Musikgeschichte
On AirPeter Urbans Stimme ist wohl jedem bekannt, der in den letzten Jahren den ESC verfolgt hat. Er ist derjenige, der die Veranstaltung fürs deutsche Fernsehen moderiert und mit Anekdoten würzt. Dieses Jahr ...
Peter Urbans Stimme ist wohl jedem bekannt, der in den letzten Jahren den ESC verfolgt hat. Er ist derjenige, der die Veranstaltung fürs deutsche Fernsehen moderiert und mit Anekdoten würzt. Dieses Jahr wird er den ESC zum letzten Mal moderieren und zu diesem Anlass erscheint auch seine Autobiographie.
Urban wurde 1948 in Bramsche geboren und dann in Quakenbrück aufgewachsen, zieht zum Studium nach Hamburg und macht auch dort dann sein ersten Erfahrungen im Radio. Seine Musikleidenschaft bringt ihn nach England, er nutzt die Zeit seines Auslandsaufenthalts während des Studiums auch um dort die Musikszene zu erforschen. So trifft er bereits früh auf Musikgrößen, deren Namen man auch heute noch kennt, wie Joe Cocker, Jimi Hendrix und auch seine Idole, die Beatles.
Urban berichtet nicht nur, er macht auch selbst Musik und lernt daher das Business auch von der anderen Seite kennen. Das erleichtert ihm den Kontakt auf Augenhöhe ungemein.
Ich fand das Buch interessant, allerdings muss ich sagen, dass es mir teilweise mehr wie ein Musiklexikon vorkam. An vielen Stellen zählt Urban satzweise Musiker auf, die auf irgendeine Art miteinander in Verbindung stehen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es gerade im Teil Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre bei mir da am eigenen Erleben fehlte. Viele Namen, die damals vielleicht durchaus bekannt waren, sind heute nicht mehr bekannt und sagten mir daher leider gar nichts. Daher war es dann auch schwierig solche Passagen einzuordnen. Etwas besser wurde das dann als es in die Achtziger ging, da habe ja auch ich angefangen mich mit Popmusik zu beschäftigen. So waren die Erzählungen zu Live Aid und dem Mandela Tribute Konzert sehr interessant. Am besten hat mir dann jedoch der Rückblick auf die ESC gefallen, die Urban selbst moderiert hat
Deutlich besser gefallen haben mir daher die Stellen in denen Urban aus seinem eigenem Erlebten erzählt. Anekdoten, in denen er Musiker trifft, die man selber kennt oder eben einfach wie sein Leben damals ablief. Davon hätte es gerne deutlich mehr sein dürfen.
Alles in allem war es ein durchaus interessantes Buch, bei dem man ganz viel über die europäische Musikgeschichte gerade der sechziger und siebziger Jahre lernt. Allerdings hätte ich mir mehr Urban und weniger Musikgeschichte gewünscht. Das Buch ist mittlerweile auch als Hörbuch erschienen, vom Autor selbst gelesen. Ich denke, da kommt es dann noch einmal ganz anders rüber.