Neue Herausforderungen und weitere Geheimnisse
Das Gedächtnis von BabelDa sich meine Rezension auf den dritten Band der Reihe bezieht, kann sie Spoiler zu den vorherigen Teilen enthalten.
Drei Jahre sind seit den Ereignissen im Mondscheinpalast und Thorns Verschwinden vergangen. ...
Da sich meine Rezension auf den dritten Band der Reihe bezieht, kann sie Spoiler zu den vorherigen Teilen enthalten.
Drei Jahre sind seit den Ereignissen im Mondscheinpalast und Thorns Verschwinden vergangen. Drei Jahre, in denen Ophelia unglücklich ihr Dasein auf Anima fristet. Doch Ophelia will das alles nicht länger so hinnehmen. Sie will Antworten und sie will Thorn finden. Deswegen macht sie sich heimlich allein auf zur Arche Babel, um dem Geheimnis rund um „Gott“ endlich auf die Spur zu kommen.
Doch Babel ist ganz anders als Anima oder der Pol – hier herrschen strikte Vorschriften und die Menschen gleichen eher den Robotern, die ihnen das Leben erleichtern sollen. Ophelia tritt eine Stelle als „Lehrling“ am Konservatorium der Guten Familie an, um weiter aufzusteigen und endlich in geheimen Büchern mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Doch dann wird eine Zensorin tot aufgefunden, die kurz vor ihrem Tod die Bücher eines Kinderbuchautors verbrannt hat. Wieder wird Ophelia in diese tödlichen Geschehnisse hineingezogen – und stellt dabei fest, dass sie eigentlich längst mitten drin steckte.
Diese Geschichte rund um Ophelia, Thorn, die Familiengeister und die Rätsel um die Vergangenheit hat es mir wirklich angetan. „Die Spiegelreisende“-Reihe hat für mich etwas ganz einzigartiges an sich und gehört wirklich zu meinen Favoriten in diesem Jahr.
Auch wenn Band 3 für mich ein kleines bisschen schwächer war als Band 2 „Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast“, war es dennoch wundervoll, wieder gemeinsam mit Ophelia nach der Wahrheit zu suchen.
Die Sprecherin ist wie gewohnt einfach genial und ich liebe es so, dieser Geschichte zu lauschen und die Archen zu erkunden. Nachdem wir schon den Pol und Anima entdecken und kennenlernen durften, spielt dieser Band auf einer neuen Arche – nämlich Babel. Ich liebe diese gänzlich unterschiedlichen Orte, die sich für mich oft wie ganz neue Welten anfühlen. Auf Babel ist alles ganz anders – die Stadt, die Menschen, ihre Prinzipien, die Maschinen. Ophelia muss sich, völlig auf sich allein gestellt, erst einmal auf dieser Arche zurechtfinden und tritt dabei natürlich auch wieder in das ein oder andere Fettnäpfchen.
Meiner Meinung nach hat Ophelia in diesem Band wieder gezeigt, wie stark und mutig sie ist. Unsere tollpatschige Leserin wächst mit jedem Teil mehr über sich hinaus und entwickelt sich immer weiter. Das liebe ich so an ihr und gleichzeitig bleibt sie sich aber auch gänzlich treu.
Der Zauber dieser Geschichte hat mich wieder völlig gepackt und ich konnte mich kaum von dem Hörbuch losreißen. Es war wieder wahnsinnig spannend und ich kann den vierten Teil kaum erwarten.
Warum mir „Das Gedächtnis von Babel“ ein bisschen weniger gefallen hat als Band 2? Ich glaube der Hauptgrund war einfach der, dass ich die ganzen anderen Charaktere vermisst habe. Die erste Hälfte des Buches ist Ophelia beinahe die ganze Zeit allein unterwegs – natürlich lernt sie neue Charaktere auf Babel kennen – Freunde und Feinde – die ebenfalls sehr interessant sind, aber mir haben die altbekannten Personen doch sehr gefehlt. Ophelias Tante Roseline, Berenilde, Archibald, Reineke, selbst der Familiengeist Faruk. Und natürlich Thorn!
Ab und zu gab es zwar auch in diesem Teil wieder Zwischensequenzen, die Einblicke in das Leben von Berenildes Tochter gezeigt haben und wodurch wir natürlich auch kurz mitbekommen haben, was gerade im Leben der anderen Charaktere vor sich geht. Aber irgendwie hat mir die Verbindung zu Ophelia gefehlt, da all diese Charaktere zusammen immer so witzig und unterhaltsam, vor allem aber auch einfach voller Freundschaft und Zusammenhalt waren.
Und irgendwie hat mir auch wohl einfach der Mondscheinpalast, all seine Intrigen und die Geschehnisse rund um Faruk etwas besser gefallen, als die Strenge in Babel und Ophelias Ausbildungszeit im Konservatorium der Guten Familie.
Aber trotz dieser kleinen Kritik war auch dieses Buch wieder super spannend und hat zusätzlich mit einem extrem fiesen Cliffhanger geendet. Das Buch bekommt von mir 4,5/5 Sterne und die Monate können gar nicht schnell genug vergehen, damit ich endlich gemeinsam mit Ophelia und Thorn die ganze Wahrheit über die Archen, die Familiengeister und Gott erfahre.