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Veröffentlicht am 07.11.2021

Leben im Rückblick

Sternflüstern
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Irith hat gerade ihren Lebensgefährten Lunis verloren du weiss noch nicht so recht, wohin mit ihrem Leben. Da taucht in dem Hotel, in dem sie arbeitet, Sophie auf, eine junge Künstlerin und gemeinsam mit ...

Irith hat gerade ihren Lebensgefährten Lunis verloren du weiss noch nicht so recht, wohin mit ihrem Leben. Da taucht in dem Hotel, in dem sie arbeitet, Sophie auf, eine junge Künstlerin und gemeinsam mit ihr gestaltet sie ein Wandmosaik. Dabei kann sie ein wenig ihrer Trauer loslassen. Doch sie muss noch eine letzte Aufgabe erfüllen und eine Frau namens Alix ausfindig machen, da sie ihr ein Päckchen von Lunis zukommen lassen soll.

Ich habe mir am Anfang etwas schwer getan mit dem Buch, weil die Geschichte von Lunis und Irith in Rückblicken erzählt wird und immer wieder Iriths Gegenwart dazwischengerät. Irgendwie machten mir die Sprünge es schwer eine Verbindung zu Irith zu bekommen. Als dann die Geschichte aber linear weiterläuft und Sophie auftaucht war ich in der Geschichte angekommen und die typische Handschrift von Patricia Koelle wurde spürbar.

Am Ende habe ich das Buch sehr zufrieden zugeklappt und konnte mir gut vorstellen, wie es mit den drei Frauen wohl weitergehen wird. Daher kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

tolles Weihnachtsbuch!

Das Fest der Weihnachtsschwestern
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Samantha und Ella haben schon seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Gayle. Nach einem großen Streit wird es immer schwerer wieder in Kontakt zu kommen und die Streitigkeiten auszuräumen. Da ...

Samantha und Ella haben schon seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Gayle. Nach einem großen Streit wird es immer schwerer wieder in Kontakt zu kommen und die Streitigkeiten auszuräumen. Da dann hat Gayle einen Unfall und ihre Töchter kommen an ihr Krankenbett. Langsam, aber sicher nähern sich die drei wieder aneinander an, auch wenn es anfangs sehr holperig läuft.

Ich hatte am Anfang etwas Probleme ins Buch zu kommen, weil ich mit den drei Frauen nicht so richtig warm geworden bin. Gayle ist gerade am Anfang der Geschichte sehr gewöhnungsbedürftig. Allerdings muss ich sagen, dass die Figurenentwicklung in diesem Buch wirklich sehr gelungen ist. Dadurch das die Perspektive immer zwischen den dreien wechselt, lernt man sie sehr gut kennen und viele der Situationen werden so aus mehreren Perspektiven beleuchtet und man versteht, warum derjenige genau so und nicht anders handelt.

Geschickt fand ich auch den Handlungsstrang in Schottland. Die Familie McIntyre passt perfekt zu den drei Frauen, jeder findet sein Gegenstück. Durch den Austausch kommen Ansichten und Einsichten in Bewegung und jeder profitiert davon. Die Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen, aber sie steht nicht im Vordergrund und passt vom Umfang her perfekt ins Buch.

Ich kann diesen Weihnachtsfamilienroman sehr empfehlen, das war ein richtig schönes Wohlfühlbuch.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

toller vierter Teil!

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Zurück in Berlin, im Jahr 1966 im Kaufhaus Thalheim. Diesmal steht Miriam im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist zufrieden mit ihrer Arbeit für das Familienunternehmen und auch in ihrer Familie läuft eigentlich ...

Zurück in Berlin, im Jahr 1966 im Kaufhaus Thalheim. Diesmal steht Miriam im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist zufrieden mit ihrer Arbeit für das Familienunternehmen und auch in ihrer Familie läuft eigentlich alles rund. Adoptivtochter Jenny kommt langsam, in die Pubertät und auch das Kaufhaus muss wieder umgestaltet werden, damit es mit der Zeit geht. Als Miri dann auch noch unerwartet schwanger wird und sie einen Mann wiedertrifft, der sie in ihrer Zeit als U-Boot in Berlin kennengelernt hat.

Miriams Geschichte wird diesmal in Rückblicken erzählt, ihre Zeit während des Krieges in Berlin wurde ja nur angedeutet. Jetzt erfahren wir, wie sie es damals geschafft hat als Jüdin mitten in Berlin zu überleben. Dabei wird deutlich wie viele Menschen auch damals, in der Zeit der Unmenschlichkeit die Menschlichkeit gesiegt hat und Fremde eine helfende Hand gereicht haben.

Eingebettet ist die Geschichte in die Geschichte der Familie Thalheim, die sich Ende der sechziger langsam alle mit ihren Familien eingerichtet haben. Als Miriam plötzlich mit Anfang vierzig noch schwanger wird, wird auch ihre Familie noch einmal durchgerüttelt und alle müssen sich neu sortieren. Besonders Jenny hat schwer damit zu kämpfen, ist sie doch in der Pubertät und sich selbst oft recht unsicher. Dass sie auf Grund ihres Glaubens und ihres Aussehens auch noch oft angefeindet wird, macht es noch schwerer.

Ich habe das Buch mehr oder weniger in einem Stück gelesen. Es war wieder schön in die Familiengeschichte der Thalheims einzutauchen und auch den Rest der Familie wiederzutreffen. Diesmal hat auch die jüngere Generation eine deutliche Stimme, deren Musikvorlieben und das Lebensgefühl der Sixties kommt gut rüber.

Ich kann daher den Abschluss der Reihe um die Thalheims nur wieder empfehlen, es war ein großes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein Leserleben

Hier geht’s lang!
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Elke Heidenreich nimmt uns mit durch ihr Leseleben. Beginnend mit den Mädchenbüchern der Nachkriegszeit, die im Nachhinein gesehen ein ganz fürchterliches Frauenbild vermitteln, über die Bücher, die sie ...

Elke Heidenreich nimmt uns mit durch ihr Leseleben. Beginnend mit den Mädchenbüchern der Nachkriegszeit, die im Nachhinein gesehen ein ganz fürchterliches Frauenbild vermitteln, über die Bücher, die sie bei den Pflegeeltern gelesen hat und denen, die sie im Studium lesen musste. Aber auch immer die, die ihr Leben bereichert haben, in denen sie sich wiedererkannt hat.

Sie zeigt die Unterschiede zwischen Büchern, die von Frauen geschrieben wurden und denen, die von Männern stammen, auf. Bücher von Männern dominieren die Literatur, in ihrem Studium kommen kaum Bücher von Autorinnen vor. So wendet sie sich auch ganz bewusst in ihrem privaten und später auch beruflichem Lesen genau diesen Büchern zu.

Man spürt die Liebe Heidenreichs zur Literatur. Sie versucht Bücher nicht zu bewerten, sondern Leser für sie zu finden. Sie sieht sich nicht als Literaturkritikerin, sondern als Literaturvermittlerin. Sie verschenkt Bücher, nicht Blumen, wenn sie etwas mitbringt. Sucht Bücher aus, die zum Lesenden passen.

Man merkt dem Buch an, dass Elke Heidenreich schon immer gelesen hat. Sie stellt eine unglaubliche Bandbreite an Büchern vor, die sie beeinflusst und beeindruckt haben. Viele mit Zitaten, die das nachvollziehbar machen.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und hatte die ganze Zeit das Gefühl mich mit Elke Heidenreich zu unterhalten. Man hat nie das Gefühl, dass sie versucht einen Kanon zu erstellen, den man gelesen haben muss. Eher weckt sie die Neugierde auf Autorinnen und deren Bücher.

Von mir daher eine Leseempfehlung für alle, die Bücher und das Lesen lieben!

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Veröffentlicht am 29.10.2021

nicht ganz mein Buch

Lady Churchill
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In Lady Churchill kommt Clementine Churchill zu Wort, sie erzählt uns sozusagen ihre Lebensgeschichte vom Tag der Hochzeit an bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Sie ist die starke Frau an Winston Churchills ...

In Lady Churchill kommt Clementine Churchill zu Wort, sie erzählt uns sozusagen ihre Lebensgeschichte vom Tag der Hochzeit an bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Sie ist die starke Frau an Winston Churchills Seite, unterstützt ihn, lenkt ihn und hält ihm den Rücken frei. Gemeinsam bekommen sie fünf Kinder, überstehen finanziell schwache Zeiten und zwei Weltkriege.

Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was dem Leser einen recht intimen Einblick in Clementines Gedanken und Sorgen gewährt. Allerdings sieht man so natürlich auch nur ihre Sicht der Dinge. Ich habe mir manchmal schwer getan mit ihr. Man bekommt den Eindruck, dass ihr Mann eigentlich nur lebensfähig war, weil sie ihn im Hintergrund gelenkt hat und alles für ihn getan hat. Sie kommt da immer wieder als recht arrogante Person rüber.

Ansonsten war das Buch recht interessant, weil man einmal die Perspektive Englands im zweiten Weltkrieg sieht. Allerdings wäre es schon schön gewesen auch die Nachkriegszeit noch mitzuerleben. Das Ende kommt dann doch recht abrupt. Auch haben mir Ereignisse, die England doch politisch sicherlich bewegt haben, wie z.B. die Abdankung des Königs und das Münchner Abkommen, ein wenig gefehlt. Der Fokus liegt sehr auf den beiden Kriegen, in der Zeit dazwischen ist die Handlung doch sehr auf rein private fokussiert, Clementines politische Ansichten fallen da fast komplett unter den Tisch.

Alles in allem ist es kein schlechtes Buch, das allerdings zwischenzeitlich einige Längen hat. Ich bin mir der Ich-Perspektive nicht ganz warm geworden, mir war dadurch die Sicht auf die Dinge zu sehr eingeschränkt und man hat wirklich nur den Fokus auf Clementine Churchill gehabt. Andere Personen bleiben eher blass.

Um einen ersten Blick auf Clementine Churchill zu werfen, ist dieses Buch sicher gut geeignet. Ob es wirklich die ein rundes Bild, kann ich nicht sagen.

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