zwischen Melancholie und Nostalgie, Erinnern und Wertschätzen
Sylter WelleKurzweilig und dennoch berührend. Nostalgisch und fast schon melancholisch. Zum schmunzeln und auch zum weinen.
"Sylter Welle" lässt erinnern und sehnen, wirft einen sanft zurück in die Tage zwischen ...
Kurzweilig und dennoch berührend. Nostalgisch und fast schon melancholisch. Zum schmunzeln und auch zum weinen.
"Sylter Welle" lässt erinnern und sehnen, wirft einen sanft zurück in die Tage zwischen Familie und Ferien, geteilte Momente mit den Großeltern, rückblickend gewonnene Erkenntnisse und ist geprägt von wiederbelebende Gefühlen.
In einer Sprache die beobachtet und gleichzeitig verschmitzt in der Vergangenheit schwelgt fühlt man sich als Leser schnell auf Sylt. Trotz der Ausschweifungen durch sämtliche Rückblenden und Einblicke in eine Familiendynamik, findet Leßmann immer wieder zurück zu seinem Anfang und rundet jede Anekdote gekonnt mit der aktuellen Erfahrung aus. Mal tiefgründig, mal poetisch, mal voller Witz und Humor.
Max hat mit seinem Roman für sich die Frage beantwortet, ob man die eigene Familie auch lieben würde, wäre man nicht mit ihnen verwandt. Obgleich man nicht immer einer Meinung ist, sich Ansichten stark differenzieren, man den Mut und das Recht haben sollte, sich gegen die Familie zu stellen, ist für ihn klar, dass die Liebe die er für seine Leute empfindet immer da.
Das Älterwerden und das Altern werden wahrgenommen. Wie wenig sich Menschen denen wir nahestehen ändern und uns mit der Zeit doch noch überraschen können. Die Vergänglichkeit des Lebens, welche unausweichlich ist und trotz des Bewusstseins, bin neben Max auch ich traurig über manche Dinge, Beziehungen, wie sie verlaufen und ich denke "Daran, dass ich das gar nicht zu schätzen weiß" (Seite 183).