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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2021

tolles Weihnachtsbuch!

Das Fest der Weihnachtsschwestern
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Samantha und Ella haben schon seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Gayle. Nach einem großen Streit wird es immer schwerer wieder in Kontakt zu kommen und die Streitigkeiten auszuräumen. Da ...

Samantha und Ella haben schon seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Gayle. Nach einem großen Streit wird es immer schwerer wieder in Kontakt zu kommen und die Streitigkeiten auszuräumen. Da dann hat Gayle einen Unfall und ihre Töchter kommen an ihr Krankenbett. Langsam, aber sicher nähern sich die drei wieder aneinander an, auch wenn es anfangs sehr holperig läuft.

Ich hatte am Anfang etwas Probleme ins Buch zu kommen, weil ich mit den drei Frauen nicht so richtig warm geworden bin. Gayle ist gerade am Anfang der Geschichte sehr gewöhnungsbedürftig. Allerdings muss ich sagen, dass die Figurenentwicklung in diesem Buch wirklich sehr gelungen ist. Dadurch das die Perspektive immer zwischen den dreien wechselt, lernt man sie sehr gut kennen und viele der Situationen werden so aus mehreren Perspektiven beleuchtet und man versteht, warum derjenige genau so und nicht anders handelt.

Geschickt fand ich auch den Handlungsstrang in Schottland. Die Familie McIntyre passt perfekt zu den drei Frauen, jeder findet sein Gegenstück. Durch den Austausch kommen Ansichten und Einsichten in Bewegung und jeder profitiert davon. Die Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen, aber sie steht nicht im Vordergrund und passt vom Umfang her perfekt ins Buch.

Ich kann diesen Weihnachtsfamilienroman sehr empfehlen, das war ein richtig schönes Wohlfühlbuch.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

toller vierter Teil!

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Zurück in Berlin, im Jahr 1966 im Kaufhaus Thalheim. Diesmal steht Miriam im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist zufrieden mit ihrer Arbeit für das Familienunternehmen und auch in ihrer Familie läuft eigentlich ...

Zurück in Berlin, im Jahr 1966 im Kaufhaus Thalheim. Diesmal steht Miriam im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist zufrieden mit ihrer Arbeit für das Familienunternehmen und auch in ihrer Familie läuft eigentlich alles rund. Adoptivtochter Jenny kommt langsam, in die Pubertät und auch das Kaufhaus muss wieder umgestaltet werden, damit es mit der Zeit geht. Als Miri dann auch noch unerwartet schwanger wird und sie einen Mann wiedertrifft, der sie in ihrer Zeit als U-Boot in Berlin kennengelernt hat.

Miriams Geschichte wird diesmal in Rückblicken erzählt, ihre Zeit während des Krieges in Berlin wurde ja nur angedeutet. Jetzt erfahren wir, wie sie es damals geschafft hat als Jüdin mitten in Berlin zu überleben. Dabei wird deutlich wie viele Menschen auch damals, in der Zeit der Unmenschlichkeit die Menschlichkeit gesiegt hat und Fremde eine helfende Hand gereicht haben.

Eingebettet ist die Geschichte in die Geschichte der Familie Thalheim, die sich Ende der sechziger langsam alle mit ihren Familien eingerichtet haben. Als Miriam plötzlich mit Anfang vierzig noch schwanger wird, wird auch ihre Familie noch einmal durchgerüttelt und alle müssen sich neu sortieren. Besonders Jenny hat schwer damit zu kämpfen, ist sie doch in der Pubertät und sich selbst oft recht unsicher. Dass sie auf Grund ihres Glaubens und ihres Aussehens auch noch oft angefeindet wird, macht es noch schwerer.

Ich habe das Buch mehr oder weniger in einem Stück gelesen. Es war wieder schön in die Familiengeschichte der Thalheims einzutauchen und auch den Rest der Familie wiederzutreffen. Diesmal hat auch die jüngere Generation eine deutliche Stimme, deren Musikvorlieben und das Lebensgefühl der Sixties kommt gut rüber.

Ich kann daher den Abschluss der Reihe um die Thalheims nur wieder empfehlen, es war ein großes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein Leserleben

Hier geht’s lang!
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Elke Heidenreich nimmt uns mit durch ihr Leseleben. Beginnend mit den Mädchenbüchern der Nachkriegszeit, die im Nachhinein gesehen ein ganz fürchterliches Frauenbild vermitteln, über die Bücher, die sie ...

Elke Heidenreich nimmt uns mit durch ihr Leseleben. Beginnend mit den Mädchenbüchern der Nachkriegszeit, die im Nachhinein gesehen ein ganz fürchterliches Frauenbild vermitteln, über die Bücher, die sie bei den Pflegeeltern gelesen hat und denen, die sie im Studium lesen musste. Aber auch immer die, die ihr Leben bereichert haben, in denen sie sich wiedererkannt hat.

Sie zeigt die Unterschiede zwischen Büchern, die von Frauen geschrieben wurden und denen, die von Männern stammen, auf. Bücher von Männern dominieren die Literatur, in ihrem Studium kommen kaum Bücher von Autorinnen vor. So wendet sie sich auch ganz bewusst in ihrem privaten und später auch beruflichem Lesen genau diesen Büchern zu.

Man spürt die Liebe Heidenreichs zur Literatur. Sie versucht Bücher nicht zu bewerten, sondern Leser für sie zu finden. Sie sieht sich nicht als Literaturkritikerin, sondern als Literaturvermittlerin. Sie verschenkt Bücher, nicht Blumen, wenn sie etwas mitbringt. Sucht Bücher aus, die zum Lesenden passen.

Man merkt dem Buch an, dass Elke Heidenreich schon immer gelesen hat. Sie stellt eine unglaubliche Bandbreite an Büchern vor, die sie beeinflusst und beeindruckt haben. Viele mit Zitaten, die das nachvollziehbar machen.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und hatte die ganze Zeit das Gefühl mich mit Elke Heidenreich zu unterhalten. Man hat nie das Gefühl, dass sie versucht einen Kanon zu erstellen, den man gelesen haben muss. Eher weckt sie die Neugierde auf Autorinnen und deren Bücher.

Von mir daher eine Leseempfehlung für alle, die Bücher und das Lesen lieben!

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Veröffentlicht am 28.10.2021

literarischer Kurzurlaub

Das Geheimnis der Grashüpfer
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Majas Leben steht vor einem Wendepunkt, als sie mit Mitte Fünfzig in Frührente geht. Anfangs weiss sie nicht so recht, was sie mit der vielen Zeit anfangen soll. Doch als ihre Großmutter erst Hilfe braucht ...

Majas Leben steht vor einem Wendepunkt, als sie mit Mitte Fünfzig in Frührente geht. Anfangs weiss sie nicht so recht, was sie mit der vielen Zeit anfangen soll. Doch als ihre Großmutter erst Hilfe braucht und r dann ihr Haus vererbt, wächst in ihr der alte Wunsch nach einem Heim für alte Menschen in der Natur und sie beginnt diesen zu verwirklichen.

Nelly ist Ende zwanzig und hat sich erfolgreich mit einer Freundin einen mobilen Pflegedienst aufgebaut. Doch sie merkt, dass sie unzufrieden ist und ihrem Leben noch einmal verändern möchte. Als sie dann über Remy Maja kennenlernt, stellt sie fest, dass sich hier eine große Chance bietet.

Patricia Koelle nimmt uns wieder mit in die Gärten der Ostseeinseln und dieses Mal in einen Garten am Elbedeich. Und wie in allen ihren Büchern spürt man ihre Liebe zum Detail und den Wundern der Natur. Maja und Nelly treffen erst recht spät aufeinander, erst einmal müssen die beiden herausfinden, was sie eigentlich wollen. Mir hat das nebeneinander der Geschichten gut gefallen, mir fiel der Wechsel zwischen den Settings nicht schwer. Die Ideen, die die beiden Altenpflegerinnen haben, um alten Menschen einen lebenswerten Lebensabend zu bieten, fand ich sehr ansprechend, So einen Ort würde ich mir für mein Alter auch wünschen. Ganz toll fand ich auch die Nebenfiguren, besonders die älteren unter ihnen. Da war so viel Lebensfreude und Weisheit zu spüren, dass mir das Herz aufging.

Wie alle Bücher von Patricia Koelle, war auch dieses wieder Balsam für die Seele und eine Auszeit zum Lesen. Von daher kann ich es wie alle anderen Bücher vorbehaltlos empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Es geht weiter bei Beiersdorf

Die Frauen vom Jungfernstieg. Antonias Hoffnung
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Die Geschichte rund um das Unternehmen Beiersdorf geht weiter. Wieder begleiten wir Gerda, Toni und Irma ein Stück durch ihr Leben. Diesmal liegt der Schwerpunkt etwas mehr auf Antonia, die es im Unternehmen ...

Die Geschichte rund um das Unternehmen Beiersdorf geht weiter. Wieder begleiten wir Gerda, Toni und Irma ein Stück durch ihr Leben. Diesmal liegt der Schwerpunkt etwas mehr auf Antonia, die es im Unternehmen zur Leiterin des Marketings gebracht hat. Privat lebt sie mit Herrmann in wilder Ehe, doch als ihre Freundin Gretel stirbt und sie deren Tochter Ellma bei sich aufnehmen will, muss sich doch einiges ändern. Irma versucht derweil auch international den Durchbruch zu schaffen und begibt sich dabei auf dünnes Eis. Die neuen Kontakte schaffen zwar Aufmerksamkeit, doch könnten sie auch ihre Ehe bedrohen. Und Gerda unterstützt derweil weiter Oscar, der nach der Erfindung des Leukoplast zwar erfolgreich ist, aber dennoch sich mit neuen Produkten am Markt beweisen muss.

Ich war schnell wieder in der Handlung, die Verschiebung des Schwerpunkts in Richtung Toni fand ich sehr gut gelöst und nicht zu einseitig. Gerda und Irma kamen trotzdem nicht zu kurz und die Geschichte war trotzdem noch sehr vielseitig. Nicht nur die Weiterentwicklung von Beiersdorf steht im Vordergrund, sondern auch Gerdas Salons und Irmas künstlerische Ambitionen. Und natürlich Tonis Privatleben, in dem es doch recht turbulent zugeht. Nebenbei lernt man auch noch Oscars Sekretärin Therese besser kennen, die bisher eher eine Nebenrolle gespielt hat. Mir hat gerade die Verbindung unter den Frauen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen wieder gut gefallen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es wohl im dritten Buch weitergehen wird und wie weit die Geschichte von Beiersdorf noch erzählt wird. Von daher von mir unbedingt eine Leseempfehlung!

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