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Veröffentlicht am 19.01.2021

Wien-Krimi mit Charme

Mord im Hotel Sacher
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Bei einem Fest im Hotel Sacher wird die junge Journalistin Sarah Pauli Zeugin von einem Streit zwischen einem jungen Paar. Kurz danach wird die Leiche der Frau in den Waschräumen gefunden. Gemeinsam mit ...

Bei einem Fest im Hotel Sacher wird die junge Journalistin Sarah Pauli Zeugin von einem Streit zwischen einem jungen Paar. Kurz danach wird die Leiche der Frau in den Waschräumen gefunden. Gemeinsam mit der Polizei versucht Sarah Pauli dem Täter auf die Spur zu kommen. Die Identität der Ermordeten und dem Mann sind rasch geklärt. Es handelt sich um eine meisterhafte Konditorin und ihren Exfreund und Chef, Max Brücker. Letzterer wird relativ bald als Verdächtiger in Gewahrsam genommen. Doch das Interesse von Sarah Pauli an rätselhaften Bedeutungen von Blumen, Formen und Zahlen auf den Torten der Konditorin bringen neues Licht in diesen Fall.

Mit ihrem neunten Fall für Sarah Pauli schafft es die Autorin Beate Maxian ihre LeserInnen zu fesseln. Es bleibt bis zum Schluss spannend, was nun wirklich zur Ermordung der jungen Konditorin geführt hat. Durch die Beschreibung der unterschiedlichsten Konfiserien bekommt man direkt Lust in die Patisserie nach Wien zu fahren und die Torten zu kosten. Die Autorin schildert die Geschehnisse und Personen sehr lebhaft. Man merkt auch, dass sie sich neben der Bedeutung von Blumen auch mit den Spielorten beschäftigt hat. Als Journalistin lässt Beate Maxian einen Einblick über das Geschehen in einem Verlag einfließen. Die Hauptperson, Sarah Pauli, ist eine freundliche, engagierte & neugierige Journalistin. Durch ihre sympathische Art ist man umgehend von ihr begeistert. Für mich war es besonders interessant, dass eine Journalistin im Zentrum der Ermittlungen steht. Gemeinsam mit der Polizei werden unterschiedliche Zugangsweisen zum Fall sichtbar.

In diesem Wien-Krimi kommt auch der Wiener Charme nicht zu kurz. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist spannend geschrieben. Eine Empfehlung für alle Krimi-Fans.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Ken Follett für Einsteiger

Die Brücken der Freiheit
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Mack McAsh arbeitet seit Kindesalter als Sklave unter den widrigsten Bedingungen in einer schottischen Kohlegrube. Sein Wunsch nach Freiheit wird immer größer und er beschließt zu fliehen. Er schafft es ...

Mack McAsh arbeitet seit Kindesalter als Sklave unter den widrigsten Bedingungen in einer schottischen Kohlegrube. Sein Wunsch nach Freiheit wird immer größer und er beschließt zu fliehen. Er schafft es nach London zu kommen. Dort lernt ebenfalls die Unterdrückung der fleißigen Arbeiter durch wohlhabende Männer kennen. Er versucht dagegen anzukämpfen, landet aber wieder in der Sklaverei und wird nach Virgina gebracht. Sein Schicksal ist ganz eng mit dem einer jungen, wohlhabenden Frau verknüpft, Lizzie Hallim. Sie versucht ebenfalls gegen die Zwänge ihrer gesellschaftlichen Schicht anzukämpfen. Werden sie ihre Freiheit erlangen?


Wieder ein gut recherchierter, historischer Roman von Ken Follett. Man erfährt viel über die harte Arbeit in den schottischen Kohlgruben, die Sklaverei im 18. Jahrhundert und dem wirtschaftlichen System in England und Amerika. Die zwei Hauptcharaktere, Mack und Lizzie, kommen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, ihre Geschichte ist dennoch seit der Kindheit miteinander verwurzelt. Darüber hinaus verbindet sie noch etwas Größeres: Der Wunsch nach Freiheit. Sowohl Mack McAsh als auch Lizzie Hallim, später Jamisson, sind sehr willensstark und geben ihre Wünsche nicht auf. Sie versuchen beide auf ihre Weise sich gegen die Ausbeutung von Menschen einzusetzen. Ihre Geschichte ist mitreißend. Jay Jamisson, der Ehemann von Lizzie, bildet den Antagonisten zu den beiden Protagonisten. Die ethischen Ansätze von Lizzie und Mack werden seinem unmoralischem Verhalten entgegengesetzt. Die unterschiedlichen Charaktere symbolisieren für mich auch die ambivalenten, tief gespaltenen Gesellschaftsschichten. Man entwickelt eine Empathie für Lizzie und Mack und hofft, dass sie ihren Kampf gewinnen und einen gemeinsamen Weg finden.

Lebendiger Schreibstil, flüssig zu lesen, kein großes Vorwissen nötig. Gelungenes Buch, um in den Schreibstil und die Welten von Ken Follett einzusteigen. Vor allem für diejenigen, die zu Beginn vom Umfang der restlichen Romane abgeschreckt sind.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Berührende Geschichte über Freundschaft

Drei Frauen am See
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In jungen Jahren treffen sich die vier Freundinnen - Alex, Fiedi, June und Marie - immer zu Pfingsten beim Haus am See und sammeln dort viele gemeinsame Erinnerungen. Ihre Freundschaft sollte ewig währen. ...

In jungen Jahren treffen sich die vier Freundinnen - Alex, Fiedi, June und Marie - immer zu Pfingsten beim Haus am See und sammeln dort viele gemeinsame Erinnerungen. Ihre Freundschaft sollte ewig währen. Doch aus einem zu Beginn unbekanntem Grund, kommt es zu einem Zerwürfnis und die vier gehen getrennte Wege. Mittlerweile sind sie um die Fünfzig und der Tod von Marie, der guten Seele ihrer Freundschaft, erschüttert die Frauen zutiefst. Sie werden von Hannah, Maries Lebenspartnerin, zu einem Notartermin eingeladen. Gemeinsame Erinnerungen lassen sich nicht mehr ausblenden, alte Gefühle kommen hoch und der letzte Wunsch von Marie stellt die drei Frauen vor eine große Herausforderung.


Dora Heldt hat einen sehr bildreichen Schreibstil. Man kann die Blumen förmlich riechen und das
Gras und Wasser beim See zwischen den Zehen spüren. Die Autorin schafft es, dass man sich als LeserIn in die vier unterschiedlichen Hauptcharaktere - Alex, Fiedi, June und Marie - hineinversetzen kann und mit ihren Geschichten mitlebt. Zudem ist es schön, dass Marie trotz ihres frühen Todes bis zum Schluss, durch Tagebucheintragungen, Wünsche und ihre Pläne für das Treffen am See, Teil der Geschichte bleibt. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Freundschaft und der Streit der vier Frauen, nebenbei erfährt man auch viel über jeden einzelnen Charakter: Werdegang, Beziehungen, Beruf, Träume, Verlust,.... Dora Heldt schafft es einen spannenden Bogen über die Geschichte der vier Frauen zu legen. Bis zum Ende rätselt man, welches tiefschürfende Ereignis das Zerwürfnis der Frauen ausgelöst hat. Obwohl die Freundschaft der vier Charaktere in jungen Jahren sehr innig gewesen ist, wundert es am Schluss dennoch, dass diese an der Basis (Zuhören, Vertrauen) scheitert. Da wahre Freundschaft vieles überstehen kann, werden die Frauen wieder zueinander finden.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Spannend, heiter, österreichisch

Mozartkugelkomplott
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Kommissar Martin Merana wird zu einem kuriosen Tatort gerufen. Das Opfer Jonas Casabella, Star einer TV Dokumentation über die Mozartkugel, wurde nackt mit einer Mozartperücke auf dem Kopf und einer Mozartkugel ...

Kommissar Martin Merana wird zu einem kuriosen Tatort gerufen. Das Opfer Jonas Casabella, Star einer TV Dokumentation über die Mozartkugel, wurde nackt mit einer Mozartperücke auf dem Kopf und einer Mozartkugel in der Hand in Mozarts Geburtshaus entdeckt. Der Einfallsreichtum des Täters lenkt die polizeilichen Ermittlungen in unterschiedlichste Richtungen. Während der Suche nach dem Mörder stürzt sich Martin Merana in eine herzzerreißende Liebesgeschichte.

Für mich war der Mozartkugelkomplott der erste Kriminalroman vom Autor Manfred Baumann. Er ist für mich das österreichische Pendant zu Donna Leon. Der Autor hat sehr gut über die Stadt Salzburg, seine historischen Gebäude und die zentralen Personen der Geschichte (Mozart, Paul Fürst) recherchiert. Der Kommissar Martin Merana wird durch die Beschreibungen seiner Vergangenheit, seiner Gedanken- (auch Rachegedanken, obwohl er Polizist ist) und Gefühlswelt menschlich und plastisch für den Leser/die Leserin. Durch unerwartete Wendungen bleibt das Buch, genau wie Mozarts Symphonien, spannend bis zum Schluss. Man fiebert mit & versucht zu rätseln wer der Täter ist. Meine Begeisterung ist geweckt und ich freue mich auf weitere Stunden mit einem großartigen Autor.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Als wir noch Flügel hatten...

Die Erfindung der Flügel
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Sarah Grimké stammt aus dem Haus wohlhabender Gutsbesitzer in Amerika. Zu ihrem 11. Geburtstag bekommt sie Hetty - von ihrer Mutter liebevoll "Handfull" genannt - als Dienstmädchen geschenkt. Die beiden ...

Sarah Grimké stammt aus dem Haus wohlhabender Gutsbesitzer in Amerika. Zu ihrem 11. Geburtstag bekommt sie Hetty - von ihrer Mutter liebevoll "Handfull" genannt - als Dienstmädchen geschenkt. Die beiden Mädchen, die aus unterschiedlicheren sozialen Schichten nicht hätten stammen können, verbindet ein besonderer Tatendrang: Sie versuchen mit allen Mitteln aus den auferlegten Zwängen ihrer gesellschaftlichen Schicht zu entfliehen. Sarah erkennt, dass ihre Lebensaufgabe darin besteht sich für die Rechte der Sklaven und Frauen einzusetzen, auch wenn sie dadurch ihren privilegierten Status aufs Spiel setzt.

Die Autorin Sue Monk Kidd ist bekannt für das Schreiben von Biografien. In diesem Buch verbindet sie die Geschichte einer historischen - Sarah Grimké - und einer fiktiven Person - Hetty - vor dem Hintergrund einer amerikanischen Gesellschaft Anfang des 19. Jahrhunderts, die der Sklaverei nicht abgeneigt war. Es ist die Geschichte von zwei jungen Mädchen, die versuchen ihren Platz und Aufgabe im Leben zu finden und den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Schicht zu entkommen.

Sue Monk Kidd pflegt einen sehr angenehmen Schreibstil und verzichtet auf zu lange Sätze. Die Geschichten der beiden Hauptcharaktere bilden abwechselnd die Kapitel. Die beiden unterschiedlichen Perspektiven auf gleiche Geschehnisse zeigen die Spannungen der zwei Gesellschaftsschichten auf. Ein Buch, das seine LeserInnen berührt und zum Nachdenken anregt.

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