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Veröffentlicht am 04.09.2021

gelungener dritter Band

Die Wunderfrauen
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1972, das Jahr der Olympiade in München. Luises Laden in Starnberg hat zu kämpfen, die Konkurrenz der Supermärkte wird immer größer. Annabell freut sich, dass Friedrich Teil der deutschen Olympiamannschaft ...

1972, das Jahr der Olympiade in München. Luises Laden in Starnberg hat zu kämpfen, die Konkurrenz der Supermärkte wird immer größer. Annabell freut sich, dass Friedrich Teil der deutschen Olympiamannschaft ist. Marie kämpft immer noch mit ihrem Verlust und Helga muss ihre Zukunft komplett neu denken.

Wieder begleiten wir die vier Frauen und ihre Familien über ein Jahr, in dem sich vieles verändert. Luises Ehe zerbricht immer mehr und auch ihr Laden bringt nicht mehr die Freude in ihr Leben, wie es früher der Fall war. Annabelle beginnt nach dem Tod ihres Schwiegervaters in der Familiengeschichte der von Thalers zu forschen und bringt dabei auch Licht in Helgas Familiengeschichte. Diese wiederum kann sich den Traum einer eigenen Praxis erfüllen, doch gesundheitlich hat sie Probleme und auch Jack, Davids Vater geht ihr nicht aus dem Kopf. Und auch Marie hat immer noch schwer mit ihrem Schicksalsschlag zu kämpfen, auch wenn sich auf dem Hof mittlerweile ein neues Leben eingependelt hat.

Mir hat es wieder großem Spaß gemacht die vier Frauen zu begleiten. Bei allen stehen große Veränderungen an, aber besonders Annabelle hat mich wieder überrascht. Einerseits ist sie bezüglich ihrer Tochter teilweise sehr übervorsichtig, andererseits ist sie aber auch bereit ihr Leben zu verändern, nachdem sie die Familiengeschichte der von Thalers erforscht hat. Alle vier verändern ihr Leben nochmal gravierend und werfen manche Altlasten über Bord, um noch einmal neu zu beginnen.

Wieder werden viele gesellschaftliche Themen angesprochen, die Nazi-Vergangenheit wirft immer noch ihre Schatten, das Familienrecht nimmt Einfluss auf das Leben. Gerade durch Luises kleine Ladenkunde bekommt man viel Veränderungen, die das Leben damals gebracht hat noch einmal im Detail mit.

Für mich hätte nach diesem Band noch nicht Schluss sein müssen, gerne hätte ich die vier und ihre Familien weiter begleitet. Aber auch so kann ich diesen dritten Band der Trilogie wieder empfehlen, er ist ein schönes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Briefwechsel

I get a bird
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Johann schickt Jana ihren Organizer zu, den sie vor geraumer Zeit verloren hat. Damit beginnt ein Briefwechsel zwischen zwei Menschen, die mit Teilen ihres Lebens hadern, die sich nicht kennen, sich aber ...

Johann schickt Jana ihren Organizer zu, den sie vor geraumer Zeit verloren hat. Damit beginnt ein Briefwechsel zwischen zwei Menschen, die mit Teilen ihres Lebens hadern, die sich nicht kennen, sich aber in den Briefen an den anderen offenbaren können. Und nach und nach stellt sich heraus, dass es nicht nur Parallelen zwischen ihren Leben gibt, sondern sogar einen Schnittpunkt.

Anne von Canal und Heikko Deutschmann haben dieses Projekt als Briefwechsel geplant, ohne sich dabei einen Rahmen zu geben. Zwei Jahre lang haben sie wechselseitig Briefe geschrieben, einig waren sie sich nur bei Ausgangspunkt, der eine hat etwas gefunden, was der andere verloren hat.

Ich habe mir am Beginn des Buches recht schwergetan. Richtig in den Lesefluß bin ich immer dann gekommen, wenn einer der beiden etwas aus seinem Leben erzählt hat. Die Passagen, in denen über das Leben und die eigene Darstellung darin philosophiert wird, fand ich eher ermüdend. Ich wollte eigentlich eher die Geschichte der beiden erfahren. Im Großen und Ganzen hat es dann auch gepasst und ich fand es schön zu sehen wie gerade Johann wieder zurück ins Leben findet. Über das Ende lässt sich streiten, bzw. mehr über den Zeitpunkt des Endes.

Alles in allem kann ich das Buch durchaus empfehlen, aber Briefromane werden wohl trotzdem nicht mein neues Lieblingsgenre.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Zukunftsträume

Inselpfade zum Glück
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Als Sophies Firma in Flammen aufgeht, beschließt sie ihren Neuanfang in ihrer Heimat auf Blackberry Island zu wagen. Hier hat sie die Unterstützung ihrer Cousine Kristine, die dort glücklich verheiratet ...

Als Sophies Firma in Flammen aufgeht, beschließt sie ihren Neuanfang in ihrer Heimat auf Blackberry Island zu wagen. Hier hat sie die Unterstützung ihrer Cousine Kristine, die dort glücklich verheiratet mit ihren drei Söhnen lebt. Und auch die Tochter ihrer Cousine Amber, Heather, unterstützt sie dabei ihre Firma wieder neu aufzubauen.

Wir begleiten die drei bei der Verwirklichung ihrer Träume oft gegen den Widerstand der eigenen Familie. Kristine möchte eine Bäckerei eröffnen und dieser Traum kostet sie fast ihre Ehe. Nur langsam kann sie ihren Mann davon überzeugen, sie zu unterstützen.

Heather dagegen muss lernen sich gegen ihre Mutter Amber durchzusetzen. Die hat nur ein Lebensziel, meckern und sich beschweren. Dazu schafft sie es nicht sich und ihre Tochter zu ernähren und so ist Heather seit ihrem 16. Lebensjahr diejenige, die für den Unterhalt sorgt. Immer wieder nutzt Amber ihre Tochter aus und verhindert so, dass diese ihre Zukunftspläne umsetzen kann.

Mir hat das Buch gut gefallen, besonders die Entwicklung von Sophie. Anfangs wirkt sie wie eine toughe Geschäftsfrau, die trotz dem Brand alles im Griff hat und es schafft ihre Firma neu aufzubauen. Doch so langsam stellt sich heraus, dass sie nicht delegieren kann und sich damit mehr schadet als nützt. Ich fand es interessant, wie sie nach und nach realisiert, dass sie auf andere hören muss, um weiter erfolgreich zu sein.

Das Buch liest sich locker und flüssig. Es macht Spaß die Wege der drei Frauen zu verfolgen, auch wenn Amber eine wirklich nervtötende Figur ist. Die Atmosphäre auf Blackberry Island ist toll beschrieben, man direkt das Gefühl alles vor Augen zu haben.

Inselpfade zum Glück ist bereits das vierte Buch, das auf Blackberry Island spielt. Allerdings haben die Bände wohl außer dem Handlungsort nichts gemeinsam und können daher unabhängig voneinander gelesen werden.

Ich kann das Buch als leichte Lektüre für zwischendurch auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Lotte Laserstein

Meine Freundin Lotte
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Lotte Laserstein war in Berlin am Ende der zwanziger Jahre eine erfolgreiche Malerin, bis die Nazis ihrer Karriere ein Ende setzten. Ihr bevorzugtes Modell war dabei Traute Rose, die eben nicht nur Modell ...

Lotte Laserstein war in Berlin am Ende der zwanziger Jahre eine erfolgreiche Malerin, bis die Nazis ihrer Karriere ein Ende setzten. Ihr bevorzugtes Modell war dabei Traute Rose, die eben nicht nur Modell sondern auch beste Freundin war. 1961 besucht Traute mit ihrem Mann Ernst Lotte in Kalmar, Schweden, wo diese mittlerweile lebt. Doch was ist geschehen, dass die einstigen Freundinnen so auseinandergetrieben hat?

Anne Stern erzählt Lotte und Trautes Geschichte sozusagen in den Erinnerungen der beiden. Denn sie sprechen eigentlich nicht mehr wirklich miteinander. Die Kapitel wechseln immer zwischen Lotte und Traute hin und her und so lernt man das Innenleben der beiden recht gut kennen. In Lottes Teilen wird mehr aus der Vergangenheit erzählt, in Trautes mehr die Gegenwart reflektiert. Irgendwie bin ich mit diesem Konzept nicht so richtig warm geworden. Lottes Kapitel haben sich gut lesen lassen, bei Traute habe ich mich immer gefragt, warum sie eigentlich so wenig selbstbewusst ist. Das stand im totalen Gegensatz zu Lottes Erinnerungen. Generell fand ich die Diskrepanz zwischen den Erinnerungen, wo die beiden so eng miteinander wie ein Liebespaar sind und der Gegenwart, wo sie kaum mehr miteinander sprechen, sehr frappierend. Auf mich machte es eher den Eindruck, dass die beiden sich eigentlich nicht wirklich kannten, sondern jeder nur ein Bild der anderen in Erinnerung hatte.

Ich muss sagen, für mich hat das Ganze nicht so gut funktioniert. Irgendwie bin ich beiden nicht nahe gekommen und ich musste mich zwingen das Buch zu beenden. Denn so richtig interessiert hat mich das Ganze dann nicht. Gut geschrieben ist das Buch dennoch, mir hat nur der persönliche Zugang dazu gefehlt.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Paulas Liebe

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Berlin in den 1880ern. Paula Oppenheimer wächst in einer liebvollen Familie auf, die trotz fehlender finanzieller Mittel alles tut, um ihren Kindern so viel Bildung wie möglich zukommen zu lassen. Als ...

Berlin in den 1880ern. Paula Oppenheimer wächst in einer liebvollen Familie auf, die trotz fehlender finanzieller Mittel alles tut, um ihren Kindern so viel Bildung wie möglich zukommen zu lassen. Als ihre Tante Paula anbietet bei ihr als Gesellschafterin zu leben, erweitert das Paulas Horizont noch einmal mehr. Durch ihre Tante hat sie Möglichkeit weiter Klavierunterricht zu nehmen und an literarischen Salons teilzunehmen. Über ihren Bruder Franz lernt sie Richard Dehmel kennen, einen aufstrebenden jungen Dichter. Gegen den Widerstand ihrer Familie heiraten die beiden und gründen eine Familie.

Ulrike Renk beginnt mit diesem Buch ihre nächste Familiengeschichte. Diesmal geht es um die Frauen der Familie Dehmel. Paula lebt an sich ein behütetes Leben, allerdings fragt sie sich, wie wohl ihre Zukunft aussehen soll. Als Gesellschafterin ihrer Tante ist sie zwar glücklich, aber ihr fehlt die Liebe. Richard Dehmel scheint der Mann ihres Lebens zu sein und sie setzt sich gegen ihre Familie durch, die Bedenken hat, ob er sie glücklich machen kann. Paulas Standhaftigkeit hat mich sehr beeindruckt, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, was sie an Richard denn so in den Bann gezogen hat. Ich denke, er muss als Mann eine unglaubliche Ausstrahlung gehabt haben, der sich wohl kaum jemand entziehen konnte.

Ulrike Renk schildert Paulas Gefühlsleben gekonnt, man kann gut nachvollziehen, wie es ihr geht. Trotzdem sieht man auch die Schwächen Richards, die Paula gerne beiseiteschiebt. Was mir besonders gut gefallen hat, war der Zusammenhalt der Familie Oppenheimer und die Liebe, die die Eltern ihren Kindern entgegenbringen. Auch Tante Auguste fand ich ganz wunderbar gezeichnet, sie ermöglich Paula so viel, lässt ihr aber immer genug Luft, um sich selbst entwickeln zu können. Besonders die Sommerfrische an der Ostsee fand ich immer wunderschön beschrieben, da hatte ich das Gefühl dabei zu sein.

Ich kann für diesen Auftaktband der neuen Reihe nur eine Leseempfehlung aussprechen! Ich bin gespannt, wie es denn im nächsten Band weitergeht und hoffe dann auch auf ein Wiedersehen mit Paula.

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