Cover-Bild Das Ende der Unsichtbarkeit
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 19.10.2023
  • ISBN: 9783550202575
Hami Nguyen

Das Ende der Unsichtbarkeit

Warum wir über anti-asiatischen Rassismus sprechen müssen | »Ein wirklich wichtiges Buch.« Alice Hasters

Wie fühlt es sich an, aufgrund seines Aussehens ausgegrenzt zu werden? Wie kann eine Familie in Deutschland ankommen, wenn sie auf gepackten Koffern leben muss, in der Angst, abgeschoben zu werden? Wie kann ein Kind einfach Kind sein, wenn die ersten Erinnerungen geprägt sind von Sorge, Scham und Traurigkeit? Wenn es nicht im Kindergarten war, kein eigenes Bett besaß?

In diesem persönlichen Buch verhandelt Hami Nguyen die Themen Rassismus und Klasse am Beispiel ihrer eigenen Lebensgeschichte. Anti- asiatischer Rassismus wird in der Debatte oft ausgeklammert, weil asiatisch gelesene Menschen als »angepasst« gelten. Sie sind unsichtbar. Die Geschichten der vietnamesischen Migrant:innen in Deutschland sind kaum erzählt – dabei sind sie ein Teil der deutschen Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2024

Pflichtlektüre zu anti-asiatischem Rassismus

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Ich durfte hier schon so viel unbezahlt von Hami lernen, dass es für mich ganz selbstverständlich war, ihr Buch zu kaufen und zu lesen.
In ihrem Debüt schreibt Hami so zugänglich und persönlich über ihre ...

Ich durfte hier schon so viel unbezahlt von Hami lernen, dass es für mich ganz selbstverständlich war, ihr Buch zu kaufen und zu lesen.
In ihrem Debüt schreibt Hami so zugänglich und persönlich über ihre eigenen rassistischen Erfahrungen, die Trauer um den Verlust von Traditionen und Sprache sowie das eigene Emanzipieren von den Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft. Das kombiniert sie mit ganz vielen Fakten und geschichtlichen Hintergründen. Viel zu wenig wird in Deutschland über die Situation sogenannter Bootsflüchtlinge (BRD) bzw. ehemaliger Vertragsarbeiter*innen (DDR) gesprochen. Dass sie, wenn überhaupt, nur zeitlich begrenzt hier willkommen waren. Wie sich die rassistischen Gewalt von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen auf die deutsche Asylpolitik ausgewirkt hat (paradoxerweise im Negativen). Was das Zusammenspiel aus Misogynie und Rassismus mit asiatisch gelesenen Frauen macht. Und wer eigentlich mit „asiatisch“ gemeint ist und warum auch diese Bezeichnung problematisch ist.

Hami schreibt so nahbar und ehrlich, dass ich wiederholt beklemmt war. Wie viel Schikane und als positiv bezeichneten Rassismus können Mitglieder der sogenannten „Vorzeigeminderheit“ nur ertragen? Ich fand das Buch trotzdem leicht zu lesen und habe wirklich viel über anti-asiatischen Rassismus gelernt.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Ein unheimlich wichtiges Buch!

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In Hami Nguyens Sachbuch "Das Ende der Unsichtbarkeit" geht es um anti-asiatischen Rassismus, der auch heutzutage immer noch in Deutschland präsent ist. Die Autorin ist selber in Vietnam zur Welt gekommen ...

In Hami Nguyens Sachbuch "Das Ende der Unsichtbarkeit" geht es um anti-asiatischen Rassismus, der auch heutzutage immer noch in Deutschland präsent ist. Die Autorin ist selber in Vietnam zur Welt gekommen und ist gemeinsam mit ihrer Mutter im Alter von zwei Jahren nach Deutschland geflohen. Von Anfang an wurde es der Familie schwer gemacht. Ihr Vater war zuvor Vertragsarbeiter in der DDR. Nach dem Mauerfall drohte ihm und seinen Kolleginnen die Abschiebung. Jahrelang hatten sie in und auch für Deutschland gearbeitet, wurden dabei aber von der Dominanzgesellschaft abgeschirmt und sollten nach der Wiedervereinigung zurück in ihre Herkunftsländer. Dort waren sie zum Teil Jahrzehnte lang nicht mehr und hatten dort keine Zukunft.

Frau Nguyen beschreibt eindrücklich, wie schlimm dieser Zustand für ihre Familie war. Sie waren geduldet, aber mussten immer alle drei Monate zur Behörde, um diese Duldung zu verlängern und hatten stets die Hoffnung, eine dauerhafte Arbeitserlaubnis zu erhalten. Diese bekommt man meist nur, wenn man finanziell abgesichert ist, was aber nahezu unmöglich ist, wenn man nicht arbeiten darf.
Viele Jahre befand sich die Familie in einem Schwebezustand. Hami Nguyen hatte dadurch keine leichte Kindheit. Sie waren arm, mussten zunächst mit anderen Familien die Wohnung teilen und die ganze Situation war sehr belastend.
Eine einzelne Sachbearbeiterin hatte die ganze Macht, die Zukunft und das Leben der Nguyens zu beeinflussen. Immer war die Angst vorhanden, abgeschoben zu werden, wie es vielen anderen vietnamesischen Menschen ohne ersichtliche Gründe erging.
Diese Zeilen sind sehr bedrückend zu lesen. Die Autorin hatte eine Kindheit voller Sorgen. Erst in der Schule kam sie mit deutschen Kindern in Kontakt und erlebte dort zum ersten Mal, dass sie anders war bzw. sie anders wahrgenommen wurde. Durch Rassismuserfahrungen lernte sie, sich zu verstellen, um dazuzugehören und ihre eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken.
In dem Buch geht es auch um die Hintergründe, warum überhaupt Vertragsarbeiter
innen und Bootsflüchtlinge nach Deutschland und in die DDR kamen. Dies war mir nahezu unbekannt, da dies in der Schule (wie so vieles wichtige) nicht behandelt wird. Auch die rassistischen Gewalttaten in Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda werden erläutert, von denen in der Öffentlichkeit nicht genug berichtet wird.

Rassismus ist ein strukturelles Problem. Autoritätspersonen haben viel Macht, um über das Leben von Menschen zu entscheiden, die sich nicht wehren können. Dies zieht sich durch das Buch. Vor allem weiße Deutsche ohne Migrationshintergrund sind in Behörden oder haben die finanziellen Mittel, um Firmen zu gründen oder Mietshäuser zu erwerben. Rassifizierte Menschen haben es oft schwer, sich selber etwas aufzubauen, da ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Rassismus findet aber auch immer wieder im Alltag statt, oft ohne, dass es den Personen, die ihn ausüben, auffällt. Viele meinen es nicht böse und tun es aus Versehen, einfach weil sie so aufgewachsen sind. Spätestens in den letzten Jahren sollte man aber gelernt haben, dass man Betroffenen zuhört und ihre Kritik nicht einfach abtut. Man sollte überlegen, ob man Kritik auch einfach abwehren würde, wenn eine weiße Person sie äußern würde.

Anti-asiatischer Rassismus wird oft nicht ernst genommen. Asiatisch gelesene Menschen spricht man oft ab, dass sie solche Erfahrungen machen. Sie gelten als "angepasst". Diese "Angepasstsein" ist aber oft vorhanden, weil diese Personen sich verstellen müssen, um akzeptiert zu werden. Sie müssen ihre eigene Identität verbergen, was auch psychische Folgen haben kann. Asiatisch gelesene Menschen sind unsichtbar, weshalb der Titel das Buches sehr gut passt. Diese Unsichtbarkeit soll endlich ein Ende haben.

Das Buch handelt von Einsamkeit, Ausgrenzung, Identitätsverlust und zum Schluss von der Hoffnung, dass sich all dies ändert wird. Dieser Hoffnungsschimmer ist bitter nötig, denn "Das Ende der Unsichtbarkeit" ist bedrückend, schonungslos und bringt Sachen auf den Punkt, die die Dominanzgesellschaft oft immer noch nicht wahrhaben will. Aber sie müssen gesagt werden.
Hami Nguyen schafft es, das schwierige Thema klar verständlich zu erläutern. Anhand ihrer Familiengeschichte, (historischen) Ereignissen sowie kulturellen und gesellschaftlichen Vorkommnissen gelingt es ihr, anti-asiatischen Rassismus darzustellen und ihm die dringend benötigte Aufmerksamkeit zu geben.
Ich, die zur Dominanzgesellschaft gehört, habe vieles gelernt und ich habe viel Stoff zum Nachdenken bekommen. Dieses Buch kann man auf jeden Fall auch im Schulunterricht benutzen, denn auch in Schulen sind solch wichtige Themen leider noch viel zu wenig präsent.

Veröffentlicht am 06.03.2024

Total wichtig!

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Das Buch „Das Ende der Unsichtbarkeit, warum wir über anti-asiatischen Rassismus reden müssen“ von Hami Nguyen hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Es ist ein super wichtiges Buch. Die Autorin erzählt ...

Das Buch „Das Ende der Unsichtbarkeit, warum wir über anti-asiatischen Rassismus reden müssen“ von Hami Nguyen hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Es ist ein super wichtiges Buch. Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer Familie sehr authentisch. Ihre Familie musste aus Vietnam fliehen, als Hami gerade einmal zwei Jahre alt war. Sie erzählt die Geschichte ihrer Familie sehr persönlich und einfühlsam und bringt die Gefühle und Gedanke sehr gut rüber. Zum Beispiel wie man Ankommen und Wurzeln schlagen kann, wenn die Angst vor einer Abschiebung dauernd im Raum steht. Es ist wirklich mitreißend.

Ich habe anti-asiatischen Rassismus erst seit Corona auf dem Schirm. Zu der Zeit war er für mich das erste mal präsent. Das Buch hat mir noch mehr die Augen geöffnet.

Insgesamt ist „Das Ende der Unsichtbarkeit“ ein sehr empfehlenswertes und wichtiges Buch, das einen wirklich zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Beeindruckend

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"Das Ende der Unsichtbarkeit" von Hami Nguyen hat mich vorallem eins gemacht, sprachlos ob der Ungerechtigkeit. Das Buch zeigt in meinen Augen sehr gut auf "Warum wir über anti-asiatischen Rassismus sprechen ...

"Das Ende der Unsichtbarkeit" von Hami Nguyen hat mich vorallem eins gemacht, sprachlos ob der Ungerechtigkeit. Das Buch zeigt in meinen Augen sehr gut auf "Warum wir über anti-asiatischen Rassismus sprechen müssen" - wie der Untertitel schon sagt - und zeigt dabei auf woran es speziell in Deutschland/ dem deutschsprachigen Raum habert.
Es werden im Buch viele Punkte angesprochen, die mir selbst auch mal aufgefallen sind, mit denen ich mich dann aber nicht weiter auseinander gesetzt habe und mich auf meinen Privilegien ausruhen konnte. Zum Beispiel mit dem Asylrecht habe ich mich zuvor nicht wirklich auseinander gesetzt und muss sagen in meiner Naivität dachte ich, das wäre schon irgendwie human und gerecht gelöst. Hami Nguyen schildert in ihrem Buch eindrucksvoll, dass es noch ein weiter Weg bis dort hin ist und auch welche Auswirkungen es auf das Leben der Betroffenen hat. Durch das Buch "Der Gesang der Berge" und mit dem Lesen einhergender Recherche und dem Schauen von Dokus habe ich mich im Sommer '23 intensiv mit der Geschichte Vietnams und insbesondere dem Vietnamkrieg befasst und fand "Das Ende der Unsichtbarkeit" dahingehend auch nochmal sehr bereichernd, da mir zuvor auch nicht klar war, wie das Leben für Vietnamesen in der BRD und der DDR aussah. Sehr augenöffnend war für mich auch das Kapitel "Hypersexualisierung und Fetischisierung", da ich als Kind nicht verstanden habe, warum die Erwachsenen gewisse Dinge über die Mutter einer Mitschülerin sagten, welche Thailänderin war. Und wenn ich das nächste Mal jemanden sagen höre sie hätten ein "authentisches asiatisches" Restaurant ohne Glutamat gefunden, werde ich auf keinen Fall mehr still bleiben.
Mich hat beeindruckt wie Hami Nguyen es schafft so persönlich ihre eigene Geschichte zu erzählen und dabei gleichzeitig so viel zu vermitteln. Und das sie trotz der Tatsache unfreiwillig aktivistisch zu sein, dies auf so eindrucksvolle Weise schafft. Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Ein Sachbuch-Highlight für 2023

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Dieses Buch at mich zum Weinen gebracht. Hami Nguyens Arbeit kenne ich durch soziale Medien und sie macht sie verdammt nochmal gut und vor allem eindringlich und dennoch zugänglich.

Nguyen beschreibt ...

Dieses Buch at mich zum Weinen gebracht. Hami Nguyens Arbeit kenne ich durch soziale Medien und sie macht sie verdammt nochmal gut und vor allem eindringlich und dennoch zugänglich.

Nguyen beschreibt die vietnamesische Diaspora und setzt diese in Kontext mit anti-asiatischen Rassismus in Deutschland. Eingebettet in Historie ist es nicht nur ein Sachbuch, sondern auch erzählt auch von persönlichen Erfahrungen und bringt somit Tiefe und Einblick in ein Thema, das augenöffnend ist.

Asiatisch gelesene Menschen sind immer noch von vielen Arten des Rassismus betroffen, welcher oft durch stereotypisches Handeln als Anpassungsfähigkeit gesehen wird (ob um sich einzublenden oder weil ihnen Eigenschaften zugeschrieben wurden).

Fundierte Analysen und Forschungsergebnisse stützen Nguyens Erfahrungen sowie Beobachtungen. Es ist ungemein mutig, aus dem Schatten hervorzutreten und der Unsichtbarkeit ein Ende zu bieten. Wir brauchen diese Geschichten von schmerzhaften und zugleich mutigen Erfahrungen, klugen Einblicken und starke Ansagen, um von und für unsere Gesellschaft zu lernen.

Gelesen, gelernt, gefühlt. Für mich ein Sachbuch-Highlight für dieses Jahr!

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