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Veröffentlicht am 05.02.2021

Freundschaft fürs Leben

Schatten der Welt
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Carl, Artur und Isi scheinen Freunde fürs Leben. Zusammengeschweißt bei einem kuriosen Gaunerstück, als 1910 der Halley’sche Komet erscheint. Die drei ergänzen sich und geben sich gegenseitig Halt. Läuft ...

Carl, Artur und Isi scheinen Freunde fürs Leben. Zusammengeschweißt bei einem kuriosen Gaunerstück, als 1910 der Halley’sche Komet erscheint. Die drei ergänzen sich und geben sich gegenseitig Halt. Läuft in ihren Familien nicht alles rund, sind sie sich gegenseitig Familie. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht werden die drei auseinandergerissen, Carl und Artur ziehen in den Krieg, Isi bleibt zurück.

Erzählt wird die Geschichte aus Carls Sicht. Er ist der ängstliche und am wenigsten wagemutigste der Gruppe. Als Jude läuft er immer unter dem Verdacht ein gewissenloser Geschäftemacher zu sein. Artur hingegen will mehr vom Leben als Sohn des Wagners zu sein. Er denkt sich allerlei wagemutige Aktionen aus, die meist erfolgreich für die Gruppe ausgehen. Dabei verdienen die drei soviel Geld, dass sie sich ein Geschäft aufbauen können. Doch als der Krieg anfängt ist es vorbei mit dem Geld verdienen. Artur und Carl erleben an der Front vieles was sich nicht mit den Vorstellungen eines heroischen Krieges vereinbaren lässt und Isi kämpft zu Hause darum, dass Frauen nicht noch mehr ausgebeutet werden. Alle müssen Verluste hinnehmen und gehen nicht ohne Blessuren aus dieser Zeit heraus.

Schatten der Welt war mein erstes Buch von Andreas Izquierdo. Ich war von seinem Schreibstil sehr begeistert, trotz der teilweise unschönen Themen liest man immer weiter und durch die kurzen Kapitel denkt man sich oft: Eines geht noch. So fliegt man durch dieses Buch und fiebert mit den dreien mit.

Die Geschichte beleuchtet das endende Kaiserreich von mehreren Seiten. Kaiserverherrlichung und Willkürherrschaft der Adeligen sind ein Thema, der damalige Ehrbegriff und der Umgang mit Frauen und Töchtern. Und eben die Unzufriedenheit der Unterdrückten. Das Kriegsgeschehen und dessen Verherrlichung, sowie der Alltag an der Front, der mit den Bildern in Zeitung und Wochenschau eben nichts gemein hat.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Das Ende lässt darauf hoffen, dass es einen weiteren Band mit den dreien geben wird, in dem wir hoffentlich erfahren, wie es nach dem Krieg mit ihnen weitergeht.

Von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Ein schönes Buch!

Heute schon für morgen träumen
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Emilia ist in ihrer Familie diejenige, die niemanden etwas recht machen kann. Schließlich ist sie eine Zweitgeborene, die in der Familie Fontana verflucht sind. Sie versucht es allen recht zu machen und ...

Emilia ist in ihrer Familie diejenige, die niemanden etwas recht machen kann. Schließlich ist sie eine Zweitgeborene, die in der Familie Fontana verflucht sind. Sie versucht es allen recht zu machen und lässt sich dabei massiv von ihrer Nonna und ihrer Schwester schikanieren. Erst als Poppy, ihre Großtante, sie zu einer Reise nach Italien einlädt, springt sie über ihren Schatten und tut endlich einmal was sie möchte. Zusammen mit ihrer Cousine Lucy, ebenfalls eine Zeitgeborene, macht sie sich mit Poppy auf den Weg nach Italien und kommt dabei einem lange gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur.
Das Buch ist wirklich toll geschrieben, man ist sofort in der Geschichte drin. Emilias Familie hätte ich gesammelt erwürgen mögen, sie behandeln Emilia wie eine Leibeigene, ohne Anspruch auf nur ein bisschen Glück. Poppy ist jahrelang von ihr ferngehalten worden und die Nonna tut alles, um Emilia davon abzuhalten mit nach Italien zu fahren.
Durch den Abstand zur Familie und Poppys Einfluss schafft Emilia endlich einmal auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören und aus den Regeln der Familie auszubrechen.
Das Familiengeheimnis war mir schon zu einem frühen Zeitpunkt klar, das hat dem Lesegenuss aber keinen Abbruch getan.
Das Buch ist ein wirklich schön zu lesender Familienroman, der kurzweilige und spannende Lesestunden beschert. Daher gibt es von mir hier eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Gemeinschaft

Der Buchspazierer
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Ein tolles Buch über die Liebe zu Büchern und die Verbundenheit von Lesern.

Carl Kollhoff war sein Leben lang Buchhändler und ist nun mit seinen 72 Jahren in seiner alten Buchhandlung für das Ausliefern ...

Ein tolles Buch über die Liebe zu Büchern und die Verbundenheit von Lesern.

Carl Kollhoff war sein Leben lang Buchhändler und ist nun mit seinen 72 Jahren in seiner alten Buchhandlung für das Ausliefern bestellter Bücher zuständig. Dabei genießt er den Gang durch seine Stadt, seinen Kunden gibt er eigene Namen und er ist bekannt dafür, für jeden das wirklich richtige Buch zu finden.

Eines Tages taucht Schascha auf, ein neunjähriges Mädchen, das beschlossen hat, ihn auf seinen Wegen zu begleiten. Schascha lässt sich nicht von ihm abwimmeln und so gewöhnt er und seine Kunden sich schnell daran, dass das aufgeweckte Mädchen ihn begleitet.

Schascha ist dann auch mit ein Grund, warum sich sein Leben noch einmal verändert, als er es am wenigsten geglaubt hat.

Carsten Henn ist mit Der Buchspazierer ein wunderbares Buch für Buchliebhaber gelungen. Man fühlt sich sofort mit dem etwas schrulligen Carl verbunden und Schascha kann man sowieso nicht widerstehen. Dabei bietet die Handlung jede Menge Abwechslung, nach ganz wunderbaren, heimeligen Szenen folgen auch immer wieder welche, in denen man gerne in die Handlung eingreifen würde, um manch einen zu schütteln oder ihn von seinen Taten abzuhalten. Es ist immer wieder sehr schön, aber auch manchmal sehr traurig.

Am Ende schließt man dieses Buch leicht wehmütig. Es hat ein gutes Ende, aber ich hätte noch lange weiterlesen können, so schön war es darin abzutauchen.

Von mir daher eine volle Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Ein Buch über eine sehr interessante Frau

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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Madame Curie ist am Vorabend der Hochzeit ihrer ältesten Tochter auf dem Friedhof in Sceaux um Zwiesprache mit ihrem verstorbenen Mann Pierre zu halten. Auf dem Friedhof trifft sie auf eine ehemalige Studentin, ...

Madame Curie ist am Vorabend der Hochzeit ihrer ältesten Tochter auf dem Friedhof in Sceaux um Zwiesprache mit ihrem verstorbenen Mann Pierre zu halten. Auf dem Friedhof trifft sie auf eine ehemalige Studentin, die sie bewundert und darum bittet ihr doch aus ihrem Leben zu erzählen.

So startet das Buch, das Marie Curies Lebensweg bis zum Tod ihres Mannes begleitet. Die Episoden aus dem Jahr 1926 verbinden dabei die Erzählungen aus Marie Sklodowskas Jugendzeit und ihren ersten Jahren in Paris.


An sich liest sich das Buch sehr gut, ich habe mich mit der Schreibweise sofort wohlgefühlt und mit Interesse die Jugendjahre von Marie Curie verfolgt. Die letzte Lektüre von Eve Curies Buch über ihre Mutter liegt mittlerweile auch lang genug zurück, als dass es für mich nichts gab, was ich schon so gut kannte, dass ich es als langweilig empfunden hätte.

Von daher ein schönes Buch über eine wirklich interessante Frau.


Allerdings hatte ich mit dem Aufbau des Buches ein wenig meine Probleme. In das Bild, das ich bereits von Marie Curie hatte, passte dieses spontane Erzählen der eigenen Lebensgeschichte gegenüber ihr fremden Personen überhaupt nicht. Sogar in diesem Buch wird Marie als eher kühl wirkende Person geschildert, die nicht viele Menschen an sich heranlässt. Für mich war diese Konstruktion daher nicht wirklich glaubwürdig.

Da dies aber der eigentlichen Geschichte nur einen Rahmen gegeben hat, kann ich es noch verzeihen, dieser Widerspruch machte nur einen Bruchteil der Geschichte aus.


Wer hier eine Biographie erwartet wird vermutlich enttäuscht werden. Die eigentliche Zeit ihrer Forschungen und Entdeckungen spielen zwar eine Rolle, bieten aber nur den Hintergrund zu ihrer persönlichen Geschichte. Die Zeit nach Pierres Tod wird nur in Bruchstücken erwähnt.

Alles in allem war es ein unterhaltsames Buch, das als Einstieg in das Leben Marie Curies sicher geeignet ist. Wer mehr über sie wissen möchte, dem sei die Biographie ihrer Tochter Eve Curie empfohlen (Madame Curie: Eine Biographie, erschienen im Fischer Verlag, ISBN: 978-3596222438)

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Veröffentlicht am 16.01.2021

toller Familienroman

Aber Töchter sind wir für immer
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Eigentlich erzählt Aber Töchter bleiben wir für immer nur die Geschichte einer Familie, der Familie Franzen.
Aber durch den Aufbau des Romans lernt man sie eben von allen Seiten kennen, besser als sich ...

Eigentlich erzählt Aber Töchter bleiben wir für immer nur die Geschichte einer Familie, der Familie Franzen.
Aber durch den Aufbau des Romans lernt man sie eben von allen Seiten kennen, besser als sich die Familie selbst kennt.
Die Franzens bestehen aus den Eltern Christa und Hans und den Töchtern Johanna, Heike, Hermine und der Nachzüglerin Britta. In der Rahmenhandling begleiten wir Britta in der Ich-Perspektive, ihr wurde von ihrem Mann das Tagebuch ihrer verstorbenen Schwester Hermine mitgegeben, um es ihrem Vater zum 80. Geburtstag zu überreichen. Doch erst liest sie es selbst. So schildert dieser Teil eben Brittas Gegenwart und Hermines Vergangenheit.
In den anderen Abschnitten begleiten wir immer abwechselnd Johanna, Heike, Christa und Hans. Dabei tauchen manche Szenen mehrfach auf, eben immer aus der Perspektive geschildert, den der Leser in diesem Abschnitt begleitet. Dadurch bekommt man als Leser Stück für Stück ein Bild der Familie, das sich den einzelnen Mitgliedern so nicht bewusst ist.
Ich fand diese Art zu erzählen ganz toll, so baut sich das Buch Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Auch das Ende, bei dem so manches Familiengeheimnis innerhalb der Familie noch aufgedeckt wird und sich alles zu einem zusammenfügt, fand ich sehr gelungen.
Daher von mir eine Leseempfehlung für dieses wirklich wunderbare, sehr komplexe Buch.

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