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Veröffentlicht am 02.07.2022

Zeitgeschichte

Die Buchhandlung in der Amalienstraße
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München, kurz vor dem ersten Weltkrieg. Elly hat sich ihren Traum erfüllt und hat ihre Lehre zur Buchhandelsgehilfin beendet. Ihre Freundin Henny arbeitet mit ihr gemeinsam in der Buchhandlung in der Amalienstraße ...

München, kurz vor dem ersten Weltkrieg. Elly hat sich ihren Traum erfüllt und hat ihre Lehre zur Buchhandelsgehilfin beendet. Ihre Freundin Henny arbeitet mit ihr gemeinsam in der Buchhandlung in der Amalienstraße in der Maxvorstadt als Bürogehilfin. Neu in der Buchhandlung ist Leo, der sich über seine Vergangenheit dauerhaft ausschweigt. Gemeinsam mit Hennis Bruder Zacherl beginnen sie München unsicher zu machen und auch politische Veranstaltungen zu besuchen. Als dann der erste Weltkrieg ausbricht, wird ihr heiteres Leben jäh unterbrochen. Leo und Zacherl müssen an die Front und Henni und Elly irgendwie über die Runden kommen.

Heidi Rehn schildert eine interessante Zeit in München. Die Buchhandlung wird von zwei Cousinen geführt, die sich auch gesellschaftspolitisch engagieren. Dadurch kommen Elly und Henni nicht nur mit noch heute berühmten Schriftstellern in Kontakt, sondern auch mit späteren politischen Entscheidern. Die Zensur ist im bayerischen Königreich schon vor dem Krieg streng, nimmt aber im Krieg schon fast hysterische Formen an. Der Autorin gelingt es die Stimmungen der Zeit gut einzufangen und auch den Wandel mancher Ansichten. Herrscht am Beginn des Krieges noch Euphorie, so tritt mit Fortschreiten des Krieges immer mehr Ernüchterung ein.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich habe hier einiges über die Geschichte Münchens erfahren, das mir noch nicht so bewusst war. Die Zeit des Krieges in Berlin wurde ja schon in vielen Büchern geschildert, wieviel anders es in München war, ist wohl eher noch unbeschrieben. Die Schilderung der gesellschaftlichen Schichten haben mir gut gefallen und besonders Elly Rolle zwischen Tochter aus guter Gesellschaft und erwerbstätiger Frau fand ich spannend. Ihre Mutter Dita hat es sich als Offizierswitwe eingerichtet und möchte ihre Tochter eigentlich gut verheiraten. Andererseits bewundert sie aber auch Ellys Selbstständigkeit und Durchsetzungskraft.

Alles in allem ist es ein Buch, das ich gerne empfehle, es zeigt ein München zwischen guter alter Zeit und Aufbruch in den Fortschritt.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

toller Krimi, tolle Reihe

Der Mann in den Dünen
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Lena Lorenzen ist nach ihrer Elternzeit gerade wieder in den Job eingestiegen. Die Büroarbeit wird langsam etwas langweilig, so ist sie bereit wieder einen Fall im Außendienst zu übernehmen. Der Unternehmer ...

Lena Lorenzen ist nach ihrer Elternzeit gerade wieder in den Job eingestiegen. Die Büroarbeit wird langsam etwas langweilig, so ist sie bereit wieder einen Fall im Außendienst zu übernehmen. Der Unternehmer Reinhard Doormann ist von einem Spaziergang nicht zurückgekommen. Bei der Suche werden Blutspuren entdeckt und bald melden sich auch Entführer. Lena und ihr Kollege Johann fangen an die Familie und das Umfeld zu durchleuchten. Dabei wird klar, dass Doormann seine Firma wohl komplett umgestalten wollte und das in der Familie nicht unbedingt gut ankam.

Seit dem letzten Fall sind gut zwei Jahre vergangen und in Lenas Leben hat sich viel verändert. Ihr kleiner Sohn bestimmt ihr Leben und die Rückkehr in den Job fällt ihr schwerer als gedacht. Dieser Aspekt wird immer wieder erwähnt und ich fand Lenas Dilemma gut in die Geschichte eingebaut. Mit Erck hat sie einen verständnisvollen Partner an ihrer Seite und trotzdem plagt Lena das schlechte Gewissen und Erck die Angst um Lena. Trotzdem ist sie froh, wieder einen Fall bearbeiten zu können. Das Thema Familienplanung steht auch bei Johann auf der Tagesordnung. Mir hat die Einbindung des Privatlebens der beiden wieder gut gefallen, das gibt der Serie einen roten Faden und man hat das Gefühl zu Freunden zurückzukehren.

Der Fall an sich ist ziemlich verzwickt und bietet einige Wendungen. Lena ist hier auch auf ihre Intuition angewiesen und hat Glück, dass der Kollege, der auf Sylt unterstützt werden muss, ihr freie Hand lässt und eine gute Zusammenarbeit möglich ist.

Mir hat dieser mittlerweile neunte Band der Reihe um die Inselkommissarin wieder sehr gut gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

schönes Buch für zwischendurch

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Die Schwestern Lindholm, das sind Hannah, Ingrid und Matilda, sowie die Zwillinge Ebba und Ulla, die Nesthäkchen der Familie. Die Familie kommt gerade eben so über die Runden mit ihrer Bäckerei und dem ...

Die Schwestern Lindholm, das sind Hannah, Ingrid und Matilda, sowie die Zwillinge Ebba und Ulla, die Nesthäkchen der Familie. Die Familie kommt gerade eben so über die Runden mit ihrer Bäckerei und dem Verdienst des Vaters, der in Kiruna weit weg von der Familie in einem Bergwerk arbeitet. Eines Tages kommt ihnen die Idee, der Bäckerei einen Kaffeegarten anzuschließen und so das Familieneinkommen zu verbessern. So entsteht der süße Himmel der Schwestern Lindholm.

Das Buch beginnt mit einem Prolog in der Gegenwart, in dem wir Britt und Elin kennenlernen. Doch schnell wechseln wir in die dreißiger Jahre zurück, um dort das Entstehen des Kaffeegartens zu erleben und vor allem die drei älteren Schwestern auf ihren Lebensweg zu begleiten. Hannah hat sich in einen Deutschen verliebt, was angesichts der schwierigen Lage in Deutschland in der Familie nicht gern gesehen wird. Ingrid ist unglücklich verliebt und Matilda möchte unbedingt ein Star werden und gerät dabei ein wenig auf Abwege.

Das Buch war schön zu lesen, gerade die Beschreibungen des Hofes, der Bäckerei und vor allem der Leckereien, die dort produziert werden, waren, wie von der Autorin gewohnt, toll beschrieben, so dass man den Duft des Gebäcks schon in der Nase hatte. Allerdings plätscherte die Geschichte für mich ein wenig zu sehr dahin. Außerdem hätte ich mir am Ende des Buches doch noch einmal einen Bezug auf die Gegenwart gewünscht.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, es war eine schöne Lektüre für zwischendurch. Ich bin gespannt, ob es tatsächlich noch eine Fortsetzung geben wird und ob dort dann der Bogen zur Gegenwart noch einmal geschlagen wird.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Wohlfühlgeschichte

Wo dein Herz zuhause ist
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Felicia ist in Geldnot. Nachdem ihre Großtante Leona gestorben ist, muss sie ihren Cousin auszahlen und renovierungsbedürftig ist das Haus auch. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als die leerstehenden ...

Felicia ist in Geldnot. Nachdem ihre Großtante Leona gestorben ist, muss sie ihren Cousin auszahlen und renovierungsbedürftig ist das Haus auch. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als die leerstehenden Wohnungen zu vermieten, auch wenn sie am liebsten niemanden sehen möchte. Eine Zeitungsanzeige bringt ihr Ben, Lina und Jule ins Haus. Ben ist Landschaftsarchitekt, der sich gerade das eigene Geschäft aufbaut. Lina bietet einen Rundum-Nanny-Service an und Jule hat sich gerade als Privat-Concierge selbständig gemacht. Als sie erfahren, dass Felicia Kochkurse in ihrer Kochschule gibt, sind sie sehr begeistert und Jule schafft es alle drei in ihrem Service zu vermitteln. So wächst schnell eine Freundschaft und zwischen Felicia und Ben knistert es.

Dieser erste Band der Alte-Schule Saga hat mir sehr gut gefallen. Es war ein schönes Wohlfühlbuch in einer traumhaften Umgebung. Der Starnberger See ist einfach eine tolle Kulisse und die Alte Schule muss mit ihrem Garten ein wahres Schmuckstück sein. Felicia ist am Anfang etwas spröde, doch schnell finden die vier Hausbewohner zu einem guten Miteinander. Die Liebesgeschichte nimmt zwar Raum ein, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Das Miteinander und die kreativen Ideen haben mich mitgenommen und begeistert.

Mich hat die Autorin mitgenommen in eine schöne Geschichte, auf deren Fortsetzung, in der es sich dann um Jules Leben dreht, ich mich jetzt schon freue. Jana Lukas ist auf jeden Fall eine Entdeckung für mich und ich werde sicher noch weitere Bücher, wie die Mühlenschwestern-Reihe, lesen.

Von daher von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.06.2022

nicht so meins

Die Frauen vom Karlsplatz: Henny
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Im zweiten Band der Reihe um die Frauen vom Karlsplatz begleiten wir nun Henny, Lottes Tochter und Augustes Ziehtochter aus dem ersten Band. Henny hat sich ihren Traum erfüllt und studiert Medizin , aber ...

Im zweiten Band der Reihe um die Frauen vom Karlsplatz begleiten wir nun Henny, Lottes Tochter und Augustes Ziehtochter aus dem ersten Band. Henny hat sich ihren Traum erfüllt und studiert Medizin , aber als Auguste überraschend stirbt fehlt das Geld vorne und hinten. Als Henny dann ein Zettel in die Handfällt auf dem „Marin oder Gustav“ steht versucht sie mit Hilfe von Olga und der ehemaligen Pflegerin Terese herauszufinden, wer ihr Vater ist. Doch auch die Liebe hält Einzug in ihr Leben, als sie Paul, einen angehenden Chirurgen kennenlernt.

Leider reicht das Geld nicht um zu heiraten und dann bricht auch noch der Krieg aus. Paul zieht an die Front und es kommt, wie es kommen musste. Die Zeiten werden härter und es wird immer schwieriger über die Runden zu kommen. So muss sie ihren Traum aufgeben und am Ende auch über ihren Schatten springen und die Mutter von Auguste kontaktieren.

Auch eine alten Bekannten aus Band eins treffen wir wieder. Ludwig, Augustes ehemaliger Verlobter ist einmal zu vertrauensselig und muss die Folgen leider ausbaden. Hier wird das Thema Homosexualität wieder aufgegriffen. Und auch das Judentum wird in Gestalt Gabriels, einem Freund Pauls, thematisiert. Der Judenhass greift bereits vor dem Krieg immer mehr um sich und er muss sich Anfeindungen stellen, obwohl er versucht sich anzupassen.

An sich hat mir die Geschichte gut gefallen, aber irgendwie hat mir die Atmosphäre gefehlt. Es werden zwar die unterschiedlichsten Themen angesprochen, aber irgendwie habe ich keinen rechten Bezug zu den Geschehnissen in der Gesellschaft gefunden. Es sind auch Briefe eingebunden, die von unterschiedlichen Personen an der Front kommen, aber irgendwie hatte ich trotzdem das Gefühl keinen Bezug zum drum herum zu haben.

Alles in allem hat mich das Buch nicht so richtig mitgenommen, ob ich die weiteren Bände noch lese, werde ich wohl spontan entscheiden.

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