesen können und einige Witze die man so vom Autor kennt waren zwar zum Schmunzeln, aber irgendwie auch schon bekannt und daher insgesamt eher flach.
Marie und Tom sind austauschbare Figuren die zum kommenden Herbst wieder vergessen sind. Dass der Autor das Ende des Buches mit "ENDE" ankündigte, fand ich wiederum niedlich. Es hatte was von "Literatur Wettbewerb an der Schule" und gleichzeitig passt es so zu der liebenswerten Art des Autors.
Das Cover hingegen ist wundervoll. Die Neonröhren-Schrift wie am Ende einer Straße erinnern zwar ein wenig an einer Abbiegung zum nächsten Motel, doch bringt es ein wenig Charme und Roadtrip Feeling auf. Die Reise beider Protagonisten war spontan, aber alles andere als eine Reise voller warmer Aufregung, sondern eher Anspannung und die unschöne Art von Chaos.
Was mir aufgefallen ist, dass die Schriftgröße im Vergleich zu sonstigen Büchern groß ist. Als hätte man das Buch auf knapp 300 Seiten strecken wollen, obwohl es auch 250 Seiten hätten sein können. Schade, dass man nicht paar mehr Seiten und Kapitel investiert hat, um Figuren und drumherum etwas Tiefe zu geben.
Im Sinne von Heartbreak bricht es mir das Herz, dass ich mir für dieses Buch mehr gewünscht habe, da ich den Autor als kluge, lustige und mitfühlende Person empfinde. Es ist definitiv eine entspannte Lektüre für den Sommer, trotz der ernsten Punkte, die angekratzt wurden. Für die Tage, wo man nicht viel machen will, außer im Garten ein kühles Getränk schlürfen, abschalten, aber doch noch nicht bereit ist, die Augen zu schließen.
Welch feines Buch! Eine richtig tolle Aufmachung um pubertierenden, jungen Menschen und Teenagern die Liebe und das erste Mal Verliebtsein näherzubringen.
Cover, Einband, Illustrationen und Farbauswahl ...
Welch feines Buch! Eine richtig tolle Aufmachung um pubertierenden, jungen Menschen und Teenagern die Liebe und das erste Mal Verliebtsein näherzubringen.
Cover, Einband, Illustrationen und Farbauswahl finde ich sehr gelungen. Es ist bunt, aber nicht kitschig. Feine farbige Akzente machen das kribbelige Thema doch ernstzunehmend und auch der Inhalt kann sich feiern lassen.
Von scheuen Blicken austauschen, das Gefühl vom guten Chaos im Magen und den ersten Schritt zu wagen. Vor allem aber immer in Hinbetracht dessen, sich immer treu zu sein. Nicht nur aufklärend, sondern auch ermutigend, werden Teenager an die komplexen Ebenen der Liebe in jungen Jahren herangeführt.
Viele neumodischen Begriffe, die die heutige Jugend verwendet wurden eingepflegt und auch erklärt. Obwohl mir die Begriffe bekannt waren, war ich überrascht, wie modern und zeitgemäß die Wortwahl manchmal war.
Themen, die für etwas ältere Jugendliche ist, wie das erste Mal oder auch Selbstbefriedigung finden hier auch einen Platz. Zwar werden diese Themen nur oberflächlich behandelt, aber für junge Interessierte, die eventuell in der Schule von Kamerdad*innen davon gehört haben könnten, geben die kurzen Kapitel eine knappe Einführung in diese Themen.
Auch Themen wie Gender finde ich erwähnenswert und geht mit dem aktuellen Zeitgeist. Ob 12-jährige das schon so gut verstehen ist die andere Sache, aber mit sozialen Medien wie TikTok und Co wird das Thema dem ein oder anderen schon mal über den Bildschirm gekommen sein. Die Debatten dazu werden stetig diskutiert und ich denke, es ist nicht verkehrt, zumindest das Thema Identifikation anzuschneiden, so wie es hier in dem Buch getan wurde.
Meine junge 12-jährige Cousine konnte mit den Themen in den letzteren Kapiteln nicht viel anfangen, doch fand sie Bestätigung in Themen wie Selbstliebe und die Kapitel und Ermutigungen zum Selbstbewusstsein und Freundschaft.
Als Teenager hätte ich mich sehr über das Buch gefreut, da es inhaltlich auf viele Punkte bezüglich dem Thema Liebe andockt und hier und da bestimmt die ein oder andere Frage beantwortet ist.
Durch den Hype hatte ich unglaublich große Erwartungen an das Buch. Vor allem, weil es mit Sally Rooney verglichen wird, die meiner Meinung nach einen unglaublich interessanten literarischen Stil hat und ...
Durch den Hype hatte ich unglaublich große Erwartungen an das Buch. Vor allem, weil es mit Sally Rooney verglichen wird, die meiner Meinung nach einen unglaublich interessanten literarischen Stil hat und deren Charaktere abstoßend und zugleich bemitleidenswert sind.
Wie auch Frank und viele andere Charaktere, die in diesem Roman in Erscheinung treten, war ich anfangs von Cleo angetan. So jung und schön in ihren 20ern, anstrebende Künstlerin und idealistisch, gerade zu naiv. Tieftraurige Jahre in der Jugend und eine dysfunktionale familiäre Beziehung. Leider verflog ihr Charme schnell und sie wirkte als Hauptcharakter eher wie eine leere Hülle.
Ein wenig ist das Buch auch prätentiös, so wie es versucht, subtil und nonchalant zu wirken. Diese Fassade versuchen aber auch immer wieder die beiden Hauptcharaktere aufrechtzuerhalten, genauso wie die Nebencharaktere, die Teil des Umfelds von Cleo und Frank sind und man lernt, dass deren Leben durch die enge Verbindung zu dem Liebespaar sich ebenfalls verändern.
Mellors erzählt nicht nur von der Romanze zweier Personen, sondern führt auch schwierigere Themen wie Alkohol- und Drogenkonsum, Suizid und mentale Gesundheit an, welche aber leider nur oberflächlich bearbeitet werden und just wieder versinken. Es fehlte oft an Substanz und obwohl manche Dialoge doch sehr spitz, ausdrucksvoll und überzeugend waren, verliert sich das alles wieder schnell in der Tragik und Schönheit Cleos, so blendend, dass eine intensivere Auseinandersetzung oder bedeutungsvoller Diskurs schnell im Keim erstickt wurde.
Obwohl ich Bücher mag, wo nicht viel passiert außer dem Alltäglichem, sind die Charaktere einfach nicht rund genug bis auf Eleanor, welche aber nur ein Nebencharakter ist. Alles wirkte leider zu sehr wie eine Romantisierung depressiver Phasen und selbstzerstörerischem Verhalten und ist für mich fernab von Großstadtromanze, sondern hätte vorab Triggerwarnungen dringend nötig.
Es liest sich einfach und bietet hier und da schöne Zitate. Zum Ende hin hat es wieder Fahrt aufgenommen. Es ist eines dieser Bücher, die man entweder mag oder nicht und obwohl ich nicht immer mit dem Charakteren mitfühlen konnte, habe ich immer auf eine gute Wendung für sie gehofft.