interessante Science Fiction
Krieg der Klone - Die TrilogieKrieg der Klone umfasst die drei Bände der Trilogie in einem Buch. Da sich die Bücher doch von sich unterscheiden, werde ich die Bücher einzeln besprechen.
Krieg der Klone:
John Perry besucht an seinem ...
Krieg der Klone umfasst die drei Bände der Trilogie in einem Buch. Da sich die Bücher doch von sich unterscheiden, werde ich die Bücher einzeln besprechen.
Krieg der Klone:
John Perry besucht an seinem 75. Geburtstag das Grab seiner Frau und meldet sich dann freiwillig zur Kolonialen Verteidigungs Armee, kurz KVA. Alles was er bis dahin weiss ist, dass sein Körper auf irgendeine Art und Weise verjüngt werden wird und er dafür bis zu zehn Jahre Militärdienst im All zu leisten hat und nie mehr auf die Erde zurückkehren wird. Als sich herausstellt, dass er seinen Dienst in einem gentechnisch verbesserten Klon verbringen wird ist die Überraschung erst groß. Doch John Perry passt sich schnell an sein neues Leben an und es gelingt ihm auch bald Karriere zu machen.
Mir hat dieser erste Band sehr gut gefallen. Das Buch ist komplett aus John Perrys Perspektive in Ich-Erzähler-Form geschrieben. Durch seinen feinen Humor ist es sehr unterhaltsam und man identifiziert sich schnell mit ihm. Allerdings muss man sagen, dass das Buch auch durch unglaubliche Grausamkeiten geprägt ist, führt die Menschheit doch gegen nahezu jede Alienspezies, auf die sie trifft, Krieg. Manchmal fällt es da schwer, das ganze Vorhaben zu befürworten. Trotzdem fand ich das Buch sehr interessant und gut zu lesen.
Die Geisterbrigade:
Überraschenderweise beginnt Band zwei dann komplett anders. Das Buch ist aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers geschildert. Die Menschheit wird bedroht durch ein Bündnis dreier Alienvölker. Und ein Mensch ist zu ihnen übergelaufen. Allerdings hat er eine Kopie seines Bewusstseins hinterlassen, die nun in den Klon Jared implantiert wird, um an Informationen zu kommen, warum Charles Boutin zu den Aliens übergelaufen ist. Doch Jared entwickelt erst ein eigenes Bewusstsein, bevor sich Boutins bemerkbar macht. Damit hat er zwar Zugriff auf die Erinnerungen, ist aber trotzdem nicht wie seine eigentliche Vorlage.
Ich fand es anfangs etwas schwierig in der Setting hineinzukommen, aber die Geschichte an sich fand ich dann doch sehr spannend. Auch hier geht es zeitweise recht grausam zu und das Verhalten der Kolonialen Union ist auch oft genug moralisch fragwürdig. Aber dem Autor gelingt es die Schwierigkeiten mancher Entscheidungen deutlich zu machen. Jared hat mir als Figur ausgesprochen gut gefallen, er ist das perfekte Beispiel für die diversen Dilemma, in denen einzelne Menschen gerne mal stecken. Und das, obwohl er ja „nur“ ein Klon ist und noch nicht sehr alt.. Auch die Standesdünkel der „Naturgeborenen“ und die Vorurteile der Klone gegenüber ihnen werden ausführlich beleuchtet. Insofern wird hier diese Gesellschaftsform von genau der anderen Seite her beleuchtet. Im Großen und Ganzen hat mir auch der zweite Band wieder gut gefallen.
Die letzte Kolonie:
Band 3 ist dann wieder aus der Sicht von John Perry geschildert. Er und seine Frau Jane Sagan und ihre Adoptivtochter Zoe Leben als Ombudsmann und Sicherheitsfrau auf einer Kolonie, als sie gebeten werden die Leitung einer neuen Kolonie zu übernehmen. Das Ganze Unterfangen stellt sich als etwas heraus, mit dem niemand, der an dieser neuen Kolonie beteiligt ist, gerechnet hat. Die Kolonie steht plötzlich alleine da und es ist unklar, was zu tun ist, um zu überleben. In diesem Band geht es viel um die Politik der Kolonialen Union und um die im Vorgängerband bereits angedeuteten Konklave. Die Kolonisten von Roarnoake sind komplett auf sich gestellt und schnell stellt sich heraus, dass sie ein Spielball der Kolonialen Union sind. Lange bleibt unklar, wem man trauen kann und wem nicht. Im Großen und im Kleinen. Ich fand das Ganze sehr spannend und habe das Buch sehr gerne gelesen. Hier tauchte auch wieder der Humor des ersten Buchs auf. Besonders Savitri Guntupalli ist mir hier positiv im Gedächtnis geblieben.
Insgesamt haben mir diese drei Bücher gut gefallen. In den ersten beiden Bänden waren mir zu viele Grausamkeiten im Kriegsgeschehen geschildert, im dritten Band hat sich das dann im Rahmen gehalten. John Scalzi hat mit diesem Universum sehr lebendige und liebenswerte Charaktere geschaffen und auch immer wieder auf Vorurteile und Hochnäsigkeiten auch unserer eigenen Welt hingewiesen. Vieles was hier in den Weiten des Universums passiert, ist auch auf unsere Erde gang und gäbe. Interessant fand ich auch die technischen Möglichkeiten, die hier geschildert werden.
Alles in allem ist die Trilogie solide Science Fiction Unterhaltung, die ich durchaus empfehlen kann. Mir hat es viel Vergnügen gemacht die Bücher zu lesen.