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Veröffentlicht am 18.11.2021

Einblick in die Verlagsgeschichte

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Als Rosalie Gräfenberg Franz Ullstein auf einem Bankett kennenlernt stellt sich schnell heraus, dass die beiden mehr eint als nur die Gesprächsthemen. Obwohl der Altersunterschied groß ist und Franz noch ...

Als Rosalie Gräfenberg Franz Ullstein auf einem Bankett kennenlernt stellt sich schnell heraus, dass die beiden mehr eint als nur die Gesprächsthemen. Obwohl der Altersunterschied groß ist und Franz noch nicht lange verwitwet keim doch eine zarte Liebe zwischen den beiden und Franz macht ihr bald einen Heiratsantrag. In der Familie Ullstein stößt das auf Widerwillen und die Brüder setzen alles daran Rosalie zu diffamieren und Franz zu einer Scheidung zu bringen.

Doch Rosalies Freundin Vicky Baum und deren Tippfräulein Lili Blume setzen alles daran gegen die Rufschädigung Rosalies vorzugehen und stärken ihr so den Rücken.

Beate Rygiert erzählt mit diesem Buch einen Teil der Geschichte der Ullstein Familie, die im Berlin der zwanziger zu größten Verlagsmacht aufgestiegen waren. Franz Ullstein war der Generaldirektor, seine Brüder alle im Unternehmen tätig. Die Ereignisse des Buches haben sich wohl so oder so ähnlich zugetragen. Die Autorin schafft es trotz der teilweise sehr unschönen Geschehnisse ein Buch abzuliefern, in dem ich mich als Leser sehr wohl gefühlt habe. Besonders der Zusammenhalt mit ihrer Freundin Vicky Baum und deren Tippfräulein Lili Blume fand ich gut gelungen. Die Geschichte um Lili bringt uns auch den Verlag Ullstein und die dortigen Abläufe näher. Und gibt auch Einblick in die Lebensverhältnisse einfacher Leute, denen es nicht wirklich schlecht geht, aber unter anderem auf Grund des akuten Wohnungsmangels auch nicht richtig gut.

Ich mochte das Buch gerne, es hat mich in die Vergangenheit entführt und ich habe mit Rosalie mitgelitten und mich für sie und alle anderen gefreut, wenn sich Dinge zum Besseren gewendet haben. Am Ende war ich traurig als ich Abschied nehmen musste von den Figuren, ich hätte sie gerne noch weiter ein Stück ihres Lebens begleitet. Von daher gibt es von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.11.2021

toller Auftakt der neuen Serie

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Quinn und Matilda könnten nicht unterschiedlicher sein, Quinn ist an der Schule einer der Coolen, Matilda das Mädchen aus der verschrobenen Nachbarsfamilie, das Fantasy Romane liebt und von ihrer Familie ...

Quinn und Matilda könnten nicht unterschiedlicher sein, Quinn ist an der Schule einer der Coolen, Matilda das Mädchen aus der verschrobenen Nachbarsfamilie, das Fantasy Romane liebt und von ihrer Familie total genervt ist. Nachdem Quinn einen schweren Unfall hat und plötzlich seltsame Dinge sein Leben bestimmen, tun sich er und Matilda zusammen, um das Rätsel zu lösen. Dabei stellt sich heraus, dass das Bild, das die beiden vom jeweils anderen hatten, doch nicht so ist, wie es scheint.

Kerstin Gier beginnt mit diesem Buch eine neue dreiteilige Jugendbuchreihe. Der Schreibstil ist locker und bei mir sprang auch sofort das Kopfkino an. Die Geschichte ist wechselnd aus Quinns und Matildas Sicht geschildert. Der ständige Wechsel macht es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, weil man sich immer denkt, ach ein Kapitel geht noch. Sowohl Quinn als auch Matilda sind normale Teenager, allerdings hat Quinn nach seinem Unfall plötzlich Fähigkeiten, die nicht normal sind. Er kann zeitweise extrem gut sehen und hören, außerdem blinzeln ihm dauernd Pflanzen und Gegenstände zu. Matilda nimmt das sehr gelassen und ihre Vorliebe für Fantasy Romane hilft den beiden bei der Suche nach Quinns eigentlichen Wurzeln sehr. Je mehr sie herausfinden um so schwieriger wird es zu erkennen, wem sie noch trauen können und wem nicht.

Mir haben die beiden sehr gut gefallen und die Geschichte ist super durchdacht. Das Ende fand ich für ein Buch, dem noch zwei weitere folgen werden, sehr gut. Soweit abgeschlossen, dass man erst einmal zufrieden ist und doch so offen, dass man sich auf die weiteren Bände freuen kann. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und was sich Kerstin Gier in ihrer neuen Welt noch so einfallen lassen wird.

Von mir daher eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.11.2021

spannend

Universum
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Mike Warnock ist mit seiner Familie auf dem Weg in ein neues Leben. Er hofft auf einem neuen Planeten ein neues Leben beginnen zu können. Die Challenger von Captain Christine Dillinger soll sie nach Omicron ...

Mike Warnock ist mit seiner Familie auf dem Weg in ein neues Leben. Er hofft auf einem neuen Planeten ein neues Leben beginnen zu können. Die Challenger von Captain Christine Dillinger soll sie nach Omicron bringen. Doch dann passiert ein Unfall und das Schiff strandet im Hyperraum. Damit beginnt der Kampf von Crew und Passagieren um ihr Leben, auch wenn sie nicht mehr in ein Leben zurückkehren können, wie sie es gekannt haben.

Phillip P. Peterson schickt seine Protagonisten mit diesem Unfall in die Zukunft. Während im Hyperraum nur Stunden vergehen, vergehen im realen Raum tausende von Jahren. Damit strandet die Challenger in einer sehr fernen Zukunft.

Ich fand das Buch ab dem Zeitpunkt des Unfalls sehr spannend und mochte es dann kaum aus der Hand legen. Die Geschichte bis dahin plätschert allerdings erst einmal so vor sich hin, allerdings gibt uns der Autor hier die Gelegenheit die Protagonisten kennenzulernen. Ob die wissenschaftlichen Gespräche zu Thema Hyperraumflug alles so richtig sind, kann ich nicht beurteilen, aber mir kamen die Erklärungen zu mindestens in sich schlüssig vor. Interessant fand ich die beiden Hauptfiguren Mike und Christine. Mike hadert sehr mit seinen Entscheidungen in der Vergangenheit und sieht sich jetzt immer wieder vor der Entscheidung gestellt Familie oder Gemeinschaft. Christine merkt, dass sie ihr Leben nicht wirklich gelebt hat und spürt dadurch den Verlust ihrer Familie doppelt. Das Ende der Geschichte fand ich gut gelöst, für mich war es ein gelungener, runder Schluss.

Ich kann das Buch Science-Fiction Fans durchaus empfehlen, ich fand es spannend und für mich war es auch schlüssig. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und muss mal schauen, was ich vom Autor noch lesen könnte, wenn mich wieder der Wunsch nach einem guten Science-Fiction Buch überfällt.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Warum der Hype?

Liebe in Zeiten des Hasses
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Liebe in Zeiten des Hasses beleuchtet das Beziehungsgeflecht der High Society Deutschlands Ende der zwanziger und in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Von der Familie Mann über Kurt Tucholsky, ...

Liebe in Zeiten des Hasses beleuchtet das Beziehungsgeflecht der High Society Deutschlands Ende der zwanziger und in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Von der Familie Mann über Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque, Marlene Dietrich und Mascha Kaleko sind die Größen der damaligen Kunstszene vertreten. Deren Beziehungen untereinander werden beleuchtet, da ein Bäumchen-wechsel-dich damals durchaus üblich war, entstehen so ganze Netzwerke von aktuellen und ehemaligen Liebhabern und Eheleuten.

Ich bin etwas zwiegespalten was das Ganze betrifft. Einerseits blitzt immer wieder ein feiner, sarkastischer Humor auf, andererseits wirken die Abschnitte wie eine Aufzählung von Geschehnissen, die ziemlich emotionslos wirkt. So war das Ganze manchmal etwas zäh zu lesen.

Zusätzlich entstand bei mir das Bild einer Gruppe von Menschen, bei denen nicht einer ohne gravierende psychische Probleme und die meisten auch nicht ohne Drogen durchs Leben kamen. In vielen Fällen kamen bei mir die meisten Männer wie schwache Egoisten rüber, die nichts als sich, den nächsten Orgasmus und das eigene Wohlbefinden im Sinn haben. Die Frauen wirkten entweder wie gefühllose Miststücke oder wie hilflose Frauchen, die sich alles gefallen haben lassen. Ich fand das etwas irritierend und vermutlich sind diese Menschen nur sehr einseitig beleuchtet.

Bei mir hat das Buch jetzt nicht unbedingt das Bedürfnis geweckt, mich näher mit einem der Menschen, die hier begleitet werden, zu beschäftigen. Es war nett zu lesen, aber den Hype, der um das Buch gemacht wird, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich war es eher durchschnittlich.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Nellie und der Krieg

Ein neuer Horizont
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Nellie ist nach Korea gereist um dort als Kriegsreporterin zu arbeiten. Allerdings werden ihr als Frau auch immer wieder Steine in den Weg gelegt. Unterstützt wird sie von Jake, der allerdings bald zu ...

Nellie ist nach Korea gereist um dort als Kriegsreporterin zu arbeiten. Allerdings werden ihr als Frau auch immer wieder Steine in den Weg gelegt. Unterstützt wird sie von Jake, der allerdings bald zu einem Auftrag nach Berlin aufbricht. So kämpft sie sich weiter allein durch, um ihre Ziele zu erreichen. Schließlich hat sie ihrer Schwester Laura, die verschwunden ist, versprochen das Leben für sie mitzuleben.

Nick hat unterdessen in Berlin auch noch eine Rechnung offen. Er will erfahren, wer seine Familie im Krieg verraten hat und denjenigen zu Verantwortung ziehen.

Maiken Nielsen nimmt uns diesmal mit nach Korea, mitten in den beginnenden Krieg. Gerade die Kriegsszenen sind so beschrieben, dass man meint, hautnah dabei zu sein und man muss doch des Öfteren die Luft anhalten, ob Nellie es da wohl wieder unbeschadet rausschaffen wird. Aber nicht nur diese Szenen gehen unter die Haut, auch Jakes Streifzüge durch das zerstörte Berlin haben mich mitten in das damalige Leben mitgenommen. Das Thema Denunziation zieht sich durchs ganze Buch, sowohl Nellie als auch Jake müssen damit Bekanntschaft machen. Da zeigt sich recht deutlich, dass Menschen zu ihrem eigenen Vorteil doch gerne mal andere anschwärzen. Egal in welchem System und in welcher Lage.

Ich fand das Buch ganz hervorragend geschrieben, es war keine Minute langweilig. Auch wenn man Nellie manchmal schütteln möchte für die Risiken, die sie eingeht. Schön fand ich auch die Beziehung zu ihrer Schwester Laura, die in Rückblicken erzählt wird und zu einem elementaren Handlungsstrang wird. Daraus erklärt sich ein Teil von Nellies Handeln.

Auch Jakes Geschichte hat mich sehr berührt. Er hat es wirklich nicht leicht gehabt im Krieg, daher ist es schon bewundernswert, wie ausgeglichen er doch ist und wie vernünftig, was das Thema Rache betrifft.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen, ich habe viel über Korea und den Krieg, der das Land geteilt hat, gelernt. Und ich habe mit Jake, Nellie und ihrer Familie mitgefiebert, mitgelitten und mich mitgefreut. Daher von mir eine dicke Leseempfehlung!

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