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Veröffentlicht am 20.09.2019

Magisches Turnier zwischen Lügen und Intrigen

Die letzte Königin - Das Feuer erwacht
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Im zweiten Band der Reihe erzählt Emily R King zunächst von Kalindas Flucht mit ihren Freunden. Hastin, der Bhutaanführer, hat ihr Land unter Kontrolle gebracht und Kali will ihren Fehler unbedingt wieder ...

Im zweiten Band der Reihe erzählt Emily R King zunächst von Kalindas Flucht mit ihren Freunden. Hastin, der Bhutaanführer, hat ihr Land unter Kontrolle gebracht und Kali will ihren Fehler unbedingt wieder ausbügeln, indem sie Prinz Ashwin findet und ihm bei der Rückeroberung seines Landes hilft. Doch nichts verläuft so, wie gehofft, und schon bald findet sich Kalinda getrennt von ihren Freunden im Palast eines Sultans wieder, umgeben von Lügen und Intrigen. Wem kann sie da noch vertrauen?

Dieser Band wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Kalinda und Deven erzählt, sodass man zwei unterschiedliche Perspektiven auf die Situation erhält. Denn während Kalinda im Palast festsitzt und mit ihrem Tun hadert, sitzt Deven in einer Art Gefängnis fest und hadert mit seinem Verrat. Das beschäftigt beide sehr sowie die Frage, wie sie ihrem Land helfen können. Diese bedingungslose Opferbereitschaft konnte ich teilweise nicht so ganz nachvollziehen, insbesondere da Kalinda in ihrem Land ja nicht viel Gutes passiert ist und ihr Volk sie sogar hassen würde, sollte herauskommen, dass sie ein Feuerwesen ist.

Auch in diesem Band gibt es wieder ein Turnier und wieder zeigt sich Kali weniger als starke Heldin, sondern viel mehr als jemand für den man hunderte Schlupflöcher finden muss, damit er eine Runde weiterkommt. Bei dem Turnier gibt es zudem eine Prüfung, die sehr stark von Harry Potter inspiriert und mit einer kleinen Veränderung in den Dschungel verlegt wurde, was ich ein bisschen schade fand. Da hätte ich mir mehr Einfallsreichtum gewünscht. Dieser wurde jedoch lieber auf die vielen Intrigen verwandt, die so zahlreich und verwirrend waren, dass man wirklich nicht wusste, wem man wohl trauen könnte. Das könnte spannend sein, aber mir war es irgendwie einfach zu viel, zumal nie richtig in die Tiefe gegangen wurde oder ein Problem mit angemessenem Eifer verfolgt wurde.

Leicht problematisch fand ich auch das neuentstehende Liebesdreieck zwischen Kalinda, Ashwin und Deven, wobei erstere sogar Cousine und Cousin sind, was jedoch niemanden zu stören scheint. Das empfand ich als etwas merkwürdig, genauso wie Kalis Wankelmütigkeit.

Positiv war wieder der bildgewaltige Schreibstil, der nicht nur eine Dschungel- und Palastwelt lebendig hat werden lassen, sondern sich auch flüssig lesen ließ. Ich mochte die gelungenen Vergleiche und erschaffene Welt sehr gern.

Aber auch hier hätte ich mir, wie schon beim ersten Band, eine Karte der Welt gewünscht sowie eine Auflistung der Götter. Denn vor allem am Anfang habe ich länger gebraucht, um mich wegen der vielen Namen und Länder wieder in dem Buch zurecht zu finden. Zum Glück gab es jedoch ein paar kurze Zusammenfassungen der Ereignisse, was für mich bitter nötig war. Dann war ich jedoch recht schnell in der Geschichte drin, die mich allerdings nicht so recht packen konnte.

Im Prinzip finde ich in Band zwei die gleichen Kritikpunkte, die ich schon bei Band eins hatte, nur dass dieses Mal das Setting und der Hintergrund des Turniers ein anderer ist. Ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass man Kalinda bei der Entwicklung ihrer Kräfte begleitet, aber das lernt sie praktisch mit einem Fingerschnipsen. Positiv waren der Schreibstil, die erschaffene Welt und dass Deven nun zu Wort kam und man so noch eine andere Perspektive hatte. Auch gut fand ich, dass die Inhalte trotz der vielen Intrigen in sich stimmig waren und zueinander gepasst haben. Jetzt hoffe ich, dass in Band drei eine andere Richtung eingeschlagen wird, weg von den Turnieren und ewigen Listen, hin zu einer Weiterentwicklung der Charaktere.

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Vielseitiger Reihenauftakt

Sinful Prince
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Mit „Sinful Prince“ eröffnet Meghan March eine neue Trilogie, die von Temperance Ransom handelt, der Managerin der Seven Sinners Whiskey Destillerie. Sie ist ein wahrer Workaholic, weshalb es nicht verwunderlich ...

Mit „Sinful Prince“ eröffnet Meghan March eine neue Trilogie, die von Temperance Ransom handelt, der Managerin der Seven Sinners Whiskey Destillerie. Sie ist ein wahrer Workaholic, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sie auch noch spätabends zu einem Geschäftstreffen in einem Club geht, dessen Visitenkarte in ihrem Büro lag. Doch anstatt Whiskey an den Mann zu bringen, beobachtet sie plötzlich, wie Mann Frau verführt und vor ihren Augen seine erotischen Spielchen treibt. Doch damit hört es noch nicht auf, denn plötzlich steht ein anderer Mann vor ihr, der auch nichts von Whiskey wissen will und sie dazu bringt, alle Grundsätze über Bord zu werfen und sich ihren geheimsten Sehnsüchten hinzugeben.

Dieser Band wird mit Ausnahme des letzten Kapitels komplett aus der Ich-Perspektive von Temperance erzählt, wodurch man sie gut kennenlernt und nach und nach von ihrer Vergangenheit erfährt. So kann man mit ihr über den mysteriösen Fremden rätseln, nach dem sie sich so verzehrt, und erhält auch gute Einblicke in ihre Gedankenwelt.
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, sodass ich das Büchlein in kurzer Zeit verschlungen haben. Die Kapitel sind teilweise extrem kurz, etwas, das man entweder mag oder nicht. Mich hat es nicht sonderlich gestört.

Lange war für mich unklar, wohin die Geschichte führen wird, weil man einfach Temperance durch ihr Leben begleitet. Da sie dieses langsam, aber sicher umkrempelt, fand ich das sehr interessant, genauso wie ihre Kunst. Ich denke, mit dem Thema Angst vor der Ausstellung der eigenen Werke zu haben hat die Autorin ein recht bekanntes Problem angesprochen, was mir gut gefallen hat. Der zweite Erzählstrang befasste sich mit dem verführerischen Fremden, wobei es natürlich sehr erotisch zuging, und der dritte arbeitete ihre Vergangenheit auf. Unterschwellig gab es noch ein paar Sorgen und Andeutungen, auf die jedoch noch nicht eingegangen wird. Man darf also gespannt sein, was da noch kommt.

Zudem lernt Temperance eine Frauengruppe kennen, mit der sie sich gut versteht. Hier hat es sich für mich gleich so angefühlt, als gäbe es schon Bücher über diese Frauen, weil nur wenig über sie verraten und dafür jede Menge Anspielungen gemacht wurden, weshalb sich diese Szenen für mich ein bisschen wie Fremdkörper anfühlten. Es heißt auch, dass man die Sinful Empire Trilogie nicht gelesen haben muss, um dieses Buch zu verstehen und das stimmt im Großen und Ganzen auch. Allerdings denke ich, dass es sehr hilfreich ist, wenn man sie kennt, da zu Keira, Temperances Chefin, und deren Mann Mount nicht viel erklärt wird, sondern man nur die Fakten bekommt, genauso wie bei deren bester Freundin Magnolia. Die Hauptgeschichte wird man verstehen, aber ein paar der zwischenmenschlichen Beziehungen vielleicht nicht.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Ich hätte auch sehr gerne gleich weitergelesen, denn es endet mit einem fiesen Cliffhanger und ich war so in der Geschichte drin. So werde ich mich wohl bis Band zwei gedulden müssen. Ein toller Auftakt mit noch ein bisschen Luft nach oben, was die Beschreibungen der Nebencharaktere und Spannung anbelangt.

„Ausreden sind wie Arschlöcher. Jeder hat eins“

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Fantastische Geschichte voller Spannung, Geister, Witz und Liebe

Golden Dynasty - Stärker als Begehren
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Im dritten Teil der Reihe erzählt Jennifer Armentrout die Geschichte des ältesten de Vincent Bruder, Devlin. Er scheint nie zu lachen, immer ernst zu sein, alles zu rationalisieren und sämtliche Fäden ...


Im dritten Teil der Reihe erzählt Jennifer Armentrout die Geschichte des ältesten de Vincent Bruder, Devlin. Er scheint nie zu lachen, immer ernst zu sein, alles zu rationalisieren und sämtliche Fäden in der Hand zu halten. Doch dann stolpert Rosie in sein Leben und bringt es mit ihrer lebenslustigen, schlagfertigen Art ziemlich durcheinander. Sie glaubt an Geister, jagt diese sogar mit ihrer Gruppe Geisterjäger und lässt sich von Devlin nicht kleinkriegen. Aber sie hat Verbindungen zu dem Reporter Ross, der die de Vincents vernichten will, also kann Devlin ihr nicht trauen... oder?

Die Geschichte wird wie auch schon die Vorgänger aus der dritten Perspektive geschildert, wobei abwechselnd Dev und Rosie in den Fokus genommen werden. Der Schreibstil lässt sich wunderbar lesen und hat mich mit den fantasievollen Vergleichen wieder begeistert.

„Sie hoffte, dass sie einigermaßen normal aussah, als Gabe und Nikki ins Zimmer traten, und nicht so, als hätte sie Sekunden davorgestanden, sich an Devlin zu reiben wie eine rollige Katze, die dazu noch tollwütig war.“

Zudem sprüht dieses Buch geradezu vor Witz und Sarkasmus, da sich Dev und Rosie einige hitzige Wortgefechte liefern, die einfach nur genial sind. Doch nicht nur dadurch unterscheidet sich das Buch leicht von seinen Vorgängern. Hier geht es auch viel übersinnlicher zu. Es gibt echte Geisterbegegnungen und andere merkwürdige Ereignisse, die eine Existenz des Paranormalen nahelegen. Auch nimmt die Erotik hier keinen so großen Teil ein, was mir sehr gut gefallen hat, da es mir bei den anderen Bänden manchmal zu viel war. Hier hat das Maß für mich genau gepasst, denn es wurde mehr Wert auf die Handlung gelegt, um die losen Fäden aus den anderen Geschichten aufzugreifen und zu verweben. Dadurch war das Buch durchgehend spannend und ich konnte es nicht aus der Hand legen, weil ich endlich alles wissen wollte.

Die Autorin hat zudem so geschickt Brotkrumen ausgestreut, dass man stets vor den Protagonisten eine Ahnung hatte, wohin das Ganze führte, aber nicht so früh, dass man zu ungeduldig geworden wäre. Am Schluss ging es ein wenig Knall auf Fall, wie so häufig bei einem Showdown, aber ich fand das passend. Lediglich der Epilog hätte gerne länger ausfallen dürfen, aber das liegt hauptsächlich daran, dass mir die Protagonisten und die ganzen de Vincents so ans Herz gewachsen sind.

Dieser Band hat mir von der ganzen Reihe am besten gefallen, da er nicht nur spannend, sondern auch witzig war und ich Rosie und Dev einfach klasse fand. Beide sind zwei sehr starke Charaktere, die sich nicht so schnell unterkriegen lassen. Wenn sie dann Schwäche oder Verletzlichkeit zeigen, ist das großes Kino. Kurz, mich hat das Buch begeistert und es war ein toller Abschluss der Reihe.

Außerdem noch ein Kompliment für die Aufmachung und Cover der gesamten Reihe, die ich sehr passend und noch dazu hübsch finde.

Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Fantasievoller und ereignisreicher Abschluss

Staub & Flammen
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Im zweiten Teil der Dilogie rund um Götter, Halbgötter und die Nymphe Livia versucht diese verzweifelt Maéls Unschuld zu beweisen und ihn aus dem olympischen Gefängnis zu holen. Doch das ist gar nicht ...

Im zweiten Teil der Dilogie rund um Götter, Halbgötter und die Nymphe Livia versucht diese verzweifelt Maéls Unschuld zu beweisen und ihn aus dem olympischen Gefängnis zu holen. Doch das ist gar nicht so einfach, da das Oberhaupt der Götter scheinbar sehr beschäftigt ist und so ist Livia ein weiteres Mal auf die Hilfe ihrer Freunde und auch die Enkos angewiesen. Gemeinsam setzen sie alles daran Maél zu helfen und werden kurz darauf vor noch größere Schwierigkeiten gestellt.

Das Buch schließt direkt an Band eins an, weshalb natürlich Schreibstil und Erzählperspektive gleich bleiben und man unbedingt Teil eins gelesen haben muss. Das Buch lässt sich flüssig lesen und hat mich mit der fantasievollen Götterwelt immer wieder in Erstaunen versetzt. Ein Soap glotzender Zeus und eine Wäscherei mit Wasserdrachen... nur um ein paar der ausgefallenen Ideen Kira Lichts zu nennen, mit denen sie in diesem Buch aufwartet. Und genau diese Fantasie hat mich auch durch beide Bücher getragen und begeistert.

Handlungsmäßig passiert in diesem Buch auch so allerhand, es geht Schlag auf Schlag, aber mir ging alles irgendwie zu glatt. Es gab zwar reichlich Probleme, aber die lösten sich immer ganz schnell und beinahe wie von selbst. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Charaktere für ihr Ziel arbeiten müssten. Und war es doch einmal so, herrschte allseits große Verzweiflung und Mutlosigkeit, bis die Lösung sprichwörtlich vom Himmel fiel.
Auf viele Dinge kam man auch schon vor der Protagonistin, weil sie so offensichtlich waren. Da hätte ich Livia manchmal wirklich gerne geschüttelt.
Was mich an der gesamten Dilogie stark irritiert hat, war der Umgang mit Verallgemeinerungen und der Zeit, die ich bis zum Schluss deswegen nicht einordnen konnte. Beispielsweise treffen Person A und B an Tag1 zum ersten Mal aufeinander. An Tag2 wird erzählt, dass zwischen den beiden IMMER solche Spannungen herrschen, weshalb sich alle so und so verhalten. Ein Treffen rechtfertigt für mich kein immer. Und das passiert häufiger. Genauso wie Livia angeblich Zeit mit ihren Eltern verbringt, um sie zu beruhigen, und sich in ihren Kräften übt. Ich frage mich nur, wann sie das macht, da man sie schließlich fast den gesamten Tag über begleitet und ihre Tage mit allem anderen ausgefüllt sind. Das hat für mich einfach nicht so gepasst und man hätte, meiner Meinung nach, besser auf diese Füllsätze verzichtet.

Die Geschichte wartet auch mit einigen Überraschungen auf, mit denen ich vor dem Buch nicht gerechnet hätte und die diesem eine interessante Wende geben. Auch werden neue Personen und Götter mit in den Mix geworfen, die für witzige Dialoge und Situationen sorgen. Generell gefällt mir die Gruppendynamik und die Botschaft von Freundschaft in diesen Büchern sehr gut.

Alles in allem ein gelungener und vor allem wunderbar fantasievoller Abschluss, der mich gut unterhalten und in seinen Bann geschlagen hat.

Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Spannender Historienroman voller Leid, Liebe und Freundschaft

Hurenmord - Die Rose von Whitechapel
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In „Hurenmord - Die Rose von Whitechapel“ erzählt Tabea Koenig nun Christines Geschichte. Diese hat gerade erst ihren geliebten Ehemann verloren und versinkt in Trauer, als plötzlich mysteriöse Frauenmorde ...

In „Hurenmord - Die Rose von Whitechapel“ erzählt Tabea Koenig nun Christines Geschichte. Diese hat gerade erst ihren geliebten Ehemann verloren und versinkt in Trauer, als plötzlich mysteriöse Frauenmorde im Armenviertel Whitechapel verübt werden. Der gemeinsame Nenner? Alle Frauen hatten mit Christines Frauenhaus, dem Renfield Eden, zu tun. Das führt die Ermittler, allen voran Inspector Pike, zu Christine. Er ist sofort hin und weg von der zerbrechlich wirkenden Frau mit dem Kämpferherz, aber eine Liebe wie ihre darf nicht sein, oder doch? Und wer verbirgt sich hinter Jack the Ripper, wie der Mörder von der Presse genannt wird?

Die Geschichte wird aus der dritten Perspektive erzählt und nimmt sehr häufig Christine sowie Pike ins Visier, aber auch zahlreiche andere Bewohner von Whitechapel, sodass man einen umfassenden Eindruck der Verhältnisse zur damaligen Zeit erhält. Das hat mir unglaublich gut gefallen und hat nicht nur für Spannung gesorgt, sondern auch zu einem tieferen Verständnis sowie greifbarerem Setting geführt.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und hat mich mit den vielen kreativen Vergleichen restlos begeistert. So viele Zitate wie in diesem habe ich schon lange nicht mehr in einem eBook markiert. Die Autorin erweckt das London der damaligen Zeit wirklich zum Leben, sowohl die lebhafte, prunkvollere Seite im beispielsweise Hyde Park als auch das Elend der Menschen in Whitechapel. Auch die Gefühle kommen auf diese Weise perfekt zum Ausdruck und so hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gepackt.

„Whitechapel war wie ein sinkender Kahn, und seine Sogwirkung zog alle mit, die darauf Schiffbruch erlitten.“

„Schon viel zu lange fühlte sich Rosalie ausgelaugt. Als wäre sie eine Zitrone, die von einem unnachgiebigen Schraubstock ausgepresst wurde.“

Obwohl es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt, kann man ihn auch ohne Wissen des Vorgängers lesen, da die Autorin die Ereignisse geschickt zusammenfasst, ohne jedoch diejenigen zu langweilen, die Band eins schon kennen. Wirklich toll gemacht! Möchte man jedoch Band eins lesen, sollte man das vorher tun, weil man sonst das Ende erfährt.

Der erste Band hat mir schon ziemlich gut gefallen, aber dieser Band hat mich einfach umgehauen. Ich bin wirklich restlos begeistert. Der Fall um Jack the Ripper bleibt bis zum Schluss völlig undurchsichtig, sodass ich wunderbar mitraten konnte, wobei meine zwei Verdächtigen nicht einmal die Schuldigen waren. Die Verwirrungstaktik ging also voll auf :) Der Krimi war eingebettet in die zarte Liebesgeschichte zwischen Christine und Pike, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat dank der vernünftig handelnden Protagonisten. Diese hatten ihre Momente der Schwäche, aber auch Stärke, wie im echten Leben. Es gab keinen perfekten Überflieger und das machte sie mir so sympathisch und realitätsnah. Das Ganze wurde dann mit den Geschichten um die einzelnen Schicksale untermalt und zu einem wunderbaren Buch verknüpft, bei dem die Autorin auch sprachlich nochmal eine Schippe draufgelegt hat, meiner Meinung nach.

Einzig der Epilog hätte gerne ein klitzekleines bisschen länger ausfallen dürfen, da ich gerne noch mehr von Christine und Pike gelesen hätte, weil sie mir so ans Herz gewachsen sind. Aber vielleicht haben sie ja auch noch einen Auftritt im dritten Band?

Also wie man sieht, hat mich „Hurenmord“ auf ganzer Länge begeistert und ich kann es allen empfehlen, die einen spannenden und authentischen Historienroman aus dem England um 1888 lesen möchten, in dem auch die Liebe und Freundschaft nicht zu kurz kommen und in dem sich die ein oder andere Lebensweisheit verbirgt.

„Wir machen es uns sehr einfach, wenn wir unser Glück von anderen Personen abhängig machen. Dann drücken wir uns vor unserer eigenen Aufgabe. Glück müssen wir uns selbst verschaffen.“

Vielen Dank an NetGalley und den Piper Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.