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Veröffentlicht am 12.08.2019

zweiter Teil der Schattentrilogie

Schattendämmerung
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In Schattendämmerung tritt nun die nächste Generation der Überlebenden des Verderbens nach vorne. Fallon, die die Eine ist, muss mit 13 ihr Zuhause verlassen um ihre Ausbildung zu vervollständigen. Am ...

In Schattendämmerung tritt nun die nächste Generation der Überlebenden des Verderbens nach vorne. Fallon, die die Eine ist, muss mit 13 ihr Zuhause verlassen um ihre Ausbildung zu vervollständigen. Am Ende ist sie gerüstet gegen das Dunkle in der Welt anzutreten. Aber auch die Zwillinge Duncan und Antonia aus New Hope führen den Kampf auf ihre Weise. Und zwischen Duncan und Fallon gibt es eine starke Verbindung.

Was in Schattenmond begonnen hat wird hier nun weitergeführt. Nora Roberts bezieht sich in diesem Buch immer wieder auf die Geschehnisse des Vorbandes und baut auf diesem auf. Man könnte das Buch sicher auch ohne den ersten Band lesen, allerdings nimmt man sich damit eine Menge Lesespaß.


Die Schatten-Trilogie ist eine Mischung aus Fantasy und Dystopie. Amerika und die Welt wurden durch eine Seuche fast vollständig ausgelöscht. Die Seuche hat aber auch magische Kräfte bei vielen Überlebenden freigesetzt. In dieser neuen Welt kämpfen nun Nichtmagische gegen Magische, dunkle Kräfte gegen helle Kräfte. Fallon soll die Führerin der hellen Kräfte werden. Das Buch beginnt sehr emotional, Fallon muss zur Ausbildung ihre Familie verlassen. Gemeinsam mit Mallick, ihrem Lehrmeister bricht sie auf und findet ein neues Zuhause. Bei Mallick lernt sie ihre magischen Kräfte einzusetzen und zu kontrollieren und gleichzeitig findet sie ihre tierischen Begleiter. Und natürlich auch andere Menschen, Elfen, Gestaltwandler und sonstige, die ihr Leben bereichern.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. An manchen Stellen wurde es mir allerdings zu theatralisch, immer wenn es um die Mission von Fallon ging. Die Beschreibung dessen, was Magie im Leben aller ausmacht war mir einfach oft zu viel des Guten. Der erste Teil mit Fallons Ausbildung hat mir fast noch am Besten gefallen, da blitzt das Kind in Fallon immer wieder auf. Gegen Ende des Buches, als sie anfängt Rekruten für ihre Armee zu sammeln, blieb sie mir zu distanziert. Irgendwie verschwand da dann der Mensch hinter der ihm zugedachten Rolle. Duncan und Antonia und überhaupt alle in New Hope fand ich dagegen unheimlich sympathisch. Sie haben sich eine Gemeinschaft aufgebaut, die sich nicht nur um den Selbsterhalt kümmert, sondern auch andere Bedrängte rettet. Interessant fand ich auch, wie diese Gemeinschaft auf den Führungsanspruch von Fallon reagiert und Fallon lernt, dass sie nicht immer alles alleine entscheiden kann. Hier wird wieder klar, wie jung sie eigentlich noch ist und wie groß die Aufgabe, vor die sie gestellt ist.


Alles in allem ist das Buch mitreißend geschrieben und das Kopfkino lief von Anfang an. Ich konnte mir die Landschaften und die Siedlungen hervorragend vorstellen. Ich freue mich schon sehr auf den abschließenden Teil der Reihe, auch wenn dieser erst in einem Jahr erscheinen wird.


Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.08.2019

Starker Familienroman

Als wir im Regen tanzten
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Berlin 1928. Ein knappes Jahrzehnt nach dem Ende es Weltkriegs geht es Felice, Willi und auch Ille eigentlich ziemlich gut. Sie haben sich in ihrem Leben eingerichtet und alles könnte gut sein. Allerdings ...

Berlin 1928. Ein knappes Jahrzehnt nach dem Ende es Weltkriegs geht es Felice, Willi und auch Ille eigentlich ziemlich gut. Sie haben sich in ihrem Leben eingerichtet und alles könnte gut sein. Allerdings haben alle ihre Päckchen zu tragen, Ille kommt nach ihrem Gefängnisaufenthalt nicht richtig auf die Füße und kann sich eigentlich weder um sich, noch um ihre Töchter richtig kümmern. Die wachsen wiederum in Felice und Quirins Familie auf, die mittlerweile durch eigene und Pflegekinder auf 7 Personen angewachsen ist. Willi und Recha haben das Leben genossen und ihren Traum gelebt. Allerdings gewinnen die Nationalsozialisten im Alltag immer mehr Einfluss und so haben es beide als Jüdin und Judenfreund nicht immer leicht in der UFA, die mittlerweile von Hugenberg geleitet wird, der aus seiner nationalistischen Weltanschauung keinen Hehl macht.

Michaela Saalfeld hat eine ganz eigene Schreibweise. Sehr wortgewaltig, mitnehmend und manchmal auch bedrückend. Man ist dadurch ganz nah an den Handelnden dran. Gerne möchte man die Protagonisten an die Hand nehmen und ihnen zurufen: Dreht euch doch nicht immer um euch, macht die Augen auf und redet miteinander. Besonders bei Recha und Willi hatte ich oftmals dieses Bedürfnis. Aber auch Felice hat im Laufe des Buches eine Phase, wo sie aus ihrer eigenen Tretmühle nicht mehr herauskommt und mit Scheuklappen durch die Gegend rennt. Glücklicherweise schaffen es die Beteiligten aber doch ein wenig Klarsicht zu behalten und sich wieder einzukriegen. Wenn auch manchmal recht spät. Ich war zwischenzeitlich so angefasst, dass ich ein Pause einlegen musste, um wieder im hier und jetzt anzukommen.
Meine Lieblingsfigur war definitiv Quintus, der eigentlich immer einen kühlen Kopf bewahrt und seine eigene Sicht der Dinge hat. Seine unbedingte Liebe zu Felice ist einfach toll, gerade weil sie ja wirklich kein einfacher Mensch ist.

Das Buch hat mich sehr berührt. Noch herrscht einigermaßen Normalität in Deutschland, der Börsencrash steht noch bevor und die Wirtschaft kommt wieder auf die Beine. Und so beherrscht der Alltag und seine Sorgen die Familien mehr, als die drohende politische Lage. Selbst Felice, die immer gegen Ungerechtigkeit kämpft, hat keine Zeit sich mit der aktuellen politischen Lage auseinander zu setzen, weil sie damit beschäftigt ist ihre Familie zusammen zu halten. Und diese bei der Gelegenheit fast in alle Einzelteile zerlegt. Der Leser, der ja weiß was kommt, merkt immer mehr, wie die schwarzen Wolken am Horizont auftauchen und nicht mehr wegziehen.
Die Juden, allen voran Recha, versuchen immer noch die Augen zu verschließen vor dem Alltagsantisemitismus, der sich immer mehr Bahn bricht. Recha hat zudem nicht nur mit ihrer Herkunft sondern auch damit zu kämpfen, dass sie eine Frau ist. #metoo war noch nicht erfunden, aber trotzdem aktuell. Mich hat es oftmals geschüttelt ob der Anfeindungen, die sie zu erdulden hat. Und das sie selbst nie das Gefühl hatte, es wäre Unrecht und sie könnte es jemanden erzählen, um dem ein Ende zu machen.

Im Nachwort erwähnt die Autorin eine eventuelle Fortsetzung der Geschichte um Felice und Willi und ihren Familien. Ich würde mich darüber sehr freuen, auch wenn die Zeit, in der sie spielen würde für die Familie keine leichte werden wird und man als Leser sicherlich mitleiden würde. Aber trotzdem würde ich mir wünschen sie noch eine Weile begleiten zu dürfen.
Von mir gibt es für dieses starke und emotionale Buch auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Toller Roman

Das Kino am Jungfernstieg
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Lilli ist Cutterin beim Film. Im Jahre 1946 nicht gerade ein krisensicherer Job. Nur langsam kommt in Deutschland das Filmgewerbe wieder auf die Beine. Als ihre Mutter in Hamburg schwer erkrankt kehrt ...

Lilli ist Cutterin beim Film. Im Jahre 1946 nicht gerade ein krisensicherer Job. Nur langsam kommt in Deutschland das Filmgewerbe wieder auf die Beine. Als ihre Mutter in Hamburg schwer erkrankt kehrt Lilli von Berlin nach Hamburg zurück. Um die nötige Reiseerlaubnis zu erhalten macht sie einen Deal mit dem britischen Filmoffizier John Fontaine. Er besorgt ihr die Reise- und Aufenthaltserlaubnis und sie hilft ihm verschollenes Filmmaterial wiederzufinden.

In Hamburg angekommen, muss Lilli feststellen, dass ihre Schwester Hilde sich nicht nur nicht ausreichend um die Mutter sondern auch nicht um deren Kino kümmert. Im Gegenteil, Lillis Schwager versucht das Kino zu schließen und sich an der Technik zu vergreifen.


Lilli ist für ihre Zeit eine sehr eigenständige und eigenwillige Person. Im Gegensatz zu ihrer Schwester und deren Mann hält sie nichts von den Nazis, im Gegenteil, sie war in ihrer Jugend Teil der Swing Jugend Hamburgs. In Hamburg werden die ersten Gehversuche der neuen deutschen Filmindustrie gemacht. Leon Caspari dreht dort gerade einen Film. Er ist auch der Regisseur des verschwundenen Films, den Lilli und John Fontaine suchen.


Ich war von Anfang an sofort mitten in der Geschichte. Micaela Jary gelingt es wirklich meisterhaft das Nachkriegshamburg und die Sorgen und Nöte der damaligen Zeit dem Leser nahe zu bringen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet, gerade bei Lillis Schwester Hilde wird das deutlich, die immer zwischen Zustimmung zu ihrem Mann und eigener Entscheidung hin und her wankt.

Die Geschichte ist anfangs eher unspektakulär, allerdings zeichnet sich im Laufe des Buches ab, dass hinter dem verschwundenen Film und den Personen, den er betrifft, noch viel mehr steckt. Im letzten Viertel des Buches wird es dann noch einmal dramatisch und was man vorher als gesetzt ansah, wird komplett über den Haufen geworfen. Das Buch endet dann auch relativ offen und macht Lust auf den nächsten Teil, der dann wohl einige Jahre später spielen wird.


Ich freue mich hier auf jeden Fall auf die Fortsetzung und möchte eine dicke Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 02.08.2019

Grandioser zweiter Teil!

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Endlich wird Ophelia offiziell am Hof vorgestellt. Dies verbessert ihre Lage aber nicht wirklich. Im Gegenteil, sie erhält Drohbriefe. Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, würde ihr Schlimmes ...

Endlich wird Ophelia offiziell am Hof vorgestellt. Dies verbessert ihre Lage aber nicht wirklich. Im Gegenteil, sie erhält Drohbriefe. Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, würde ihr Schlimmes widerfahren. Und tatsächlich verschwinden auch bald andere Persönlichkeiten vom Hof. Als plötzlich Archibald der Botschafter verschwindet, beauftragt Faruk Ophelia, ihn wieder zu finden. Dabei stösst sie auf manipulierte Sanduhren und eine Verschwörung, die ihr ganzes Glaubensbild in Frage stellt.


Das Buch schliesst nahtlos an den ersten Band an. Ophelias Versteckspiel hat nun ein Ende, aber ein wirkliche Verbesserung ist das nicht. Faruk ernennt sie zur Vize-Erzählerin, dabei kann sie doch besser lesen als erzählen. Freunde macht sie sich bei Hofe nicht damit und immernoch bleibt es ziemlich undurchsichtig, wer Freund und wer Feind ist. Und als dann hochgestellte Persönlichkeiten spurlos verschwinden, die alle ähnliche Drohbriefe wie Ophelia erhalten, wird es noch schwieriger, vor allem weil sie überhaupt nicht mehr weiss, wem sie nun vertrauen kann.


Das Buch ist in weiten Teilen nur aus der Sicht Ophelias geschrieben, allerdings gibt es jetzt Einschübe, die Dinge aus Faruks Vergangenheit beleuchten. Nach und nach wird dabei klar, was es mit Faruks Buch auf sich hat, das dieser von Ophelia mit ihrer besonderen Gabe gelesen haben möchte.

Mich hat die Geschichte weiter fasziniert. Durch die eingeschränkte Sichtweise wird nur nach und nach klar, was denn eigentlich im Hintergrund passiert. Ophelia bekommt die Dinge ja immer nur Stückchenweise präsentiert und die wenigsten sprechen offen mit ihr.
Dabei merkt man aber deutlich, wie sie mit ihren Aufgaben wächst und sich weiter entwickelt. Als dann ihre Familie zu Besuch kommt wird auch ihr klar, wie sehr sie sich durch den Aufenthalt auf Pol verändert hat.


Ich bin immer noch total begeistert von dieser Welt, in der doch so vieles Illusion ist und die wenigsten ehrlich und direkt sind. Ich bin sehr gespannt, wo uns die Geschichte in den nächsten Bänden wohl hinführen wird. Die Hinweise, die in diesem Buch dazu kamen, lassen auf ein recht aufwändiges Gerüst der Geschichte schliessen. Hut ab vor der Autorin, die scheinbar das gesamte Gerüst für die Reihe schon im Kopf hat und dem Leser jetzt dieses Stück für Stück enthüllt und dabei mit Leben füllt. Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass die Autorin genau weiss, wohin sie will.


Die Reihe ist auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlights und ich freue mich schon sehr auf den dritten Band, der wohl im November erscheinen wird. Christelle Dabos hat wohl den vierten, abschliessenden Band der Reihe fertiggestellt, der wohl für das nächste Frühjahr geplant ist.

Von mir auf jeden Fall wieder eine Leseempfehlung für dieses Buch!

Veröffentlicht am 27.07.2019

Die letzten Tage des Friedens

Funkenflug
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Hauke Friederichs behandelt in Funkenflug den letzten Monat, bevor der zweite Weltkrieg ausbricht. Hierbei schildert er in neun Abschnitten die Aktivitäten, die damals in der Diplomatie Europas getätigt ...

Hauke Friederichs behandelt in Funkenflug den letzten Monat, bevor der zweite Weltkrieg ausbricht. Hierbei schildert er in neun Abschnitten die Aktivitäten, die damals in der Diplomatie Europas getätigt wurden um den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Sowohl in Deutschland als auch in England wurde hart daran gearbeitet, den Krieg doch noch zu vermeiden. In Deutschland durchaus im Wissen, dass ein solches Handeln jederzeit zu Haft oder im schlimmsten Falle zum Tode führen könnte.
Dem Leser wird im Laufe des Buches klar, dass keine der diplomatischen Versuche Hitler hätte aufhalten können, da dieser schon bei der Besetzung der Tschechoslowakei ein Jahr zuvor gerne die Wehrmacht eingesetzt hätte. Allerdings war das Einlenken der Sowjetunion und der Abschluss des Nicht-Angriffspaktes zwischen den beiden Ländern tatsächlich eher kriegsfördernd. Hier könnte man England und Frankreich wohl noch am ehesten vorwerfen sich nicht ausreichend um die Sowjets bemüht zu haben. Aber in Großen und Ganzen wird doch klar, dass Hitler nur eines wollte: den Krieg.

Der Schreibstil des Buches ist durchaus spannend, allerdings hätte ich mir noch mehr Passagen gewünscht, in denen die Manns, Einstein und andere, nicht in die diplomatischen Kreise eingebundenen Personen, zu Wort gekommen sind. So bleibt offen, ob es Katia Manns Eltern aus Deutschland geschafft haben und was Hans Scholl und seine Freundin bei Kriegsausbruch an der polnischen Grenze erlebt haben. Da hätte ich im Epilog doch noch ein Eingehen auf die im Buch geschilderten Vorkommnisse gewünscht.
Alles in allem war es ein sehr interessantes Buch, das zeigt, dass auch kurz vor dem Ausbruch des Krieges, die Hoffnung auf Frieden nicht aufgegeben wurde.