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Veröffentlicht am 11.04.2020

Wohlfühlroman!

Kirschkuchen am Meer
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Marie lebt in Oberhausen, zusammen mit Oma, Mutter, Schwester und ihrem Freund Marc. Beruflich läuft es so lala und Marie ist sich nicht sicher wie es weiter gehen soll. Als dann die Nachricht eintrifft, ...

Marie lebt in Oberhausen, zusammen mit Oma, Mutter, Schwester und ihrem Freund Marc. Beruflich läuft es so lala und Marie ist sich nicht sicher wie es weiter gehen soll. Als dann die Nachricht eintrifft, ihr Vater wäre verstorben, ist Marie erst einmal sehr bestürzt. Sie macht sich mit ihrer Mutter und ihrer Oma auf den Weg nach Hooksiel, zur Beerdigung ihres Vaters. Auf der Beerdigung wird ihr von einer unbekannten Frau eine Tasche mit Andenken an ihren Vater hinterlassen. Um die geheimnisvolle Frau ausfindig zu machen, macht sich Marie auf nach Norderney und letztendlich nach Juist und was sie dort herausfindet, wird ihr Leben in mehr als nur einer Hinsicht gründlich verändern.
Maries Leben läuft eigentlich gut, man merkt von Anfang an, wie eng sie mit den Frauen ihrer Familie verbunden ist und wie sie alle damit zu kämpfen haben, dass der Vater so plötzlich verstorben ist. Und das, obwohl er schon lange nicht mehr Teil der Familie war. Ich mochte die Familie von Anfang an gerne, alles patente Frauen, die sich zu helfen wissen. Nur Marie lässt sich manchmal entmutigen, weil sie so anders als die anderen Frauen ist. Dabei hat sie einfach andere Qualitäten.
Ich fand das Buch ganz zauberhaft, ein richtiger Wohlfühlroman, der in der zweiten Hälfte auch ordentlich Spannung hatte. Da trifft man dann auch auf alte Bekannte aus den vorherigen Büchern der Autorin. Als ich das Buch am Ende zugeklappt habe, war ich traurig Marie und ihre Familie wieder verlassen zu müssen.
Von mir daher eine hundertprozentige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Isolation

Der Marsianer
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Mark Watney ist gerade 6 Tage mit seiner Crew auf dem Mars, als die Mission abgebrochen werden muss. Bei der Evakuierung wird er von herumfliegenden Teilen getroffen und die Rest-Crew hält ihn für tot ...

Mark Watney ist gerade 6 Tage mit seiner Crew auf dem Mars, als die Mission abgebrochen werden muss. Bei der Evakuierung wird er von herumfliegenden Teilen getroffen und die Rest-Crew hält ihn für tot und fliegt daher ohne ihn ab. Er hat das Ganze aber überlebt und sitzt jetzt alleine und ohne jeden Kontakt zur Crew oder der Erde auf dem Mars fest. Aber anstatt aufzugeben, macht er Pläne wie er sich bis zum Eintreffen der nächsten Mars-Mission am Leben halten kann. So gelingt es ihm auch mit Hilfe alter Sonden wieder Kontakt zur Erde herzustellen. Dort wird daraufhin fieberhaft gearbeitet um eine Rettungsmission auf die Beine zu stellen.
Ich hatte das Buch schon lange hier liegen, nachdem ich aber den Film schon gesehen hatte, immer wieder nach hinten verschoben. Zu Unrecht muss ich sagen, Buch und Film sind beide für sich gute Unterhaltung. Nachdem ich das Buch beendet hatte, haben wir den Film auch noch einmal geschaut und ich muss sagen, es ist eine wirklich gute Umsetzung des Ganzen. Natürlich erfährt man im Buch deutlich mehr Hintergründe, es gibt mehr wissenschaftliche Erklärungen und durch die unterschiedlichen Sichtweisen auch mehr Spannung. Ich war sehr gefangen und mochte das Buch zwischenzeitlich eigentlich nicht zur Seite legen. Was momentan natürlich sehr passend ist, war die Sache mit der erzwungenen Isolation. Mark Watney erlebt das, was uns derzeit aufgezwungen wird, noch einmal potenziert. Er muss in einer lebensfeindlichen Umgebung um seine Wohnstatt und seine Ernährung kämpfen und das jeden Tag. Da ist unsere derzeitige Kontaktarmut eigentlich nichts dagegen. Mich hat sein Überlebenswille sehr beeindruckt. Wenn man sich in seine Situation versetzt ist es schon erstaunlich, dass er sich nicht aufgibt und nach jedem Rückschlag wieder Pläne schmiedet und umdisponiert. Sehr beeindruckend!
Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung, gerade in dieser Zeit, in dem einem Bücher in denen es sich um das ganz normale Leben, das wir sonst führen dreht, vielleicht unwirklich vorkommen.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

toller Sylt-Roman

Die Strandvilla
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Moiken hat es nicht einfach, ihr Mann ist auf See geblieben und sie nun plötzlich mit ihrer Tochter obdachlos. Da erscheint das Angebot von Theodor von Lengenfeldt bei ihm im Hotel zu arbeiten schon wie ...

Moiken hat es nicht einfach, ihr Mann ist auf See geblieben und sie nun plötzlich mit ihrer Tochter obdachlos. Da erscheint das Angebot von Theodor von Lengenfeldt bei ihm im Hotel zu arbeiten schon wie ein Traum. Als er ihr dann auch noch einen Heiratsantrag macht, scheint sich ihr Leben endlich zum Besseren zu wenden. Doch ihre Vergangenheit holt Moiken immer wieder ein und so recht will sich das Glück nicht halten lassen.
Sina Beerwald entführt uns in ihrem neuen historischen Roman nach Sylt ins Jahr 1913. Die Insel mausert sich gerade zum Touristenmagneten, illustre Gäste wohnen in neuen und gut ausgestatteten Hotels und verbringen ihr Tage am Strand und auf der Promenade.
Mir hat das Buch gut gefallen, alleine die Atmosphäre auf Sylt ist schon toll beschrieben. Moiken ist ein sehr ambivalenter Charakter, die einerseits ihren eigenen Willen hat, andererseits aber auch immer versucht den vermeintlichen Konventionen zu genügen. Sie hat Pläne, nur dass sie diese immer wieder den Gegebenheiten anpassen muss und oft nur das zweitbeste bekommt. Die Beziehung zu ihrer Tochter Emma ist schwierig und von Auf und Abs geprägt. Und trotzdem macht sie immer das Beste aus dem was ihr gegeben wird und schmiedet neue Pläne. Sie ist ein echtes Stehaufmännchen. Zusätzlich zu Moiken gibt es viele Nebenfiguren, die einfach herrlich beschrieben sind, allen voran der liebenswerte Buchhändler Julius Meyer, der tatsächlich auf Sylt zu dieser Zeit gelebt hat. Auch andere Inselunikate, die geschichtlich belegt sind haben ihren Auftritt. Auf sie geht die Autorin dann auch in ihrem ausführlichen Nachwort ein. Eine Rolle spielt natürlich auch die politische Lage im Land am Vorabend des ersten Weltkriegs. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich Moikens Leben in dieser schweren Zeit weiter entwickeln wird.

Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Tolles Buch!

Im Freibad
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Kate lebt seit ihrem Studium in London. Aber wirklich heimisch fühlt sie sich dort nicht. Den Blick immer auf den Boden gerichtet wandert sie von der Arbeit in ihr WG-Zimmer und zurück, Freunde hat sie ...

Kate lebt seit ihrem Studium in London. Aber wirklich heimisch fühlt sie sich dort nicht. Den Blick immer auf den Boden gerichtet wandert sie von der Arbeit in ihr WG-Zimmer und zurück, Freunde hat sie nicht gefunden. Bis sie eines Tages von ihrem Chef beauftragt wird, einen Bericht über die drohende Schließung des Freibads von Brixton zu schreiben. Stellvertretend für die Besucher soll sie Rosemary interviewen, die ihr Leben in Brixton verbracht hat und das Freibad jeden Tag besucht. Rosemary und Kate kommen sich näher, lernen sich kennen und sind füreinander da. Langsam kommt Kate aus ihrem Schneckenhaus und gemeinsam mit Rosemary kämpft sie um die Erhaltung des Freibads.


Das Buch ist wirklich ganz wunder bar. Es geht um Freundschaft, um Liebe und um das, was man erreichen kann, wenn man sich zusammen schließt und um etwas kämpft. Es ist abwechselnd aus Rosemarys und Kates Sicht geschrieben, unterbrochen von kurzen Episoden aus dem Leben des Stadtteils. Was mir sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil. Die Teile, die in der Gegenwart spielen sind auch in der Gegenwart geschrieben. Rosemarys Rückblick in die ihre Vergangenheit mit George, ihrem Mann, sind in der Vergangenheit gehalten. So verliert man nicht den Überblick in welchen Zeitfenster man sich gerade befindet.


Ich habe das Buch sehr genossen, es war einfach toll zu lesen, wie sich die Gemeinschaft in Brixton gefunden hat, um ihr Freibad als Gemeinschaftsort zu erhalten. Durchaus ein Zeichen, dass auch heutzutage nicht alles dem Geld und dem Luxus einiger weniger wichen muss.

Für mich sicher eines meiner Jahreshighlights.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

guter historischer Roman

Tod in der Königsburg
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Schwester Fidelma wird von ihrem Bruder mit der Aufklärung eines Attentats auf ihn und einen anderen Stammesfürsten beauftragt. Eigentlich sollte bei der Zusammenkunft Frieden geschlossen werden, doch ...

Schwester Fidelma wird von ihrem Bruder mit der Aufklärung eines Attentats auf ihn und einen anderen Stammesfürsten beauftragt. Eigentlich sollte bei der Zusammenkunft Frieden geschlossen werden, doch jetzt steht dieser auf dem Spiel und ein Krieg droht.

Im Zuge ihrer Aufklärung kommt Fidelma mit Eadulf auch ins Kloster Imleach, in dem nicht nur ein Bruder, sondern auch die wichtigsten Reliquien des Königreichs verschwunden sind. Nach und nach decken Fidelma und Eadulf ein verwirrendes Komplott auf, bei dem erst spät klar wird, wer Freund und wer Feind ist.

Peter Tremayne zeichnet in seinen Büchern ein gutes Bild Irlands im 7. Jahrhundert. Noch herrschen die irischen Führer nach altem Recht und auch die Kirche wird nach keltischem Recht geführt. Aber auch hier sind schon die Kämpfe mit der römischen Kirche immer wieder spürbar. der Konflikt der beiden Kirchen wird in Gestalt von Fidelma und Bruder Eadulf immer wieder veranschaulicht und so dem Leser verständlich gemacht.

Mir hat das Buch nach leichten Anfangsschwierigkeiten wieder viel Spaß gemacht. Die Erklärung des irischen Stammes- und Erbrechts war auf Grund der unglaublich vielen gälischen Namen einfach etwas viel. Aber danach ging es flott mit den Geschehnissen los und das Buch lies sich dann locker lesen. Als Leser konnte man gut miträtseln, was sich denn nun wirklich abgespielt hat. Ich war am Ende der festen Überzeugung zu wissen, wer hinter den Geschehnissen steckte und wurde dann doch noch vollkommen überrascht.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen gut geschriebenen und spannenden historischen Krimi. Ich werde die Reihe weiter im Auge behalten und verfolgen.

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